Gute Reinigungswirkung, leider nicht überall einsetzbar
Vorteile
- gute Reinigungswirkung
- Flasche zu 100% recyclelbar
- Tenside biologisch abbaubar
- Tenside aus nachwachsenden Rohstoffen
- Sprühkopf geht gut
Nachteile
- Säure-Warnhinweis
- Warnung vor schweren Augenschäden
- Tragen von Schutzkleidung wird empfohlen
- nicht in der Nähe von Lebensmitteln lagerbar
Bewertung
Zusammen mit dem akkubetriebenen Niederdruckreiniger von Kärcher durften mein Mann und ich auch den Zweiradreiniger von Kärcher in der 500 ml Sprühflasche testen.
Einsatzgebiet/Inhalt
Der Reiniger wird empfohlen für Fahrräder und Motorräder/Motorroller. An der Seite steht jedoch „Car & Bike“ – also wird er wohl auch fürs Auto geeignet sein. Das finde ich etwas verwirrend, habe es aber an unserem Auto nicht ausprobiert.
Ebenfalls finde ich etwas verstörend, dass direkt unter der Mengenangabe ein Säure-Warnhinweis auf der Packung abgebildet ist. Es wird auch darauf hingewiesen, dass Hand- und Augenschutz verwendet werden müssen.
Immerhin lobend zu erwähnen ist, dass (zumindest) die Tenside aus 100% nachwachsenden Rohstoffen stammen und dass die Tenside biologisch abbaubar sind (aerob). Auch besteht die Flasche zumindest zu 45% aus recyceltem Material. Die Flasche und das Etikett sind immerhin vollständig recyclebar.
Im Vergleich zu anderen (Bike-) Reinigern fällt hier auf, dass nur die Tenside biologisch abbaubar sind, während die Konkurrenzprodukte angeben, dass der komplette Reiniger ungefährlich ist für die Natur. Das verwirrt mich jetzt als Chemie-Laie etwas, da ich die restlichen Inhaltsstoffe nicht zuordnen kann. So „ganz ohne“ scheint es aber nicht zu sein, denn auch von einer Lagerung zusammen mit Nahrungsmitteln wird abgeraten. Ebenso finden sich Hinweise zur Beachtung der Verätzungsgefahr, Warnung vor schweren Augenschäden und die Empfehlung, auf gute Belüftung bei der Nutzung zu achten. Deswegen habe ich mir auf der Homepage noch die Sicherheitsdatenblätter angesehen. Hier wird der erste negative Eindruck nochmals verstärkt, den der Hinweis zum Tragen von Schutzausrüstung bereits in mir geweckt hat. Hier ein Paar wichtige Auszüge, wie ich finde.
Der eigentliche Test
Da wir keine Infos bzgl. der Verträglichkeit mit oder auf Carbon gefunden haben, wurde der Reiniger nicht am neuen Bike meines Mannes getestet – obwohl sich der Dreck daran gut geeignet hätte. Glücklicherweise war ich mit meinem Hardtail ähnlich schlammig unterwegs und habe eine gut eingetrocknete Dreckschicht zum Testen des Reinigers am Bike gehabt. Leider habe ich zu spät daran gedacht, ein „Vorher“-Foto zu machen, daher hier zur Demonstration das mind. ebenso dreckige Bike meines Mannes.
An meinem Alltagsrad getestet, hat der Reiniger gut funktioniert und in Zusammenarbeit mit dem Kärcher Niederdruckgerät funkelte das alte Hardtail anschließend wieder. Dazu habe ich mein Bike erst kurz aus weiterer Entfernung mit dem Niederdruckreiniger überall eingesprüht, so dass es nass war. Anschließend habe ich den Reiniger aufgesprüht und kurz einwirken lassen – gemäß der Anwendungsanleitung auf der Flasche.
Anschließend habe ich erst mit der normalen Düse gesprüht. Bei den hartnäckigeren Stellen habe ich dann die beim Niedrigdruckreiniger mitgelieferte Bürste benutzt.
Das hat wirklich gut funktioniert und obwohl wir keine Handschuhe genutzt haben, hatten wir keine Reizungen an den Händen. Das Etikett auf der Flasche ist allerdings nicht ganz so gut weggekommen – dort löst sich inzwischen schon die Schrift auf.
Für die normale, jetzt nicht extra sparsame Reinigung eines Rades habe ich ca. 140g (nachgewogen) verbraucht. Das heißt, dass ich mit einer Flasche ca. 3,5 Räder sauber bekomme, was schon relativ wenig ist. Ich denke, dass man die Nutzung einer Flasche auf 5 Fahrräder ausdehnen kann, wenn man sparsamer damit umgeht.
Preis/Leistung
Preislich liegt der halbe Liter in der Sprühflasche bei 8,99€ UVP. Das ist im Vergleich ähnlich wie die allseits bekannten Fahrradreiniger. Nur dass diese biologisch verträglicher sind, wie oben bereits erwähnt.
Fazit
Wo reinigt der Otto-Normal Anwender sein Rad? In der Einfahrt oder im Garten normalerweise… In den Hinweisen des Reinigers steht aber auch, dass der Reiniger weder in die Kanalisation noch ins Erdreich gelangen darf… Diesen Reiniger jedoch zusammen mit einem portablen Reinigungsgerät anzubieten, finde ich doppelt schlecht, da man ihn dann ja erst recht bspw. am Parkplatz im Wald verwenden würde, bevor man das verdreckte Rad wieder ins Auto wuchtet. Der Reiniger sollte aber wohl eher ausschließlich am Auto-Waschplatz verwendet werden, so wie sich das ganze liest. Normalerweise sollte man das je eh tun, wegen den Ölrückständen der Kette etc. aber die meisten fahren ja nicht extra zum Reinigen dorthin, sondern Putzen zuhause.
Die oben bereits erwähnten Gesundheits-Gefährdungs-Warnhinweise verbunden mit der strikt getrennten Lagerung entfernt von Nahrungsmitteln, schreckt mich echt ab. Vor allem, wenn man bedenkt, dass man mit harmlosem Spülmittel ja auch sein Rad tadellos sauber bekommt.
Ich persönlich würde diesen Reiniger nicht kaufen, da es viele Alternativen gibt, die deutlich harmloser und besser für die Natur sind.
Funktioniert hat der Reiniger, aber ich finde ihn für den Hausgebrauch eher ungeeignet. Daher gibt’s nur 2 Punkte von mir – und das auch nur wegen der guten Reinigungswirkung.