Disclaimer

Dieses Produkt wurde mir im Rahmen des Outside-Stories ProductScout Programms von der Firma Exped zur Verfügung gestellt. Ich werde für diesen Test nicht bezahlt, darf allerdings das Produkt im Anschluss des Testes behalten. Dennoch darf ich mich frei zu diesem Produkt äußern und sowohl positive als auch negative Aspekte erläutern. An den Test sind keine Verpflichtungen, außer das Veröffentlichen einer Bewertung bei Outside-Stories.de, geknüpft. Im folgenden Artikel kommt meine Einschätzung zu dieser Isomatte und schließlich meine Meinung bezüglich einer Kaufempfehlung.

Exped

Die Firma Exped AG wurde 1983 in der Schweiz gegründet. Und hat nach 14 Jahren Vertretung von anderen Outdoormarken, 1997 ihr erstes eigenes Produkt auf den Markt gebracht. Seit dem hat es sich weiterentwickelt und vergrößert. Aktuell liefert es in circa 26 verschiedene Länder.  Exped beschreibt ihr Ziel leistungsstarkes Outdoor-Equipment zu entwickeln um so ihren Kunden ein uneingeschränktes Naturerlebnis in jeglicher Vegetation zu ermöglichen. Daher bieten sie vor allem Zelte, Schlafmatten, Schlafsäcke, Rucksäcke und deren Zubehör an.

AIRMAT UL LW

Diese Isomatte ist die Sommervariante der Schlafmatten Kollektion von Exped. Die Long and Wide Version der Airmat hat eine Länge von 197 Zentimetern und eine Schulterbreite von 65 Zentimetern. Für mich mit Zentimetern Größe eine optimale Länge. Trotz dieser größeren Maße wiegt sie lediglich 471 Gramm (ohne Pumpbag). Sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite wurde ein 20D Polyester. Zusätzlich befindet sich auf der Oberseite eine GripSkin-Beschichtung, die rutschen verhindern soll.

(Größenvergleich mit üblicher 1,5L Wasserflasche, da der Packsack zu groß ist, wirkt es optisch falsch. Tatsächlich ist die Isomatte etwas kleiner und vor allem im Durchmesser dünner als eine 1,5L Flasche.)

Unaufgeblasen ist die Matte quasi nur eine dünne Folie, entfaltet sich jedoch auf 7cm Dicke wenn sie aufgeblasen wird. Aufgrund des dünnen Materials und das Fehlen von zusätzlicher Isolierungsschichten außer der eingeblasenen Luft, hat die Airmat einen R-Wert von 1,3. Demnach eignet sie sich lediglich als Sommermatte. Exped gibt die Minimaltemperatur bei 8°C an. Da mein Testzeitraum im Frühjahr mit durch aus gemischten Temperaturen war, kann ich sagen, dass es zwar möglich ist bei kälteren Temperaturen auf der Matte zu schlafen, ich es jedoch nicht empfehlen würde.

Die AirMat besitzt zwei Ventile. Eins zum Einblasen von Luft, welches ein Einweg-Ventil ist. So lässt sich Luft leicht in die Matte blasen, kann jedoch nicht einfach entweichen, wenn man den Verschluss noch offen hat. Das zweite Ventil ist eine einfache Öffnung mit der man Luft Problemlos ablassen kann. Beim Aufblasventil ist ein kleiner Riemen (s. Bild 2) angebracht, mit dem sich das Ventil leicht Öffnen lässt, das Ablassventil hat diesen Riemen nicht. Ich finde dies als ein eher komisches Feature, dass nur an einem der zwei Ventile ist. Zu erst dachte ich, es handle sich um Fehler lediglich bei meiner Matte. Allerdings befinden ich auf allen Bildern der Airmat auf der Hersteller Website ebenfalls nur ein Riemen. Ich erkenne keinen guten Grund warum, hier gespart wurde und bin der Meinung entweder man bringt solch einen Riemen an beiden Ventilen an oder lässt es komplett weg.

Die ersten Nächte

April ist sicherlich nicht der beste Zeitraum um eine Sommermatte zu testen. Dennoch muss ich sagen, dass die Airmat einen sehr guten Eindruck bei mir gemacht hat. Das Aufblasen geht sehr schnell, vor allem mit ein bisschen Übung mit dem Pumpbag.

Die sieben Zentimeter Dicke reichen aus damit man nicht den Boden berührt, auch wenn man seitlich liegt.

Die GribSkin-Beschichtung ist etwas gewöhnungsbedürftig. Bei direktem Kontakt mit der Haut, für gewöhnlich schlafe ich nur in Unterwäsche beim Wandern, fühlt sich die Beschichtung etwas feucht fast schon leicht klebrig an. Es kann natürlich gut sein, dass dies nur mein subjektives Gefühl ist und Andere es unterschiedlich wahrnehmen. Dennoch habe ich ein bisschen gebraucht bis ich es als normal interpretiert habe. Zusätzlich hat die rechteckige Airmat Rillen, die sich auf ganzer Länge durchziehen und circa 2cm tief sind. Auch an dies muss man sich etwas gewöhnen bzw. ist vielleicht nicht für jedermann. Ich empfehle daher vor Kauf dieser Matte, in einem Outdoorgeschäft diese Probe zu liegen.

Alles in allem hatte ich jedoch gute Nächte auf der Matte verbracht, auch wenn sie definitiv im Sommer besser geeignet wäre.

Schnozzel Pumpbag UL M

Der Pumpbag ist beim Kauf einer Matte von Exped mit inbegriffen, im Online Shop ist er für 32 Schweizer Franken auch separat erhältlich. Er hat ein Fassungsvermögen von circa 42L, besteht aus einem dünnen 20D Nylon und wiegt lediglich circa 60 Gramm.

Exped empfehlt das aufpumpen der Matte lediglich mittels dem Pumpbag um Feuchtigkeitsansammlung zu vermeiden. „Somit vermeidet er Schimmelbildung und maximiert die Isolation (da feuchte Isolation weniger isolierend ist).“ (Zitat von Exped) Inwiefern dies tatsächlich einen Unterschied macht, ist mir nicht bekannt. In den vergangen Jahren habe ich quasi ausschließlich meine Schlafmatten mit dem Mund und so mit meiner Atemluft aufgepustet und hatte noch kein Problem mit einer Schimmelbildung oder ähnliches. Auf jeden Fall erspart es Arbeit für die erschöpften Lungen nach einer anstrengenden Wanderung.

Das Aufblasen mit dem Pumpbag ist sehr intuitiv. Man verbindet Aufblas-Venil der Matte mit dem Verschluss des Pumpbags. Nun Bewegt man den Pumpbag leicht damit er sich mit Luft füllt und anschließend faltet man die Öffnung zwei bis drei mal sodass die Luft gefangen ist. Dann kann man sie entweder mit der Hand oder mit dem Knie vorsichtig in die Matte drücken. Diesen Vorgang muss man nun 1-3 mal wiederholen um die Matte mit ausreichend Luft zu füllen.

Das ablassen von Luft ist ähnlich simpel. Man öffnet das Ablassen Ventil und rollt die Matte zusammen um alle Luft heraus zudrücken. Dann kann man sie erneut öffnen und klein Falten.

Da der Schnozzel Pumpbag wasserdicht ist, gibt Exped in ihrer Produktbeschreibung auch Möglichkeiten der Zweckentfremdung an. Man könne den Pumpbag zum Beispiel als Packsack für Klamotten oder den Schlafsack nutzen. Alternativ könne man den Pumpbag auch mit Wasser füllen und ihn so als Dusche, Brauchwassertank oder Kleiderwaschsack nutzen. Wichtig ist das man dort kein Trinkwasser einfüllen darf, da die Beschichtung nicht trinkwassergeprüft ist. Den Pumpbag mit Wasser zu füllen halte ich für einen Widerspruch von dem oben genannten Grund weshalb man einen Pumpbag in erster Linie nutzen solle. Nutzt man ihn beispielsweise als Dusche wird es immer eine Restfeuchtigkeit geben, die man dann auch in die Airmat bläst. Exped erwähnt ausdrücklich das Feuchtigkeitsansammlung in der Matte nicht gut ist, siehe Zitat oben.

Ich habe und werde den Pumpbag daher nicht so Zweckentfremden und ihn lediglich als Packsack für meine saubere Kleidung nutzen. Es ist dennoch eine Möglichkeit die offiziell von Exped empfohlen wird, daher erwähne ich es hier. Jeder soll selbst überleben, was die beste Nutzung für diesen Pumpbag ist.

Zubehör

Zusätzlich wird ein Flickset mitgeliefert, mit der sich kleine Löcher problemlos flicken lassen können. Hier ist jedoch wichtig zu erwähnen, das dieses Flickset quasi nur zuhause genutzt werden kann. Es besteht aus einer Tube Textil Kleber und zwei Streifen des 20D Polyester Material (einmal Oberseite, einmal Unterseite).

Falls ein Loch jedoch während einer Tour passiert, ist das passende Field Repair Kit von Exped die bessere Alternative. Leider muss man sich dies für circa 15 € zusätzlich Kaufen und ist nicht gleich mitgeliefert. Hier die Verlinkung zum Field Repair Kit. Da die Matte keine weitere Isolierung besitzt ist es nicht möglich sie mit einem Loch unaufgeblasen zu nutzen, ist dies mitten in den Bergen ein echtes Problem. Ich werde mir daher das Field Repair Kit zusätzlich kaufen, wenn ich längere Touren mit der Matte machen werde, um nicht in eine ungünstige Lage zu kommen.

Des Weiteren wird ein Sack zur Aufbewahrung der Airmat mitgeliefert. Dieser hat ein ähnliches Design zur Matte. Die Matte passt dort sehr bequem herein, da der Sack fast schon zu groß ist. Es stört nicht sonderlich, hätte aber auch gut etwas kleiner sein können.

Lohnt sich nun ein Kauf?

Ist man auf der Suche nach einer Schlafmatte für Sommertouren bekommt man hier ein sehr gutes Produkt. Es wirkt sehr hochwertig verarbeitet, ist leicht und dennoch groß genug aufgeblasen. Die Frage ob man eher eine Drei-Jahres-Zeiten Matte möchte oder zwei Matten für unterschiedliche Jahreszeiten, ist individuelle Präferenz.

Alles in allem bin ich sehr von der Matte überzeugt und freue mich auf weitere Touren im Sommer!