Als Outside-Stories-Produktscout durfte ich dieses Mal das Turn & Oxi Brake System, von Overrade Testen, welches ein Set aus den Produkten Oxi Turn (die Lampe mit Blinker Funktion) und Oxi Brake (dem Sensor für den Bremshebel) ist. Wie es mir mit dem Produkt ergangen ist und was es hierbei rechtlich in Deutschland zu beachten gibt, erfahrt ihr in den nächsten Zeilen.

Zur besseren Übersicht, hier die Punkte die ich von oben nach unten abarbeiten werde:

• Informationen zum Hersteller Overade
• Rechtliches / StVZO in Deutschland 
• Erster Eindruck/Verarbeitung
• Funktionen
• Installation und Einsatz
• Fazit

Informationen zum Hersteller Overade

Das Unternehmen Overade kommt aus Frankreich und besteht bereits seit 10 Jahren. Overade hat sich voll und ganz dem Thema Fahrradfahren im urbanen Raum verschrieben. Begonnen hat das Unternehmen mit einem zusammenklappbaren Fahrradhelm und mittlerweile bieten sie unter anderem Lampen, Blink- und Bremslicht-Systeme, Abschließbare Taschen und weitere Accessoires für Fahrräder auf den Markt. Infos zu den Produktionsstätten oder dem Thema Nachhaltigkeit lassen sich auf der Website des Unternehmens leider nicht finden.

Rechtliches / StVZO in Deutschland 

Laut Paragraf 67 in Absatz 3 und 4 der StVZO ist geregelt, dass Rückleuchten und Scheinwerfer nicht blinken dürfen. Neu hinzugekommen ist allerdings, dass an bestimmten Fahrrädern Fahrtrichtungsanzeiger verwendet dürfen, wenn diese Fahrräder Mehrspurig sind oder einen Aufbau haben, wie z.B. Fahrradrikschas oder Lastenrädern, bei denen Handzeichen für die Richtungsanzeige teilweise oder komplett verdeckt werden.

Da es sich hier um ein System mit Blinker und einem Bremslicht handelt, was man streng genommen dann auch als “Blinken” bezeichnen könnte, wenn es aufleuchtet, dürfte man dieses System nicht am Fahrrad anbringen und nutzen. Aber blinkende Lichter dürfen an Helmen oder z.B. auch Rucksäcken befestigt werden, da diese keinen rechtlichen Vorschriften unterliegen. Allerdings ersetzen diese Fahrtrichtungsanzeiger nicht das Handzeichen, dieses muss zusätzlich noch gegeben werden.

Erster Eindruck/Verarbeitung

Das Turn & Oxi Brake System von Overade kommt in einer kleinen und recht übersichtlichen Verpackung.  beinhaltet ist das Licht an sich die Magnethalterung mit Klebestreifen, der Sensor für die Bremse sowie die Fernbedienung für den Blinker mit mehreren Gummis zur Befestigung am Lenker. Außerdem enthalten sind noch eine Anleitung, sowie ein Micro USB Kabel. Eine Befestigung für das Fahrrad ist nicht enthalten, kann aber zusätzlich gekauft werden.

Die Anleitung ist recht kurz, aber übersichtlich und leicht zu verstehen. Die Lampe und der Sensor für die Bremshebel müssen zuerst einmal mit dem beiliegenden Micro USB-Kabel aufgeladen werden. Bremshebel und Fernbedienung für den Blinker sind bereits mit dem Licht gekoppelt und funktionieren sobald sie aktiv sind. Auf den ersten Blick macht die Verarbeitung einen sehr guten Eindruck, die Lampe sowie die Fernbedienung für den Blinker sind aus Kunststoff, wobei die Fernbedienung einen nicht ganz hochwertigen Eindruck macht.

Mir fällt gleich auf, dass es nur eine Magnetplatte zur Befestigung der Lampe am Helm gibt und man somit die Lampe nur mit einem Helm nutzen kann. Weitere Platten zur Befestigung an anderen Helmen gibt es aber als Zubehör zu kaufen. Außerdem sind die USB Eingänge an Lamp sowie am Bremshebel Sensor mit einer Gummi Klappe verdeckt damit in diese keine Feuchtigkeit eindringen kann, ob diese in der Realität wirklich Wasser vom Eindringen abhalten können ist schwer zu sagen, da diese meiner Meinung nach nicht sehr gut sitzen. Alles in allem macht das Set aber einen guten Eindruck und wirkt auf mich alles andere als billig, wie so manch andere Fahrradlampe.

Funktionen

Die Funktionen des Turn & Oxibrake Systems belaufen sich auf folgende:

Erst einmal haben wir die beiden Hauptfunktionen, und zwar das Bremslicht, welches beim Auslösen der Bremse, welche mit dem Sensor versehen ist, erleuchtet sowie die Blinkerfunktion, die mit Hilfe der Fernbedienung aktiviert wird. Zusätzlich zur Richtungsanzeige gibt es auch einen Warnblink- Modus, wie man ihn vom Auto kennt.

Die Oxy Turn Lampe hat neben dem Tagmodus noch zusätzliche fünf Leuchtmodis, in denen die Lampe in unterschiedlichen Helligkeiten leuchtet bzw. blinkt (siehe Bild). Egal welcher Leuchtmodus ausgewählt ist, die Blinker- und Bremsfunktion ist immer mit aktiviert. Beim Blinken ertönt außerdem ein akustisches Signal bei jedem Aufblinken, wie man es ebenfalls vom Auto gewohnt ist. Hier kann man zwischen zwei unterschiedlichen Sounds wählen oder diesen auch komplett abschalten.

Beim Tagmodus leuchtet nur die Einschalttaste je nach Akkustand grün (voll) oder rot (muss geladen werden), um zu signalisieren, dass diese eingeschaltet ist, ansonsten leuchtet Sie nur, wenn der Blinker eingeschaltet oder gebremst wird. In den Modis für die Nacht, bei denen das Licht dauerhaft Rot leuchtet bzw. Blinkt, wird der Akkustand beim Ausschalten durch ein kurzes grünes bzw. rotes Aufleuchten signalisiert.

Auch der Sensor für den Bremshebel hat eine Status LED, die den Ladezustand des Akkus mit grün und rot zeigt, aber auch leuchtet, wenn der Sensor ausgelöst wird. So kann man überprüfen, ob der Sensor auch ein Signal sendet.

Installation und Einsatz

Installation:

Vor der Installation sollten zuerst  Oxy Turn (Lampe) und Oxy Brake (Bremshebelsensor) mit dem USB Kabel geladen werden. Über die Status LED’s kann man hier den Ladevorgang kontrollieren. Die Fernbedienung für die Blinker muss nicht geladen werden, da diese mit Knopfzellen ausgestattet ist.

In der Zwischenzeit kann man schon einmal die Metallplatte, an der später die Oxy Turn Lampe per Magnet am Helm befestigt wird, an seinen Helm kleben. Hierbei kommt es schon zu dem ersten Problem. Nicht jeder Helm bietet genügend Platz, um solch eine Platte hinten aufzukleben.

Bei manchen Helmen mit vielen Löchern für die Belüftung gibt es nicht genügend Freifläche für das Klebepad. Allerdings muss ich hier sagen, dass das Klebepad von 3M extrem gut hält und ich kann mir vorstellen, dass es auch völlig ausreicht, wenn nur die Hälfte von dem Pad Kontakt mit dem Helm hat.

Das zweite Problem bei der Installation am Helm ist die Biegung der Metallplatte und die der Lampe. Jeder Helm weist unterschiedliche Rundungen auf und die Biegung passt nicht mit jedem Helm überein. Ich habe die Platte, wie auf den Bildern zu sehen ist, an mehrere Helme gehalten.

Mal passt es besser und mal schlechter. Mein Helm weist z.b. eine höhere Biegung als die Platte auf. Das Klebepad ist allerdings so stark, dass wenn man die Platte beim Ankleben ordentlich andrückt und die Platte sich ein wenig biegt, diese Biegung durch den Kleber gehalten wird. Dadurch sitzt die Metallplatte wie angegossen. Allerdings stimmt dann die Biegung der Platte mit der Biegung der Lampe nicht mehr überein und die Magnethalterung hält die Lampe nicht mehr so doll wie ursprünglich gedacht fest.

In meinem Fall wackelt die Lampe ein wenig, wenn ich den Kopf stark schüttel, aber die Lampe ist mir noch nie abgefallen, selbst wenn ich es wirklich darauf angelegt habe. Mit ein wenig Übung kann man die Lampe blind vom Helm abnehmen und wieder mit dem Magneten anbringen, wenn man den Helm bereits trägt, z.B. zum Ein- und Ausschalten oder wenn man schauen möchte, ob alles korrekt funktioniert. 

Die Installation der Fernbedienung für die Blinkerfunktion ist spielend einfach. Hierfür liegen verschieden große Gummibänder bei, mit Hilfe derer die Bedieneinheit an den Lenker gespannt werden kann.

Ganz anders sieht es hier bei dem Oxy Brake Sensor aus. Dieser wird mehr oder weniger über den gewünschten Bremshebel “gezogen”. Dies erweist sich als recht schwergängig. Hierbei muss je nach Neigung des Bremshebels der Sensor gebogen werden. Dies ist auch so in der Anleitung erklärt, aber es wird auch darauf hingewiesen, dass man diesen nicht zu oft biegen sollte. Allerdings muss man den Sensor zum Aufladen auch wieder abnehmen (es sei denn man nutzt dafür eine Powerbank), aber da sich die Demontage als ähnlich schwierig erweist, kann es leicht dazu kommen, dass man ihn auch hierbei biegt.

Ein noch größeres Problem sehe ich z.B. wenn man das System an unterschiedlichen Fahrrädern nutzen möchte, mit unterschiedlichen Bremshebeln. Aus diesem Grund habe ich auch schnell davon abgesehen, den Sensor abzubauen, wenn ich mein Rad irgendwo abstelle. Ob der Sensor auch bei Rennrädern oder Gravelbikes eingesetzt werden kann, bei denen die Schaltung am Bremshebel sitzt, wage ich zu bezweifeln und das müsste vor dem Kauf überprüft werden.

Im Einsatz:

Die Nutzung des OxyTurn und OxyBrake Systems ist während der Fahrt sehr einfach und intuitiv, man muss sich nur anfangs daran gewöhnen und vor allem daran denken, auf den Blinker zu drücken. Dies ist erst etwas ungewohnt, aber irgendwann hat man es dann abgespeichert und man nutzt das System, ohne groß darüber nachzudenken.

Der Bremshebel mit dem angebrachten Sensor fühlt sich anfangs etwas ungewohnt an, aber auch daran gewöhnt man sich schnell. Allerdings muss man vor der Fahrt immer erst daran denken, nicht nur die OxyTurn Lampe am Helm, sondern auch den OxyBrake Sensor am Bremshebel über den kleinen Knopf zu aktivieren, damit das Bremssignal auch an die Lampe gesendet wird.

Schaltet man den Blinker ein, ertönt ein Geräusch bei jedem Blinksignal, wie auch beim Auto, das man sehr deutlich hört, wenn die Lampe am Helm befestigt ist. Mir ist das Geräusch allerdings viel zu laut, weshalb ich den Sound deaktiviert habe. Eine Option, die Lautstärke anzupassen, wäre meiner Meinung nach nicht verkehrt. Ob ich Blinke kann ich ohne Sound zusätzlich an den Knöpfen der Fernbedienung überprüfen, da die Knöpfe bei Aktivierung ebenfalls aufleuchten.

Will ich das Blinken abschalten, muss ich dafür einfach nochmal denselben Knopf drücken. Sollte man einmal vergessen, den Blinker auszuschalten, dann wird das Blinken automatisch nach 40 Sekunden beendet. Allerdings ist dies auch etwas unpraktisch, wenn man einmal länger an einer Ampel steht. Dann muss man gegebenenfalls nochmals den Blinker aktivieren.

Dank der starken Leuchtkraft sind Bremslicht und Blinker sehr gut zu sehen. Auch bei Sonne ist beides noch erkennbar, allerdings fällt es natürlich in solch einer Situation viel schlechter auf. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass andere Verkehrsteilnehmer so ein Lichtsystem nicht kennen und gewohnt sind, weshalb es natürlich noch weniger Aufmerksamkeit bekommt. Ganz anders ist das natürlich in dunkleren Situationen.

Allerdings muss man weiterhin daran denken, trotz Blinker auch das Handzeichen zu geben (von den gesetzlichen Bedingungen einmal abgesehen), da der Blinker nur von hinten sichtbar ist. Zwar gibt es von Overade auch ein weißes Licht für vorne, nur leider hat dies keine Blinker verbaut. 

Zum Schluss möchte ich auf die Akkulaufzeit zu sprechen kommen. Ich habe das System in der Woche durchschnittlich ca. 1½ Stunden bei Tageslicht genutzt und ca. 20 Minuten pro Woche im Dunkeln. Die OxyTurn Lampe hielt bei der Nutzung bei mir sechs Wochen. Der OxyBrake Sensor wollte bereits nach vier Wochen geladen werden und danach sogar bereits mach zwei Wochen und dass bei gleichem Nutzerverhalten. Erklären kann ich das nicht. Auch die Temperaturen waren gleich.

Fazit

Das OxyTurn und OxyBrake System von Overade ist meiner Meinung nach eine Bereicherung für alle Verkehrsteilnehmer, vor allem in der Nacht bzw. bei schlechteren Lichtverhältnissen. Müsste man hierzulande nicht zusätzlich noch das Handzeichen geben, würde es Abbiegevorgänge für Radfahrer noch sicherer machen, da man beide Hände am Lenker halten könnte.

Aber selbst wenn dies aus gesetzlicher Sicht möglich wäre, fehlte hier noch das passende Blinker-System für vorne, da nur die Verkehrsteilnehmer hinter einem das Signal sehen können, aber vielleicht kommt hier in der Zukunft noch etwas von Overade. Mir gibt das System ein zusätzliches Gefühl von Sicherheit und ich finde vor allem das Bremslicht sehr gut.

Egal ob als Rad- oder Autofahrer ist es im Dunkeln immer schwer bzw. sehr spät zu sehen, wenn der Radfahrer vor einem bremst. Abzüge bekommt das System bei mir für die Montage und dass meiner Meinung nach wichtiges Zubehör wie eine zusätzliche Metallplatte oder die Befestigung fürs Fahrrad zusätzlich gekauft werden müssen. Auch die umständliche Montage und Demontage des OxyBrake Sensors ist nicht gut gelöst. Ich hoffe, dass hier in Zukunft von Overade noch nachgebessert wird. Ansonsten kann ich das Produkt nur loben und jedem empfehlen, der sich ein wenig mehr Sicherheit im Straßenverkehr wünscht.

Overade TURN & OXIBRAKE                                              

Die Idee hinter der Overade Turn und Oxibrake besteht darin, dem Radfahrer mehr Sicherheit zu bieten, indem man an dem Helm ein zusätzliches Licht anbringen kann. Aber halt. Von einem einfachen Licht kann hier keine Rede sein, denn Overade hat dem Licht ein paar interessante Features hinzugefügt.

So reagiert das Licht nicht nur auf das Bremsverhalten des Radfahrers, sondern es besteht auch die Möglichkeit über ein am Lenkrad befestigten Adapter zu blinken. Dieser Adapter ist universell anhand drei verschiedener Größen an Befestigungsringen an jedem Lenkrad zu befestigen.

Wie sich das System im Test geschlagen hat, erfahrt ihr jetzt.  Zunächst einmal aber noch ein paar Facts:

• Werkzeugfrei
• Max. 90 Lumen
• 1 cm x 3,5 cm x 10 cm
• Aufladbar mit USB

Das Set besteht letztlich aus drei  wichtigen Teilen:

• Einer Fernbedienung, welche an der Bremse befestigt wird, (namens OxiMote)

• Dem Bremslichtsensor (OxiBrake) und der

• Beleuchtung (OxiTurn)

Dazu werden noch drei unterschiedlich große Befestigungsringe für den Oximote mitgeliefert und eben die magnetische Befestigungsschale für das Licht samt Klebestreifen.

Das Licht: OxiTurn

Das Licht selbst hat 5 rote Leuchtmodi und eine Funktion für recht bzw. links Blinken.  Es lässt sich mittels einer magnetischen Halterung, die durch ein Klebepad an eigentlich alle Helme befestigt werden kann, installieren. Die Halterung selbst ist 6 x 2 cm lang und breit Obwohl sie dezent gestaltet ist, stört sie m.E. schon wenig den Geamteindruck eines Helms.Insbesondere dann, wenn man das Licht nicht am Helm befestigt hat.

Ein solcher Klebestreifen ist z.B. auch von den ActionKameras bekannt. Problem bei solchen Klebestreifen ist natürlich, dass sich diese nicht so schnell mehr lösen lassen und man das Licht nicht wahlweise morgens auf den Straßenfahrradhelm klippen lässt, um es abends dann z.B. auf den Gravelbikehelm zu positionieren. Das ist leider umständlich und schränkt den Gebrauch des Lichtes ein.

Ebenfalls lässt sich der Klebestreifen nicht richtig gut auf meinen (zumeist genutzten) Helmd befestigen. Siehe Foto. Daher muss ich für die Befestigung selbst einen Punkt Abzug geben. Hier hätte ich mir zudem weitere Klebe-Pads gewünscht, um das Licht auch an anderen Helmen noch weiter nutzen zu können. Auf der Halterung ist zudem ein Pfeil angebracht, damit man weiß, wo oben ist. Wenn man dies nicht beachtet, wird man in die falsche Richtung blinken.

Bei der weiteren Nachforschung bin ich aber darauf gestoßen, dass Overade auch eine universelle Fahrradhalterung im Sortiment hat, welche ich mir schließlich zusätzlich bestellt habe. Diese kostet noch einmal  ca. 15 Euro. Ein kleiner Wermutstropfen ist es da schon, dass es bei dem Kaupfpreis von 89 Euro nicht im Lieferumfang enthalten ist. Immerhin kann ich jetzt aber das Licht auch an allen meinen Rädern benutzen und habe nicht weitere Befestigungselemente an meinen anderen Helmen.

Die 5 verschiedenen Licht-Modi lassen sich einteilen in

• Ein rotes umrandendes Licht
• Ein stärkeres rotes umrandendes Licht
• Ein schnell blinkendes rotes Licht
• Ein langsamer blinkendes rotes Licht
• Ein zweifach stark blinkendes Licht mit darauffolgender kurzer Pause

Dazu gibt es natürlich noch die entsprechenden Blinker. Diese werden sogar akkustisch unterstützt. Die akkustische Unterstützung lässt sich aber laut Hersteller auch ausstellen, indem man länger die Blinkertasten gedrückt hält.

Das Licht hat einen Abstrahlwinkel von 220 Grad, so das die Sichtbarkeit enorm ist. Die Akkuladung sollte für ca. 20 Stunden reichen. Danach lässt sich das Licht schnell wieder durch ein USB Kabel aufladen. 

Eine Auflistung der verschiedenen Modi bietet die Bedienungsanleitung mit einer guten Übersicht:

Die Lichtstärke liegt bei der Maximum Version bei 90 Lumen. 50 Lumen reicht normalerweise für gängige Radstrecken aus.

Der Bremslichtsensor:

Dieser wird einfach über den Bremshebel selbst gezogen. Dies funktioniert bei all meinen 4 Rädern und bereitet bei der Montage keinerlei Probleme. Dazu fühlt sich das Gummipad in der Hand gut an und man läuft nicht Gefahr abzurutschen, noch spürt man große Änderungen zu seinem eigentlichen Bremshebel.

Das Licht leuchtet bei Bremsung somit auf und warnt die hinter einem fahrenden Autos oder Radfahrer. Die Kopplung zwischen Sensor und Licht erfolgt automatisch, so dass hier nichts mehr hinsichtlich einer Einrichtung vorgenommen werden muss. Einfach, praktisch, gut.

Die Fernbedienung:

Die Fernbedienung wird spielend leicht ( man kennt es von einfach Klingeln) mittels zweier Gummis über das Lenkrad gezogen. Dies hat den Vorteil, dass man je nach Gusto die Bedienung auf der linken oder rechten Seite befestigen kann. Die Buttons für rechts und links sind noch einmal zusätzlich mit einem großen L bzw. R beschriftet. Durch einmaliges Klicken wird der jeweilige Blinker betätigt, drücke ich noch einmal drauf, wird der Blinker beendet.

Drücke ich erst links und danach den rechten Button schwingt der Blinker direkt von links auf rechts um. Der Blinker lässt sich auch betätigen, wenn man das „eigentliche“ Licht ausgestellt hat. Dann erscheint der Blinker inklusive rotem Hinweislicht ( Siehe Video). Die Fernbedieung selbst wird über eine Batterie betrieben und muss ausgetauscht werden. Hier hätte ich auch einen USB-Anschluss besser gefunden.

In der Praxis

Im Test empfand ich das System als völlig problemlos zu montieren. Auch die Handhabung ist absolut einfach. Das Gummipad wird einfach über die Bremse gezogen. Die Fernbedienung mit dem Gummis montiert. Einzig die Helmmontage sehe ich nicht gut gelöst. Auch wenn die Halterung geschwungen ist, so ist doch jeder Helm wiederum etwas anders.

Bei meinen Helmen gab es so keine perfekte Haltlösung, auch wenn die Halterung stabil gehalten hat. Weiterhin, oben bereits genannt, sehe ich es als problematisch an, dass man nur eine Helmhalterung hat. Diese gibt es auch nicht einzeln nachzukaufen.  Praktisch war endlich mal wieder, dass eine Bedienungsanleitung direkt mitgeliefert und man nicht irgendwo im Netz nach dieser suchen musste.

Die Leuchtkraft ist völlig ausreichend. Ungewöhnlich ist es jedoch beim Abbiegen, dass man eigentlich seine Hand bzw. Arm nicht mehr ausstrecken muss. Dadurch hat man beide Hände am Lenkrad, was auf jeden Fall sicherer ist. Jedoch ist der Blinker für Autofahrer vielleicht auch etwas ungewöhnlich, so dass ich doch immer noch dazu geneigt war, den Arm auszustrecken. Ich hoffe aber, dass das System Erfolg hat, so dass es zu einer gängigen Praxis im Straßenverkehr wird. Bislang habe ich auch im Straßenverkehr keinerlei negativen Erfahrungen mit Autofahrern gemacht. Ganz im Gegenteil: ich wurde bereits mehrfach angesprochen und bzgl. der praktischen Erfindung befragt.

https://youtube.com/shorts/yqmBpn-Ogt8

Auch finde ich es praktisch, dass ich das Licht mit dem Blinker auch am hellichten Tag nutzen kann. Das erhöht den Einsatzbereich und so habe ich dank der Universalhalterungen das Licht nun immer mit dabei. Auch die blinkenden Elemente sind durchaus sinnvoll und machen den Fahrer noch besser erkenntlich (auch wenn dies nicht StV-konform ist).

Am Bremszug muss man jedoch den richtigen Sensorbereich berühren, damit das Licht auch das Bremsen verstärkt. Hierzu erhält man an dem "Bremser" auch noch einmal eine visuelle Unterstützung durch ein rotes Licht. Auf meinem Gravelbike passte der Zug auch nicht so richtig gut auf die Bremse und ich musste schon etwas fummeln, um ihn richtig über die Bremse zu bekommen.

Daher lautet mein Fazit:

So praktisch und einfach kann Sicherheit sein. Eigentlich eine klare Kaufempfehlung. Nachbessern sollte der Hersteller aber dennoch bei der Befestigung des Lichtes. Die zusätzlichen Adapter sollten eigentlich direkt beim Kauf mit dabei sein, um wirklich auf Nummer sicher gehen zu können und es vielfältig anbringen zu können.

Als ich in der 4. Klasse war, war es das Highlight: Die Fahrrad-Prüfung. Handzeichen, Abbiegen, Umschauen, alles was so dazugehört, um sich mit dem Radl im Straßenverkehr zu bewegen. Schnell ist aber auch aufgefallen, dass die Sache mit dem Handzeichen in vielen Fällen eine Gefahr darstellt.

Selbst heute noch, auch nach etlichen Jahren Fahrrad-Erfahrung, gibt es so manche Situation, in der ich aus Sicherheitsgründen lieber auf das Handzeichen beim Abbiegen verzichte; zum Beispiel, wenn man auf einer abschüssigen Straße zugleich bremsen soll, zugleich aber auch eine Hand vom Lenker nehmen soll, um das Handzeichen zu geben. In solchen Fällen fällt dann das Handzeichen entweder äußerst kurz aus oder es wird ganz weggelassen.

Was wir alle aber auch in der 4. Klasse schon wussten: Wäre ein Blinker und ein Bremslicht nicht total cool? Viele Jahre später montiere ich genau dieses coole Gadget an meinen Helm: Über Outside-Stories habe ich das "OxiBrake" und "OxiTurn"-System der französischen Marke "Overade" für 6 Wochen zum Testen bekommen. Wie der Name schon vermuten lässt: Bremsen und Abbiegen ist das Thema, genauer gesagt: Rücklicht, Blinklicht und Bremslicht in einem.

Der Verpackungsinhalt:

• Rücklicht inkl. magnetischer Befestigung für Helme
• Bedienelement für den Blinker
• Bremsgriff-Sensor
• 2 unterschiedlich große Gummiringe zur Befestigung des Blinker-Bedienelements am Lenker
• Micro-USB Ladekabel für die Aufladung des Bremsgriff-Sensors und des Rücklichts
• Bedienungs- / Montage-Anleitungen

Montage des Rücklichts: Das Rücklicht wird mit einem Montage-Kit für den Helm geliefert. Es handelt sich dabei um eine gebogene Metallplatte welche mittels doppelseitigen Klebebandes am Helm befestigt wird. Die Krümmung dieser Metallplatte ist passgenau für den Helm Plixi Fit von Overade. Bei anderen Helmen wird man sich schwertun, eine passende Stelle mit der passenden Krümmung am Hinterkopf zu finden.

Falls man am Helm überhaupt keine passende Stelle zur Befestigung findet, gibt es die Möglichkeit, ein separates Befestigungskit für die Sattelstütze zu erwerben. Beim Anbringen der Metallplatte muss man aufpassen, dass man diese in der korrekten Orientierung anbringt. Die Form ist entsprechend asymmetrisch, damit das Rücklicht später immer in derselben Orientierung befestigt wird. Dies ist insbesondere für die Blinkfunktion relevant, will man ja bei Betätigung des mit "L" markierten Knopfes auf der Fernbedienung auch wirklich links blinken. Das Anbringen des Rücklichts auf dem Metallplättchen ist durch die starke Magnetwirkung ein Kinderspiel. Somit ist das Rücklicht am Helm angebracht und Einsatzbereit

Das Bedienelement des Blinkers ergibt nur am Lenker Sinn. Dieses Bedienelement hat in etwa die Größe eines 2 Euro-Stücks und wird per Gummiring am Lenker befestigt. Es sind zwei unterschiedlich große Gummiringe im Lieferumfang enthalten, somit sollte es auch für unterschiedlich dicke Lenker immer eine Lösung geben. Auch hier muss man ein wenig Obacht geben, damit das Bedienelement richtig rum verbaut wird, der mit "L" beschriftete Bedienknopf sollte sich auch links befinden. Herausfordernd bei einer ausgeprägten Links-Rechts-Schwäche.

Nun fehlt noch das Bremslicht...beziehungsweise die Aktivierung des Bremslichts. Hierfür ist im Lieferumfang ein gummierter Bremshebelaufsatz enthalten, der einfach über den Bremsgriff gestülpt wird. Man muss ich natürlich entscheiden, welchen Bremsgriff man mit dem Sensor versehen will: die Vorderrad-Bremse oder die Hinterrad-Bremse. An meinem Stadt-Radl mit "gemütlichem" Lenker bzw. Bremsgriff konnte ich den Sensor ohne Probleme befestigen. Bei Rennrädern oder Mountainbikes bei denen die Bremsgriffe evtl. kurz ausfallen oder ein Schalthebel in den Bremsgriff integriert ist, sollte man vor dem Kauf prüfen, ob dieser Sensor auch passend ist.

Somit sind alle Komponenten montiert, lediglich das Pairing zwischen Bremsgriff-Sensor, Blinker-Bedienelement und Rücklicht muss einmalig hergestellt werden, was allerdings in der beigelegten Bedienungsanleitung gut erklärt ist.

Rücklicht und Bremsgriffsensor können per Micro-USB-Kabel aufgeladen werden, das Bedienelement für den Blinker enthält eine Knopfzellen-Batterie.

Ausprobe im Straßenverkehr: Vor einiger Zeit bin ich mal hinter einem Radfahrer hergefahren, der ein automatisches Bremslicht hatte. Das von diesem Radfahrer verwendet System hat auf Geschwindigkeitsänderungen durch einen Beschleunigungs-Sensor reagiert, was ich als Hinterherfahrenden sehr störend empfunden habe, da das Bremslicht auch dann reagiert hat, wenn der Radfahrer zum Beispiel aus dem Sattel gegangen ist oder eine kurze Bergaufwelle die Geschwindigkeit reduziert hat.

Da empfinde ich das System von Overade um Klassen besser, da das Bremslicht nur dann aktiviert wird, wenn man den Bremsgriff betätigt. Am Bremsgriff selbst gibt es auch eine rote LED die immer dann aufleuchtet, wenn auch am Hinterkopf das Bremslicht angeht. So sieht man direkt, was Sache ist. Auf dem Heimweg von der Arbeit habe ich auch mal einen Kollegen gebeten, hinter mir herzufahren und mir zu berichten, wie sich das Bremslicht auf ihn ausgewirkt hat und ob er dieses als störend empfunden hat. Seiner Aussage nach war überhaupt nichts störend und er hat die Rückmeldung früher erhalten, wenn ich mal gebremst habe.

Den Blinker aktiviert man über das Bedienelement am Lenker. Dieses hat zwei gummierte Tasten, welche mit "L" und "R" beschriftet sind. Diese Tasten haben einen guten Druckpunkt und lassen sich auch mit Handschuhen noch gut bedienen. Wichtig ist auch, über dieses Bedienelement eine Rückmeldung des Blink-Status zu bekommen.

Es könnte gefährlich werden, wenn man vergisst, den Blinker auszuschalten und dann fröhlich Blinkend vor sich hin fährt. Diese Rückmeldung des Blinkerstatus bekommt man darüber das auch die Tasten am Bedienelement blinken, während der Blinker am Helm aktiviert ist. Außerdem hört man das typische Blinker-Geräusch, wie man es auch aus dem Auto kennt. Damit sollte es also nicht passieren, dass man mal vergisst, den Blinker nach dem Abbiegevorgang wieder auszuschalten. Das Blinklicht am Helm ist auch bei eingeschaltetem Rücklicht gut sichtbar, dieses Überstrahlt das Rücklicht deutlich.

Nun also zum Rücklicht. Dieses bietet 5 unterschiedliche Leuchtmodi. Dauerlicht hell, Dauerlicht dunkler, Blinken, sanftes Blinken, intensives Blinken. Je nach Modus ist dann natürlich auch die Akku-Haltedauer unterschiedlich.

Keinerlei Informationen habe ich bezüglich der Konformität zur StVO gefunden. Soweit ich weiß sind blinkende Rücklichter offiziell nicht erlaubt, aber dazu bietet das Licht ja auch einen Dauermodus. Ob im Übrigen der Blinker auch das offiziell vorgeschriebene Handzeichen ersetzt, ist zu bezweifeln, da ja der entgegenkommende Verkehr das Blinklicht am Hinterkopf sehr wahrscheinlich nicht wahrnehmen kann.

Fazit: Was ich mir in der 4. Klasse gewünscht habe, ist nun wahr geworden. Das Blink- und Bremslicht fürs Radl. Ich betrachte es als interessantes Gimmick, welches auch zur Sichtbarkeit und damit Sicherheit des Radfahrers beiträgt. Vor dem Kauf muss man sich bezüglich zweierlei Punkten informieren: Ist der Bremsgriffsensor mit dem eigenen Bremsgriff kompatibel und passt die Helmbefestigung an den eigenen Fahrradhelm. Bei der Helmbefestigung hätte man noch die Möglichkeit, auf die Sattelstützen-Befestigung auszuweichen. Alles in allem hat die Nutzung Spaß gemacht und sollte Alltagsfahrten sicherer machen.