Im test

Test: KOMPERDELL C2 Ultralight - Touringstöcke

KOMPERDELL C2 Ultralight - Touringstöcke
Sehr leichte, robuste, eher weniger kompakte Skitourenstöcke
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • Sehr leicht
  • Verschluss hält sehr gut
  • Leicht größenverstellbar
  • Handschlaufen leicht anpassbar
  • Angenehmer Griff
  • Made in Austria

Nachteile

  • langes Packmaß
  • 110- 140 cm, eher kurz

Bewertung

Ich durfte die KOMPERDELL C2 Ultralight - Touringstöcke die letzten 6 Wochen testen und hatte sie bei Skitouren sowie auch beim Wandern dabei.

Auf Skitour

***Eckdaten***

  • 2 teiliger Skitourenstecken
  • Oberteil: Carbon mit 16 mm Durchmesser
  • Unterteil: Carbon mit 14 mm Durchmesser
  • Runder Querschnitt
  • Powerlock 3.0 Verschluss
  • Packmaß: 98 cm
  • Verstellbar von 110 - 140 cm
  • Ergonomischer Schaumstoff Griff
  • Griffverlängerung aus Schaumstoff
  • Nase am oberen Griffende
  • leicht verstellbare Stoff-Handschlaufen
  • Große bewegliche Schneeteller
  • Stecken Spitze aus Wolfram/Carbid
  • 193 g
  • Made in Austria
  • Ispo Award 2019
  • 3 Jahre gratis Reparaturservice

***Aufbau***

Allgemein sind die KOMPERDELL C2 Ultralight - Touringstöcke, Skitourenstöcke ohne große Besonderheiten, aber im Detail betrachtet bietet er so einiges! Aufs Detail kommt es an.

Von unten beginnend sticht der Stecken mit einer robusten Spitze aus Wolfram / Carbid. Sie hat guten Halt auf Fels und Eis, sowie natürlich auch in Schnee und Wiese.

Spitze

Direkt darüber sind die sehr großen Schneeteller befestigt. Hier ist die Besonderheit, dass die Tellerfixierung beweglich ist. Dadurch passen sie sich gut an den Untergrund an. EInen wirklichen Vorteil zu fix montierten Tellern konnte ich persönlich hier aber nicht feststellen. Beim Veändern der Steighilfen beim Skitourengehen ist der bewegliche Teller aber etwas gewöhnungsbedüftig. Wenn man das dann einmal herausen hat, geht es aber sehr gut!

Teller

Die Teller kann man auch relativ einfach wieder herunternehen und so die Stecken sehr gut auch im Sommer verwenden.

Es folgt der "Stecken". Hier sind 2 Carbonstangen mit 14 mm Durchmesser am unteren Teil und 16 mm Durchmesser am oberen Teil verarbeitet. Verbunden sind die beiden Teile mit einem Powerlock 3.0 Verschluss. Am unteren Teil des Steckens sind die Längen für schnelles Einstellen aufgedruckt. Der Powerlock Verschluss hält die beiden Teile sehr gut und fest zusammen und geht dabei einfach und leicht auf. Ich habe die Stecken auch sehr stark belastet, aber sie haben sich um keinen Millimeter verstellt. Die Längenanpassung geht auch mit dicken Handschuhen sehr leicht und auch wenn der Stekcen und der Verschluss schon etwas eingeeist sind, kann man den Stekcen problemlos kürzen.

Powerlock
Quelle: www.komperdell.com 12/2020

Am oberen Ende des Steckens folgt der Griff mit Griffverlängerung und Handgelenksschlaufen. Da die Stecken einen eher schmalen Durchmesser haben (Oberteil 16 mm) ist auch der Griff eher schmal. Anfangs musste ich mich etwas daran gewöhnen. Es hat aber auch den Vorteil, dass man so leichter beide Stecken in einer Hand tragen kann (z.B. am Grat, kommt es oft vor, dass man kurzzeitig beide Stecken in eine Hand nimmt, da die andere Hand sich am Fels festhält).

Aufbau

Die Griffverlängerung ist für einen Skitourenstock durchschnittlich lange und angenehm zu halten. Durch die Rillenstruktur und die kleine Verdickung am unteren Rand der Griffverlängerung rutscht man hier nicht ab und merkt sehr leicht, wenn man sich dem untren Ende der Griffverlängerung nähert.

Der Griff selbst liegt sehr gut in der Hand. Besonders positiv ist hier der Schnitt des Griffkopfes hervorzuheben. Von Oben auf den Griff gestützt liegt er sehr angenehm in der Handfläche. Weiters hat der Griffkopf eine Art "Nase" an der man sich einerseits gut halten kann, anererseit damit auch viele sehr gute und feste Greifpositionen findet.

Griffform

Die Handgelenksschlaufen sind leicht und intuitiv längenverstellbar und angenehm zu tragen. Obwohl die Schlaufen leicht zu verstellen sind, verstellen sie sich von selbst überhaupt nicht. Ich hänge im Skitourenaufstieg sehr viel in den Handgelenksschlaufen und fand sie durchwegs angenehm, für mich hätten sie lediglich noch etwas kürzer sein können (ich trug sie shcon auf minimaler Länge), das kann man aber mit der Steckenlänge ausgleichen. Etwas aufzupassen ist, dass sie auch sehr gut auf Klettverschlüssen haften. Wenn man nun einen Handschuh schlampig trägt, verhakt sich der Handschuh mit den Schlaufen leicht.

***Praxistest***

Ich hatte die Stecken fast ausschließlich bei Skitouren dabei. Lediglich bei einer Wanderung kamen sie zum Einsatz. Bei den SKitouren war aber auch steiler Firn sowie Felsgrate inkludiert.

Wandern:

Immer mehr Leute haben beim Wandern Stecken dabei. Zu diesen Wanderern zähle ich eigentlich nicht, da ich sehr gerne ohne Stecken unterwegs bin. Aber gerade in der Übergangszeit mit etwas Schnee, Eis und nassem / gefrorenem Laub könnenStecken im Abstieg auch sehr hilfreich sein. So nahm ich sie einmal mit. Da sie nicht allzu klein zusammengelegt werden, sind sie beim Aufstieg mit einem kleinen Rucksack eher groß. Ihr Gewicht fällt aber überhaupt nicht auf. Im Abstieg waren sie dann sehr angenehm. Ich hatte die großen Schneeteller zwar drauf, da es einmalig war, würde aber jedem empfehlen, der die Stecken mehr zum Wandern nimmt, die großen Teller einfach herunter zu nehmen. Kleine Teller waren keine dabei, aber eigentlich braucht man beim Wandern überhaupt keine Teller. Der Halt der Stecken auf Schnee, Wiese, Eis, Fels, Laub, Wurzeln und Moos war durchwegs gut.

Daher kann ich den Stecken zum Wandern durchaus empfehlen. Der einzige Punkt hier ist, die eher große Länge im zusammengeschobenen Zustand.

Skitourengehen

Beim Skitourengehen hatte ich die Stekcen sehr viel dabei. Für mich ist bei einem Stecken v.a. wichtig, dass ich mich auf ihn verlassen kann, d.h. der Verschluss muss zuverlässig halten, egal wie sehr ich mich darauf stütze. Weiters darf er nicht allzu schnell kaputt gehen. Hier war ich den ultraleichen Carbonstecken etwas skeptisch gegenüber. Ich konnte sie beim Skitourengehen aber auch beim Gratlgehen sowie bei klassischen steinlastigen Abfahrten gut testen. Und die Stecken sind zwar äußerlich etwas angekrazt aber die Stecken haben keinerlei Schaden genommen. Weder der Stecken an sich, noch der Griff, noch die Teller oder die Spitze.

Skitour
Auch an kleinen Stufen kann man sich verlässlich auf die Stecken stützen

Die Stecken sind so leicht dass man sie kaum spürt. Dass die Stecken nicht allzu klein zusammenfahrbar sind, stört beim Skitourengehen überhaupt nicht. Denn meistens hat man die Stecken eh in der Hand. Und wenn die Stecken doch einmal auf den Rucksack kommen (da z.B. Eisgeräte in den Händen landen und man die Skitourenausrüstung für eine alternative Abfahrt dabei hat) dann sind auch die Ski am Rucksack und diese sind länger als die Stecken.

Zur Länge der Stecken möchte ich noch einen Punkt anmerkten. Sie können von 110 bis 140 cm verstellt werden. Die Länge ist sehr einfach an den Stecken ablesbar und so kann man sich seine Länge immer gleich visuell einstellen und muss nicht austesten. Für mich passt die Länge auch sehr gut. Für große Leute sind 140 cm Stecken aber eventuell etwas kurz.

Für mich war anfangs der Griff v.a. im Aufstieg etwas ungewohnt dünn. Daran habe ich mich aber gut gewöhnt bzw. hänge ich im Aufstieg auch wirklich gerne in den Handgelenksschalufen. Diese sind sehr angenehm. Die Größenenstellung geht sehr einfach. Sie verdehen eher leicht und der Klettverschluss von schlampuig angezogenen Handschuhen verklebt sich gerne damit. Wenn man das aber weiß und etwas darauf achtet, hat man keinerlei Probleme.

Handgelenkschlaufen
beim Aufstieg entspannt in den Schlaufen hängend

Das gute an den eher schmalen Stecken und auch den schmalen Griff ist jedoch, dass ich sehr einfach beide Stecken in einer Hand halten kann. Was beim Aufstieg vorkommt, wenn ich meine Handschuhe anpasse oder mich schneuze (und dabei weiter gehe) oder am Grat. Hier kommen immer wieder Stellen an denen man mit einer Hand gerne an den Fels greift und mit der anderen Hand dann beide Stecken hält.

Schmale Stecken

Nach einem Skidepot geht die Skitour oft im steileren Firn bzw. am Felsgrat weiter. Gerade hier benötgt man viele unterschiedliche Steckenlängen. Die Griffverlängerung ist für den normalen Aufstieg mit den Ski auf den Füßen passend und ausreichend. Bei Steilstufen oder im Steilfirn genügt er aber nicht. Der Stecken ohne Griffverlängerung ist sehr rutschig und man kann sich kaum daran halten. Sehr gut kann man sich aber wieder am Powerlock Verschluss festhalten. Oder ganz oben auf dem Griff-Knauf. Dieser liegt richtig gut in der Hand und mit der Nasenform hat man oft gleich noch einen besseren Halt.

Am Grat selbst haben die Stecken auch überzeugt. Die Spitze hält auch sehr gut auf Fels und Eis sowie jegliche Kombination daraus.

Grat - Fels

Gerade im steileren Firn benötigt man oft den Stecken etwas stabiler im Schnee, als es mit der Spitze und den Tellern möglich ist. Hier ist das Einfachste den Stecken verkehrt zu nehmen. Ich konnte mich erstaunlich gut am Spitzen- und dem Tellerbereich festhalten, aber am besten hielt ich mich an den verkehrten Stecken am Powerlock Verschluss fest. Die Stecken funktionierten so sehr gut.

umgekehrt
umgedreht halten die Stecken deutlich fester in steilem Firn

Die Schneeteller der Stecken sind beweglich, sodass sie sich an den Untergrund anpassen. Einen wirklichen Vorteil, dass die Stecken so weniger einsinken oder so hätte ich nicht gemerkt. Jedoch ist der bewegliche Teller beim Verstellen der Steighilfen etwas mühsam, da er nachgibt.

Zum Abfahren stelle ich mir die Stecken  immer kürzer als im Aufstieg. Der Powerlock-Verschluss lässt sich sehr einfach öffnen, auch mit dicken Handschuhen / Fäustlingen. Nach stürmischen Touren bzw. wenn die Stecken sehr tief im Schnee gesteckt sind, war auf dem Stecken eine kleine Eisschicht. Diese ging von der glatten Oberfläche aber sehr gut wieder ab und der Stecken ließ sich trotzdem sehr einfach kürzen. Und wenn zum Schluss dann ein Flachstück mit Schieberei folgt, kann man auch während man gemütlich auf der Forststraße hinunter fährt die Stecken wieder länger stellen.

Zusammenfassend, super Skitourenstecken!

Powder

 

***Ein paar kurze Worte zu Komperdell***

Die Informationen habe ich von ihrer Homepage, Stand 27.12.2020: www.komperdell.com

Seit Gründung des Unternehmens, vor mehr als 90 Jahren, werden 100 % aller Komperdell Stöcke in Österreich produziert

3 Jahre gratis Reperaturservice für alle Touren- und Trekkingstöcke ab dem Baujahr 2017. Kein Beleg nötig - keine lästigen Fragen. Einfach die Stecken hinschicken, egal was passiert ist und sie werden repariert. Das ist nicht nur ein super Service sondern zeigt auch wie sehr Komperdell hinter seinen Produkten steht. Weiters ist es ein Zeichen der Nachhaltigkeit und gegen die Wegwerfkultur!

Für die Produktion der Stöcke verwendet Kompardell  recyceltes Aluminum

Sie verwenden zum Umweltschutz in der Produktion ausschließlich Lacke auf Wasserbasis

Weitere Umwelt- und Sozialinitiativen können audf der Homepage gefunden werden.

 

Zusammenfassend haben mich die Komperdell C2 Ultralight - Touringstöcke absolut überzeugt und ich kann sie jedem weiterempfehlen, der keine Stecken benötigt die besonders klein verstaut werden können.

Juhu

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
War diese Bewertung für dich hilfreich?
  • Ja
    2
  • Nein
    0
Deine Meinung ist gefragt. Hier kommentieren:
Deine Meinung ist gefragt. Hier kommentieren:
Dazu bitte anmelden Anmelden oder Registrieren

WEITERE BEWERTUNGEN