Testfacts

• Hersteller: Montane
• Modell: Gecko VP 5L+
• Testzeitraum: ca. 4 Wochen
• Kategorie: Laufrucksack, Laufweste, Trinkweste
• Technologien: RAPTOR Flex, Polygiene, Freelight
• Farbe: Acer Red
• Material: Hauptmaterial: 88% Polyamid, 12% Elasthan; Gurt: 100% Polyester
• Gewicht: 245 Gramm
• Preis: ca. 160 €

Herstellerbeschreibung

"Von Läufern für Läufer: In der GECKO VP 5+ stecken 100.000 Kilometer Erfahrung. Eine verbesserte, anatomisch enganliegende Passform, die sicher und verlässlich ist! Mehr zugänglicher Stauraum und die permanente POLYGIENE-Geruchshemmung verleihen diesem Laufrucksack perfekten Tragekomfort für Laufstrecken oder schnelle Aktivitäten in den Bergen."

Konstruktion

• RAPTOR Flex 40:30 4-Wege-Stretchmaterial am Körper
• CONTACT Air Mesh Plus an Schultergurten
• POLYGIENE® permanente Geruchshemmung

Funktionen Montane FREELIGHT Chassis Vest

Die tiefer sitzende, elastische ACTIVE Lasche ermöglicht ein sicheres Verschließen und einfaches Öffnen des Gurtes 2 minimalistische elastische Brustgurte mit mehreren Befestigungspunkten Mehrere Gurttaschen für leichten Zugriff auf Essen, Trinken und Basisausrüstung Einschließlich 2 x 500 ml Montane UltraFlasks™ Kompatibel mit Montane UltraFlasks™, SoftFlasks™, Trinkhalmen und Trinkblasen 40:30 Taschen aus 4-Wege-Stretchmaterial können erweitert werden und reduzieren Sprungkraftwirkung Integriertes Gummiband für Aufbewahrung oder Kompression an der Außenseite Schlüsselclip innen und abnehmbare Pfeife Mehrere Befestigungspunkte für Stöcke Konstruktion mit Stabilitätskontrolle

Geeignet für: Trailrunning

Materialien: Hauptmaterial: 88% Polyamid, 12% Elasthan; Gurt: 100% Polyester

Bilderquelle: Montane.com

Optik/Haptik

Wie immer zuerst einmal die kleine Anmerkung, Geschmack oder Gefallen liegt natürlich im Auge des Betrachters und sollte bei funktionellen Produkten nicht unbedingt ein Kaufkriterium sein.

Nichts desto trotz isst das Auge ja bekanntlich mit und eine coole Optik ist auf jeden Fall ein nettes Extra ;-) .

Das Design des Gecko VP 5L+ ähnelt sehr meinen anderen Laufrucksäcken, was aber auch nicht verwunderlich oder überraschend ist.

Merkwürdiger Weise setzen viele Hersteller bei der Farbauswahl auf genau dieses Rot bzw. eine sehr ähnliche Nuance. Der Gecko ist bereits mein 4. Rucksack in dieser Farbe und ich bin nicht wirklich ein Fan davon. Montane bietet den Gecko aber auch in einem klassischen Schwarz, womit der Rucksack dann auch farblich zu allen mehr oder weniger bunten Laufklamotten passt.

Auch wenn der Gecko, wie auch die meisten anderen dieser Rucksäcke prinzipiell alle 200 ml - 600 ml Flaschen anderer Hersteller aufnehmen können, finde ich es praktisch und sinnvoll, wenn der Hersteller die passenden Flaschen direkt mit liefert. Beim Gecko liefert Montane 2500 ml Flaschen der Ultra-Serie mit.

Der Gecko verfügt auf den ersten Blick über alle wichtigen Taschen mit und ohne Reißverschlüsse und bietet mit Polygiene noch eine Besonderheit, die gar nicht so unbedeutend ist.

Qualitativ macht der Gecko den Eindruck, den ich von Montane erwarte. Alles ist sauber vernäht, wirkt robust und haltbar und die Materialien fühlen sich hochwertig und modern.

Laufen mit dem Gecko VP 5L+

Das Wichtigste, was ein guter Laufrucksack können muss oder besser gesagt auf keinen Fall tun darf, ist nerven. Egal wie gut er aussieht und was für tolle Taschen oder Features er besitzt, wenn er wackelt, springt, scheuert oder nervt, ist er raus.

Montane ist kein Neuling in der Branche und verbaut im Gecko dementsprechend viele Möglichkeiten, damit der Rucksack an Ort und Stelle bleibt, ohne zu nerven.

Es gibt 2 Zugbänder an der Brust, welche an supervielen Zugpunkten vom Hals bis zum Bauch frei befestigt werden können und zusätzlich einen breiten Klettverschluss am unteren Ende des Rucksacks.

Theoretisch sollte der Gecko also ziemlich perfekt sitzen und sich nicht mehr bewegen, bei mir klappt das merkwürdiger Weise nur so mittelmäßig. Egal mit welchen Einstellungen, an welcher Position, ob mit oder ohne Flaschen, der Gecko sitzt bei mir nie perfekt.

Das darf man jetzt nicht falsch verstehen, der Rucksack sitzt schon gut, die Bewegung ist erträglich und nicht richtig störend, aber eben auch nicht so perfekt wie z.B. bei meinem Osprey Duro 6.

Dazu muss man natürlich auch sagen, dass es neben den ganzen Gurten und Einstellungen, auch auf den eigentlichen Schnitt ankommt und nicht jeder Körper ist gleich und nicht jeder Rucksack gleich geschnitten. Es könnte also sein, dass der Gecko bei anderen Körpern komplett anders sitzt.

Was mir als erstes nach dem Anziehen aufgefallen ist und ich anfangs irgendwie sehr komisch fand, ist der Sitz der Flaschen. Damit meine ich jetzt nicht den Sitz der Flaschen in ihren Taschen, denn die Flaschen passen perfekt und werden absolut sicher gehalten, sondern eher die Position der Flaschen.

Während die meisten Flaschen bei solchen Rucksäcken deutlich tiefer sitzen und ohne Verlängerung nicht mit dem Mund erreichbar sind, kann man sich die Verlängerung beim Gecko sparen und kann auch so direkt aus den Flaschen trinken. Das hat auch zur Folge, dass die Flaschen halb unter den Taschen mit den Reißverschlüssen liegen und halb nicht.

Das ist komisch und ich erwartete noch mehr Schwierigkeiten dabei mein Handy in diese Tasche zu bekommen als ohnehin schon bei allen Rucksäcken. Tatsächlich passt das Handy aber deutlich besser in die Tasche als bei allen anderen Rucksäcken, drückt nicht auf die Brust und bekommt auch allgemein nicht so viel Druck- und Biegekräfte ab.

Der Gecko sitzt bequem und dicht am Körper und seine gerade einmal ca. 250 Gramm Leergewicht bemerkt man kaum. Das Einhaken und festziehen der beiden vorderen Riemen und dem Klettverschluss dauern nur wenige Sekunden und danach kann man den Rucksack auch schon vergessen. Der Gecko bleibt auch bei langen Touren oder Tagesausflügen komfortabel zu tragen, das bleibt auch so, wenn man stärker schwitzt. Selbst auf der nackten Haut also z. B. mit einem knappen Muskelshirt fühlt sich das Innenmaterial des Gecko weich und angenehm an.

Während meiner ganzen Einsätze hatte ich nie auch nur ansatzweise ein Problem mit Scheuern oder Druckstellen und auch die Riemen musste ich kein einziges Mal nachziehen oder nachjustieren.

Stauraum/Taschen/Halter - das passt alles rein in den Gecko

Montane hat die Auswahl und Anordnung der Taschen und Halter anscheinend nicht gewürfelt, sondern sich ein paar Gedanken darüber gemacht, was man als Läufer so dabei haben könnte und wo die Sachen am besten und sichersten aufgehoben sind.

Der Gecko verfügt über folgende Taschen und Fächer:

Taschen:

• Hauptfach: Das Hauptfach ist groß genug für eine leichte Jacke, eine Mütze, Handschuhe und andere Utensilien.
• Zwei Reißverschlusstaschen auf der Vorderseite: Diese Taschen bieten Platz für Handy, Riegel, Schlüssel und andere Kleinigkeiten.
• Zwei offene Seitentaschen: Die Seitentaschen sind ideal für die Unterbringung von Softflasks oder Energieriegeln.
• Innentasche mit Reißverschluss: Diese Tasche ist ideal für die sichere Aufbewahrung von Wertsachen wie Geld oder Kreditkarten.

Halterungen:

Zwei elastische Schlaufen auf der Vorderseite: Diese Schlaufen können zum Befestigen von Wanderstöcken oder Trekkingstöcken verwendet werden.

Elastische Schlaufe am Rücken: Diese Schlaufe kann zum Befestigen einer zusätzlichen Flasche oder eines anderen Gegenstands verwendet werden.

Besonders die beiden Reißverschlusstaschen vorne sind mir sehr wichtig, denn mein Handy und mein Kopfhörer Case möchte ich nicht nur immer gerne griffbereit haben, sondern vor allem auch sicher verwahrt. Im Gegensatz zu allen meinen anderen Rucksäcken, bei denen mein Handy entweder nur mit etwas Fummelei oder gar nicht in die Taschen passt, sind die Taschen beim Gecko ausreichend dimensioniert und auch die Öffnung ist groß genug.

Mit einem Stauraumvolumen von 5 Litern ist der Gecko zwar kein ausgewachsener Rucksack, aber dank der cleveren Aufteilung des Stauraums passt eigentlich alles rein, was man so für einen mehrstündigen Ausflug braucht.

Die Flaschen

Softflaschen gibt es bereits seit mehreren Jahren und aus gutem Grund haben Sie sich rasant etabliert und haben zumindest im Laufsport die herkömmlichen Flaschen beinahe komplett verdrängt.

Softflaschen sind einfach superpraktisch, platzsparend, leicht und perfekt, um daraus zu ohne sie nach oben halten zu müssen.

Die Qualitätsunterschiede der Softflaschen von bekannten Premiumherstellern sind relativ gering und beschränken sich meist auf leichte Formvariationen und unterschiedliche Konzepte bei den Beißventilen.

Viele günstige oder billige Softflaschen enthalten dagegen oft gesundheitsschädliche Chemikalien, sind sehr steif, reißen schnell, produzieren in Rekordzeit Bakterien und Schimmel.

Dazu sollte man natürlich auch sagen, dass eigentlich alle Softflaschen in erster Linie für Wasser gedacht sind und es bei der Nutzung von gesüßten oder gefärbten Getränken schnell zu dauerhaften Verfärbungen kommen kann.

Ein weitere Nachteil, den viele Softflaschen haben, ist der Preis, denn während „normale“ ordentliche BPA freie Flaschen bereits unter 10 € zu haben sind, kosten Softflaschen in der Regel mindestens das Doppelte.

Montane liegt mit seinen 500 ml Ultraflaschen hier im oberen Bereich und verlangt satte 30 € für die Variante, die auch mit dem Gecko geliefert wird. Für je 15 € zusätzlich kann man sich dann auch noch eine kurze oder lange Verlängerung dazu kaufen.

Dafür bekommt man hier allerdings auch eine Flasche, die garantiert kein BPA und kein PVC enthält und die die Vorschriften der FDA und der EU übersteigt.

Gefertigt wird die Flasche nicht von Montane selbst, sondern von Hydrapak, einem spezialisierten Hersteller für solche Produkte, der auch für viele andere Premiumhersteller produziert.

Die Flasche fühlt sich sehr gut an, riecht nicht unangenehm nach Chemie oder Plastik und hat ein sehr gutes Beißventil.

Dank der großen Öffnung sind die Flaschen leicht zu befüllen und zu reinigen und sind sogar Spülmaschinen geeignet.

Ich denke, die Montane Flaschen gehören zu den besten bisher von mir getesteten Flaschen und der Preis ist schon gerechtfertigt.

Der Einsatz von Polygiene

Der Gecko verfügt über eine Besonderheit, die ich bereits aus einigen anderen Produkten wie z.B. Socken, Shirts, Shorts oder auch der Camelbak Zephyr Vest kenne.

Das Unternehmen hinter der integrierten Technologie heißt Polygiene und das Ziel ist es, Bakterien und Schweißgeruch effektiv zu bekämpfen. Viele namhafte Hersteller wie z.B. Adidas oder The North Face setzen Poygiene in ihren Produkten ein.

Der Einsatz von Polygiene bedeutet natürlich nicht, dass man die Produkte nie mehr waschen muss oder das es nie mehr Gerüche gibt, aber es dauert schon ziemlich lange, bis die Produkte wirklich stinken.

Wer kennt nicht den Geruch von Sportklamotten, die den „zweiten Schweiß“ abbekommen oder 1-2 Tage zu lange im Wäschekorb liegen, mmmhhh lecker :-). Genau hier liegt die Stärke von Polygiene, denn unter „normalen“ Umständen werden diese Produkte keine unangenehmen Gerüche absondern und das dankt euch dann nicht nur eure eigene Nase.

Besonders bei solchen Produkten wie dem Gecko macht Polygiene noch mal mehr Sinn, denn ich möchte meinen Rucksack nicht unbedingt nach jedem Lauf waschen und das muss man jetzt auch nicht.

Ist Polygiene für mich ein Kaufkriterium? Nein, nicht unbedingt. Ist Polygiene ein nettes Extra? Auf jeden Fall.

"Frische für ein ganzes Produktleben

Polygiene StayFresh ist direkt in die Textilien integriert und sorgt so für Frische während der gesamten Lebensdauer der meisten Produkte. Das bedeutet, dass Sie seltener waschen und Artikel seltener ersetzen müssen – gut für Sie und die Umwelt.

Polygiene StayFresh wird von Sport- und Outdoormarken, einer Vielzahl von Mode- und Bekleidungsherstellern, in Lifestyle- und Heimtextilien und sogar für Haustiere genutzt. Es minimiert das bakterielle Wachstum und sorgt so für frische und nachhaltigere Produkte.

Polygiene StayFresh basiert auf Silberchlorid, einem Salz, das in der Natur im Wasser und Boden vorkommt. Die Silberionen im Salz machen es den Bakterien, die für schlechte Gerüche verantwortlich sind, unmöglich, sich zu vermehren, und stoppen den Geruch so an der Ursache.

Diese fortschrittliche Technologie ist direkt in die Stofffasern integriert, so dass die „Freshness“ für die gesamte Lebensdauer des Kleidungsstücks erhalten bleibt. Da das Salz erst in der Veredelungsphase zugesetzt wird, sind für die Anwendung keine zusätzliche Energie oder Wasser notwendig, wodurch auch die Umweltbelastung während der Herstellung minimiert ist."

Mein Fazit zum Montane Gecko VP 5L+

Montane liefert mit dem Gecko VP 5L+ einen durchdachten Laufrucksack, der eigentlich alles richtig macht.

Der Gecko wird direkt mit 2 hochwertigen Montane Ultra Softflaschen von Hydrapak geliefert, die natürlich BPA und PVC frei sind und auch noch in die Spülmaschine dürfen.

Der Rucksack besitzt für mich die richtigen Taschen an den richtigen Stellen, egal ob Handy, Schlüssel oder sonstiges, alles findet hier einen guten sicheren Platz und auch die Flaschen sitzen perfekt in ihren Taschen. Es gibt Meshtaschen an der Seite und am Rücken, ein Fach mit Reißverschluss am Rücken und einen Gummizug als Halter für größere Teile.

Dazu gibt es natürlich auch noch mehrere Halter, um seine Trekkingstöcke in verschiedenen Positionen zu befestigen.

Der Gecko besitzt gleich 2 relativ frei verstellbare Riemen an der Brust und zusätzlich einen breiten Klettverschluss am unteren Ende. Auch wenn der Gecko bei mir nicht 100 % perfekt sitzt, halten die Riemen und der Klettverschluss sicher und zuverlässig.

Als kleines Extra ist der Gecko auch noch mit der Polygiene Technologie ausgestattet, wodurch effektiv das Wachstum von Bakterien und unangenehme Gerüche vermieden werden.

Die UVP des Gecko liegt bei 160 €, was natürlich nicht ganz günstig ist. Nicht vergessen darf man hier aber auch, dass alleine die beiden Softflaschen schon je 30 € kosten. Der Rucksack liegt im Vergleich zu seinen direkten Konkurrenten also im normalen Preisbereich und gemessen an der gebotenen Qualität und Leistung ist er diesen Preis auch wert.