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Test: C.A.M.P. Backcountry Pro - Trekkingstöcke

C.A.M.P. Backcountry Pro - Trekkingstöcke
Solide Wanderstöcke mit aufwendigem Verschluss
Bewertung Ø: 3.00 Sterne

Vorteile

  • Schönes modernes Design
  • Bequeme Handgriffe
  • Abnehmbare Teller
  • Zwei verschiedene Tellergrößen inklusive
  • Teleskopisch einzustellen (Skala 100-135cm)
  • Carbon-Aluminium Material

Nachteile

  • Spitze nicht abnehmbar (evtl. wichtig fürs Flugzeug)
  • Schwer einstellbares Verriegelungs- / Entriegelungssystem
  • Relativ teuer

Bewertung

Disclaimer: Dieses Produkt wurde mir im Rahmen des Outside-Stories ProductScout Programms von CAMP zur Verfügung gestellt. Ich werde für diesen Test nicht bezahlt, darf allerdings das Produkt im Anschluss des Testes behalten. Dennoch darf ich mich frei zu diesem Produkt äußern und sowohl positive als auch negative Aspekte erläutern. An den Test sind keine Verpflichtungen, außer das Veröffentlichen einer Bewertung bei Outside-Stories.de, geknüpft. Im folgenden Artikel kommt meine Einschätzung zu den Wanderstöcken von CAMP und schließlich meine Meinung bezüglich einer Kaufempfehlung.

Die Firma Camp: Camp ist eine Firma die aus Italien stammt. Hauptsächlich bietet sie Produkte als „Camp-Saftey“/„Camp-Work“ und „Camp-Cassin“/„Camp-Outdoor“ an. Letzteres ist Ausrüstung für diverse Outdoor-Aktivitäten. Ihr Hauptfokus liegt jedoch im Bereich des Kletterns. Sie bieten eine große Anzahl verschiedener Sicherungsgeräte und notwendiges Material für das Klettern sowohl im Sommer als auch im Winter. Jedoch haben sie auch andere Outdoor-Sportarten wie Skifahren, Wandern oder Trekking im Sortiment.

Website

Das Material: Das obere Segment besteht aus Carbonfasern, während die unteren beiden Segmente aus Aluminium bestehen. Warum dies gewählt wurde, ist mir nicht bekannt und wird von CAMP leider nicht beschrieben. Es wird lediglich auf der Website geschrieben, es sei ein „perfekter Kompromiss aus Leichtigkeit und Steifigkeit“. Dem kann ich auch eigentlich nicht widersprechen. Sie wirken sehr hochwertig verarbeitet und biegen sich nicht leicht auch bei erhöhtem Gewicht/Druck auf die Stöcke. Logo, Modell und Muster wurden auf die Stöcke gedruckt oder geklebt und halten sehr sicher. Es zeigt sich bis dato keinerlei Abrieb, weder von der Außenseite noch von der Skala welche auf die Innensegmente gedruckt wurde. Alles in allem wiegen die beiden Stöcke 474 Gramm, damit liegen sie etwa im gleichen Gewichtsbereich wie andere Wanderstöcke.

alles

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Die Handschlaufen sind individuell sehr leicht mit einer Hand verstellbar und bleiben dann sicher in der Position. Auf der Seite, die die Haut berührt, wurde ein Art Schaumstoff-Neoprene (s. Bild 3) eingenäht. Dies fühlt sich sehr angenehm auf der Haut an, auch bei langen Touren mit viel Schweiß/Regen. Der Handgriff besteht aus einem relativ harten Schaumstoff, mit zwei kleinen Erhöhungen zwischen Zeigefinger und Mittelfinger und am Ende nach dem kleinen Fingern am Ende. Mit dem Schaumstoff kann man die Wanderstöcke sicher und bequem festhalten und hat optimalen Gripp. Selbst bei Nässe halten sie gut, hier gibt es nichts zu beanstanden.

HandgriffHandNeoprene

Die Spitze besteht aus Karbid (ein Hartmetall) und ist sehr widerstandsfähig. Nach meinem Testzeitraum schaut sie immer noch quasi wie neu aus. Ich hoffe diese hält auch noch eine Weile, leider ist es nicht möglich diese auszutauschen. Die fehlende Möglichkeit die Spitze abzunehmen, kann eventuell Probleme beim Fliegen mit sich ziehen.

Häufig darf man Wanderstöcke mit einer „scharfen“ Spitze nicht im Carry-On Gepäck mitnehmen, da es potentiell als Waffe eingesetzt werden könnte. Bei Stöcken, wo die Spitze abgenommen werden kann, hatte ich bis dato noch nie ein Problem im Carry-On Gepäck. Mit den Camp Backcountry Pro werde ich lediglich im Aufgabegepäck fliegen um das Risiko sie am Security Check abgeben zu müssen. Mitgeliefert wird auch noch eine Gummikappe (Bild 2), welche eine eingebaute metallische Verstärkung hat, demnach also auch sehr langlebig sein sollte.

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Der große Nachteil: Mit Abstand der größte Nachteil in meinen Augen ist das Verriegelungs- / Entriegelungssystem mit dem die drei Segmente gesichert werden. Grundsätzlich besteht dieses aus dem gleichen Hartplastik wie auch die Teller und einem Aluminiumclip in leuchtend orangener Farbe, welcher die Segmente dann sicher fixieren soll. Leider klappt dies nur bedingt… Damit der Aluminiumclip seinen Job erfüllen kann und sicher hält, gibt es auf der Rückseite ein kleines Gewinde (Bild 2, zeigt das schwarze Gewinde mit silbernem Kern), welches zuerst richtig eingestellt werden muss.

Leider löst sich dieses Gewinde sehr häufig, wenn man den Aluminiumclip öffnet. Nun ist es ein hin und her spielen des Gewindes, bis die optimale Position gefunden ist. Ist das Gewinde zu lose eingestellt, lässt sich der Aluminiumclip zwar schließen, fixiert die Segmente jedoch nicht. Wenn auf der anderen Seite das Gewinde jedoch zu stark eingestellt wurde, lässt sich der Aluminiumclip gar nicht mehr schließen. Ich finde dies super nervig, da man sich so oft mit diesem Verrieglungssystem ärgern muss.

Eine einfache Schraube, die man einmal mit einem Schraubendreher fixiert und dann vergessen kann, wäre eine deutlich bessere Lösung. Es ist sehr schade, dass CAMP dieses System so merkwürdig entworfen hat, da es in meiner Meinung einen großen negativen Schatten auf die eigentlich sehr coolen Wanderstöcke wirft. Hat man dann eine gute Position von Gewinde und Clip gefunden hält das System aktuell sehr gut. Es gibt mir jedoch den Eindruck, dass dies auch in Zukunft ausleiern könnte. Vielleicht liege ich hier auch falsch und es hält sehr lange, nur die Zeit wird dies zeigen.

Vor einem Kauf empfehle ich jedem, die Stöcke im Laden in die Hand zu nehmen, um zu schauen ob dieses System nicht ein K.o. Kriterium ist.

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Die Teller: Die Teller bestehen aus einem Hart-Plastik und wirken sehr gut verarbeitet. Es werden direkt zwei verschiedene Teller mitgeliefert. Die „kleinen“ (Bild 1,2) weisen einen Durchmesser von etwa 5cm auf, während die „Großen“ (Bild 3,4) knapp 10cm lang sind. Die großen sind vor allem bei Pulverschnee ein Must-have. Es macht einen gigantischen Unterschied ob man kleine oder größere Teller an den Stöcken hat. Sehr praktisch ist das Doppelgewinde an dem die Teller an den Stöcken angebracht werden. Es gibt also die Möglichkeit die kleinen Teller anzubringen. Falls dann während einer Tour die Großen benötigt werden, können diese im Handumdrehen aufschraubt werden, ohne dass die kleinen vorher abgeschraubt werden müssen. Durch perfekt passenden Rillen in den großen Tellern schließen die kleinen glatt in denen ab. (s. Bild 5).

Tellerkleintellerklein2grossertellergrosserteller2

Passende Teller

 

Einsatzgebiet: Der Hersteller Camp gibt an das der Backcountry Pro fürs Wandern, Trekking und Bergsteigen konzipiert wurde. Ich denke, er ist ein guter Allrounder-Stock für alle möglichen sportlichen Aktivitäten. Gerade mit der Möglichkeit keine, kleine oder große Teller zu nutzen, ist ein breites Einsatzspektrum problemlos möglich. Im Winter werde ich sie definitiv beim Skitouren einsetzen, ich denke auch dort werden sie sich gut schlagen. Aktuell habe ich sie bei verschiedenen Wanderungen sowohl in Wäldern auch in den Bergen genutzt.

Beim Tragen

Zusammenfassend: Alles in allem bin ich durchaus zufrieden mit den Stöcken. Sie sind sehr gut verarbeitet, die Tellerkonstruktion finde ich optimal gelöst und das Design sagt mir sehr zu. Leider ist das Verriegelungs- / Entriegelungssystem noch zu optimieren. Ich benutze beim Wandern gerne Teleskop-Stöcke, damit ich sie schnell der Länge nach anpassen kann. Zum Beispiel längere Stöcke beim Bergab gehen, im Vergleich zu einer kürzeren Einstellung beim Bergauf steigen. In diesen Situationen wünsche ich mir ein schnelles sicheres Verriegelungssystem, was leider hier nicht immer der Fall ist.

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Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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