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Test: MAMMUT Protect Down Bag -18°C - Daunenschlafsack

MAMMUT Protect Down Bag -18°C - Daunenschlafsack
Sehr warmer Schlafsack für 5.000-7.000m Berg (bis ca. -25°C)
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • Gute Isolation - realistische Temperaturangaben
  • Mumienform + Fußbox
  • Reißverschlüsse für die Arme sowie Innentasche
  • Angenehme Kapuze
  • Wärmekragen
  • Kommt mit Schlafmaske, Ohrstöpseln und Packsack

Bewertung

1. Produktbeschreibung

Bei dem Mammut Protect Down Bag -18°C handelt es sich, wie der Name schon verlauten lässt, um einen Daunenschlafsack. Entgegen der Vermutung liegt jedoch die Limit-Temperatur bei -18°C, die Komfort-Temperatur liegt lediglich bei -10°C. Es gibt den Schlafsack auch in einer Damen-Variante, da heißt er dann Womans Protect Down Bag -21°C und ist etwas wärmer und an die weibliche Körperform angepasst.

Ich habe mir den Schlafsack für meine Reisen nach Südamerika (hochgelegene Hütten und Hochlager) sowie für meine 7.000er Expeditionen gekauft. Der Neupreis liegt aktuell bei ca. 600 €, im Internet findet man ihn ab ca. 450 €. Ich habe ihn damals für 569 € gekauft.

Produktbild
Produktbild, hier in der Farbe Signal Orange.
Himlung
Im Einsatz am Himlung in Lager 2 auf ca. 6.000 m.

2. Vorteile

  • Wärmeleistung: Der Schlafsack ist mit folgenden Werten angegeben: -10°C für Komfort, -18°C für Limit und -40°C für Extrem. Ich hatte den Schlafsack (in Kombination mit dem Groundup Liner von Mountain Equipment) am Himlung Himal bei bis zu -20°C (gemessene Temperatur) in Verwendung. Auch diese Temperaturen waren gut machbar, da ich in der Höhe (Lager 2 und 3) dann sowieso in der Merino-Unterwäsche schlafe, die ich tagsüber trage. Hier kann man sich wirklich einiges an Gewicht und Geld sparen wenn man Unterwäsche und Schlafsack kombiniert und nicht unbedingt einen 1000€-Schlafsack mit -30°C Komfort-Temperatur kaufen will.

    Realistisch würde ich die Limit-Temperatur mit ca. -25°C einschätzen, wobei das natürlich sehr subjektiv ist. Für kältere Unternehmungen (Denali oder Lager über 7.000m) ist er definitiv nicht warm genug. Als oberes Temperaturlimit würde ich ca. 5°C sagen, ab da wird der Schlafsack dann unangenehm warm und man muss ihn entweder ganz oder zumindest teilweise öffnen um nicht zu schwitzen.  

  • Mumienform: Die Mumienform (breiter Oberkörper, schmale Beine) spart zum einen Gewicht und reduziert zum anderen das Volumen im Schlafsack das der Körper erwärmen muss. Um trotzdem Platz für Kleidung oder Innenschuhe zu haben, die man nachts wärmen will, verfügt der Schlafsack um eine etwas vergrößerte Fußbox. Hier hatte ich immer Sachen wie meine Innenschuhe und meinen Midlayer liegen, damit diese am nächsten Morgen nicht allzu kalt sind und einem nach dem Anziehen direkt die gesamte Energie entziehen.  
  • Reißverschlüsse und Innentasche: Auf Höhe der Arme finden sich zwei große Reisverschlüsse. Dank dieser muss man den Schlafsack nicht komplett öffnen, wenn man etwas machen will. So kann man z.B. schon mal den Gaskocher starten und ist weiterhin im warmen Schlafsack. Oder sich das Frühstück zurecht richten und die Kleidung auslegen, sodass man nur möglichst kurz im Kalten ist.

    Bei den Nächten in den Hütten unterhalb des Basislagers habe ich die Reißverschlüsse immer offen gelassen. So konnte ich meine Arme außerhalb vom Schlafsack haben und es fand ein angenehmer Luftaustausch statt, sodass mir nachts auch nicht zu warm wurde.

    Die Innentasche ist groß genug für einige Elektronikartikel. Hier hatte ich nachts immer mein Handy und empfindliche Elektronik wie Akkus für meine Kamera und GoPro.

    Reisverschlüsse
    Offener Frontreißverschluss und die Innentasche.
    Essen
    Abendessen im Lager 2, 6.000 Meter, am Himlung in Nepal. Mit den geöffneten seitlichen Reißverschlüssen kann man gemütlich im Schlafsack eine Mahlzeit zu sich nehmen und den Sonnenuntergang genießen!
     

  • Kapuze: Mammut wirbt mit einer geräuscharmen und besonders warmen Kapuze und ich muss sagen - das kann ich so zu 100% bestätigen. Ich war bei den ersten Benutzung echt überrascht davon, wie bequem die Kapuze ist. Auch bei viel Bewegung gibt es kein nerviges Rascheln und man schläft echt wie daheim im eigenen Bett.  
  • Wärmekragen: Der Schlafsack verfügt über einen integrierten Wärmekragen der mit einem Magnetclip geschlossen wird. Dieser verhindert, dass wertvolle Wärme vom Rumpf nach oben in die Kapuze steigt und dort verloren geht. Bei etwas wärmeren Nächten in z.B. Hütten kann man den dann offen lassen und so für etwas mehr Luftaustausch sorgen.  
  • Zubehör: Der Schlafsack kommt mit einer Schlafmaske und einem Paar Ohrstöpsel. Die Schlafmaske ist äußerst weich und angenehm und lässt sich bereits für den Flieger prima verwenden. Die Ohrenstöpsel sind ebenfalls angenehm weich und helfen bei nervigen Zeltpartnern die nachts Bäume fällen. Beides habe ich immer in der Innentasche um sie nicht zu verlieren. Der Packsack ist groß genug, dass man den Schlafsack ohne einen allzu großen Kampf hineinbekommt. Er ist nicht wasserdicht und oben nicht wirklich geschlossen, also am besten und geschützt verstauen. In der Vergangenheit hab ich auch schon einen 5L Packsack als Ersatz genommen.

Lieferumfang
Lieferumfang: Ohrstöpsel, Schlafmaske und ein passender Packsack für unterwegs.

3. Fazit

Für mich ein gelungener, wenn auch hochpreisiger, Schlafsack der in den Regionen von 5.000 m - 7.000 m glänzt. Hier hat der Schlafsack seinen Sweet Spot in dem er warm genug ist und die Anschaffung sich lohnt und man ihn auch wirklich nutzen kann. Darunter würde ich ein billigeres Modell kaufen und darüber in einen wärmeren investieren. Der Schlafsack hat mittlerweile einige Flecken, dies ist jedoch normal mit der Zeit (Kaffee, Tee, Essen). Die Daunen kleben an keiner Stelle zusammen und ich hab bislang auch keine Rissen oder Nähte die aufgehen.

Als kleinen Tipp: Ich nutze den Schlafsack stets mit einem Liner. So hält der Schlafsack zum einen länger und wird nicht so schnell dreckig und man hat zudem, je nach Liner, auch noch ein kleines Plus an Wärme.

 

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