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Test: DECATHLON FORCLAZ Daunenschlafsack MT 900 Trekking 0 °C - Daunenschlafsack

DECATHLON FORCLAZ Daunenschlafsack MT 900 Trekking 0 °C - Daunenschlafsack
Hier mit ruhigem Gewissen eine Kaufempfehlung
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • Preislich interessant
  • Kleines Packmaß
  • Leichtes Gewicht
  • Hält warm
  • Gut verarbeitet
  • Wasserabweisend

Bewertung

Unter der Vielfalt von Anbietern ist es nicht leicht, einen passenden Schlafsack für sich zu finden. Je nach Kriterien kann diese auch mal ganz schön teuer sein. Dies ist meist der Fall, wenn man einen Schlafsack haben möchte der

  • 1. eine Komforttemperatur um die 0 Grad oder darunter haben soll
  • 2. leicht und kompakt sein soll und
  • 3. nicht so teuer sein soll

Das sind die drei Punkte, auf die ich früher geachtet habe. Warum früher. Ganz einfach, Ich bin nun seit Oktober 2018 Mitglied in der Community von OutsideStories und seit Januar 2019 Produktscout. In dieser Zeit durfte ich schon einige Schlafsäcke in diesem Temperaturbereich testen und bewerten, sodass ich den Schlafsack, um den es heute geht, mit anderen Schlafsäcken gut vergleichen und bewerten kann.

Aber um welchen Schlafsack handelt es sich den nun? Um einen von der Firma Decathlon. Decathlon arbeitet hauptsächlich mit Eigenmarken zusammen. Eine davon ist die Marke Forclaz. Die Eigenmarke Forclaz hat den Drei-Jahreszeiten-Schlafsack Treck 900 entwickelt. Und diesen schauen wir uns jetzt mal genauer an. Getestet wird die Größe M.

Schlafsack
Auf dieser Tour habe ich eine Übernachtung unter freiem Himmel gemacht. Also ohne Tarp oder Zelt. Es war eine herrliche sternenklare Nacht. Außentemperatur um 0 Grad.

Fangen wir mal ganz vorne an mit dem Packmaß. Ganz ehrlich, ich war überrascht. Schön klein verpackt und auch noch leicht. Ganz ehrlich, irgendwie kam mir der Gedanke - na, da werden ich mir wohl den Ar.... abfrieren. So klein und der soll eine Komforttemperatur von 0 Grad haben. Wie gesagt, ich hatte schon einiges an Schlafsäcken getestet aber vom Packmaß dürfte der wirklich der Spitzenreiter sein.

Drei Schlafsäcke
Diese drei Schlafsäcke haben alle eine Komforttemperatur von 0 Grad und haben unkomprimiert diese Packmaße. Links ist der Schlafsack Treck 900.
komprimierte Schlafsäcke
Hier siehst du sie noch einmal komprimiert.

Der Schlafsack ist in Mumienform geschnitten. Mir persönlich macht das ja nichts aus. Es gibt aber Menschen, die können bedingt durch den enganliegenden Schlafsack nicht schlafen, denn sie fühlen sich darin nicht wohl. Und dies ist ein Punkt den man unbedingt beachte sollte, sonst kann es schlaflose Nächte geben.

Drausen im Einsatz

Den Schlafsack gibt es in verschiedenen Größen. Von der Größe S bis XL. Um die richtige Größe für sich zu finden, hat DECATHLON einen Größenrechner auf der Seite. Du gibst da deine Körpergröße ein und bekommt dann die passende Schlafsackgröße angezeigt. Dies ist sehr wichtig, denn wenn der Schlafsack zu klein ist, fühlt man sich nicht wohl weil es dann doch zu eng ist. Ist er zu groß gewählt, bekommt man vielleicht nicht schnell genug und richtig warm.

Man sollte immer beachten, nicht der Schlafsack heizt sich auf, sondern der Schlafsack isoliert deine Körperwärme. Und wenn dein Körper zu viel Luft im Innern aufwärmen muss, dauert es länger bis du warm hast. Ein weiterer Vorteil von Mumienschlafsäcken gegenüber anderen Formen ist, durch die Form kommt der Schlafsack mit weniger Material aus und so verringert sich Gewicht und Packmaß.

 

Maße und Gewicht ( Angaben vom Hersteller)

  • Größe S:        750 g,       für Personen bis 1,60 m.                 Packsack: Ø 15 × 34 cm,        Volumen: 6,1 Liter;         380 g Daunen/Federn.
  • Größe M:         850 g,       für Personen von 1,60 bis 1,70 m.  Packsack: Ø 16 × 34 cm,        Volumen: 6,9 Liter;         440 g Daunen/Federn.
  • Größe L:          985 g,       für Personen von 1,70 bis 1,8 m.  Packsack: Ø 17 × 34 cm,         Volumen: 7,8 Liter;         500 g Daunen/Federn.
  • Größe XL:     1.050 g,      für Personen von 1,85 bis 2,00 m.  Packsack: Ø 18 × 34 cm,         Volumen: 8,7 Liter;        560 g Daunen/Federn.

Kommen wir mal zur Füllung:

Dieser Schlafsack ist ein Daunenschlafsack und die Füllung besteht aus Entendaunen und Federn. Ganz genau heißt es 90/10 Füllung, was bedeutet 90 % Daunen und 10 % Federn. Nach dem heutigen Standard sind die Daunen und Federn natürlich RDS zertifiziert, was bedeutet das die Daunen ausschließlich aus Schlachtrupf (d.h. von bereits getöteten Tieren) gewonnen werden. Die Tiere müssen unter tierleidfreien Umständen gehalten und dürfen nicht zwangsgefüttert werden. Die Cuin Zahl wird mit 800 angegeben.

Was bedeutet das?

In Cuin wird die Bauschigkeit und Isolationsleistung der Daunen gemessen und angegeben. Je höher diese Zahl ist, umso höher ist die Isolationsleistung. Und die angegebenen 800 Cuin sind schon sehr gut.

Daune oder Kunstfaser? Meine persönliche Meinung:

Ich beschäftige mich nun ja schon seit einigen Jahren mit Schlafsäcken und bin zu dem Schluss gekommen: Im Sommer darf es ruhig ein Schlafsack mit Kunstfasern sein. Der Grund ist ganz einfach. Im Sommer sind die Nächte nicht so kalt. Die Schlafsäcke brauchen da nicht so dick zu sein.

Das Packmaß und Gewicht von Sommerschlafsäcken mit einer Komforttemperatur von ca. 14 Grad kommen in etwa dem eines Daunenschlafsacks mit einer Komforttemperatur von 0 Grad gleich. Generell kann man zu Daunenschlafsäcken sagen: Sie haben ein kleineres Packmaß bei besserer Wärmeleistung und geringerem Gewicht, was bei Trekkingtouren durchaus ein wichtiger Faktor ist.

Ein Vorteil von Kunstfaserschlafsäcken ist, dass sie wesentlich günstiger als Daunenschlafsäcke sind. Wenn es dann aber bei kälteren Jahreszeiten rausgeht, ist ein Daunenschlafsack für mich persönlich die bessere Wahl, auch wenn sie teurer sind. Vorausgesetzt sie sind auch RDS zertifiziert. Da lege ich schon Wert drauf. Es gibt nämlich auch günstigere Daunenschlafsäcke ohne diese Zertifizierung. 

sommer  und winterschlafsack
Links mein Kunstfaserschlafsack Sommerschlafsack mit einer Komforttemperatur von 11 Grad. Rechts der Trek 900.  

Aber weiter zum Schlafsack:

Der Reißverschluss ist ein Zweiwegereißverschluss und auf der linken Seite. Der Vorteil eines solchen Zweiwegereißverschluss ist, dass man, wenn es einem an den Füßen zu warm wird, ihn öffnen kann. Gut finde ich auch, dass er sich unten, also an der Fußbox, nicht aushaken kann. Das erspart einem die Fummelei ihn wieder einzufädeln. Der Reißverschluss wird innen mit einem Wärmekragen abgedeckt damit da keine Kälte eindringen bzw. Wärme entweichen kann.

 

.Zweiwegereisverschluss    reisverschluß

Die Kapuze kann mittels einer Zugkordel ganz an den Kopf gezogen werden, damit auch hier der Kopf geschützt im Schlafsack liegt. Neue Studien belegen, dass über Gesicht und Kopfhaut nur ca .rund 7 bis 10 Prozent der Körperwärme verloren gehen. Früher sagte man es seien 40 bis 45 % der Körperwärme. Dies ist aber falsch. Trotzdem, wer friert schon gerne am Kopf?

Zugkordel                      trek 900

Das Außenmaterial:

Innenfutter 100 % Polyamid (PA) Hauptmaterial 100 % Polyamid (PA) Tasche 85 % Polyester (PES), 15 % Polyurethan (PUR) Regenschutz 100 % Polyester (PES) Die Außenhülle ist laut Hersteller wasserabweisend. Dies ist bei Daunenschlafsäcken sehr wichtig, da eine feuchte oder nasse Füllung ihre Wärmeleistung verliert.

Aber nicht alle auf dem Markt erhältlichen Schlafsäcke haben eine wasserabweisende Außenhülle. Außerdem verklumpt die Daunenfüllung, wenn sie nass wird. Dann hast du schlechte Karten, denn so schnell wird das Ganze nicht wieder trocken. Und so liegt dann eine nass- kalte Nacht vor dir. Und glaube mir, das willst du nicht!

Aber ist die Außenhülle wirklich wasserabweisend? Ich teste es gleich. Ich schütte einen halben Liter Wasser über den Schlafsack. Das Wasser perlt sofort ab. An einer anderen Stelle bildet sich eine Pfütze und bleibt auf der Hülle stehen. Auch an den Nähten ist kein Wassereintritt zu sehen. Ich lasse das Wasser einige Zeit da stehen. Nichts passiert. Die Daune bleibt trocken. Test bestanden. Ich muss aber darauf hinweisen, dass wasserabweisend nicht wasserdicht heißt. Bedeutet wiederum, du solltest nicht unbedingt mit ihm Schwimmen gehen. Aber leichter Regen oder Sprühregen über kurze Zeit verträgt er schon, denke ich.

Wassertest                  Stehendes Wasser  wasserperlen

Der Schlafsack ist auch mit anderen Schlafsäcken koppelbar laut Webseite. Ich selbst kann dazu aber keine Auskunft geben, da ich das nicht ausprobiert habe. Also wenn du diese Funktion nutzen möchtest, erkundige dich an besten beim Hersteller. Bzw. In einen der viele Filialen von DECATHLON.

Die Lagerung vom Schlafsack:

Generell sollten Schlafsäcke nie im Kompressionssack gelagert werden. Viele Hersteller, so auch DECATHLON, gibt daher beim Kauf einen Aufbewahrungssack mit, der es dir ermöglicht deinen Schlafsack relativ platzsparend und schonend zugleich zu lagern, wenn er nicht im Einsatz ist.

Vertauungssack

Wie kann dieser Schlafsack gewaschen werden? Ein Tipp vom Hersteller für Schlafsäcke mit Daunenfüllung:

Die goldene Regel besteht darin, den Schlafsack so selten wie möglich zu waschen. Am sichersten ist es, den Schlafsack professionell von einer Reinigung reinigen zu lassen. Wenn du den Schlafsack doch selbst reinigen möchtest, verwende das Handwaschprogramm deiner Waschmaschine und spezielles Waschmittel für Daunen.

Lass den Schlafsack liegend trocknen. Es ist vor allem wichtig sicherzustellen, dass er vollständig getrocknet ist, insbesondere an den Nähten. Um die Pflege zu erleichtern und eine Verschmutzung des Schlafsackinneren zu verhindern, kann ein Innenschlafsack aus Baumwolle oder Seide verwendet werden.

Eine Pflegeanleitung ist auch am Aufbewahrungssack angenäht in allen möglichen Sprachen. Leider braucht man da eine Lupe, um es gut lesen zu können.

Pflegeanleitung

Nachtrag:

Eigentlich hatte ich die Bewertung schon fertig geschrieben. Aber letzte Nacht hatten der Schlafsack und ich einen unerwarteten Härtetest und den möchte ich euch noch kurz erzählen.

Ich hatte kurzentschlossen mit meinem Wanderfreund Stephan eine Nacht auf einem Trekkingplatz gebucht. Die Wettervorhersagen sagten viel Regen und gegen Abend Schneeschauer vorrus. Na gut, das macht uns alles ja nichts aus und außerdem haben wir ja ein Lagerfeuer, welches uns warm hält.

So genossen wir den Tag am Trekkingplatz und wie vorhergesagt setzte um die Mittagszeit der Regen ein, welcher am Abend auch in Schnee überging. So gegen 20:00 Uhr beschlossen wir dann uns in die Schlafsäcke zu legen. Nach 8 Stunden Regen und Schnee hatte auch meine Regenkleidung resigniert (ich muss unbedingt nach neuer Ausschau halten) und ich war bis auf die Haut nass. Also so wollte und konnte ich mich auf keinen Fall in den Schlafsack legen. Also trotz Kälte ausziehen bis auf die Unterwäsche, welche natürlich auch schon gut feucht bzw. nass war.

Ganz klar, dass jetzt auch vom Innern die Feuchtigkeit in die Daunen ziehen kann. Mein erster Gedanke war, dies wird eine kalte und ungemütliche Nacht. Ich werde frieren. Mir war jetzt schon nicht richtig warm und an Ersatzkleidung hatte ich nicht gedacht. Doch nicht für eine Nacht? Statt einer langen Unterhose, hatte ich mich vergriffen und ein langes Unterhemd mitgenommen. Aber auch dies hatte ich viel zu spät gerafft, dass dieses Unterhemd auf jeden Fall besser und trockener ist, als das was ich jetzt noch anhatte.

Also ging es so in den Trek 900. Die nasse Kleidung legte ich unter die Isomatte. Ein Trick von meinem Wanderkollegen. Der Trick klappt nicht immer, aber die Sachen sind meistens am nächsten Morgen nicht mehr ganz so nass. So nun lag ich da, unter meinem Tarp, welches inzwischen auch schon unter der schweren nassen Schneelast zusammen zu brechen drohte. Immer wieder musste ich an die Seitenwände schlagen, um sie vom Schnee zu befreien. Zu meiner eigen Verwunderung wurde mir relativ schnell warm. Also ich kam nicht ins Schwitzen, aber die Chance auf eine doch nicht so kalte Nacht standen sehr gut.

Um es abzukürzen, ich machte die Nacht kein Auge zu. Dies lag aber nicht daran, dass ich fror - nein es lag daran, dass um uns herum die Bäume und Äste unter der schweren Schneelast zusammenbrachen. Die Temperatur lag so zwischen 0 und minus 1 Grad. Ich habe die Nacht trotzdem gut überstanden und bin nun noch mehr von dem Schlafsack überzeugt als ich vorher schon war.

Schneefall im Wald
Hier habe ich noch gelacht.

  

Tarp und Schnee
Auf einmal war es zu viel Schnee.

  

Aubgebaut
Am Morgen war ich froh, dass die Nacht vorbei war.

So, ich glaube wir haben alles bis auf mein Fazit:

Der Tester
Ich habe diesen Schlafsack ausgiebig getestet, auch über Nacht unter freiem Himmel oder bei Schnee und sage dazu folgendes:

Ich bin von diesem Schlafsack begeistert. Die meisten Nächte, die ich mit ihm draußen verbracht habe, waren an der Null Grad Grenze oder sogar darunter und ich habe nie gefroren (Bitte beachte aber deine Kälteempfindlichkeit). Für die Übernachtungen hatte ich nur lange dünne Unterwäsche an, damit ich nicht gleich auskühle wenn ich in der Nacht raus muss (bis auf das eine Mal). Das Gewicht und das Packmaß begeistern mich ebenfalls. Über den Preis kann man bei dieser Leistung auch nicht meckern. Also 5 Sterne und eine Kaufempfehlung. Ach noch etwas, unter dem Punkt Produktinformationen des Schlafsacks findest du auf der DECATHLON-Website viele nützliche Infos.

 

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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