Ich durfte für ca. 2 Monate das Damenmodell vom Trink- und Wanderrucksack "Camelbak Shasta, 30 Liter" testen und möchte jetzt meine Erfahrungen mit euch teilen :-)

1. Eindruck: Taschenaufteilung/Fächer sind sehr durchdacht sowie praktisch und die Verarbeitung ist sehr sauber!

Eigenschaften:

• Maße: 56x28x27cm
• Gewicht: 1240g
• Fassungsvermögen: 27 Liter Inhaltsvermögen mit Extrafach für 3 Liter Wasserblase, welche im Lieferumfang enthalten ist. (= in Summe 30 Liter)
• Farbauswahl: Grau (dunkelgrau)
• Preis: € 199,-

Rucksackaufbau und Features

Der Rucksack ist etwas anders aufgebaut, als der "Standard" - es gibt mehrere Einzelfächer. Das Hauptfach ist oben mit einer großen Reißverschlussöffnung versehen und was für mich (und ich denke auch für viele andere Damen) sehr erfreulich ist: die großen Hüftgurttaschen! Das Außenmaterial ist abriebfest und wasserabweisend, was auch jetzt für Wintertouren sehr praktisch war. Detailinfos zu den jeweiligen Features gibt es gleich hier:

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Rückenpolsterung: Die Rückenpolsterung (Camelbak nennt ihn "Airfoil") verteilt mit Hilfe des Doppelflügelhüftgurts das Rucksackgewicht und sorgt so für die ideale Belüftung. Die Airfoil Rückenpolsterung funktioniert laut Hersteller so: sie wurde entwickelt mit Body-Mapping-Technologie zur Belüftung des Körpers, wodurch der Körper, der die meiste Wärme erzeugt, belüftet wird, während die Last für mehr Stabilität nahe am Körper gehalten wird.

Airfoil sorgt auch für die notwendigen Stabilität des Rucksacks. Sie besteht im Prinzip aus einer Hartplastikplatte mit Schaumstoffpolsterungen. Die Platte kann man auch rausnehmen (Extrafach). Diese Rückenplatte störte bei mir leider sehr, da mich das Ende der Rückenplatte zeitweise im Steißbein/Beckenbereich heftig drückte. Dies machte die gute Rückenpolsterung und Gewichtsverteilung bei mir wieder zunichte.... Denn ich musste immerzu die richtige Position finden, sodass mich die Platte nicht drückt.  Ich bin mit 1,60cm Körpergröße eher klein und meine Rückenlänge beträgt ca. 42cm. Ich hatte die Erwartung, dass der Damenrucksack für kleinere Körper konzipiert ist, allerdings wurde ich hier enttäuscht. Ich habe ihn einer Freundin geborgt, die ca. 1,72cm groß ist - bei ihr trat dieses Problem nicht auf. Es dürfte also wirklich an meiner kurzen Rückenlänge liegen. Ich habe ihn auf mehreren Wandertouren (2-stündig bis 8-stündige Touren) getestet aber mein Problem mit der Rückenplatte hat sich leider nicht verändert. Auf der Homepage kontrollierte ich nochmals, ob es noch eine Variante mit kurzer Rückenlänge gibt, allerdings gibt es nur dieses eine Modell.

Hüftgurt:

Der Hüftgurt ist für mich ein Highlight, weil er soviel Stauraum bietet und somit alles wichtige griffbereit hält!

Die Innenführung dient zur Gewichtserteilung und ist mit der Hüftschnalle zu schließen und Weitenverstellbar.

Die Außenführung beinhaltet lange und geräumige Hüfttaschen, wie ich sie bisher noch bei keinem anderen Rucksack gesehen habe! Die Tasche überdeckt links und rechts noch die Netz-Trinkflaschenhalterung, wodurch diese auch vom Rausfallen etwas geschützt sind. 

Tasche rechts: beinhaltet 2 große Stretchfächer, die oben geöffnet sind. So kann man Utensilien platzieren, wo ich schnell zugreifen möchte (zB. Taschentuch, Sonnenbrille...)

Tasche links: besteht aus einem langen Reißverschlussfach, wo ich wichtige Dinge in meiner Nähe behalten kann! (zB Handy, Geldbörse, Reisepass...)

Fachaufteilung IM Rucksack:

Die obere Öffnung ist oval geformt und mit einem Reißverschluss versehen, so kann man von oben schön hineingreifen und auch Dinge von unten gut erwischen. Der Hauptteil ist ideal für Jacke/Ersatzkleidung und etwas Brotzeit :-)

Im Hauptteil gibt es auch noch kleinere Taschen:

• 1 großes Rückenfach mit Gummizug --> hier habe ich die Kamera verstaut, damit sie nicht im großen Hauptfach rumfällt
• 2 kleine Netztaschen mit Gummizug. --> die habe ich zB. für Kamera-Ersatzakkus und Müsliriegel verwendet
• 1 Karabiner um  zB. Schlüssel fest anzubringen

Außennetz & Extrafach

Wenn man das Außennetz nicht benötigt, ist es am Rucksack eigentlich sehr schlicht und unauffällig, da das Netz grundsätzlich eng am Rucksack anliegt.

Es ist als "Überlauf" gedacht, wenn zum Beispiel eine Jacke griffbereit benötigt. Beim Netz sind links und rechts die Seitenteile offen. Dadurch kann die Jacke/Weste schnell rausgezogen werden. Ich habe es auch mit einem Helm versucht --> Grundsätzlich möglich, dieser muss aber noch mit einem Karabiner oder dem Kinnverschluss extra angeschnallt werden, sodass er nicht versehentlich rausrutschen kann.

Praktisch finde ich noch, dass das Netz höhenverstellbar ist. Hier gibt es links und rechts eine Laufbahn, wo ich die Schnalle weiter nach unten oder nach oben ziehen kann. (Gleich wie bei der Brustschnalle, hier ist dasselbe System zu finden)

Oberhalb vom Netz (ca. beim Nacken) ist noch ein kleines Reißverschlussfach: dieses ist mit einem weichen Fleecestoff ausgestattet um empfindliche Gegenstände zu platzieren. Ich habe dieses Fach für Sonnenbrille/Handy/Stirnlampe genützt!

Trinkblasesystem

Was wäre ein Camelbak Rucksack ohne zugehörigem Trinksystem? Es gibt zwischen Hauptfach und Rückenplatte ein eigenes Reißverschlussfach für die Trinkblase (3 Liter) welche beim Rucksack inkludiert ist! :-)

Die Trinkblase an sich hat einen großen Drehdeckel, wo einfach Wasser eingefüllt/nachgefüllt werden kann und auch wieder gut verschlossen wird. Der Trinkwasser-Sauger ist mit einer Klappe versehen, so kann ich den Wasserfluss stoppen oder durchlaufen lassen. Funktioniert super und unkompliziert!

Bei der Trinkblasenverstauung im Rucksack habe ich 2 Mini-Mankos zu erwähnen:

- "Manko" 1: Die Trinkblase kann nicht befestigt werden.. das bedeutet, wenn das Wasser schon halbleer ist, rutscht die Blase im Fach herum. Von anderen Rucksäcken kenne ich es, mit einer kleinen Schnalle oder Hake, sodass die Blase schön stabil bleibt.

- "Manko" 2: Ich habe kein H2O-Loch nach außen gefunden, wo ich gewöhnlich den Schlauch durchstecken kann.. Wie mir scheint, muss hier der Schlauch einfach oben beim Reißverschluss raus und der Reißverschluss so weit wie möglich geschlossen werden (hier bleibt dann ca. eine Öffnung von ca. 2cm). Das ist allerdings nicht weiter tragisch, da sich die Kleidung/Gegenstände sowieso im Hauptfach befinden. Für mich war es nur etwas ungewohnt, aber stört nicht weiter ! ;-)   

Der Schlauch lässt sich dafür mit der Tube Trap™ Schlauchfalle gut über den Träger befestigen. Ein Schnapperl hält den Schlauch sicher und zugänglich in der Nähe. 

Stockbefestigung 

seitlich gibt es noch einen verstellbaren Gummizug, wo ganz einfach die Stöcke eingefädelt und befestigt werden können. 

integrierte Regenhülle

Auf der unteren Seite gibt es ein verstecktes Klettverschlussfach, wo eine gelbe Regenhülle platziert ist.

Diese kann schnell und einfach über den Rucksack gezogen werden und oben gibt es eine Befestigungsmöglichkeit, sodass die Hülle nicht wieder runterrutscht.

Meine Meinung nach mehreren Bergwanderungen:

Alles in allem ein toller Wanderrucksack mit allen notwendigen Features (wie Stockhalterung, Trinkflaschennetz, Camelbak-Fach, Außennetz, verstellbare Brustschnalle) und noch Highlights wie die große Hüfttasche.

Dennoch kann ich Camelbak nicht zustimmen, wenn es heißt "der Rucksack hat eine frauenspezifische Passform", denn für mich bedeutet das, dass er auf eine kurze Rückenlänge ideal angepasst sein sollte, was bei mir nicht der Fall war und deshalb das Tragen des Rucksacks für mich teilweise schmerzhaft war.

Wie oben erwähnt ist beträgt meine Rückenlänge ca. 42cm und bei Freundinnen mit Rückenlänge ab 45/46 cm gab es dieses Problem nicht. Deshalb empfehle ich den Rucksack nur ab 45/46cm Rückenlänge wärmstens weiter, andernfalls lieber nach einem anderen Modell umsehen!