Gutes Produkt mit kleinen Schwächen
Vorteile
- Gewicht
- Packmaße
- Länge Schnell anpassbar
- Hochwertige Verarbeitung
- Mit Zubehör geliefert (Schneeteller, Gummikappen, Tasche)
- Falt- und Teleskopmechanismus
Nachteile
- Handschlaufen etwas frickelig einzustellen
- Handschlaufenpolster etwas zu klein
- Stöcker passen nicht in die Teller
- Kleinen Teller lassen sich nicht abnehmen (würde das Packmaß reduzieren)
Bewertung
Die Camp Megasonic sind Teleskop-Wanderstöcke zu einer UVP von 88 €.
Vorab: ich hatte das Glück die Wanderstöcke bei Outside Stories für die Bewertung des Monats zu gewinnen, um die 90 € wären beim eigenen Kauf von Stöcken wahrscheinlich die obere Grenze geworden.
Zu mir: Ich bin 1,95 m groß und habe bislang keine Wanderstöcke genutzt. Nach einer kurzen Leihgabe von einem Freund für 3 km bei einem 100 km Marsch, standen Stöcke aber schon länger auf meiner Wunschliste, da hat der Gewinn natürlich super gepasst.
Ich habe die Stöcke bei einem Speedhike (45 km/1.000 Höhenmeter) ausprobiert, aus dem die letzten 8 km dann doch noch ein Trailrun wurde. Ich habe die Stöcke dabei durchgehend genutzt.
Erster Eindruck:
Beim ersten Auspacken der Stöcke dachte ich mir: cool die sind sehr leicht und wertig verarbeitet. Beim Zusammenstecken der Stöcke habe ich einen Moment gebraucht, da keine Anleitung dabei war. Wenn man das System verstanden hat, ist es aber recht einfach.
Einzelne Stücke ineinanderstecken, alle festhalten, dass Griffstück rausziehen, und dann gibt es eine Arretierung, in die der Stock arretiert. Danach kann man die Höhe individuell einstellen. Dies geht von 115 cm bis 135 cm.
Zusätzlich werden eine Transporttasche und größere Teller zum Aufschrauben auf die Standardteller mitgeliefert. Für die Spitzen sind jeweils eine Gummikappe mitgeliefert.
Die Griffe bestehen aus einem mittelfesten Kunststoff, darüber befindet sich die Längenverstellung der Handschlaufen.
Die Montage des größeren Tellers ist super einfach, raufschieben, drehen bis bündig fertig. Bei der Demontage sollte man darauf achten am großen Teller zu ziehen, damit das Gewinde greift, hier hatte ich erst etwas Probleme.
Ich habe nachgewogen, der Hersteller hat fast genau seine Gewichtszusagen gehalten, 576 g für beide Stöcke zusammen. Die 2 g werden in der Tasche begründet sein.
Eins der mechanisch am stärksten beanspruchsten Materialien (die Verbindungsschnüre zwischen den Stöckern) ist nochmal zusätzlich mit Kunststoff verstärkt. Das finde ich gut, da es die Haltbarkeit verstärkt.
Nutzung: Durch das Teleskopsystem lassen sich die Stöcke relativ klein Zusammenfalten. Leider ist der Umfang des Standardteller etwas zu klein, so dass sich die Stöcke nicht in dem Teller verklemmen lassen. Dadurch ist das Packmaß etwas erhöht und die Stöcke sind nicht fest. In die mitgelieferte Transporttasche lassen sich die Stöcke trotzdem verstauen, auch wenn diese fast etwas zu klein erscheint. Mit dem großen Teller montiert wird es auf jeden Fall eng.
Der Zusammenbau der Stöcke geht echt schnell und klappt auch während der Wanderung, ohne stehenzubleiben recht easy. Ich habe die Stöcke auf 122 cm eingestellt. Ergonomisch ideal sollten die Ellbögen einen 90° Winkel bilden, wenn die Stöcke auf dem Boden aufsetzen. Bergab kann man die Stöcke dann etwas länger einstellen und bergauf etwas kürzer.
Die Höhenverstellung geht super leicht und kann z.B. vor einem Anstieg innerhalb von Sekunden verändert werden. Dabei sollte man aber darauf achten, dass die Schraube der Verstellung ausreichend geschlossen ist. Mit 135 cm sollte wirklich jeder auskommen (wie gesagt ich bin 1,95 m, viel größer ist schon selten). Wenn man sehr klein ist, sollte man vielleicht vor dem Kauf einmal mit einem Zollstock messen, ob 115 cm klein genug sind.
Beim Wandern sind die Stöcke ausreichend fest, wackeln nicht und geben ein gutes Gefühl.
Die Griffstücke lassen sich gut anfassen, scheuern nicht und nehmen auch sonst keine Feuchtigkeit auf. Die Handschlaufe hingegen hat mir nicht so gut gefallen, das Polster umfasst nur einen Teil der Schlaufe. Wenn man beim Verstellen nicht genau arbeitet, scheuert das Band leicht an der Haut vom Daumen (hier ist genau der Randbereich des Polsters). Ich habe das ab ca. Kilometer 35 bemerkt.
Die Verstellfunktion der Schlaufe ist optisch sehr ansprechend gelöst, könnte aber noch etwas leichtgängiger sein. Die Schlaufe selbst ist für das Wandern enorm wichtig, da sie das Gegenlager bei der Stockbewegung bildet und somit für den „Schub nach vorne“ sorgt. An der Hand war das Polster perfekt.
Beim Running Part habe ich die Stöcke später ebenfalls genutzt und trotz eines recht unwegsamen Waldpfades hatte ich keine Angst zu stürzen. Die Stöcke sind leicht genug und können eng genug geführt werden, um damit mal etwas flotter unterwegs zu sein.
Anfangs habe ich mich gefragt, warum eine Gummikappe auf den Spitzen ist. Nach ein paar Metern weiß ich es jetzt, auf Asphalt ist Metall echt nervig, Gummi darauf schont das Gehör und die Nerven.
Nach meiner ersten längeren Tour mit den Wanderstöcken treffe ich für mich folgende Erkenntnisse:
- Steigungen und Abstiege sind wesentlich einfacher mit Stöcken
- Durch 4 Auflagepunkte bin ich trittsicherer
- Beschäftigung der Hände (kein Absacken vom Blut)
- Viel höheres Tempo möglich
Fazit: Insgesamt bin ich mit den Camp Megasonic sehr zufrieden und werde die weiter auf meinen längeren Touren mitführen. Schön finde ich, dass man diese auch für Skitouren nutzen kann, so spart man sich zwei ähnliche Produkte.
Wegen der Geschichte mit der Handschlaufe und dem nicht 100%igen Packmaß der Stöcker aneinander ziehe ich jedoch 1 Stern ab.
Vielseitige und stabile Faltstöcke
Vorteile
- Ansprechendes Design
- Sehr kleines Packmaß
- Flexibel einsetzbar
Nachteile
- Verriegelung etwas zu klein
Bewertung
Wanderstöcke. Ein Thema für sich. Diejenige die meine Berichte schon länger verfolgen wissen, dass ich am liebsten mit meinem Haselnussstock unterwegs bin. Diese klassische Variante hat meiner Meinung nach sehr viel Vorzüge weshalb ich in der warmen Jahreszeit moderne Stöcke immer gemieden habe. Beim Skitourengehen sind Teleskop oder wie in diesem Fall Faltstöcke das Nonplusultra. Aufgrund des kleinen Packmaß und des geringen Gewichts verspricht der Megasonic ein toller Begleiter über alle Jahreszeiten hinweg zu sein.
Die Firma CAMP gibt es bereits seit dem Jahre 1889 und wird heute in vierter Generation geführt. Der Name hat anders als ich immer dachte jedoch nichts mit Camping zu tun sondern steht für die Anfangsbuchstaben von Construzione Articoli Montagna Premana, was soviel wie Herstellung Bergartikel Premana bedeutet.
Auspacken und Material
Die Megasonic Faltstöcke kommen in einem kleinen Packsack daher. Dieser gefällt mir sehr gut, weil er ausreichend Platz bietet so dass es kein Kampf wird die Stöcke darin zu verstauen. Außerdem besteht er auf einer Seite aus einem Netzmaterial so dass auch nass verpackte Stöcke schön trocknen können.
Desweiteren sind im Lieferumfang noch Schneeteller dabei sowie Gummiaufsätze welche die Spitzen der Stöcke verdecken.
Hier findet ihr die wichtigsten Daten zu den Megasonic von C.A.M.P.:
- Konstruktion: Faltstock
- Material: Aluminium
- Klemmsystem: Clipverschluss
- Verstellbereich: 115-135 cm
- Packmaß: 36 cm
- Gewicht: 574 g
Funktionsumfang
Die Stöcke bestehen insgesamt aus 5 Segmenten welche mit einem Seil verbunden sind. Das innenliegende Seil ist auch noch mit einem Kunststoff ummantelt um es so gegen Feuchtigkeit und co. zu schützen. Die Spitzen bestehen aus Hartmetall und bieten somit optimale Haltbarkeit.
Der Griff ist sehr ergonomisch geformt und auch ausreichend lange, damit bei Hangquerungen gemütlich umgegriffen werden kann. Darunter befindet sich der Schnellverschluss mit dem sich die Länge des Stocks zwischen 115 und 135 cm einstellen lässt. Mittels eines kleinen Clips wird der Stock in seinem zusammengebauten Zustand gehalten. Die Megasonic Faltstöcke sind denkbar einfach zusammengebaut. Wie das genau funktioniert und was mir sonst noch zu den Stöcken eingefallen ist seht ihr in diesem Video:
Im Einsatz
Nun zum Einsatz draußen. Wie haben sich die Megasonic geschlagen ? Aufgrund der Witterung waren die Stöcke hauptsächlich beim Wandern im Einsatz. Dennoch konnte ich auch noch eine Skitour damit machen um auch hier Erfahrungswerte zu sammeln. Der Hersteller verspricht die Stabilität eines Teleskopstocks kombiniert mit der Vielseitigkeit eines Faltstocks.
Allgemein sind die Stöcke wirklich sehr stabil. Auf steinigen Untergründen kann man jedoch ein leichtes "wobble" im Stock spüren wenn man fester aufstößt. Dies ist Systembedingt durch das Seil des Faltsystems. Bei Teleskopstöcken ist dies so nicht spürbar. Ich muss jedoch dazusagen dass dies minimal ist und für mich keinen Nachteil darstellt. Interessant wäre hier der Vergleich mit der Carbon Variante. Ansonsten liegen die Stöcke sehr angenehm in der Hand.
Die Handschlaufen sind extra für die jeweilige Hand angepasst was durch ein kleines L und R auf den Stöcken gekennzeichnet ist. Im Eifer des Gefechts habe ich ehrlichgesagt nur selten darauf geachtet da ich außer beim Skifahren und in speziellen Situationen die Hände nie in den Schlaufen habe.
Beim Klettersteig gehen habe ich die Stöcke richtig lieben gelernt. Denn meine Teleskopstöcke waren mir immer zu groß für den Rucksack und so habe ich den Abstieg meist ohne Stöcke gemacht. Das kleine Packmaß und das geringe Gewicht laden jedoch dazu ein die Stöcke noch mitzunehmen. Bei den Schneemaßen die noch immer in den Bergen zu finden sind waren die kleinen Trekkingteller aber zu wenig, weshalb ich mehrmals die Schneeteller montierte. Diese werden einfach aufgeschraubt bis sie an den Trekkingtellern anstehen. Beim lösen begann sich jedoch bald ein Trekkingteller mitzudrehen. Was die Demontage seitdem etwas schwieriger gestaltet.
Beim Zerlegen muss der kleine Pin hineingedrückt werden sodass sich der Stock wieder falten lässt. Mit dicken Handschuhen bei kalten Temperaturen gestaltet sich das als etwas schwergängig. Hier wäre ein größerer Pin wünschenswert um auch bei extremeren Witterungen eine einfache Handhabung zu ermöglichen. Leider konnte ich den Stock nicht bei tiefen Minustemperaturen testen um herauszufinden ob der Pin auch vereisen kann. Dies muss im nächsten Winter ausgiebig getestet werden. Das kann gerade für Splitboarder interessant sein, denn wenn sich der Stock am Gipfel nicht zerlegen lässt ist das nervig und solche Stöcke und Bindungen habe ich schon sehr viele gesehen.
Fazit
Nun zum Fazit. Die Megasonic von C.A.M.P. sind wirklich ein gelungenes Produkt. Sie verbinden fast die Stabilität eines Teleskopstocks und Flexibilität eines Faltstocks bei geringem Gewicht und kleinem Packmaß. Bis auf den etwas klein geratenen Pin konnte ich keine nenneswerte Nachteile an den Stöcken erkennen.
Die Handhabung macht aufgrund der ergonomischen Formgebung viel Freude und auch das Design empfinde ich als sehr ansprechend. Die Schaumstoffgriffe sind ausreichend lange gestaltet und bieten einen sehr guten Grip.
Auch die Längenverstellung ist sehr intuitiv wobei größere Personen vielleicht mit einer maximalen Länge von 135 cm an die Grenze kommen. Für mich hat der Stock jedoch perfekt gepasst und noch immer ausreichend Reserven gelassen. Bei Bike & Hike Touren, beim Klettersteiggehen und im nächsten Winter werde ich die Stöcke zukünftig immer dabei haben und freue mich schon auf viele kommende Touren damit.