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Test: ANTIDOT. Technikreiniger - Fahrradpflege

ANTIDOT. Technikreiniger - Fahrradpflege
Anständiger Reiniger, Punkto Wirkung u Umweltverträglichkeit
Bewertung Ø: 2.50 Sterne

Vorteile

  • löst Schmutz sehr schnell und zuverlässig
  • biologisch leicht abbaubar
  • auf Wasserbasis
  • wenig Phosphate (Dünger für Algen)
  • 2 verschiedene Sprüheinstellungen und eine Sperre
  • Flasche aus 100 % recyceltem PET

Nachteile

  • ein weiteres Reinigungsmittel, aber
  • man kommt wohl nicht drum rum
  • im Haushalt mit Kindern sollte es nicht rumstehen
  • Bremsbeläge müssen abgedeckt / ausgebaut werden

Bewertung

Das Fahrrad reinigen ist so ne Sache. Klar sieht der Hobel besser aus, wenn er von Dreck befreit schön in der Sonne glänzt. Aber darum geht es hier nicht. Es geht vielmehr darum gut und schnell voran zu kommen, das Material am Rad lange zu erhalten und dafür den Antrieb sauber und am Laufen zu halten. Und das ist nicht nur essentiell, das muss auch im Alltag funktionieren. Warum also nicht einen speziellen Reiniger nutzen, der nicht nur den Dreck anlöst und so die Arbeit erleichtert, sondern auch noch Umweltverträglichkeit verspricht?

Reiniger vor RennradFront Etikett Reinigerflasche

Anwendung

Der Reiniger greift keine Oberflächen wie Lack, Metall, Gummi oder Carbon an und doch zeigt er Wirkung. Aufgesprüht auf den Antrieb und die Bremskolben, die am besten zuvor schon mit Wasser abgespült und angelöst waren, muss er etwa 2 Minuten lang einwirken. Mit einem Schwamm und Wasser soll sich der Schmutz jetzt einfach herunterwaschen lassen.

Klar, ganz so einfach wie in der Produktbeschreibung ist es dann doch nicht. Aber der Reiniger nimmt einem schon viel Geschruppe und Gefriemel ab. Ich sprühe ihn erst auf den nassen Antrieb auf, lasse ihn einwirken und gehe dann mit einer Bürste drüber. Etwas nachsprühen und weiter schruppen hilft auch. Zu beachten ist nur, dass er nicht auf die Bremsbeläge kommt. Am besten entnimmt man diese erst und reinigt die Bremskolben gleich mit.

Daniel in der HeideGravel-Bike im Sand

Handhabung

Die Sprühflasche ist einfach wie intuitiv. Da gibt´s nicht viel zu zu sagen. Eine Kindersicherung am Sprühkopf ist auch vorhanden und der Hebel fasst bis zu 3 Finger, um genügend Druck aufbauen zu können. Das Gerät verfügt sogar über 2 Sprühmodi. Einen Strahl und einen Fächer. Sehr Hilfreich, um wahlweise gezielt oder in der Fläche wirken zu können.

SprühkopfAnwendungshinweise

Zusammensetzung

De Reiniger ist auf Wasserbasis und frei von Lösemitteln, Farb-, Duft- und Konservierungsstoffen. Aber was genau ist drin? < 5 % Phosphate und < 5 % nichtionische Tenside verrät der Hersteller. Ein geringer Phosphatanteil ist hier für den Reiniger weniger hilfreich, da die Salze im Wasser als Enthärter fungieren und verhindern, dass sich schon gelöster Schmutz wieder absetzt. Sie wirken aber auch als Dünger für Algen und sollten daher nicht in zu großen Mengen im Abwasser landen. Die nichtionischen Tenside fungieren her als Fettlöser. Sie sind gut löslich und bilden weniger Schaum. Da dieser Begriff aber nur die Stoffklasse der Tenside, die als Vermittler zwischen Fett und Wasser diesen, auf jene ohne Ladung am wasserliebenden Kopf eingrenzt, ist damit zu der Herkunft und Beschaffenheit nur wenig gesagt.

Daniel auf RennradtourBikepacking mit Rennrad

Nachhaltigkeit

Der Reiniger kommt in einer PET Flasche aus 100 % recyceltem Kunststoff. Aber auch der Reiniger selbst hat seine Stärken. Er ist zu 100 % biologisch abbaubar und besteht zu 90 % aus Inhaltsstoffen natürlicher Art. Was Letzteres auch immer bedeuten soll, es klingt schon mal gut. Doch denke ich nicht, dass hier 90 % bezogen auf die Anzahl verschiedener Inhaltsstoffe gemeint ist. Es klingt vielmehr wie 90 % des Volumens oder der Masse, also der Menge des Reinigers wären natürlichen Ursprungs. Und bei einem Reiniger auf Wasserbasis mit bis zu 5 % Phosphaten und bis zu 5 % Tensiden bleibt da nur noch das Wasser übrig. Immerhin wurde das nicht erst per Knallgas-Reaktion hergestellt ;)

InhaltsangabenDrucksprüher

Mein Pflege-Set

Ich verwende den Reiniger zusammen mit ein paar Bürsten - groß und weich für den Rahmen, klein und steif für alles ohne Lack, sowie noch eine spezielle für den Antrieb - und einem Gloria Drucksprüher. Dieser lässt sich mit 5 L Wasser befüllen, aufpumpen und reicht völlig, um vorgelösten Schmutz auf dem Balkon vom Rad zu waschen. Wasser mit einem Tropfen Spülmittel dient dabei zur Vorbehandlung vom Rahmen und der Antidot Technikreiniger kommt auf allen blanken Metallteilen zum Einsatz. Ich hab zwar auch länger schon einen Kettenreiniger benutzt, der mit Reiniger befüllt und eingespannter Kette anhand von integrierten Bürsten beim Durchkurbeln die Kette schrubbt. Jedoch hat sich das erledigt seit ich erst zu Wachs und dann zu Trockenschmiermitteln übergegangen bin. Hier empfiehlt es sich, gar nicht erst so viel Dreck zu sammeln, um sich von vorn herein die Arbeit zu ersparen.

Bürsten SetKettenreiniger

Resümee

Der Reiniger ist wirklich Gold wert. Ich reinige damit meine Fahrräder öfter und gründlicher, was schon mal ein großer Gewinn ist. Die Zeitersparnis motiviert also sehr schön. Und ich halte nicht nur meinen Antrieb, sondern auch die Bremsen in Schuss. Die Bremskolben zu schruppen ist nämlich nicht so einfach. Ein Reiniger, der aber durch bloßes Einwirken eine Menge wegschafft, hilft hier sehr. Zudem beruhigt er mich durch den Schwerpunkt Umweltverträglichkeit. Ein weiteres Reinigungsmittel im Schrank lässt sich so besser Ertragen und in diesem Fall sogar begrüßen. Do wie gesagt, noch besser ist es Schmutz von vorn herein zu vermeiden. Meine Ketten sind daher mit Trockenschmiermittel gepflegt, sammeln dadurch sehr wenig Dreck an. Und mein Drittrad, das ich im Alltag zum Pendeln nutze hat sogar einen Riemenantrieb. Wer aber Kette rechts hat und rumölt wie sau, der kommt hier ganz sicher nicht dran vorbei. Also, meine Empfehlung.

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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Erstellt von sabine - Mi, 05/31/2023 - 12:54

Hi Daniel R., vielen Dank für deine Bewertung des antidot. Technikreinigers. Pippo hat das Produkt ebenfalls getestet. Und wir sind sehr überrascht, dass eure Erfahrungen so sehr voneinander abweichen. Es würde uns interessieren, woran das liegt. Vielleicht könnt ihr euch untereinander austauschen? Vielen lieben Dank. Sabine vom OUTSIDEstories Team

WEITERE BEWERTUNGEN

Technikreiniger ohne Reinigungswirkung
Bewertung Ø: 2.50 Sterne

Vorteile

  • Biologisch Abbaubar
  • Passt vom Format in den Flaschenhalter

Nachteile

  • Schlechte bis keine Reinigungswirkung
  • Pumpflasche an der Pumpeinheit undicht

Bewertung

Als Fahrrad-Pendler bei jedem Wetter ist es spätestens nach 2 Wochen soweit: Das Fahrrad macht Geräusche wie ein Vogelnest im Frühjahr. An jeder Ecke quietscht und piept es. Dann weiß man: Es wird Zeit für eine Fahrradreinigung. Die unangenehmsten Geräusche kommen meist von der Bremse oder dem Antrieb. Schmutz am Rahmen macht üblicherweise nicht durch Geräusche auf sich aufmerksam. Aus diesem Grund benötigen diese Komponenten besondere Pflege. Ich gebe es zu, ich verwende bei meinem Pendel-Radl auch den Hochdruckreiniger...allerdings nur mit reduzierter Strahlkraft. Zusätzlich habe ich dann noch eine Bürste mit dabei, um die schlecht erreichbaren Stellen zu reinigen. Allerdings: Die Kette ist da immer so ein Sorgenkind. Den ganzen Schmodder auf der Kette, den Ritzeln oder den Schaltröllchen bekommt man nur mit mechanischer Hilfe (--> Bürste, Schraubenzieher und viele Lappen) halbwegs runter. Umso gespannter war ich auf den Technikreiniger der Firma "Antidot". Die Produktbeschreibung liest sich zu schön:

  • 100% biologisch abbaubare Basis
  • zur Antriebs- und Bremsenreinigung
  • entfernt hartnäckigste Rückstände
  • einfach und sicher in der Anwendung
  • Flasche aus 100% recyceltem PET
  • Nachfüll-Packung auch als 10l Bag-in-Box erhältlich
  • für alle Fahrräder und E-Bikes geeignet

Na das klingt doch danach, als ob in Zukunft die aufwändige Reinigung wegfallen kann. Insbesondere der Hinweis, dass auch "hartnäckigste Rückstände" entfernt werden würden ließ mir im Übertragenen Sinne das Wasser im Munde zusammenlaufen.

Hinzu kommt noch der Hinweis zur Anwendung: "Mit dem technikreiniger den Antrieb, die Kette und den Bremskolben einsprühen und kurz einwirken lassen. Bei Bedarf anschließend mit Wasser abspülen." Ich bin begeistert! Bei Bedarf mit Wasser abspülen? Heißt also, ich benötige für die Reinigung noch nicht mal zwingend Wasser? Das wäre ja zu schön um wahr zu sein.

Reiniger und Pumpeinheit
Antidot technikreiniger mit Pumpaufsatz

Anwendung:

Dann war es soweit. Das Radl hat ein paar Regenfahrten mitgemacht, das mittlerweile getrocknete Spritzwasser hat sich gleichmäßig über Kette, Ritzel, Rahmen...ja einfach über alle Teile des Fahrrads verteilt. Jetzt wollte ich bei diesem Schmutz den Technikreiniger nicht gleich überfordern und habe mich auf den Weg zum Waschplatz gemacht. Da dies in meinem Fall nur ca. 5 Minuten Fahrt bedeutet, habe ich den Antrieb schonmal zu Hause eingesprüht, damit der Reiniger noch ein wenig Einwirkzeit auf dem Weg bekommt. Bereits bei diesem ersten Einsprühen gab es auch schon den ersten Wehrmuts-Tropfen: Die Pumpeinheit sifft ein wenig nach unten raus...und der Reiniger läuft dann schön über die Hand. Nach kurzer Überprüfung, ob es sich evtl. um einen "Anwenderfehler" handelt konnte ich nichts dergleichen entdecken. Die Pumpeinheit scheint an sich undicht zu sein. Das ist äußerst Schade.

Am Waschplatz angekommen habe ich dann mit ausreichend Wasser gespült. Die groben Verschmutzungen am Rahmen und anderen Komponenten (die ich nicht mit dem Technik-Reiniger behandelt habe) ließen sich lediglich mit Wasser und Druck auch gut entfernen, die Kette und die Ritzel blieben aber ziemlich öl-verschmiert. Zumindest die oberflächliche Reinigung des Schaltwerkskäfig scheint halbwegs geklappt zu haben, allerdings vermute ich, dass diese (nicht verölte) Oberfläche auch ohne den speziellen Technikreiniger sauber geworden wäre.

ölverschmierte Kette
Alles andere als sauber: Auf den Ritzeln und insbesondere der Kette ist noch gut die Öl-Schmiere sichtbar. Der Schaltwerkskäfig hingegen ist sauber geworden (war allerdings auch nicht ölig).

Also enttäuscht wieder nach Hause geradelt und dort den Antrieb noch einer üblichen Handwäsche unterzogen. Einzig die Abmessungen des Reinigers haben mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert: Der Reiniger passt ziemlich genau in einen Flaschenhalter. Na ja, aber was bringt mir dieser Vorteil, wenn die Reinigungsleistung miserabel ist?

Reiniger im Flaschenhalter
Absicht oder nicht? Der Reiniger passt genau in den Flaschenhalter.

Mittlerweile sind weitere Wochen vergangen. Ich habe dem Technikreiniger noch mehrmals die Chance gegeben, um zu beweisen, dass dieser die Versprechungen aus dem Datenblatt erfüllen kann. Dies war aber zu keinem Zeitpunkt der Fall. Mir sind auch so langsam Zweifel gekommen, ob ich den Antriebsreiniger mit der öligen Kette evtl. "überfordere" und habe zum Vergleich mal einen Bremsenreiniger verwendet. Dieser hatte keinerlei Probleme mit der öligen Kette. Es liegt also am Produkt.

Fazit: Es klang alles einfach zu schön, um wahr zu sein. Bevor ich Geld für einen biologisch abbaubaren Technikreiniger ausgebe, der dann nicht funktioniert, werde ich weiterhin die mechanische Reinigung mit Schraubenzieher, Bürste und Wasser durchführen.  

 

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Erstellt von sabine - Mi, 05/31/2023 - 12:53

Hi Pippo, vielen Dank für deine Bewertung des antidot. Technikreinigers. Daniel R. hat das Produkt ebenfalls getestet. Und wir sind sehr überrascht, dass eure Erfahrungen so sehr voneinander abweichen. Es würde uns interessieren, woran das liegt. Vielleicht könnt ihr euch untereinander austauschen? Vielen lieben Dank. Sabine vom OUTSIDEstories Team

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