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Test: VDO M6.1 - Rad Computer

VDO M6.1 - Rad Computer
Hochwertiger, umfangreicher Alleskönner unter den Klassikern der Fahrradcomputer ohne optischen Schnickschnack
Bewertung Ø: 3.00 Sterne

Vorteile

  • Umfangreiche Daten und Anzeigemöglichkeiten
  • Kabellos
  • Tourenspeicher
  • Licht zuschaltbar
  • Höhenmesser
  • Auto-Start-Funktion

Nachteile

  • Kleiner pixeliger Bildschirm
  • Kein GPS
  • Keine Karten
  • Umfangreiches Bedienungshandbuch

Bewertung

Ich habe den Radlcomputer als Produktscout zum Testen bekommen. Ich hatte schon vorher Erfahrungen mit einem mittelpreisigen Fahrradcomputer eines anderen Herstellers gemacht und hatte auch schon eine App am Smartphone verwendet, um meine Trainings- und Tourendaten aufzuzeichnen. Erster Eindruck des VDO M6.1 nach dem Auspacken: leicht, klein, kleines Display mit Zentimeter-großen Pixeln, Juhu: kabellos! Ich habe das Gerät innerhalb der letzten Wochen -montiert an meinem Mountainbike- ausführlich getestet und habe versucht, es dabei nicht zu schonen. Ich bin in der Zeit ca. 200km gefahren: auf dem täglichen Weg in die Arbeit auf Asphalt, auf wöchentlichen Touren in und um sowie in den Hügeln nördlich und südlich von München. Dabei waren Asphalt (50%), Feld- und Forst-Wege (30%) und unwegsames Gelände (20%). 

Lieferumfang:

  • Fahrradcomputer VDO M6.1
  • Geschwindigkeitssender inkl. Batterie
  • Power Magnet VDO
  • Batterie 2450, 3 V
  • Kabelbinder

Optional:

  • Herzfrequenzmesser (nicht getestet)
  • Trittfrequenzmesser (nicht getestet)
  • Docking Station für PC + VDO Software (Datenübertragung in .fit-Format möglich inklusive Teilen in Facebook, usw.) (nicht getestet)

Zusammenbau:

Wenn man schon einmal einen Tachometer, Fahrradcomputer oder ähnlich hatte ist das Prinzip relativ einfach. Der Zusammenbau der einzelnen Komponenten funktioniert reibungslos, wenn man weiß wo was hin soll. Die beiliegenden Kabelbinder ermöglichen einen passenden Zusammenbau, schauen aber nicht so toll aus. Eventuell sollte sich der Hersteller mal eine Alternative überlegen. Die beiliegende Betriebsanleitung hilft auf die Sprünge. Auf Youtube gibt es auch ein Video dazu.

Der Sensor soll an der Gabel angebracht werden (Bild 1). Der Empfänger = Fahrradcomputer soll am Lenker auf der gleichen Seite angebracht werden (Bild 2), um eine reibungslose kabellose Verbindung zu gewährleisten. Der Magnetsensor soll an den Speichen auf Höhe des Senders angebracht werden (Bild 3). Ich wollte ihn natürlich schön gerade anbringen. Dann musste ich aber feststellen, dass der Sensor nicht richtig funktioniert, da der Abstand zwischen Sender (an der Gabel) und dem Magnetsenor (in den Speichen) zu groß war. Dieses Problem wird vor allem die Mountainbiker betreffen, da hier die Gabeln aufgrund der Stoßdämpfer sehr dick sind, Deswegen musste ich den Sender schräg an der Gabel anbringen (Bild 4), was optisch sicher nicht die ästhetischste Lösung ist. Wie schon gesagt: eine andere Befestigungsmöglichkeit, würde hier eventuell variablere Möglichkeiten bieten.

Einrichtung:

Die Einrichtung sollte (eigentlich) fast automatisch erfolgen. Wenn alles richtig eingestellt ist, erkennen sich die Komponenten gegenseitig und die Verbindung wird hergestellt. Beim ersten Einrichten muss ein Knopf auf dem Sensor länger gedrückt werden, bis das Pairing zwischen Sender und Tachometer erfolgt ist. Wenn man ein zweites Rad mit einem zweiten Sender hat erfolgt dies wieder.

Weiterhin muss man noch einstellen: Uhrzeit, Lauflänger der Räder (dazu gibt es eine Tabelle in der Anleitung), Anfangshöhe (muss je nach aktuellem Luftdruck neu eingestellt werden, um genaue Daten zu erhalten).  

Bedienung:

Das ist am Anfang die Krux. Hier gibt es kein WYSIWYG, sondern man muss sich mit den vier Tasten des Fahrradcomputers durch die verschiedenen Menüs klicken, um letztendlich DIE Anzeige, die einen gerade interessiert, angezeigt zu bekommen. Gleiches gilt dann auch für die verschiedenen Reset-Funktionen, Tageszähler, usw. usw. Durch dieses durchdrücken durch die Menüs erinnert mich das Gerät an die Telefone der Telekom aus den 80er Jahren.

Sehr positiv ist die Automatikfunktion: einfach in die Halterung am Lenker einklipsen und das Gerät schaltet sich ein. Sobald man losfährt, wird die Messung gestartet. Soweit ich das beurteilen kann, ist die Anzeige relativ genau, zumindest was Entfernung und Geschwindigkeit betrifft. Der Funktionsumfang ist immens, wobei ich bei dem getesteten Modell die Module für Trittfrequenz und die Herzfrequenz gar nicht mittesten konnte. Wenn man anhält, sei es für eine kurze Pause oder länger geht das Gerät nach einiger Zeit in Standby-Modus um Batterie zu sparen. Über die Batterie-Lebenszeit kann ich leider keine Angaben machen.

Funktionen:

Neben den Funktionen, die heutzutage Standard sind, wie zum Beispiel aktuelle Geschwindigkeit, Tages-Strecke, Fahrzeit, Durchschnittsgeschwindigkeit, u.a. gibt es Höhen-Funktionen, wie z.B. aktuelle Höhe, aktuelle Steigung, Gefälle, das Höhen-Profil der Tour, Strecken bergauf / bergab u.a.

Weitere Funktionen sind das automatisches Pairing, die Auto Start/Stopp-Funktion mithilfe eines Motion-Sensors, Batterie-Warnungen für Computer und Sender, der Datenspeicherung bei Batteriewechsel einer Display-Beleuchtung. Die komplette Liste kann man im Manual, bzw. auf der Website des Herstellers nachlesen.

Das vom Hersteller hervorgehobene Minimalprinzip mit 4 Tasten, um mit so wenigen Knöpfen wie möglich die größtmögliche Funktionstiefe zu steuern und einer einfachen Menüstruktur und intuitiver Bedienung kann ich nicht nachvollziehen. Bei der Qualität heutiger Smartphones scheint mir die Bedienung eher antiquiert und nicht mehr zeitgemäß.  

Wegen des großen Funktionsumfangs muss man sich in die einzelnen Tasten und Tastenkombinationen einprägen und die sinnvollen, persönlichen Einstellungen merken. Wenn man z.B. abends unterwegs ist, muss man halt wissen, mit welchen zwei Tasten das Licht eingeschaltet werden kann.

Man kann natürlich die meisten Funktionen einfach links liegen lassen. Wie gesagt: wenn alles eingestellt ist, läuft aufgrund der Automatikfunktionen auch wirklich alles automatisch.

Design:

Der eigentliche Fahrradcomputer ist mit den Maßen ca. 45 x 55 x 16 mm relativ klein. Auch Magnetsensor und Sender sind klein gehalten, so dass sie nicht groß auffallen. Der Fahrradcomputer ist schwarz und die Tasten rot abgesetzt. Optisch erinnert er mich an die Fahrradcomputer an Modelle aus den 90er Jahren.

Nach meiner persönlichen Meinung macht das Gerät einen qualitativ hochwertigen Eindruck. Das Display wirkt für mich etwas antiquiert, lässt sich aber bei allen Verhältnissen gut ablesen. Wenn ich schon Geld ausgebe, dann würde ich mir eher ein Gerät in der Größe eines Smartphones vorziehen, das eventuell auch eine Karte anzeigt, einen GPS-Empfänger hat und intuitiv zu bedienen ist. Das Konzept dieses kleinen Fahrradcomputers kann mich so nicht überzeugen.

Anwendungsgebiet:

Ja, das ist die große Frage. Sicher kann den VDO M6.1 jeder sinnvoll einsetzen, der mit Rad unterwegs ist. Sei es der Extrem-Mountainbiker auf Alpentrails, der Rennfahrer auf dem wöchentlichen Speed-Trip im Flachland oder der gemütliche Wochenendradler auf der Fahrt zum Biergarten an der Isar.

Ich würde mir dieses Gerät aber nicht kaufen. Für mein Training als Triathlet würde ich mir ein einfach zu bedienendes, preisgünstiges Gerät kaufen und als Mountainbike-Tourenfahrer lieber ein Smartphone-ähnliches mit Karte und GPS. Dann könnte ich auch eine Menge Informationen auf dem Display gleichzeitig anzeigen lassen, ohne erst durch Menüs durchklicken zu müssen. Wer hingegen mit dem klassischen Fahrradcomputer zufrieden ist, der bekommt hier ein qualitativ hochwertiges Gerät, das nach Einarbeitung in die Menüs alle (wichtigen) Informationen bietet, die man sich vorstellen kann.

Fazit:

Hochwertiger, umfangreicher Alleskönner unter den Klassikern der Fahrradcomputer ohne optischen Schnickschnack.

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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