Im test

Test: BLACK DIAMOND Dawn Patrol 25 Pack - Skitourenrucksack

BLACK DIAMOND Dawn Patrol 25 Pack - Skitourenrucksack
Skitourenrucksack für kürzere Unternehmungen
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • Sehr gute Befestigungsmöglichkeiten für Ski
  • Stabile Hüftgurtschnalle aus Metall
  • Isoliertes Trägerfach für den Schlauch des Trinksystems
  • Separates Fach für Lawinenausrüstung
  • Variable Helmhalterung (2 unterschiedliche Positionen) auch für Pisten-Skihelme geeignet

Nachteile

  • Befüllung des Hauptfachs umständlich
  • Fach für Lawinenausrüstung sehr knapp bemessen
  • Nicht erweiterbar für Airbag-Systeme

Bewertung

Egal welche Unternehmung man am Berg unternimmt, ein Rucksack muss doch so gut wie immer mit. Nun könnte man meinen, Rucksack ist gleich Rucksack, was soll es denn da schon für Unterschiede geben. Je nach Anwendung ist es allerdings sehr sinnvoll, einen auf die Aktivität abgestimmten Rucksack zu verwenden. Ein Trailrunner beispielsweise hat ganz andere Notwendigkeiten als ein Mountainbiker oder Skitourengänger. Der Rucksack "Dawn Patrol 25" von Black Diamond ist genauso ein Rucksack, der auf spezielle Anforderungen designed ist. Und zwar für Skitourengänger oder Freeride-Skifahrer.

Aufbau des Rucksacks: Der Rucksack "Dawn Patrol 25" besteht insgesamt aus

  • einem Hauptfach (inkl. einem abgetrennten Wertsachenfach und einem Steckfach für eine Trinkblase
  • einem weichen Brillenfach
  • einem Fach für die Lawinenausrüstung
  • zwei Fächern am Hüftgurt
  • einem isolierten Fach in den linken Träger integriert

Das Hauptfach: Was beim Känguru der Beutel ist, ist beim Rucksack das Hauptfach. Da kommen die wichtigen Dinge rein. Anders als beim Känguru erfolgt der Zugang zum Hauptfach über einen 2-Wege-Reißverschluss von der Rückseite des Rucksacks. An dieser Stelle habe ich auch schon einen gewissen Wermutstropfen: beim Be- oder Entladen des Hauptfachs ist gefühlt immer mindestens ein Träger im Weg. Das Befüllen wirkt daher sehr umständlich, es geht nicht so einfach von der Hand. Des Weiteren konnte ich es bei dieser Variante des Beladens nie so richtig einschätzen, ob der Rucksack nun bereits zu voll zum Schließen des Reißverschlusses ist. Der Zugang über den Rücken ist auch die einzige Möglichkeit, an den Inhalt des Hauptfaches zu kommen. Im Hauptfach gibt es noch ein weiteres Steckfach für eine Trinkblase inkl. Klettverschluss als "Aufhängung" für die Trinkblase. Bei den meisten Rucksäcken liegt die Trinkblase ja direkt am Rücken an, bei diesem Modell findet man die Trinkblase im Prinzip zwischen Hauptfach und dem Fach für die Lawinenausrüstung.

Hauptfach des Rucksacks
Voll gepacktes Hauptfach ist nur über den Rücken zugänglich

An der "Rückenklappe" ist im Inneren des Rucksacks noch ein flaches Reißverschluss-Fach für Wertsachen angebracht. Darin kann man gut den Schlüssel am Schlüsselclip befestigen und z.B. den Geldbeutel unterbringen.  Zum Volumen des Hauptfachs kann ich keine genauen Angaben machen. Offiziell hat der komplette Rucksack ein Volumen von 25l (bzw. in der von mir getesteten Größe "S-M" sind es 23l), ein Großteil davon geht auf das Hauptfach.

Bei meinen Skitouren war das Volumen des Rucksacks gerade noch ausreichend, hätte aber keinesfalls kleiner sein dürfen. Wärmende Jacke, Mütze, warme Handschuhe, Wasserflasche und ein bisschen Snacks, Fotoapparat und Erste-Hilfe-Set haben im Aufstieg bereits ausgereicht, um das Volumen des Hauptfachs komplett auszureizen. Allerdings hätte ich noch ein wenig Spielraum über die Zusatz-Fächer am Hüftgurt und im Schulterträger gehabt, allerdings hätte ich auch dort ziemlich stopfen müssen, um einzelne Ausrüstungsgegenstände darin unterbringen zu können.

Rucksack gepackt

Das Lawinen-Ausrüstungs-Fach: Parallel zum Hauptfach ist das Fach für die Lawinenausrüstung. Über einen 2-Wege-Reißverschluss ist dieses Fach von außen (also auch bei aufgesetztem Rucksack durch eine zweite Person) erreichbar. Der Reißverschluss gibt das Fach nur von oben frei, man kann das Fach nicht "aufklappen". Im Inneren dieses Abteils befinden sich 3 Steckfächer für Sonde und Schaufelstiel. Das Schaufelblatt wird dann einfach daneben eingesteckt. Im Notfall ist dieses Fach sehr schnell erreichbar und gut aufgeräumt. Allerdings musste ich auch hier wieder ein wenig stopfen, da die Höhe des Fachs gerade noch die Länge der Sonde und des Schaufelstiels abdeckt...wie gesagt musste ich auch hier ein wenig nachhelfen, um den Reißverschluss schließen zu können.

Fach für Lawinenausrüstung
Das Fach für die Lawinenausrüstung ist über einen separaten Reißverschluss zugänglich

Das Brillenfach: Zwischen dem Lawinen-Ausrüstungs- und dem Hauptfach ist von der Oberseite des Rucksacks noch über einen Reißverschluss ein Brillenfach verbaut. Dieses Fach besteht aus weichem Stoff, damit die Brillengläser nicht zerkratzt werden. Das Volumen dieses Fachs ist auch für eine Skibrille ausgelegt. Man muss allerdings beachten, dass dieses Fach in das Hauptfach des Rucksacks hineinragt.

Die Taschen am Hüftgurt: Links und rechts am Hüftgurt ist jeweils eine per Reißverschluss geschützte Seitentasche angebracht. Das Volumen dieser Seitentaschen ist für eine Kompaktkamera ausreichend und kann auch bei aufgesetztem Rucksack gut erreicht werden. Laut Black-Diamond-Homepage sind diese Fächer auch für die Ski-Felle gedacht, allerdings komme ich hier wieder an das übliche Thema bei diesem Rucksack: Es muss gestopft werden. Aus diesem Grund habe ich die Felle lieber im Hauptfach untergebracht, die Seitenfächer dann bevorzugt für anderen Kleinkram verwendet, wie z.B. die Aufstiegshandschuhe/-Mütze während der Abfahrt.     

Seitentaschen
Seitentaschen links und rechts am Hüftgurt

 Das isolierte Fach am Schulterträger: Was eine geniale Idee! Schlauch der Trinkblase hängt doch eh immer im Weg rum, und im Winter gefriert der Schlauch auch gerne mal ein. In diesem isolierten Fach am linken Schulterträger ist der Schlauch vor der Kälte geschützt. Sollte man kein Trinksystem verwenden, könnte man in diesem Fach auch anderen Kleinkram unterbringen. Das Fach wird mit einem 1-Wege-Reißverschluss (von unten nach oben zu öffnen) verschlossen.

Trägerfach isoliert
Das isolierte Trägerfach für den Trinkschlauch (oder sonstigen Kleinkram)

Soviel zu den einzelnen Fächern. Nun hat man auf Skitour aber evtl. noch mehr Ausrüstung dabei, welche irgendwo untergebracht werden muss.

Ski- / Snowboard-Halterung: Für die Befestigung der Ski hat man zweierlei Möglichkeiten: Entweder Diagonal über den Rucksack oder seitlich. In beiden Fällen sind die Skier sicher befestigt. Bei der diagonalen Befestigung steckt man die Skienden einfach in eine am unteren Ende angebrachten (verstellbaren) Schlaufe bis die Skibindung an der Schlaufe aufsetzt. Nun legt man die Ski diagonal über den Rucksack und zaubert aus dem rechten Schulterträger eine weitere, verstellbare Schlaufe hervor. Damit wird dann der Ski oberhalb der Bindung fixiert. Bei Nichtgebrauch verschwindet die obere Schlaufe einfach wieder in einem kleinen Klettverschluss-Fach am Träger.

Skibefestigung Diagonal
Skibefestigung in Variante "Diagonal"

Die zweite Möglichkeit der Befestigung der Skier ist seitlich am Rucksack. Hierbei werden die Ski einzeln in die untere Schlaufe seitlich am Rucksack eingefädelt und mit der oberen Schlaufe fixiert. Die obere Schlaufe kann in der Länge variiert und auch komplett geöffnet werden. Beide Befestigungsvarianten funktionieren gut, vermutlich ist es dann einfach je nach Geschmack, welche Art der Befestigung man bevorzugt.

Skibefestigung seitlich
Skibefestigung in Variante "seitlich" (inkl. befestigtem Helm)

Für Snowboards kann ich die Befestigung nur in der Theorie beschreiben: Zentral über das Fach für die Lawinenausrüstung gibt es zwei horizontal angebrachte, verstellbare Riemen zur Befestigung des Boards. Im Bereich der Kanten sind diese Riemen auch mit einer speziellen Verstärkung versehen.    

Helmhalterung: Bei der Helmhalterung wurden auch gute Ideen bei der Entwicklung des Rucksacks umgesetzt. Man kann den Helm entweder mittig am Rucksack anbringen, oder oben auf den Rucksack aufsetzen. Die Helmhalterung wird einfach aus einem kleinen Fach herausgefädelt und dann entweder nach unten am Rucksack abgespannt, oder nach oben. Da die Halterung in der Länge verstellbar ist, ist auch ein normaler "Pistenhelm" kein Problem. Die Helmhalterung ist auf der einen Seite fest mit dem Rucksack verbunden und verschwindet in einem kleinen Steckfach unter dem Black-Diamond-Logo. Hier hätte ich mir eine kleine Klettverschluss-Sicherung gewünscht, damit die Helmhalterung bei Nichtbenutzung auch sicher in der nach unten offenen Stecktasche bleibt.

Helmhalterung
Helmhalterung mit einem Pisten-Skihelm & Brille

Eispickel-Befestigung: Der Rucksack hat prinzipiell 2 Aufnahme-Möglichkeiten für Eispickel. Hierzu wird die Haue im unteren Bereich des Rucksacks von links oder von rechts in ein Steckfach gesteckt, der Griff des Eispickels muss dann im oberen Bereich mit einem der Riemen fixiert werden. Einfach und funktional.

Im Testeinsatz: Verwendet habe ich den Rucksack auf (kleineren) Skitouren ohne viel Ausrüstung und beim Skifahren auf der Piste. Die Passform des Rucksacks ist sehr gut, obwohl das Tragesystem im Rückenbereich aufgrund des Öffnungsmechanismus eher Schlicht gehalten ist. Besonders gut gefallen hat mir die Skibefestigung am Rucksack und der Hüftgurt mit Metall-Schnalle. Minimal negativ aufgefallen ist mir das Be- und Entladen ausschließlich über den Rücken, das ist sehr gewöhnungsbedürftig. Für das geringe Volumen von 23 bzw. 25l muss man sich an vielen Stellen einschränken, allerdings gibt es den Rucksack auch in einer 30/32l-Variante, da hat man dann etwas mehr Spielraum. Alles in Allem kann ich den Rucksack guten Gewissens empfehlen!

Hüftgurt mit Metallschnalle
Stabile Metall-Schnalle am Hüftgurt

Rucksack in Pause

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
War diese Bewertung für dich hilfreich?
  • Ja
    2
  • Nein
    0
Deine Meinung ist gefragt. Hier kommentieren:
Deine Meinung ist gefragt. Hier kommentieren:
Dazu bitte anmelden Anmelden oder Registrieren

WEITERE BEWERTUNGEN