Super durchdachter und vielseitiger Trailrucksack :-)
Vorteile
- Leicht
- Super durchdacht und daher mega vielseitig
- Trinkblasenfach
- Viele Befestigungsmöglichkeiten
- Reflektiert im Dunkeln
- Bequem
Nachteile
- Befestigungskordeln in verschiedenen Längen wären schön
- Schlaufen am Rücken etwas höher
Bewertung
In den letzten Wochen hatte ich die Möglichkeit, einen Trailrunningrucksack/ eine Laufweste von Deuter zu testen. Dabei handelt es sich um den Traick 5 in der Damenversion (Kennzeichnung SL). Dieser Rucksack ist ein weiteres Deuterprodukt, welches mich sehr begeistert.
Zunächst werde ich ein paar allgemeine Dinge aufzeigen und danach ins Detail gehen. Soviel aber schonmal vorab: Man merkt, dass eine große Stärke von Deuter die Herstellung und Entwicklung von Rucksäcken ist, sodass mein Test zum Traick 5 sehr positiv ausfällt :)
Allgemeines
Der Deuter ist ein leichter (150 Gramm) Trailrunningrucksack, der in einer Damen- und einer Herrenvariante produziert wird. Für die Damen stehen zwei verschiedene Farben zur Auswahl. Ein pfefferminzgrün und das von mir getestete rotbraun. Neben der Farbe kann auch beim Volumen gewählt werden. Der Traick kommt in einer Variante mit 5 Liter (in meinem Test) oder mit 9 Liter Stauvolumen daher. Unabhängig von Farbe und Volumen gibt es für Damen die Größen XS, S oder M. Ich mit meinen 173 cm trage die Größe M und die passt gut. Auf der Homepage von Deuter lässt sich aber auch eine Größentabelle finden. Bei Deuter kostet der Rucksack laut UVP 125€ .
Deuter
Bisher habe ich mit Produkten von 'Deuter' überwiegend positive Erfahrungen gemacht. Ich nutze die Produkte viel und zeige die Marke gerne in der Öffentlichkeit. Das liegt an der Qualität der Produkte und an der Philosophie, die vom Unternehmen vertreten wird. Deuter besticht durch Transparenz und hat auf seiner Homepage verschiedenen Ziele, Versprechen und Standards aufgelistet, an denen sich orientiert wird. Dazu zählen verschiedene Aspekte aus den Gebieten Klima, Mensch und Natur. Unter den Punkten "Verantwortung" und "#deuter" finden sich auf der Deuter-Homepage viele Informationen.
Deuter bietet neben der zweijährigen Garantie auch einen lebenslangen (kostenpflichtigen) Reparaturservice an. Sofern ein reparierbarer Defekt vorliegt, können Artikel immer wieder eingeschickt werden, sodass eine möglichst lange Lebenszeit der Produkte gewährleistet wird.
Der hier getestete Rucksack ist mit den Bluesign-Zertifikat und dem Grünen Knopf ausgezeichnet. Außerdem ist er PFAS frei und Climatepartner zertifiziert.
Rucksäcke werden von Deuter in der Regel in einer Standardvariante und einer SL-Variante (Slim) gefertigt. Die SL-Variante zeichnet sich durch einen kürzeren Rücken aus und ist in Bezug auf das Tragesystem/ den Tragegurtverlauf an der weiblichen Anatomie orientiert.
Material
Der Rucksack besteht aus einem leichten Polyestermaterial. Trotz des dünnen Materials und geringen Gewichts wirkt der Rucksack so, als ob er auch ein gewisses Maß an Robustheit aufweist, welches ich von einem Trailrunningrucksack auch erwarte. Bisher kann ich keine Abnutzungserscheinungen erkennen.
Das Material ist elastisch, sodass sich der Rucksack gut an die Anatomie anschmiegen kann (später mehr dazu) und stellenweise mit Mesheinsätzen versehen. Hinten ist ein großer reflektierender Schriftzug angebracht.
Ich konnte den Rucksack zwar noch nicht im Hochsommer testen, jedoch ist das Material sehr atmungsaktiv, sodass ich bisher keinerlei Probleme mit übermäßiger oder angestauter Wärme unter dem Rucksack hatte.
Für Notfälle ist die Laufweste mit einer Signalpfeife im oberen, vorderen Bereich ausgestattet, um Aufmerksamkeit erzielen zu können.
Passform und Laufeinsatz
Durch sein elastisches Material schmiegt sich der Rucksack angenehm an die Körperform an. Es sollte darauf geachtet werden, die richtige Größe zu wählen, da die Rückenlänge des Traicks sonst zu kurz oder zu lang für die eigene Anatomie sein kann. An der Brust befindet sich ein ebenfalls elastisches Befestigungssystem mit 5 Kontaktpunkte und das Gummi wird mehrfach quer über die Brust/ den Bauch gezogen.
Die gesamte Länge des Rucksacks ist mit Ösen ausgestattet, sodass eine sehr hohe Flexibilität in Bezug auf die Befestigung besteht und der Rucksack dadurch für jeden Nutzer/ jede Nutzerin passend zu tragen sein sollte.
Über einen Gummizug kann zusätzlich die Enge reguliert werden. Insgesamt hat Deuter hier ein ausgeklügeltes System geschaffen, welches eine quasi stufenlose Verstellung zulässt.
Die oben genannten Punkte führen dazu, dass der Rucksack beim Laufen angenehm am Rücken sitzt. Er schränkt die natürlichen Bewegungen in keiner Weise ein und bleibt durch die enge Passform und die geschickte Brustbefestigung an Ort und Stelle. All diese Stärken behält die Laufweste bei unterschiedlichster Beladung, aber auch bei unterschiedlicher Laufkleidung unter der Weste bei.
Stauraum/ Volumen
Der Traick kommt wie eingangs beschrieben in einer Variante mit 5 Liter und mit 9 Liter Volumen daher. Ich habe die 5 Liter-Variante im Test benutzt und sie als vollkommen ausreichend wahrgenommen. Neben einem Staufach mit Reißverschluss hinten am Rucksack gibt es hinten ein weiteres, nach oben offenes Fach, welches am Rücken des Läufers/ der Läuferin anliegt. Dieses ist dazu gedacht, eine Trinkblase zu verstauen. Meine 2-Liter-Blase passt problemlos in dieses Fach rein (Weste ist ausgelegt für 2 Liter, die Blase passt aber echt gut und es ist kein Gezwänge) und lässt sich oben mit einem Gummizug befestigen, damit sie gut sitzt ohne hin und her zu rutschen.
Der Schlauch lässt sich auf dem Rückenträger unter einem kleinen Mesheinsatz durch nach vorne führen. Das funktioniert sowohl über die rechte, als auch über die linke Schulter.
Vorne habe ich den Schlauch dann einfach unter die Brustbefestigungsgurte gesteckt.
Im Reißverschlussfach kann man problemlos eine Regenjacke und/ oder einen dünnen Pulli oder eine leichte Überziehhose verstauen. Wieviel ihr da reinbekommt hängt natürlich stark vom Packmaß eurer Kleidung ab.
Unten am Rucksack befindet sich ein weiteres "Fach". Dabei handelt es sich um eine beidseitige Öffnung, durch die zum Beispiel ein Handtuch oder eine Jacke gesteckt werden kann, die/ das dann auf beiden Seiten raushängt.
Von vorne ist der Rucksack mit weiteren Fächern ausgestattet. Auf jeder Seite befindet sich ein weiteres Fach mit Reißverschluss, welches groß genug ist, um ein Handy (passt ohne Mühe) o. ä. zu verstauen.
Eine der beiden Taschen ist mit einem Schlüsselclip ausgestattet.
Das ist zwar schön, um den Schlüssel nicht zu verlieren, macht aber für mich nur dann Sinn, wenn die Tasche auch mit anderen Dingen gefüllt ist, da der Schlüssel sonst klappert. Im Bereich der Reißverschlusstasche ist zusätzlich eine offene Stecktasche und die Schultergurte sind nochmal mit je zwei Stecktaschen ausgestattet. Diese überlappen sich jedoch teilweise, was man beim Befüllen beachten muss. Eine Stecktasche (pro Seite) ist dabei für die Nutzung mit Softflasks konzipiert. Diese können laut Aussage von Deuter ein Volumen von bis zu 500 Milliliter haben.
Der Traick 5 bietet soviel Stauraum, dass ich mir keine Gedanken darüber machen muss, ob der Traick 9 nicht vielleicht geeigneter für mich wäre. Zusätzlich dazu sind die Fächer sehr geschickt angeordnet und die mitzuführende Ausrüstung lässt sich gut sortiert verstauen.
Befestigungsmöglichkeiten
Die Laufweste bietet neben einer Vielzahl an Fächern auch allerhand Befestigungsmöglichkeiten. Die Befestigungskordeln (Schlaufengummis mit Zuziehsystem) sind dabei als modulares System angelegt. Bedeutet, dass diese lose geliefert werden und nach Bedarf an einer Vielzahl von Stellen am Rucksack befestigt werden können. So kann die Trinkblase befestigt werden, Stöcke oder zusätzliche Kleidung. Sowohl an der Vorderseite, als auch an der Rückseite gibt es Schlaufen, an denen Ausrüstung befestigt werden kann.
So können Stöcke beispielsweise hinten am Rücken befestigt werden, oder wahlweise auch vorne an der Brust. Über die modulare Anlage sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt und es kann viel an der Weste befestigt werden. Zunächst war ich (aus Sorge, dass sie zu sehr hin und herschwanken) sehr skeptisch, die Stöcke hinten-unten zu befestigen. Diese Sorge war allerdings unbegründet. Sie haben sich natürlich etwas bewegt, schränken das Laufen aber kaum bis nicht ein (je nach Terrain). Wenn man sie schön eng festzieht klappern sie auch nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass das Laufen noch etwas angenehmer wird, wenn die Schlaufen etwas höher am Rücken angebracht würden. Auf dem Foto im letzten Absatz ist zu sehen, dass zwischen Stöcken und Rücken kein Rucksackpolster mehr ist.
Möchte man kein zusätzliches Material mitnehmen, lässt man einfach alle Befestigungskordeln zu Hause. Das Einzige was ich an diesem System zu kritisieren habe ist, dass alle Kordeln die gleiche Länge haben. Schön fände ich, wenn es auch einige kürzere Kordeln gäbe.
Fazit
Mit dem Traick 5 hat Deuter einen Trailrunningrucksack geschaffen, der so ziemlich alle Wünsche erfüllt und wenig Anlass zu Kritik bietet. Er zeichnet sich durch sehr viel gut organisierten Stauraum, flexible und angenehme Passform, sowie ein schickes Design aus.