Im test

Test: DECATHLON QUECHUA MH500 40 L - Wanderrucksack

DECATHLON QUECHUA MH500 40 L - Wanderrucksack
Toller 40l Rucksack mit durchdachten Features / ein Manko
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • sehr gutes Preis- / Leistungsverhältnis
  • trägt sich sehr angenehm
  • gutes Tragesystem
  • durchdachter Verschluss des Deckels, sogar mit Handschuhen gut zu öffnen
  • große Taschen an den Hüftflossen
  • seitliche Flaschentaschen gut zugänglich

Nachteile

  • Regencover fest verbunden

Bewertung

Als Outside-Stories Produktscout bekam ich den Quechua MH500 40l Wanderrucksack zum Testen zur Verfügung gestellt. In den letzten sechs Wochen konnte ich ihn testen und berichte nun über meine Erfahrungen mit dem Rucksack.

Gesamtansicht

Ein 40 Liter Rucksack fehlte mir schon lange in meiner Rucksackauswahl. Tatsächlich habe ich verschiedene Rucksäcke im Bereich 25 bis 30 Liter, aber nichts größeres mehr. Auf den letzten Touren fiel mir immer wieder auf, dass der 30 Liter Rucksack sehr voll war und kurz davor war zu reißen.

Zusätzlich kann man ihn aufgrund der Fülle nicht ladungsoptimiert packen, sodass man die schweren Teile möglichst weit unten und nah am Rücken hat und zudem an wichtige Teile schnell rankommt. Mit dem etwas größeren Volumen und der ein- oder anderen sinnvoll platzierten Tasche ändert sich das natürlich. Typischer Fall für diese Rucksackgröße ist bei mir eine zwei- bis dreitägige Wanderung mit Tarp/Biwaksack, Schlafsack und Isomatte, Essen und Trinken, sowie ggfs. Regen- und minimalen Wechselklamotten. Gerade im Frühling oder Herbst bis Winter wird es mit diesem Gepäck sehr eng im 30 Liter Rucksack. Der 40 Liter Rucksack packte das Equipment natürlich hervorragend.

rechte Seitelinke SeiteRückseite

Aufgrund der UVP von gerade einmal 69,99 € waren meine Erwartungen nicht allzu hoch. Als der Rucksack dann ankam und ich ihn das erste Mal komplett inspiziert hatte, staunte ich nicht schlecht. Die Verarbeitung und Materialien machen einen wirklich sehr hochwertigen Eindruck.

Die weiteren Tests bestätigten das. Keine Verarbeitungs- oder Materialfehler und ein Tragekomfort, der bei mir nichts zu wünschen übrig ließ. Zudem punktet der Quechua Rucksack mit einigen sehr gut durchdachten Details, die ich in dieser Preisklasse absolut nicht erwartet hätte. Soviel vorab, er hat mich echt umgehauen, bis auf einen kleinen Minuspunkt habe ich absolut nichts zu beanstanden, dazu später mehr.

Brustgurt

Das Tragesystem besteht aus gut gepolsterten und angenehm zu tragenden Trägern. Wie in dieser Größe üblich neben der Längeneinstellung mit Einstellbändern oben, um den Abstand zum Nacken einzustellen. Im Brustbereich befindet sich ein in der Höhe und Länge justierbarer Brustgurt. Außerdem gibt es beidseitig Schlaufen für bspw. den Trinkschlauch und beidseitige Daumenschlaufen.

Hüftflossen

Der Hüftgurt ist ebenfalls sehr gut gepolstert und schön breit, sodass die Last perfekt auf die Hüfte abgetragen wird, ohne punktuell zu belasten. Beide Hüftflossen sind mit sehr großen Taschen ausgestattet, die entspannt ein aktuelles großes Handy (bei mir iPhone 11) sowie eine Menge Müsliriegel fassen. Die Taschen sind aus etwas elastischem Material gefertigt. Mit Spitzen Gegenständen oder zu schweren Dingen sollte man etwas vorsichtiger sein. Die Längeneinstellung der Hüftflossen werden bequem von hinten gezogen, wie es mittlerweile bei nahezu allen Top Modellen typisch ist.

Tragesystem

Die Rückenpartie besteht aus einem weichen Gitter-Mesh Material und ist so gespannt, dass etwas Luft am Rücken zirkulieren kann. Der Rückenteil ist aber weder in der Länge, noch in der Durchbiegung justierbar. Im Inneren befindet sich eine herausnehmbare Kunststoffplatte und ein Metallrahmen, der den Rücken stabilisiert.

Ich habe mich mit 1,77 Meter für Größe L entschieden, die ab einer Körpergröße von 1,70 Meter empfohlen wird. Der Rucksack passt mir perfekt!

Ein geräumiges Deckelfach nimmt eine Menge Kleinkram auf, sogar eine Hardshell Jacke passt noch gut hinein. Außer einem Schlüsselhaken befinden sich jedoch keine Organizer oder Unterteilungen im Deckelfach. Die Reisverschlussöffnung ist zum Rücken gewandt.

Seitlich gibt es zwei Einschubfächer, die bspw. eine Trinkflasche aufnehmen können. Ich war zuerst etwas skeptisch, der praktische Test zeigte aber, dass man sogar recht gut an die Flasche ran kommt, somit praktisch, wenn man kein Trinksystem-Typ ist. Zudem befindet sich auf der rechten Seite ein weiteres Einschubfach, welches von oben bestückt wird. Alle diese Einschubfächer bestehen aus einem flexiblen Stoff. Auch ein Shirt, eine leichte Windweste oder ähnliches bekommt man in diesen Fächern unter.

Flaschentasche

Seitlich wird der Rucksack mit zwei Packriemen je Seite zusammengezogen, wobei jeweils der obere Riemen einen Schnellverschluss hat.

Deckelfach

Für das Hauptfach gibt es zwei Zugangsmöglichkeiten, entweder klassisch von oben über den Deckel, der mit einem Schnellverschluss gehalten wird oder über einen Fronteingriff. Unter dem Deckelfach befindet sich nochmals wie gewohnt ein raffbarer Deckel. Daran gefällt mir besonders der pfiffige Verschluss und Öffnungsmechanismus. Während man bei einfachen Kordelstoppern immer etwas fummeln muss, geht es bei diesem System äußerst schnell und sogar sehr einfach mit Handschuhen. Dafür hat sowohl die Kordel, wie auch der Kordelstopper eine Schlaufe. Zum Verschließen zieht man einfach an der Schlaufe der Kordel, zum öffnen zieht man die Schlaufe des Kordelstoppers. Zudem befinden sich drei weitere Schlaufen zur Befestigung  von Material mittig zum Rücken gewandt auf dem raffbaren Deckel.

Riemen

Im Hauptfach befindet sich lediglich eine Tasche für die Trinkblase, darüber eine Aufhängeschlaufe und ein Durchlass für den Trinkschlauch. Einzig eine kleine Reisverschlusstasche für Dokumente oder Kleinkram sticht noch hervor. Ansonsten ist das Hauptfach ein großes Fach.

Frontfach

Der Frontdeckel hat gleich mehrere Funktionen. Einmal gewährt er mit einem rechtsseitig und unten zu öffnenden Reisverschluss Zugriff aufs Hauptfach. Außerdem befindet sich im Gesamten Deckel ein linksseitig zu öffnendes flaches Fach und wieder ein elastisches Staufach auf der Front.

Zwei Stockhalter runden die Front ab. Aus Ermangelung an Stöcken konnte ich die Stockhalter nicht testen. Diese sind aber verstellbar und leichte Stöcke sollten sie gut halten.

Bodenriemen

Die Unterseite beherbergt das Regencover, sowie an allen vier Ecken jeweils ein Befestigungsriemen. Nun komme ich zum einzigen Kritikpunkt an diesem Rucksack. Das ansonsten gut passende leuchtend orangene Regencover ist an einem Riemen fest mit dem Rucksack vernäht. Das ist für mich ein absolutes no go.

Für mich wären zwei Dinge akzeptabel gewesen. Einerseits die nicht so schöne Lösung, ein loses Regencover, andererseits die perfekte Lösung ein mit Clip oder Schnellverschluss oder Karabiner befestigtes Regencover. Warum? Ein Regencover wird meist nass und im Umkehrschluss der Rucksack trocken, perfekt also. Möchte ich das Cover aber nun trocknen lassen, bspw. am Schlafplatz, kann ich es nicht eben in einen Baum zum Trocknen hängen oder mal kräftig ausschlagen, sondern habe immer den Rucksack daran hängen.

Es endet darin, dass man den Rucksack einfach aufs Cover stellt, das Cover durch spitze Steine oder ähnliches beschädigt wird und unbrauchbar wird. Das finde ich dumm. Nur meine persönliche Meinung. Schlussendlich werde ich es wohl einfach abschneiden, wobei mir das irgendwie nicht gefällt, es fühlt sich falsch an…

befestigtes Regencover

Ansonsten erfüllt das Cover seinen Zweck, der Rucksack blieb zumindest bei leichtem Regen trocken.

Regencover

Das Gewicht ist mit 1,4 Kilo für einen solchen Rucksack in dieser Größe und mit den Features recht leicht. Mit seiner Größe sollte er als Handgepäckstück durchgehen.

 

Fazit:

Würde ich also den Rucksack empfehlen? Auf jeden Fall! Das Regencover muss man halt irgendwie modifizieren, aber ansonsten ein echt toller Backpack, der mich absolut überzeugt hat. Total angenehm zu tragen, keine Druckpunkte, guter Gewichtsabtrag und für mich perfekte Dimensionen. Ist man viel größer oder viel kleiner, muss man es wohl probieren ob er passt, da das Rückenteil einfach keine Einstellmöglichkeit bietet.

 

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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