Im test

Test: OSPREY Kamber 42L - Skitourenrucksack

OSPREY Kamber 42L - Skitourenrucksack
Super, großvolumiger Skitourenrucksack mit genialen Features
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • trägt sich angenehm
  • leicht
  • robust
  • Helmhalterung integriert
  • Optionales Top-Teil
  • clevere Unterteilung und Zugänge

Nachteile

  • viele Schnallen und Gurte
  • Notfallausrüstung hinter Schnallen und Reißverschluss

Bewertung

In der Vorweihnachtszeit durfte ich den Kamber 42 von Osprey testen.

Es handelt sich um einen Ski-Snowboard-Schneeschuh-Alpin-Rucksack mit angenehm großem 42l Volumen und wurde bei mir zum fast ausschließlich Pistentourengehen und einem Tag Alpinski eingesetzt (Aufgrund von akutem Schneemangel). Abseits der präparierten Pisten bin ich eigentlich immer mit ABS Rucksack unterwegs, von Osprey gibt es auch eine ABS Version des Kamber 42, der dann mit dem ABS Grundsystem gekoppelt werden kann.

​Damit man die richtige Größe bei der Rucksackwahl erwischt, bietet Osprey eine App an, mit der man ohne Maßband schnell die richtige Größe ermitteln kann. Bei mir hat es perfekt geklappt mit Größe M/L bei ca. 1,79 m und ca. 64kg.

Für Skitouren eignet sich das Volumen hervorragend! (Ich hatte im Rucksack eine 1l Thermoskanne, Lawinenausrüstung, Felle, Daunenjacke, Wechselshirt, Brotzeitbox, kleiner Fotokoffer, GoPro und Zubehör, Hardshell Jacke, Skibrille, Mütze, dicke Handschuhe für die Abfahrt und noch etwas Krimskrams… und es war immer noch Platz…) Auch wenn der Rucksack vollgepackt ist, kam er mir am Rücken weder störend noch sperrig vor. Das Tragesystem lässt sich hervorragend einstellen und auch nach einer kompletten Tagestour gab es bei mir keinerlei Druck- oder Scheuerstellen oder ähnliches. Ist er doch mal voll kann man an der Außenseite zusätzlich noch einiges befestigen.

Die Rückenplatte ist bewusst glatt gehalten, damit sich kein Schnee darin festsetzen kann. Nach einer unfreiwilligen Bauchlandung in der Abfahrt, kann ich das auch bestätigen ;-)

Das Topteil des Rucksacks kann optional verwendet werden, wenn man etwas Gewicht einsparen möchte, funktioniert der Rucksack auch ohne. Toll ist die im Topteil enthaltene Skibrillentasche mit Fleece-Auskleidung, in die auch tatsächlich mal große Schneebrillen oder eine Systemkamera (Sony Alpha6000) hineinpassen (bei anderen Herstellern ist das nicht immer gegeben). Hier sieht man den Gebrauch ohne Topteil beim Alpinskitest:

Gepackt wird der Rucksack konventionell als Top-Loader, auf Tour kann das Hauptfach jedoch von der Rückseite des Rucksacks aus komplett geöffnet werden, sodass man auch an die Dinge gelangt, die ganz unten im Rucksack verstaut sind, ohne alles ausräumen zu müssen.

Wenn man z.B. nur an die Thermoskanne an der Seite heran muss, kann man den Rucksack über eben beschriebenen Reißverschluss auch nur seitlich öffnen und hineingreifen.

Natürlich ist der Rucksack auch für den Gebrauch von Trinkblasen ausgelegt und verfügt sogar über eine Schlauchisolierung am Schultergurt, damit der Schlauch nicht vereist. Die Trinkblase wird hierzu in einem eigenen Fach verstaut, falls hier ein bisschen auslaufen sollte, bleiben die restlichen Sachen im Hauptfach trotzdem trocken.

Will man den Rucksack abseits der Pisten nutzen, ist das Fach für die Lawinenausrüstung (Schaufel und Sonde) natürlich Pflicht. Gut gefallen hat mir hier, dass das Fach großzügig geschnitten ist, sodass man dort ohne Probleme auch noch die Felle mit unterbringen kann. Nicht so gut war, dass man meist erst irgendwelche Schnallen lösen muss, bevor man an das Fach mit der Notfallausrüstung gelangt. In der Hektik eines Notfalls kann das wertvolle Sekunden kosten, das kostet den Rucksack die volle Punktzahl.

Wird es irgendwann zu steil für die Felle oder muss man ein Stück zu Fuß gehen, kann man die Skier bequem und einfach seitlich am Rucksack montieren (das Board kann man mittig auf dem Rucksack befestigen). Die seitliche Befestigung gefällt mir persönlich besser, als die diagonale Art, wie ich sie von meinem ABS Rucksack kenne, da die Skier hier näher am Rücken sind und sich das Gewicht so deutlich angenehmer verteilt. Man musste sie nicht mal an der Skispitze zusammen-kletten um angenehm gehen zu können.

Überragend ist die integrierte Helmhalterung gelungen, diese fasst einen regulären Ski- oder Kletterhelm ohne Probleme, sodass er gut sitzt, ohne dass man ihn mit roher Gewalt befestigen muss, so wie es bei anderen Rucksäcken leider oft gängige Praxis ist.

Abgerundet werden die zahlreichen Verstaumöglichkeiten auch über je eine Tasche am Bauchgurt links und rechts. Hier finden Riegel, Gels, die GoPro, ein WalkieTalkie oder Taschentücher Platz und sind schnell erreichbar.

Alles in Allem ist der Rucksack echt gelungen und bei dem großen Volumen ist er immer noch sehr leicht geraten mit 1,9 kg (nachgewogen 1,9-2,0 kg)

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass Osprey es hier etwas mit den Klick-Verschlüssen übertrieben hat, man muss anfangs erstmal zusehen, dass man das System durchblickt. Hat man es dann aber raus stellt das kein wirkliches Problem mehr da. Das Lawinen-Notfallfach sollte trotzdem einfach mit einem Reißverschluss zugänglich sein, daher gibt’s leider wie schon angekündigt einen Punkt Abzug.

Da das Wichtigste beim Rucksack aber das Volumen und der gute Sitz sind und die Schnallenproblematik Meckern auf hohem Niveau ist, gibt’s von mir fast volle Punktzahl für den Kamber 42 von Osprey und eine klare Kaufempfehlung, wenn ein leichter, großvolumiger Rucksack für welche Wintersportart auch immer gesucht wird!

​Viel Spass damit in der Kälte :-)

 

 

 

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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