Ich war auf der Suche nach einem Rucksack, der für alle Bergaktivitäten gerüstet ist. Ohne auf Sitzkomfort oder nützliche Eigenschaften für die jeweilige Aktivität verzichten zu müssen. Ich habe ihn gefunden mit dem Peak Light 32 von Ortovox.

Erster Eindruck:

Auf den ersten Blick ist der Rucksack perfekt, er ist leicht, übersichtlich und ist super angenehm zu tragen. 

Materialien und Aufbau des Rucksacks und Handhabung

Das Hauptmaterial ist Nylon (420 D Oxford), sein Grundgewicht beträgt nur ca. 1150g. Dieses Gewicht kann durch Abnahme der Hüftflossen und des herausnehmbaren Aluminiumgestells zur Versteifung des Rückenteils um knapp 400g reduziert werden.

Damit wird er dann zum absoluten Leichtgewicht der Rucksäcke in dieser Größenordnung mit den Möglichkeiten die er bietet.

Der Rucksack ist wasserabweisend und hat verschweißte Reißverschlüsse im Außenbereich. Der Deckel ist durch seinen Aufbau resistenter gegen Nässe.

Allerdings ist er nicht wasserdicht und ein Überzug muss separat gekauft werden. Dieser kann nur befestigt werden, wenn keine Ausrüstung von außen am Rucksack befestigt ist, außer ein Helm, der hat noch genug Platz unter dem Cover.

Er ist ein klassischer Toploader Rucksack mit einem Hauptfach und einem Deckel, welcher leicht abnehmbar ist oder auch, dank eines gut gelegenen Reißverschlusses, in das Hauptfach gesteckt werden kann (mehr dazu unter Details).

Das Hauptfach ist von oben mit Hilfe von zwei Zugriemen zu verschließen. An diesen Stellen sind kleine „Griffe“ befestigt, welche die Riemen schnell lösen und somit einen schnellen Zugriff auf das Hauptfach ermöglichen. Des Weiteren hat das Hauptfach einen umlaufenden Reißverschluss, über welchen man superschnell an den Inhalt herankommt und auch schnell seine Notfallausrüstung zur Hand hat.

Einstellungen, Tragekomfort:

Das Rückenteil besteht aus gepresster Merinowolle und trägt sich sehr angenehm. Durch das Aluminiumgestellt im inneren, welcher die Form des Rückenteils bestimmt wirkte auf mich am Anfang etwas steif und man benötigt eine gute Einstellung des Rucksacks, damit das Tragen auch wirklich schön ist.

Ist aber eine Einstellung gefunden, trägt er sich perfekt. Der Rucksack lässt sich sehr leicht einstellen. Ich selbst bin 1,70m groß und eher schmaler gebaut und habe das Gefühl, als ob das Rückenteil perfekt für mich gebaut ist.

Durch den nach oben hin eher langen Aufbau ist ein tragen beim Skifahren in der Abfahrtshocke eher nicht so angenehm, aber bei einer Skitour zumindest abseits der Piste, stört mich das wenig.

Durch den Hüftgurt und den Brustgurt lassen sich die Schultern gut entlasten und dank der sogenannten Lastenkontrollriemen lässt sich sogar noch mehr Gewicht von den Schultern nehmen. Was gerade auf längeren Tagestouren oder kürzeren Mehrtagestouren, sehr angenehm ist.

Wenn das Rückenteil über die gesamte Zeit feuchter wird, was man absolut nicht merkt, riecht es etwas nach Wolle (kann als unangenehm empfunden werden.)

Einstellmöglichkeiten:

• Schulterriemen
• Lastenkontrollriemen
• Hüftgurt
• Brustgurt

DETAILS:

Rucksackdeckel:

Neben dem bereits erwähnten verschweißten Reissverschluss auf der Außenseite, gibt es einen innenliegenden Reißverschluss. In der Tasche befindet sich ein kleiner Haken zur Befestigung eines Schlüssels.

Den Deckel kann man auch im Rucksack verstauen und gelangt trotzdem noch gut an die Reißverschlusstasche oder er kann einfach abgenommen werden.

Der Deckel dient aber auch noch zur Seilfixierung, in dem die Seilpuppe einfach unter den Deckel gelegt wird und wieder verschlossen wird. Auch eine Notfallkarte ist auf der Innenseite angebracht.

Schultergurte:

An den Schultergurten gibt es ein paar nützliche Details, zum Einen einen kleinen Riemen, der den Schlauch eines Trinksystems führt. Zum Anderen gibt es Am Brustgurt noch eine Signalpfeife, um sich in einem Notfall bemerkbar zu machen.

In einem kleinen versteckten Fach ist ein kleiner Riemen, der zum schnellen Ablegen des Pickels gedacht ist, wenn man ihn mal nicht benötigt, er aber Griffbereit bleiben soll.

Hüftflossen:

Die Hüftflossen sind abnehmbar und bieten zwei Details. Zum Einen ein kleines Netzfach zum verstauen von immer wieder benötigten Utensilien. Auf der anderen Seite ist eine Materialschlaufe, so wie man das von Klettergurten kennt.

Frontseite:

Auf der Frontseite befindet sich ein verschweißter Reißverschluss. Das darunter liegende Fach geht fast über die gesamte Fläche des Rucksackes und eignet sich für flache Gegenstände, vorzugsweise Karten oder ähnliches. (ist auf einigen Bildern deutlich zu erkennen.

Pickel-/Stockbefestigung:

Es befinden sich zwei Klettschlaufen auf der Frontseite, die in Verbindung mit einer am unteren Ende befindlichen Verstärkung zur Pickel oder Eisgerät Befestigung genutzt werden können.

Unter der aufgenähten Verstärkung befindet sich ein kleiner Gurt mit Schnallen der zur unteren Fixierung von Stöcken. Somit ergibt sich eine andere Variante aus Pickel und Stöcken.

Im unteren Drittel der Frontseite sind vier kleine Ösen angebracht, in die man das mitgelieferte Helmnetz einhängen kann. Das Helmnetz fast sowohl einen Kletterhelm, die auch einen ganz normalen Skihelm ohne Probleme und ist ein wirklich nützliches Tool, so nimmt der Helm im Rucksack keinen Platz weg.

So sieht es aus, wenn wirklich alles außen am Rucksack angebracht ist.

Außenseite:

Auf der Außenseite befinden sich im unteren Teil verstellbare Riemen und im oberen Bereich befinden sich Riemen, die längenverstellbar sind und mit einem Haken fixiert werden können, zum Einen dient es als Skifixierung. Zum fixieren der Ski muss der Rucksack allerdings abgenommen werden, was ich nicht als Nachteil empfinde, da man den Rucksack auf längeren Touren einsetzt.

Die oberen Riemen können zusätzlich auch zu Seilfixierung genutzt werden.

Innenseite:

Im Inneren des Rucksack befindet sich ein Reißverschluss, der zum einen die Rücken-Alu-Verstärkung versteckt (lässt sich wie oben erwähnt entfernen). In diesem „Fach“ kann man die Trinkblase unterbringen und sie mit Hilfe von einer extra Schnalle fixieren können. Im oberen Bereich befindet sich eine Öffnung nach außen. Durch diese Öffnung lässt sich sehr leicht der Schlauch des Trinksystems führen.

Im unteren Bereich des Rucksack befinden sich Gummizüge mit deren Hilfe man seine Notfallausrüstung Schaufel und Sonde fixieren kann und somit immer schnell griffbereit hat.

Fazit:

Der Rucksack ist für mich ein absoluter Allrounder, der sowohl zum Skitourengehen (10 Tage Tour jeden Tag 5-8 Stunden auf dem Rücken für mich immer noch angenehm und gerne am nächsten Tag wieder aufgesetzt), für Hochtouren (um „leicht“ unterwegs zu sein), als auch für Wander- und Klettersteigtouren sehr geeignet ist. Durch die Möglichkeit, das Gewicht und die "Steifigkeit" zu variieren bietet er unzählige Möglichkeiten.

Durch seine zahlreichen und durchdachten Details unterstützt einen der Rucksack wo er nur kann und es macht jeden Tag aufs neue Spaß ihn zu tragen und ein Abenteuer zu bestreiten.

Ich habe länger nach einem Multifunktionellen Sportrucksack gesucht und bin dann letztes Jahr im Sommer bei Ortovox mit dem Peak Light 32 glücklich geworden. Für mich war wichtig, dass mein neuer Rucksack für mehrere Sportarten geeignet und leicht ist.

Passform:

Mit meiner Körpergröße von 1,94m ist es nicht so einfach einen passenden Rucksack zu finden. Der Peak light sitzt wie eine Eins. Egal ob beim Wandern, bei Hochtouren, beim Pisten-Skifahren oder bei der Skitour.

Aufgrund des geringen Gesamtgewichtes (ca. 1100g) des Rucksacks sind die Schultergurte und der Hüftgurt sehr schmal, sitzen aber perfekt und lassen sich super festmachen. Bei hohen Geschwindigkeiten sowie bei langen Touren sitzt er super auf meinen eher schmalen Schultern. Bei zügigen Abfahrten merke ich den Rucksack fast gar nicht. Das Rückenpad besteht aus Ortovox Swiss Wool und Schaumstoff. In meinen Einsatzbereichen z.B. bei über 10h Tragezeit auf Hochtouren hat es super gewärmt und auch die Feuchtigkeit beim Schwitzen gut aufgenommen und abtransportiert.

Features:

Kurz zusammengefasst: Alles was ich brauche!! Ski, Helm, Seil, Pickel, Materialschlaufen, Stockbefestigung, Trinksystemkompatibel. Mir fehlt ehrlich gesagt nichts.

Einfach nur überragend ist für mich, die Möglichkeit bei voller Beladung den umlaufenden Reissverschluss zu öffnen.

Und die Materialschlaufe am Hüftgurt und die Schlaufe am Schultergurt, um z.B. den Pickel in flacheren Passagen griffbereit zu verstauen.

Wenn man nur zum Klettern unterwegs ist oder kurze Touren macht, kann man das Gewicht des Rucksacks sogar noch auf unglaubliche 720g reduziert werden.

Ich persönlich finde das Design Hammer. Mit dem Preis für 150-180€ bekommt man einen super geniale abgestimmten Hochtouren Rucksack.

Einziger kleiner Nachteil ist, wenn man vor der Hochtour zur Hütte aufsteigt, kommt der Rucksack mit seiner Größe an seine Grenzen und sieht wie ein Outdoor-Tannenbaum aus...