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Test: OSPREY Ariel 55 - Trekkingrucksack

OSPREY Ariel 55 - Trekkingrucksack
Vielseitiger durchdachter und komfortabler Rucksack
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • viele Staufächer
  • durchdachte Aufteilung
  • gute Gurtpolsterung
  • flexible Einstellbarkeit der Gurte/ Polster
  • sehr große Öffnung zum Hauptfach
  • Trinkblasenhalterung

Nachteile

  • etwas unübersichtlich durch sehr viele Fächer

Bewertung

Titel

Den Rucksack gibt es mit 55 Litern Volumen in 2 Doppelgrößen und das obwohl sowohl die Rückenlänge als auch die Hüft- und Schultergurte extra nochmal individuell verstellbar sind. So kann wirklich jede die richtige Passform wählen für sich. Das Modell gibt es auch für Männer. Die Frauenmodelle zeichnen sich in der Regel durch kürzere Rückenpolster und anatomisch angepasste Schultergurte aus. Dies ist wirklich bei jedem Rucksack ein wichtiger Punkt. Selbst wenn die Rückenlänge eines Männerrucksacks auch einer Frau gut passt, so sind die Schultergurte häufig so, dass sie an der Brust einschneiden, drücken oder einfach nicht vollständig aufliegen und so das Gewicht nicht optimal verteilen.

2,2 kg Leergewicht ist gehört jetzt nicht zu den Ultralight-Rucksäcken, aber gerade beim Trekking ist neben der Gewichtsreduktion vor allem auch der Komfort wichtig. Und gut gepolsterte Gurte  wiegen eben auch ein wenig. 

Ganzes Bild

55 Liter ist eine gute Größe um Mehrtagestouren überstehen zu können ohne unter der Last des Rucksacks zu versinken. Er ist auch so "klein", dass man ihn auch wirklich für eine Zweitagestour nutzen kann, ohne, dass er halb leer ist.

Der Rucksack ist so konzipiert, dass er körpernah das Gewicht hält und verteilt. Die spritzgegossene und gelochte Rückenplatte sorgt für einen atmungsaktiven Tragekomfort bei einer guten und körpernahen Gewichtsverteilung. Der Lordosebereich ist extra gepolstert. Die Rückenplatte ist dann nochmal mit einem Netz überzogen. In jedem Fall ist mindestens 1 cm Luftraum zwischen Rücken und Rucksack durch die gelochte Rückenplatte. 

Rücken ganzRückenplatte 

Besonderheit ist, dass die Rückenlänge mit Klettverbindungen um knapp 10 cm verstellt werden kann. Wählt man von Anfang an die richtige Größe und justiert innerhalb dieser mit den Kletts nach, sollte man mit der Zeit die optimale Länge gefunden haben. 

Mein persönliches Highlight sind die Hüftgurtflossen. Bei ganz vielen Herstellern frage ich mich, warum ich den Hüftgurt gefühlt auf 2 m Körperumfang verstellen kann, die gepolsterte Flosse aber gerade bei mehr Körperumfang dann aber nur bis zur Mitte des Beckenkamms reicht und mitten drin aufhört. Ich habe das Problem persönlich nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass das sehr unangenehm ist, wenn bei einem höheren Rucksackgewicht dieses auf den Nylongurten sitzt und nicht wie beabsichtigt auf gut gepolsterten Flossen. Der Osprey Ariel 55 L hat dieses Problem toll gelöst, denn die Flossen können ebenfalls mittels Klettverbindung weiter in die Lordosepolsterung versenkt oder aus dieser heraus gezogen werden. Auch sehr schmale Frauen haben das Problem ja möglicherweise andersherum (auch dazu gehöre ich nicht :-) ). Wer hierfür eine Anleitung möchte, es gibt gute Videos, die einem Kniffe zeigen, wie die Verstellung am besten funktioniert. Der Hüftgurt wird dann mittels Nylongurten beidseitig in der Länge regulierbar  endgültig angepasst und die Steckschnalle kann immer mittig sitzen. Für Größe 38/40 bei 168 cm ist das viel zu viel Gurtmaterial, am besten man faltet es in die Schlaufe. Auf den Hüftflossen befindet sich je eine RV-Tasche für Taschentücher oder Bonbons. 

Die anatomisch für Frauen geformten Schultergurte sind dick gepolstert. Auf ihnen läuft je eine Kederschiene, auf der der Brustgurt in der  Höhe individuell eingestellt werden kann. Ein schmaler Nylongurt mit Steckschnalle ermöglich die Weitenregulierung. In der Steckschnalle befindet sich noch eine Pfeife. Auf beiden Schultergurten ist noch eine Schlaufe, durch welche der Trinkschlauch einer Trinkblase durchgezogen  oder sonstiges befestigt werden kann.  Als Linkshänder freue ich mich darüber, dass nicht eine Seite vorgegeben ist. Am oberen Drittel der Schultergurte zweigt ein Nylongurt ab zum oberen Ende des Rucksacks. Dieser ermöglicht es, die Rucksackspitze so nah wie angenehm am Körper/ Kopf zu halten, damit das Gewicht nicht zu weit weg von der Körpermitte wandert. 

Oben hinter dem Kopf ist auch der Ausgang für das Trinksystem mittig angebracht. Die Trinkblase kann entlang der Rückenplatte im Hauptfach verstaut werden. Ebenfalls am Kopfende befindet sich eine schmale Nylonschlaufe als Tragegriff bzw. Hilfe beim Aufsetzen. 

 

Viererlei Kompressionsriemen ermöglichen es den Rucksack bezüglich seines Gesamtvolumens aber auch an einzelnen Stellen kompakt zu packen oder mehr Raum zu lassen. Die Riemen sind den verschiedenen Staufächern angepasst.

Links und rechts befinden sich sehr flexible Netztaschen. Diese sind entgegen den meisten Flaschenfächern nicht schmal und länglich sondern dreieckig und haben zwei Öffnungen. Damit sind sie sowohl bezüglich des Inhalts als auch bezüglich des Zugang sehr flexibel. Ob man nun Trinkflaschen so heraus holen möchte, dass man den Rucksack nicht absetzen muss oder auch an kleinere Inhalte wie Sonnencreme wieder gut dran kommen möchte, ob man seine Handschuhe oder Mütze während des Gehens weg stecken will oder was auch immer dort Platz finden soll, es ist immer gut zugänglich. 

Seitenfächer

Auf der Vorderseite befindet sich ein großes Außenfach. Dieses besteht weitestgehend aus dem Rucksackmaterial. Zur besseren Dehnbarkeit und vor allem auch zur Belüftung ist der Rand ringsum aus Netzgewebe. Dieses Fach reicht hoch bis zum Deckel und kann dort mit einem Steckverschluss geschlossen werden. Der Verschluss ist ein wenig vom Deckel verdeckt, wenn dieser festgezurrt ist, aber man kommt dran.

Über dieses Fach reichen zwei waagerechte Kompressionsriemen. Diese entlasten sowohl das Außenfach als auch den darunter liegenden Reißverschluss. Sie können aber auch weiteres Zubehör befestigen oder aber das Gesamtvolumen mit regulieren. 

Der große U-förmiger 2-Wege-Reißverschluss verläuft fast über die gesamte Größe des Hauptfaches. Er ermöglicht den Zugriff auf den gesamten Inhalt ohne schon beim ersten Suchen heilloses Chaos anzurichten. So kommt man problemlos auch an die Dinge ganz unten. Der Reißverschluss liegt unter einer Lippe und wird durch diese vor Nässe und Schmutz geschützt. Um den Reißverschluss öffnen zu können muss man zuvor die zwei Kompressionsriemen öffnen. 

Das Bodenfach  ist charakteristisch für Trekkingrucksäcke. Es handelt sich hier um ein Boden- aber nicht um ein Nässefach. Diese sind meist speziell innen beschichtet und komplett getrennt vom Hauptfach. Dieses Bodenfach hat einen separaten Zugang mit einem langen halbrund verlaufenden 2-Wege-Reißverschluss. Die Trennwand zum Hauptfach ist nur an einer Seite am Rucksack fest vernäht. An zwei weiteren Stellen ist die Trennwand mit verstellbaren Nylongurten befestigt, so kann variabel entweder das Haupt- oder Bodenfach größer gemacht werden. 

Außen auf dem Bodenfach befinden sich noch zwei vertikale schmale Kompressionsriemen, die ideal für Isomatte oder Zelt sind. 

bodenfach

Ich hätte mir gewünscht, dass der Boden des Rucksacks so beschichtet ist, dass er auch problemlos in Nässe oder Schmutz abgestellt werden kann. 

Links und rechts befinden sich je 2 Befestigungspunkte für Trekkingstöcke oder Pickel/ Eisaxt.

 

Das Hauptfach ist nur noch mit einem extra Fach versehen. Entlang der Rückenplatte ist ein Einschubfach mit einer kleinen Steckschnalle für eine Trinkblase. Es kann natürlich auch anderweitig genutzt werden.

 

Der Deckel des Toploaders ist an der Rückenplatte mit zwei Nylongurten befestigt und kann im Abstand zur Rückenplatte verstellt werden, je nachdem wie voll der Rucksack beladen wird.

Er verfügt über zwei Reißverschlussfächer. Im oberen ist das Raincover enthalten. Es ist aber nicht fest verbunden und kann auch wo anders verstaut werden. Im unteren, das größer ist, ist reichlich Platz z.B. unter anderem für das Firstaid-Kit und an einem kleinen Kunststoffkarabiner kann der Schlüsselbund befestigt werden.

Oben drauf sind noch 4 Riemen, an denen noch mehr Zubehör befestigt werden kann. 

 

Die Toploaderöffnung verfügt über einen ca. 15 cm langen Schlauch, der über die Rückenplattenoberkante hinaus geht. So kann der Rucksack voll ausgelastet oder aber auch mit weniger Volumen genutzt werden. In den Schlauch sind Verhaltsregeln für den Outdooraufenthalt aufgedruckt.

Mit einem Kordelzug im Saum und einem Schnellverschluss kann die Öffnung mühelos geschlossen oder geöffnet werden. Im Inneren der Öffnung auf Höhe der Rückenplattenoberkante kann der Inhalt zusätzlich noch komprimiert werden. Darüber ist bei Bedarf noch 15 cm Platz. 

 

Alles in allem ein toller Rucksack, der mehr aufnehmen kann als ich tragen möchte. Sehr durchdachte Aufteilung und guter Tragekomfort.

RegelnSchnellverschluss Toploader

 

Impressionen:

Hund 1 Schöne Aussicht

Traufblick Hund 2

 

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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