Im test

Test: BELL Super DH (MIPS) - Full Face MTB Helm

BELL Super DH (MIPS) - Full Face MTB Helm
Zuerst Helm (an)gurten, dann spurten
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • Snap-In Kamerabefestigung
  • werkzeuglos abnehmbarem Kinnschutz
  • MIPS Spherical inside
  • Google parking System unter dem Visor

Nachteile

  • gibts keine

Bewertung

Nach dem ich den Alpina Helm von Outside getestet hatte war ich heiß auf Enduro Mountainbiking im Wald und im Bikepark. Ich hatte aber bis dahin noch keinen parktauglichen Helm, den ich auch im heimischen Wald um die Ecke bewegen konnte. Meine Ansprüche an Bikehelme sind relativ hoch, weil ich der Meinung bin, dass des Menschen liebstes Oberstübchen auch bestens geschützt werden muss.

Bell total

Mein Manko beim Radfahren allgemein ist die gebückte Haltung, was oft genug schon dazu geführt hatte, dass ich mit Kreislaufbeschwerden im Auto auf dem Parkplatz des Bikeparks saß und für mich der Tag gelaufen war. Offensichtlich brauche ich auch einen Helm der nicht zu schwer ist, sodass die Fliehkräfte nicht zu stark auf meinen Kopf und Schulter/Nackenbereich wirken. Narürlich dürfen dabei noch weitere Ansprüche an Sicherheit, Gewicht und gute Lüftungseigenschaften nicht zu kurz kommen. Gewicht und Sicherheit stehen in einem sehr engen Verhältnis. Auch bei Helmen für den Parkeinsatz ist es dabei nicht anders. Der Biker braucht gute Sicherheit kombiniert mit guter Durchlüftung und geringes Gewicht für maximalen Parkspaß.

Bell hinten

Natürlich brauche ich keinen Fullfacehelm für die Fahrt zur Eisdiele, aber wenn ich den Kinnbügel noch abnehmen kann ist es umso besser. Deshalb brauche ich in erster Linie einen top Helm in Verarbeitung und Qualität der im High Performance Bereich wiederzufinden ist. Außerdem ist ein weiteres Kriterium die Form des Helms mit dem langgezogenen “Heck“ (Hinterkopfteil) auch für den Parkeinsatz geeignet.

Da ich den Bell Super 3R bereits bei vielen Freunden bereits gesehen hatte, war ich schon sehr gespannt auf das Upgrade aus dem Hause Bell für das Grobe. So wie es Bell beschreibt also ein Premiumhelm für steile Abfahrten und mit dem Schutz von Mips auch mit Parkfreigabe (EN 1078).

Bell seite

 

Der Helm ist ein aus Polycarbonat hergestellter Inmouldtechnologiehelm und besitzt 19 Luftöffnungen und 4 großzügig gehaltene Öffnungen im Kinnbügelbereich. Dieser ist außerdem werkzeuglos abnehmbar und somit leicht (auch während der Fahrt) abzunehmen und wieder dran zu bauen. Ich hatte es selbst nicht ganz geglaubt wie es auch während der Fahrt funktionieren kann, jedoch mit etwas Übung klappt das dann auch leicht.

Bell rot

Das Verstellsystem mit “Drehrädchen“ macht es leicht, den Helm auf die jeweilige Kopfform anzupassen. Ich war es durch meine Kollegen gewohnt, dass Bell Helme sehr gut für längliche Kopfformen geeignet sind. Das bedeutet rundliche Köpfe passen nicht exakt in diese Helmform hinein. Ich habe das Gefühl, dass sich dies mit dem Bell super DH geändert hat. Das FloatFit DH System mit mit Fidlock Buckle, passt sich wirklich sehr gut meiner rundlichen Kopfform an und hält danach bombenfest auf meinem Kopf.

Der Helm wird in Größe M mit 850g angegeben. Im Vergleich zu Fullfacehelmen mit Mips liegt er dabei weit unter der 1000g Marke. Selbst Helme in dieser Kategorie mit dem Füchschen drauf knacken diese Marke auch in Carbonform nicht. Bell baut bereits seit der ersten Stunde bei Endurohelmen wie dem Bell Super das MIPS-System ein, wie auch bei diesem Helm. Über die Sicherheitskomponente MIPS gibt es mehrere Meinungen und Tests und es lässt sich am Ende über Rotationskräfte am Helm und Kopf streiten. Für mich allerdings ein Aspekt der mir Sicherheit bringt wenn MIPS an Bord ist.

Die “Sweat Guide Padding“ Polster im Inneren des Helms, sind aus einem antibakteriellen “X-Static“ Material und sollen bestmöglichen Komfort bieten. Ein Plus sind die vorderen Polster “XT-2 Padding“ die weit nach außen angebracht sind, sodass Schweiß nach außen und somit weg vom Körper fließen kann.

Bell innen

 

Komfort und Tragegefühl:

Der Super DH sitzt seit der ersten Minute wie auf meinen Kopf maßangefertigt. Bei einem Kopfumfang von 57.5cm benötigte ich überraschenderweise eine L Größe. Bei Helmen mit dem Füchschen brauche ich normal immer Größe XL. Ich war mit dem Umfang genau bemessen und wählte so die größere Variante.

Ich hatte beim ersten Aufsetzen sofort den Eindruck, ich habe einen sehr komfortablen Fullfacehelm auf. Weil der hintere Teil wirklich sehr weit nach unten geht, kommt ein hohes Sicherheitsgefühl auf obwohl er ohne Kinnbügel eher einem Endurohelm ähnelt. Auch beim Hinunterbücken (nach vorn oder zurück) oder Schütteln hat nichts gewackelt oder ist verrutscht.

Der Helm ist mit einem durchgängigen Polster an der Stirn ausgestattet das tief nach unten geht. Dieses Polster ist auch an der Innenseite sowie Außenseite am Helm angebracht. Das hat zum Vorteil, dass der Schweiß und die Luftzirkulation nach vorn/ unten durchgängig ist. Das fällt vor allem bei Steilen Anstiegen auf, weil der Schweiß excellent ablaufen kann. Dieser Vorteil ist bei keinem anderen namhaften Endurohelme so elegant gelöst, nämlich mithilfe des Mashpolsters, welches den Schweiß nach vorn ableitet. Durch die großen Belüftungsöffnungen (19 Stück) war die Hitze am Kopf kein nennenswertes Problem. Selbst durch die, unter dem Visor “geparkte“ Goggle kam noch ausreichend Wind zu meinem Kopf durch.

Für meine Verhältnisse ist am Hinterkopf und direkt oben der Helm genau richtig gepolstert. Auch seitlich sind die Polster breit genug. Das gibt auf längeren Touren den nötigen Komfort. Deshalb wirkt er auch nach längeren Touren richtig bequem.

Ein weiteres Plus an diesem Helm ist das Verschlussrad am hinteren Kopfteil (Fidlock Buckle System). Das Rad ist wie eine runde Schraube gestaltet und lässt sich, auch mit Handschuhen, leicht bedienen. Daumen und Zeigefinger umschließen das Rad von zwei Seiten und rasten gut ein. Im Nachhinein rutschen die einzelnen Rasten nicht wieder zurück oder durch den Verschluss, sodass sich der Sitz des Helms lockert. Das Anpassungssystem passt sich rundherum gleichmäßig an den Kopf an.

Ein weiteres Plus ist das Visor, welches weit nach oben verschoben werden kann. Dies hat zum Vorteil, dass eine Goggle problemlos nach oben geschoben werden kann und am Helm hält (Goggle Parking Position). Das weit nach vorn gezogenen Schild schützt außerdem vor Sonne und Wasser- oder Dreckpritzern.

Ebenso wird der Kinnriemen durch ein Gurtschloss (No-Twist Tri-Glides) Magnetverschluss mit einer einfach zu bedienenden Rastautomatik geschlossen (Y-CLIP Begurtung ). Hier konnte ich auch ohne Probleme mit Handschuhen den Verschluss bedienen.

Der Helm verfügt über die E-Norm 1078 für Fahrradhelme.Bell alternativ blau

FAZIT:

Der Bell Super DH ist ein guter Parkhelm der auch im Alltag gut zu gebrauchen ist. So macht er auch auf dem Weg zur Eisdiele eine gute Figur.

Der Helm ist sehr sauber verarbeitet und verfügt über ein sauberes Kantenfinish. Der Helm sitzt gut und drückt nirgends. Für meine rundliche Kopfform passt er bestens.

Abschließend war für mich der Sicherheitsaspekt am Hinterkopf durch die lang nach unten gezogene Seite sowie das MIPS-System ein merkliches Plus an Sicherheit und somit der Kaufgrund für diesen Helm.

Bell im Einsatz auf Madeira

 

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