Im test

Test: OVERADE Plixi - Zusammenklappbarer Fahrradhelm

OVERADE Plixi - Zusammenklappbarer Fahrradhelm
Innovativer Falthelm, leider nur bedingt anpassbar
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • innovatives Konzept
  • kleines Volumen im gefalteten Zustand
  • Erfüllt die notwendigen Normen für Fahrrad / Skateboard / Cityroller

Nachteile

  • keine gute Einstellmöglichkeit
  • keine Reflektoren
  • verrutscht leicht
  • minimalistische Klettverschlüsse für die Polster

Bewertung

Mittlerweile hat ihn in der Stadt beinahe jeder Radfahrer auf dem Kopf...den Fahrradhelm. Und diejenigen, die ihn auf dem Weg zur Arbeit oder zum Bahnhof noch nicht tragen, haben evtl. Angst vor einer zerstörten Frisur, oder schlicht und einfach ein Platzproblem beim Transport als Fußgänger. Entweder man muss den Helm irgendwo außen an der Tasche befestigen, oder man hat eine so große Tasche, dass man den Helm auch noch darin unterbringt. Alternativ könnte man den Helm auch am Fahrrad befestigen...allerdings ohne Gewähr, dass der bei der Rückkehr zum Drahtesel noch genauso aussieht wie beim Verlassen. Eine gute Alternative zur "Oben-ohne-Variante" ist da der Falthelm. Aber: Was ist eigentlich ein Falthelm, davon habe ich vor dem Outside-Stories-Test noch nie etwas gehört.

Was ist eigentlich ein Falthelm? Der Falthelm „Plixi Fit“ der französischen Firma "Overade" ist ein für Radfahrer, Inline-Skater, City-Roller oder Skateboarder ausgelegter Helm, der sich im entfalteten Zustand nur unwesentlich von einem "normalen" Fahrradhelm unterscheidet. Allerdings mit der Besonderheit, dass man die Helmschale falten kann und der Helm somit nur noch ein Drittel des normalen Volumens benötigt. Einfach, in dem man den Platz, an dem sonst der Kopf ist, sinnvoll für den Klappmechanismus nutzt. Dabei ist der Helm mit unter 500g noch gut tragbar. Die Helmschale besteht prinzipiell aus 6 Elementen:

  • Stirnbereich
  • Hinterkopfbereich
  • zweigeteilter Mittelkopfbereich
  • klappbare Seitenteile links und rechts

Zwischen dem Mittelkopf- und dem Hinterkopfbereich wird der Helm eingerastet, sodass die ABS-Schale eine feste Form einnimmt. Im Innenleben sind die helmtypischen Hartschaum-Bereiche an den Faltstellen der Außenschale geteilt. Insgesamt ergibt sich so im gefalteten Zustand ein Handliches Format von ca. 21 x 11 x 16 cm.

Faltbeschreibung

Verpackunginformation

Der Helm im Praxistest: Ich habe den Helm ausschließlich auf meinem Gravel-Rad auf dem Weg zur Arbeit verwendet. Aufgrund der derzeitigen Temperaturen trage ich unter dem Helm noch eine dünne Merino-Mütze. Doch wie immer bei einem neuen Helm, muss man diesen zuerst an den Kopf anpassen.

Bedeutet: Innenpolster so einstellen, dass diese optimal passen sowie den Kinnriemen entsprechend justieren. Beim Kinnriemen unterscheidet sich der Overade Falthelm nicht von den meisten Radhelmen. Der Kinnriemen kann gut angepasst werden. Etwas schwieriger wird es bei der Polsterung bzw. der Anpassung des Kopfumfangs. Der Faltmechanismus hat einen großen Nachteil beim Anpassen an die Kopfform: Das umlaufende, anpassbare Kopfband im inneren des Helms muss aufgrund des Faltmechanismus weggelassen werden. Stattdessen wird der Helm mit unterschiedlich dicken Polstern an den Kopf angepasst. Im Lieferumfang sind hierzu Polster mit 2 unterschiedliche Volumen enthalten.

Seitenpolster
Die Passform kann lediglich über unterschiedlich dicke Polster angepasst werden.
Polster an der Stirn
Polster im Stirnbereich.

Den Helm gibt es in zwei unterschiedlichen Größen: 54-58 cm Kopfumfang und 59-62 cm (auf der Verpackung ist die Größe L-XL allerdings mit 58-62 cm angegeben). Bei meinem Kopfumfang von 59 cm war mir also klar, dass ich die Größe L-XL benötigen würde. Damit war auch klar, dass ich die dickeren der mitgelieferten Polster benötigen würde.

Der Austausch geht sehr einfach, da die einzelnen Polster lediglich mit Klettverschluss-Punkten im Helm befestigt werden. Aber auch das ist eine gewisse Schwachstelle: Früher oder später verliert man erfahrungsgemäß mindestens eines der Polster, da die Haltekraft der minimalen Klettpunkte mit der Zeit nachlassen. Auch mit mehrmaligem Versuch, die Polster anzupassen: So richtig hat der Helm nicht gepasst. Dieser ist einfach zu groß. Auch am Hinterkopf wird der Helm durch ein einfaches Gummizug-Band in der Größe variiert.

Einstellmöglichkeit im Hinterkopfbereich
Im Hinterkopfbereich kann der Helm nur über einen Gummizug angepasst werden.

Bei meiner Kopfform hat dies bewirkt, dass ich bei Druck auf den Hinterkopf den Helm an der Stirn ca. 2 cm von der Stirn entfernen konnte. Dies stellt aus meiner Sicht ein absolutes Sicherheitsrisiko dar. Im Falle eines Unfalls muss der Helm möglichst gut am Kopf bleiben. Zum Thema Sicherheit ist zu erwähnen, dass der Helm alle notwendigen Zertifizierungen für Fahrradhelme bekommen hat (EN1078:2012/A1:2012 sowie CPSC).

Die mittelmäßige Passform (bei meiner Kopfform) führt allerdings auch zu dem unkomfortablen Verhalten, dass ich den Helm bei jedem Schlagloch erneut zurechtrücken musste.

Die Belüftung des Helms ist trotz der großen Flächen ohne Luftlöcher für die Anwendung bei Stadt-Fahrten in Ordnung. Bei sportlicher Aktivität könnte es aber schnell warm werden. Der Einsatzzweck ist allerdings nicht die sportliche Fortbewegung, viel eher die Kurzstrecke.

Belüftungsöffnungen

Innenleben des Helms Den Faltmechanismus hat man nach wenigen Versuchen verinnerlicht und bekommt den Helm innerhalb ca. 5 s auf- oder zusammengeklappt. Viel falsch machen kann man beim Faltvorgang eigentlich nicht, man muss lediglich darauf achten, dass ein einzelner Klick-Mechanismus sicher einrastet.

Das Volumen des gefalteten Helms hat in etwas die Größe eines Handballs und passt so gut in jeden Rucksack. Wünschen würde ich mir, insbesondere da der Helm hauptsächlich im Innenstadt-Bereich verwendet werden dürfte, dass auch reflektierende Elemente verbaut wären. Diese sind allerdings lediglich als Zubehör erhältlich.

Helm komplett gefaltet
Der Helm in gefaltetem Zustand.
Helm von oben (gefaltet)
Ansicht von oben in gefaltetem Zustand.
Helm halb gefaltet
Helm halb geöffnet.
Helm zu 75% aufgefaltet
Vorletzter Schritt: Nur noch ein Handgriff und der Helm ist einsatzbereit.
Helm fertig entfaltet
Helm komplett entfaltet.

Helm aufm Kopp

Fazit: Der Test des Overade Plixi Fit Fahrradhelm offenbarte sowohl positive als auch kritische Aspekte. Die Einstellbarkeit würde ich nur als durchschnittlich einschätzen, was den Tragekomfort beeinträchtigt. Auf der positiven Seite stach der Faltmechanismus besonders hervor – eine Innovation, die die Helmkompaktheit für den Transport erheblich verbessert.

Vor dem Kauf muss unbedingt ausprobiert werden, ob der Helm zur individuellen Kopfform passt. Trotz aller Zertifizierungen ist die Sicherheit nur dann gewährleistet, wenn der Helm gut am Kopf anliegt.

Helm beim Radfahren

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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