Hervorragende und stabile Trailrunningstöcke
Vorteile
- Einfacher Mechanismus
- Überraschend Stabil
- Überragende Armarbeit dank Handschlaufe
- Klein und leicht verstaubar
Nachteile
- Kork nutzt sich ab
- Handschlaufe auf ultralangen Distanzen leicht unangenehm
Bewertung
1. Produktübersicht
Bei den Leki Micro Trail Pro handelt es sich um die mit hochwertigsten Trailrunningstöcke die es derzeit auf dem Markt gibt. Das Gewicht von 188 g pro Stock (in 130 cm Länge bei 185 cm Körpergröße) ist dabei nach wie vor nahezu ungeschlagen. Der Griff ist aus Kork und verfügt über eine abnehmbare Schlaufe, die gerade beim Anstieg sehr hilfreich ist. Der Stock selbst ist komplett aus Carbon und lässt sich in vier Teile zerlegen.
2. Vorteile
- Einfacher Mechanismus: Der Mechanismus, über den die Stöcke sich zerlegen und zusammenbauen lassen ist einfach, nicht störanfällig und gut durchdachte. Über einen einzelnen Druckknopf werden die einzelnen Teile gespannt. Beim Druck auf den Knopf löst sich die Spannung und das oberste Teil lässt sich in den Griff schieben (man muss das Griffstück kurz 1mm anheben, dann springt der Druckknopf aus der Arretierung und der Mechanismus funktioniert).
Die anderen beiden Teile bleiben dann über ein Kunststoffseil verbunden und lassen sich zusammenfalten. Der Mechanismus lässt sich auch bei widrigen Bedingungen (Kälte, Nässe und Schmutz) sicher bedienen und hat bei mir noch nie geklemmt.
- Stabilität: Die Stöcke sind entgegen meinen ursprünglichen Erwartungen überraschend stabil. Trotz Stürzen und mehrfachem Verbiegen der Stöcke sind diese bislang unbeschädigt geblieben. Gerade beim Verkeilen zwischen Felsen hatte ich gedacht, dass diese deutlich schneller brechen oder reisen.
Die Handschlaufe und das Verbindungselement zeigt zwar Abnutzungserscheinungen, hält aber nach wie vor ohne Probleme. Das untere Element der Stöcke weist zwar etliche Kratzer im Lack auf, das Material selbst ist aber ohne Beschädigungen. Eine derartige Abnutzung ist nach mehr als 500 km im Gelände aber auch zu erwarten und völlig in Ordnung.
- Handschlaufe: Die Handschlaufe und die damit einhergehende Verbindung zum Stock ist im Aufstieg eine überragende Hilfe. Ohne die Stöcke wirklich halten zu müssen ermöglicht dies einem, mit voller Unterstützung der Arme und des Rückens bergauf zu gehen und so die Beine etwas zu entlasten.
Dies lässt sich nicht annähernd mit einem Stock vergleichen, der gehalten werden muss oder lediglich über eine einfache Schlaufe und keinen "Handschuh" verfügt. Die Handschlaufe lässt sich über den roten Schieber am Griffende problemlos wieder lösen. Mit etwas Übung geht das auch problemlos während dem Laufen.
3. Nachteile
- Abnutzung Griff: So angenehm der Kork ist, so musste ich nach einem Wettkampf bei 20 Stunden Regen leider feststellen, dass sich der Korkgriff an einem der beiden Stöcke stark abgenutzt hatte. Sicherlich stellt dies eine ungewöhnliche Beanspruchung an den Stock, bei dem Preissegment hätte ich jedoch mehr erwartet, zumal der Stock davor noch nie bei Nässe genutzt wurde. Komischerweise ist jedoch nur ein Stock derart abgenutzt, es ist also auch möglich, dass es sich hier um einen Produktionsfehler handelt.
- Handschlaufe: So bequem die Handschlaufe zunächst ist, nach etlichen Stunden bei Ultra-Events wird sie irgendwann ungemütlich. Meiner Ansicht nach liegt das Problem darin, dass die Handschlaufe relativ "starr" ist und sich so kaum an die Hand anschmiegt. Scheuerstellen hatte ich aber auch nach 28 Stunden-Wettkampf noch nie. Das ist, so ehrlich muss man aber auch sein, bei solchen Wettkämpfen ein "Luxusproblem", da ohnehin alles wehtut.
4. Tipps
- Salomon Quiver: Ich habe mir für die Stöcke den Salomon Quiver, eine Art Köcher, gekauft. Dieser lässt sich an den Salomon-Laufwesten einfach befestigen und ermöglicht es einem, die Stöcke beim Bergablaufen zusammenzuklappen und in den Köcher zu stecken. Dort stören sie dann nicht und sind praktisch verstaut.
- Tape am Stock: Ich habe immer etwas Tape an den Stöcken befestigt. So hat man immer Tape griffbereit und dabei und muss nicht immer eine ganze Rolle mitführen. Außerdem macht es das deutlich einfacher zu erkennen, wem welche Stöcke gehören, gerade wenn man mit Freunden im Auto anreist und dann doch alles durcheinander kommt.
4. Abschließende Bewertung
Insgesamt bekommt der Stock von mir eine klare Empfehlung. Es handelt sich zwar nicht mehr um das aktuellste Produkt in diesem Bereich von Leki, allerdings um eine kostengünstige Variante zu den aktuellen Modellen. Wer keine Ultra-Events läuft, dürfte mit der Handschlaufe keine Probleme haben und somit über einen erstklassigen Stock verfügen, der gerade im Aufstieg einen nicht unbedeutenden Unterschied macht.
Der Allrounder unter den Trailstöcken, diese Stöcke machen alles mit und sind für Läufer und Wanderer gleichermaßen geeignet.
Vorteile
- Packmaß
- Handhabung
- Haptik generell
- Schlaufe leicht zu nutzen
- Design
Nachteile
- Sehr scharfes Ende
- Gewicht (für Läufer)
Bewertung
Dieser Trailrunningstock macht nichts falsch und ist für jeden der nicht auf jedes Gramm achtet eine sehr gute Wahl. Keine Verformungen, leichte Handhabung und die Schlaufen finden mit etwas Übung fast von alleine in die Stockhalterung. Das Zusammenlegen und der Aufbau funktionieren problemlos. Inzwischen bieten andere Hersteller noch leichtere Stöcke mit schmalerem und kleineren Packmaß an. Für Ultraläufer zählt jedes Gramm, somit lässt sich hier definitiv noch etwas sparen. Zum Wandern oder zum Einstieg sind die Leki Micro aber eine super Wahl. Ansonsten lohnt der Blick zu Black Diamond oder Mountain King.