Eine Sonnenbrille schützt bekanntlich die Augen, doch eine Sportbrille mit Wechselgläsern bietet noch einiges mehr. Diese Brille ist für den Augenschutz bei schneller Bewegung wie beim Laufen oder Radfahren konzipiert. Sie schützt dabei auf vielfache Art und Weise und sieht sportlich schick aus. Ich setze sie doch oft auch nur auf, um instant gute Laune zu bekommen.

Brille an sich

Der Rahmen ist aus dem hochwertigen Kunststoff Makrolon (Bayer) gefertigt und sehr gut verarbeitet. Die Form ist sehr sportlich dynamisch. Die flexiblen Bügel passen sich gut dem Kopf an und halten dank eines 7 cm langen und geriffelten Silikoneinsatzes bomben fest.  Die geraden Bügel erlauben es zudem, die Brille unter eine Mütze oder ähnliches zu schieben und so einfach auf- und abzusetzen. Die Nasenrückenauflage besteht aus zwei Silikonflügeln, wodurch die Brille absolut rutschfest sitzt. Die Gläser sitzen sehr stabil und geräuschfrei im Rahmen, lassen sich jedoch schnell austauschen. Die Rahmen- und Gläserform ist so designt, dass die Brille zugfrei abschließt, ohne die Belüftung ganz zu unterbinden. Dadurch sind die Augen vor Wind geschützt, was besonders bei kalter Luft und schneller Fortbewegung ein Segen ist. Der Rahmen macht einen hochwertigen und gut verarbeiteten Eindruck, doch blättern bei meiner Brille so langsam die glänzende Beschichtung vom schwarzen Kunststoff ab.

Wechselgläser

Die Gläser sind alle dezentriert, optisch korrekt, verfügen über einen UV400 Schutz und schirmen IR ab.

Die klaren Gläser der Schutzklasse 0 sind gut für den Einsatz bei Dunkelheit oder schlechter Sicht geeignet. Sie schränken die Sicht kaum ein und schützen vor Fremdkörpern wie Insekten, Staub und Steinchen. Doch werden sie zum Problem, wenn Wassertropfen darauf anhaften und durch Lichtbrechung die Sicht erschweren.

Die dunklen Gläser der Schutzklasse 3 reduzieren das sichtbare Licht auf unter 18 %. Daher eignen sie sich fürs Laufen oder Radfahren bei gutem Wetter und freier Sicht. Für sonnige Strandtage, Skitouren, Wandern oder Klettern in großer Höhe empfiehlt sich jedoch eine Brille der Klasse 4 (Achtung: nicht für den Straßenverkehr zugelassen!).

Die orangen Gläser der Schutzklasse 1 reduzieren das sichtbare Licht nur auf unter 80 %. Sie sind optimal, wenn die Sicht beschränkt, es bewölkt oder neblig ist. UV-Strahlung und diffuses Streulicht durchdringen auch Wolken und beanspruchen so die Augen, ohne dass sich die Sonne wirklich blicken lässt. Aber der besondere Vorteil der orangen Gläser liegt in ihrer kontrastverstärkenden Eigenschaft. Details lassen sich so leichter und Unebenheiten im Schnee lassen sich besser erkennen. Zudem hebt der warme Ton die Stimmung. Fahren wirken intensiver, nur der Himmel wirkt leider grau.

Die blauen Gläser würde ich mal als ein modisches Accessoire bezeichnen. Genutzt habe ich sie bisher nicht.

Die Gläser sind über zwei Hacken im Rahmen eingehängt. Der Äußere ist groß und stabil und wird beim Einsätzen zuerst eingehängt. Der Innere ist hingegen klein, damit er auch unter Spannung ein- und ausgehängt werden kann. Nach zahlreichen Gläserwechseln ist jetzt bei einem der kleinen Haken ein Riss zu sehen, der das Lebensende dieses Glases erahnen lässt.

An kalten und schweißtreibenden Tagen können die Gläser bei kurzen Pausen beschlagen. hier hilft ein Brillenputztuch, ein Anti-Beschlag-Spray oder ein rasches Ende der Pause, um schnell wieder die nötige Belüftung zu erreichen.

Box

Die Brille selbst ist in ihrer Aufbewahrungs- und Transportbox gut geschützt. Diese ist 17 cm lang, 6 cm hoch und bis zu 9 cm breit und mit einem Reisverschluss ausgestattet. Im mit Fleece ausgekleideten Inneren ist Platz für die Brille, ein Brillenputztuch und weiteren Kleinkram. Zudem befinden sich hier 6 Einschubfächer aus weichem Fleece für die Wechselgläser.

Daten

Gewicht: 24 g (Brille), 91 g (Box mit Wechselgläsern)

Maße: 14 x 6.5 x 4 cm (Brille), 17 x 6 x 9 cm (Box)

Material: Makrolon (Bayer) und Silicon (Rahmen), Polykarbonat (Gläser)

Stirnbreite: um die 12 cm

Gläser: klar, dunkel, orange, blau

Schutz: UV400: 100 % UV, 100 % IR, S0 bis S3

Rutschhemmung: Silikon an Bügeln und Nasenrückenauflage

UV-Schutz

Die energiereichere elektromagnetische Strahlung nahe des sichtbaren Lichts lässt sich in UV-A, UV-B und UV-C Strahlung unterteilen. Von der Hornhaut absorbierte UV-B Strahlung schädigt die DNA und kann Krebs auslösen. UV-A Strahlung und blaues Licht werden von der Hornhaut, der Linse und der Netzhaut absorbiert und führen zu oxydativem Stress, indem sie zur Bildung freier Radikale beitragen. Dieser kann Katarak (grauer Star) und altersbedingte Makuladegeneration (AMD) auslösen.

Eine Sonnenbrille schirmt optimaler Weise das UV-Licht ab, filtert das blaue Licht sehr stark und reduziert das sichtbare Licht auf ein angenehmes Level. Die Brillen mit dem "UV400" oder dem "100 % UV-Schutz" erfüllen dies (Wellenlänge von 400 nm: Grenze zwischen UV-A und violett-blauem Licht). Die Schutzklassen 1 bis 4 beziehen sich in erster Linie auf die Durchlässigkeit für sichtbares Licht. Die Klassen lassen demnach 1: 43 bis 80 %, 2: 18 bis 43 %, 3: 8 bis 18 % und 4: unter 8 % hindurch. Sonnenbrillen der Klasse 4 sind nicht für die Verwendung im Straßenverkehr zugelassen.

Resümee

Dass ich die Brille so oft trage und sie gelegentlich auf meiner Nase oder meinem Kopf vergesse, spricht dafür, wie leicht und bequem sie doch ist. Nur auf sehr langen Touren fängt sie an zu drücken. Da kann aber das Zeitweise Tragen über dem Kopftuch oder der Mütze Abhilfe schaffen. Letztlich feiere ich aber vor allem die orangen Gläser, denn durch sie sieht alles sommerlich aus und ich bekomme auf Anhieb gute Laune. Für die hohen Berge ist sie hingegen eher weniger geeignet. Dass ich auf meiner Aletschhornbesteigung die orangen und die schwarzen Gläser aufeinander getaped habe, könnte als Indiz dafür herhalten. Hier muss bald eine anständige S4-Brille her.