Im test

Test: OSPREY Daylite Expandable Travel Pack 26+6 - Reiserucksack

OSPREY Daylite Expandable Travel Pack 26+6 - Reiserucksack
Koffer-Rucksack für Kurz-Reisen oder als Handgepäck
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • kann auf Trolley aufgesteckt werden
  • Volumen um 6l erweiterbar (26+6l)
  • sehr gute Verarbeitung
  • stabile Griffe (3 Stück)
  • gute Zugänglichkeit zu den Fächern

Nachteile

  • Als Zusatzgepäck in der Kabine evtl. einen Tick zu groß (Abhängig von der Fluggesellschaft)
  • Abmessungen kleiner als übliche Handgepäck-Bestimmungen

Bewertung

Vor jeder Reise oder Tour stellt sich unweigerlich die Frage: Welchen Rucksack / welche Gepäckstücke nehme ich mit, um meinen ganzen Krempel unterzubringen. Bei Bergtouren ist die Antwort sehr einfach: Da muss es ein Rucksack sein. Hier stellt sich höchstens noch die Frage, ob z.B. der 35l-Rucksack ausreicht oder ob es doch ein größeres Modell sein muss.

Bei Reisen mit dem Auto hat man weitere Möglichkeiten, sein Gepäck unterzubringen. Sobald man aber mit Zug oder Flugzeug verreisen will, muss man sich schon etwas genauer überlegen, wie man seine sieben Sachen unterbringt. Dabei stellt sich nicht nur die Frage, wie man die Gepäckstücke g'scheit tragen kann, es kommen auch noch Rahmenbedingungen z.B. der Fluggesellschaften dazu, welche Abmessungen und welches Gewicht die einzelnen Gepäckstücke haben dürfen.

Zusammengefasst: Im Vorfeld einer Reise muss man sich intensiv damit beschäftigen, welche Gepäckstücke man mitnimmt. Bei meinem heutigen Testprodukt geht es um den "DAYLITE Expandable Travel Pack" der Firma Osprey. Osprey wird vielen Outdoor-Enthusiasten für die durchdachten (Berg-)Rucksäcke ein Begriff sein, bei dem hier getesteten Produkt handelt es sich zwar auch um einen Rucksack, allerdings weniger für Bergtouren, sondern vielmehr fürs Reisen. Während des Testzeitraums hatte ich den Rucksack auf einer 3-wöchigen Wohnmobilreise als Tagesrucksack dabei, als auch bei einer 2-tägigen Geschäftsreise mit dem Auto. Eine Flugreise oder längere Bahnreise habe ich im Testzeitraum keine unternommen, allerdings waren auch ein paar S-Bahn-Fahrten mit dabei.

Erster Eindruck: Beim erstmaligen "in-der-Hand-halten" fällt sofort die tolle, Osprey-typische Qualität auf. Die Griffe am Rucksack sind stabil und greifen sich sehr gut. Auch die Schulterträger fühlen sich angenehm an und lassen sich für den Einsatzzweck als Reiserucksacks gut anpassen. Einen typischen Hüftgurt gibt es keinen, allerdings einen Brust-Riemen mit einer Signalpfeife (falls man die Zug-Abfahrt mal selbst abpfeifen möchte ;-). Das Leergewicht des Rucksacks ist mit ca. 800 g auch angenehm leicht, was ja insbesondere bei der Nutzung als Handgepäck im Flugzeug relevant sein könnte. Im Netzrücken ist eine stabilisierende Schaumstoffplatte eingearbeitet, insgesamt vier Reißverschlüsse springen einem direkt ins Auge. Die Fachaufteilung werde ich im separaten Kapitel genauer betrachten. Das Volumen ist mit 26l eher im Daypack-Bereich, bei Reisen wird der Rucksack also eher als Zusatzgepäckstück zum Einsatz kommen.    

Rucksack gefüllt
Gefüllter Rucksack ohne Volumenerweiterung

Technische Details:

  • Volumen: 26l + Erweiterungsmöglichkeit um 6l
  • Abmessungen: 43x33x16cm, Form "Kubisch"
  • Anzahl Fächer: 8 (Hauptfach, Laptopfach, 2 Netzfächer innen, Organiser-Fach, Steckfach außen, 2 seitliche Netzfächer außen)
  • Anzahl Griffe: 3 (oben, unten seitlich)
  • max. Größe Laptop: 14"
  • Material: 300D Polyester Ripstop

Griffe
Stabiler Griff an der Unterseite des Rucksacks.

Was bietet der Rucksack? Die Abmessungen von 43x33x16cm sind nicht besonders üppig. Bringt man darin einen Laptop und Ladekabel unter, ist der verbleibende Platz für Kleidung schnell ausgereizt. Man muss in diesem Falle also sehr limitiert packen. Ich habe den Rucksack auf einer 2-tägigen Geschäftsreise genutzt, da hat der Platz gerade so ausgereicht, ein zusätzliches Paar Schuhe passte allerdings nicht mehr ins Gepäck. Das Laptop-Fach ist innerhalb des Hauptfachs teilweise abgetrennt und die Zugänglichkeit auch über einen separaten Reißverschluss zugänglich. Alle Reißverschlüsse, die zum Hauptfach des Rucksacks führen, haben Ösen für ein Schloss, sodass der Inhalt zumindest vor unkompliziertem Zugriff gesichert werden kann. Der Zugang zum Laptopfach ist über einen Reißverschluss an der kurzen Seite möglich, das Hauptfach durch einen 3/4 umlaufenden Zweiwege-Reißverschluss, sodass der Rucksack wie ein Koffer geöffnet bzw. aufgeklappt werden kann. Im Hauptfach können die Inhalte mittels eines Riemens festgezurrt werden, in der "Deckelklappe" gibt es dann noch 2 Netzfächer z.B. für Hemden oder ähnliches. In diesem Bereich greift dann auch die Volumenerweiterung: Diese kann über einen einmal umlaufenden Reißverschluss von außen hinzugefügt oder weggenommen werden.

Reißverschlüsse
Die Zwei-Wege-Reißverschlüsse haben Ösen für ein Schloss.

Außen ist eine Organiser-Tasche angebracht, diese hat kleine Netzfächer unterschiedlicher Größe (Stiftehalter, Smartphone) sowie ein Schlüssel-Clip vernäht sind. Der Schlüsselclip ist aufgrund der roten Farbe auch gut auffindbar. Außen gibt es zusätzlich noch ein Steckfach für schnell zugängliche Reisedokumente oder ähnliches. Dann gibt es noch zwei seitliche Netztaschen, die z.B. Getränkeflaschen (ca. 0,5l) aufnehmen können. Soviel mal zu der Fachaufteilung des Rucksacks.

Organiserfach
Gut zugängliches Organiser-Fach.
Seitliche Netztaschen
Seitliche Netztaschen für wichtigen Reiseproviant.
Stecktasche außen
Äußeres Steckfach.

Zusammengefasst: durchdachte, zweckmäßige Aufteilung, Volumen eher begrenzt.        

  Bei der Entwicklung von Rucksäcken und Taschen kümmert sich Osprey auch um die kleinen Details, was mir sehr gut gefällt. Das wären zum Beispiel die Griffe. Der Osprey DAYLITE Expandable Travel hat davon gleich drei Stück: Einen gut gepolsterten Griff oben am Rucksack, einen ähnlich gut gepolsterten Griff an der Unterseite sowie einen ungepolsterten Griff an der langen Seite des Rucksacks. Nun könnte man meinen, dass diese Anzahl an Griffen deutlich übertrieben für so einen kleinen Rucksack wäre, aber der Clou dabei ist: Egal, wie man den Rucksack in einem Über-Kopf-Gepäckfach verstaut, man hat mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Griff parat, um die Tasche aus dem Gepäckfach wieder rauszuholen. Das sind solche Kleinigkeiten, die ein Qualitätsprodukt von anderen Produkten unterscheidet.

Griff
Stabiler oberer Griff.

Das Tragesystem ist eher simpel gehalten, für einen Reiserucksack dieser Größe aber völlig in Ordnung. Es gibt keinen Hüftgurt, ist aber in dieser Kategorie auch nicht notwendig. Vielmehr würde so ein Hüftgurt eher stören, da sich diese in irgendwelchen Gepäckfächern oder anderen Gepäckstücken verhaken kann. Daher ist es sogar vorteilhaft, dass an diesem Rucksack kein Hüftgurt vorhanden ist. Einen Brustgurt hat der Rucksack, ist aus meiner Sicht allerdings auch nicht zwingend notwendig. Am Rücken hat der Rucksack eine gepolsterte Schaumstoffplatte, im Prinzip sind es sogar zwei getrennte Schaumstoffplatten: Eine direkt am Laptopfach, die den Rucksack in Form hält sowie den Inhalt vor Stößen schützt, zum anderen eine direkt am Rücken anliegende und mit Netzgewebe ummantelte Schaumstoffplatte. Zwischen diese beiden Platten kann man z.B. den Griff eines Trolleys schieben, sodass der Rucksack stabil an seiner Position auf dem Hauptgepäckstück bleibt. Man könnte in diesem Zwischenraum auch die Schultergurte verstauen, sodass so gut wie keine Riemen mehr verhaken könnten.

Tragesystem
Einfaches Tragesystem.
Schultergurte
Tragesystem für die Reise ausreichend.

Anwendung als Handgepäck: Gefühlt hat jede Fluggesellschaft eigene Bestimmungen, was Größe und Gewicht von Handgepäck betrifft. Bei der Lufthansa sind die Bestimmungen derzeit (Stand: November 2021) so, dass das Handgepäckstück die Abmessungen 55x40x23cm nicht überschreiten darf. Hier liegt der Osprey DAYLITE Expandable Travel Pack mit seinen Abmessungen deutlich darunter. Beim Beispiel Lufthansa gibt es allerdings weitergehend die Bestimmung, dass ein zusätzliches "persönliches Gepäckstück" mit in die Kabine genommen werden darf. Dieses zusätzliche Gepäckstück darf die Abmessungen 40x30x10cm nicht überschreiten, da liegt der Osprey DAYLITE Expandable Travel Pack minimal darüber, was aber vermutlich durch die Flexibilität des Materials noch im Rahmen sein sollte. Als einziges Handgepäckstück verschenkt man durch die kleineren Abmessungen etwas an Volumen, Sinn macht es dann definitiv als zusätzliches, persönliches Gepäckstück. Auf jeden Fall sollte man sich bei einer Flugreise vorher mit den Bestimmungen der jeweiligen Fluggesellschaft vertraut machen.

Handgepäckregelung
Definition "persönliches Gepäckstück" bei Lufthansa (Quelle: Lufthansa.com).

 

Fazit: Klarer Fall: Bei Osprey bekommt man Qualität! Beim DAYLITE Expandable Travel Pack kann ich lediglich das knapp bemessene Volumen als nachteilig betrachten. Allerdings relativiert sich das, wenn man das Produkt als zusätzliches persönliches Gepäck im Flugzeug nutzen kann. Die Verarbeitung ist vorbildlich und lässt keine Wünsche offen. 

 

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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