Im test

Test: USWE Airborne 9 - Mountainbike-Rucksack mit Trinksystem

USWE Airborne 9 - Mountainbike-Rucksack mit Trinksystem
Rucksack mit innovativen Gurtesystem, aber leichte Schwächen
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • großes Volumen für 9L
  • sitzt sicher auf dem Rücken
  • gute Verarbeitungsqualität
  • leicht
  • durchdachtes Gurtsystem "No Dancing Monkey"

Nachteile

  • Trinkblase
  • Design
  • Passform; nicht für jeden Körperbau geeignet

Bewertung

Im Folgenden möchte ich den MTB Trinkrucksack „USWE Airborne 9“ bewerten, den ich von Outsidestories zum Testen bekommen haben. Im Testzeitraum wurde er auf verschiedenen Singletrails, aber auch Schotterwegen getestet. Auch Sprünge musste er aushalten, wie er sich geschlagen hat erfahrt ihr in dem Test.

Wichtige Kriterien für Rucksäcke sind meiner Meinung nach die Verarbeitungsqualität / Robustheit, Funktionalität/ Ausstattung und Passform, daher liegt der Schwerpunkt der Bewertung auf diesen Merkmalen.

Aufgrund des Volumens von 9 L, wird die Zielgruppe eher die Feierabend Runde oder Racer Fraktion bei den Mountainbikern sein. Für längere Tagestouren eignet er sich meiner Meinung nach nicht, auch wenn man schon sehr viel Ausrüstung verstaut bekommt.

Zu Beginn möchte ich kurz die Stärken (Plus) und Schwächen (Minus) auflisten, die mir im Testzeitraum aufgefallen sind, bevor ich einzelne Aspekte ausführlicher behandle.

Die Stärken des Airborne 9:

  • + schneller Zugriff Hauptfach
  • + großes Volumen für 9 L
  • + alles Notwendige für kurze Touren passt rein
  • + leicht
  • + Schlaufen an Reisverschlüssen (gute Bedienbarkeit mit Handschuhen)
  • + Riemen zum Verkleinern des Rucksacks
  • + aufgrund der Größe liegt der halbe Rücken frei; gute Ventilation / „Freiheitsgefühl“ an heißen Tagen
  • + leichte Öffnung nur über einen Druckknopf
  • + mehrere Reflektoren
  • + Helmhalterung
  • + „No Dancing Monkey“ System funktioniert
  • + hochwertige Verarbeitungsqualität
  • + Trinkblase PVC und BPA frei

 

Die Schwächen des Airborne 9:

  • -Trinkblase (chemischer Geschmack, Öffnungssystem auf den ersten Blick nicht ersichtlich, Reinigung/ Trocknung nur mit „Reinigungs-Werkzeug/Bürsten“ möglich, kann nur auf der linken Seite verwendet werden, nimmt fast komplette Volumen ein)
  • - kein Regenschutz
  • - Schlüsselclips, andere Fächerunterteilungen würde ich sinnvoll finden
  • - Rucksack bildet Beule auf dem Rücken während dem Fahren, Gewicht etc. drückt immer zentral auf einen Punkt
  • - Design (wirkt meiner Meinung nach Billig, mit den Riemen und sonstigem Design)
  • - Preis
  • - Passform

Nachdem ich nun alle Aspekte aufgelistet habe, die mir im Testzeitraum aufgefallen sind möchte ich nun einige Aspekte ausführlicher erläutern.

Die Verarbeitungsqualität ist bei dem Airborne wirklich gut. Alle Nähte und Materialien machen einen hochwertigen Eindruck. Abnutzungsspuren konnte ich trotz überwiegend harten Traileinsatz während des Testzeitraumes nicht feststellen. Auch die Reisverschlüsse, die häufig bei Rucksäcken Schwachstellen darstellen konnten mich überzeugen. Durch die Schlaufe lassen sich diese auch noch mit Handschuhen sehr gut bedienen.

Die Funktionalität/Ausstattung des Rucksackes konnte mich für einen 9 L Rucksack überzeugen. Zu Beginn war ich sehr skeptisch, ob ich überhaupt alles Notwendige in den Rucksack bekommen, was ich sonst in deutlich größeren Rucksäcken mitnehme. Der Test zeigte jedoch, dass man eigentlich alles Wichtige (Flickzeug, Multitool, Pumpe, Riegel, kleines First-Aid-Pack, Windstopper etc.) mitbekommt. Anzumerken ist natürlich, dass bei Verwendung der Trinkblase, dass Volumen stark abnimmt und dann natürlich keine Werkzeugtasche etc. in das Hauptfach passt. Da ich auf kleineren Touren, was meiner Meinung nach auch das Einsatzgebiet des Rucksacks ist, auf eine Trinkblase verzichte, habe ich alles reinbekommen, was ich mitnehmen wollte. Aufgrund der Vielzahl an Fächern und Netztaschen/Unterteilungen, ist es möglich die Ausrüstung geordnet unterzukriegen, ohne dass Alles lose im Rucksack rumfliegt. Die Aufteilung der Netztaschen im Frontfach hätte ich persönlich aber anders besser gefunden.

Fronttasche

ohne Trinkblase
Ohne Trinkblase besitzt der Rucksack ein ausreichend großes Volumen für kleinere Tagestouren um bspw. eine Werkzeugtasche mit sich zuführen.

Je nachdem wie man die Reißverschlüsse hat, kann man auch seitlich ins große Hauptfach greifen, dies finde ich persönlich sehr praktisch, wenn man bspw. Schnell die Regenjacke entnehmen will, ohne dass man die Schnallen öffnen muss.

Seitenansicht

Die Trinkblase hat leider trotz mehrmaligen Auswaschens sehr chemisch geschmeckt (vor allem der Schlauch/Mundstück), dies finde ich persönlich nie sehr einladend. Zu Beginn hatte ich meine Schwierigkeiten, die Trinkblase zum Befüllen zu öffnen, hier bin ich leichtere und eindeutigere Varianten gewöhnt. Gut finde ich die Skalierung. Auch das Trinken ging durch das Mundstück ohne Probleme. Anzumerken ist, dass der Trinkschlauch nur über die linke Seite/Riemen benutzt werden kann. Wer gerne eine Trinkblase verwendet, hat hier eine solide, sehr große Blase für eine so kleinen Rucksack. Anzumerken, ist, dass die Trinkblase natürlich das ganze Hauptfach einnimmt und dementsprechend nur noch die äußeren Fächer zur Verfügung stehen.

Trinkblase

Weitere nette Features sind die Möglichkeiten, den Helm zu befestigen, verschiedene Riemen zum Verstellen, Reflektoren für die Sichtbarkeit, falls es mal dunkler werden sollte. Auch die Öffnung bzw. das Schließen über den Druckknopf, konnte mich überzeugen. Dieser hält bombenfest, aber kann sehr leicht mit einer Hand/Finger auch wieder geöffnet werden.

Zum Schluss möchte ich noch auf die Passform eingehen, die meiner Meinung nach auch ein sehr wichtiges Merkmal eines Rucksacks darstellt. Mir persönlich hat der Rucksack gepasst, jedoch empfand ich das Tragesystem ungewohnt und auch ein bisschen unbequem, da die Gurte am Brustkorb einschneiden. Da der Rucksack unisex sein soll, werden hier vor allem Frauen mit einer großen Brust oder auch breit gebaute Männer mit einem großen Brustkorb ihre Probleme bekommen. Für mich als L/XL Träger hat die Einstellung über die Riemen funktioniert, aber als 100% bequem, würde ich sie nicht bezeichnen.

Passform front

Passform back

Die Anordnung der Riemen wird allerdings für das beworbene „No Dance Monkey“ System notwendig sein, was ein bisschen an einen Vierpunkt Anschnallgurt aus dem Rennsport erinnert. Der Rucksack sitzt bombenfest auf dem Rücken und stellt wirklich keinen tanzenden Affen auf dem Rücken dar. Anzumerken ist allerdings, dass auch andere Rucksäcke sicher und fest auf dem Rücken sitzen, die ein anderes bzw. das übliche System/Gurteverteilung besitzen. Da der Airborne allerdings keinen Hüft oder Brustgurt zusätzlich besitzt, funktioniert, dass System wirklich gut und konnte im Testzeitraum überzeugen.

Des Weiteren ist anzumerken, dass der Rucksack sehr weit oben sitzt, dies hat Vor- und Nachteile. Für Vielschwitzer oder an sehr heißen Tagen, hat es den Vorteil, dass der untere Rücken komplett frei ist und die Wärme gut entweichen kann. Der Nachteil ist, dass das Gewicht sehr zentral auf einem Punkt liegt. Mir kam es vom Gefühl so vor, wie wenn ich einen Fußball auf dem Rücken hätte. Der Sitz war nicht richtig störend, aber auch nicht 100% bequem. Ich glaube wenn die Last über eine größere Fläche am Rücken aufliegt, ist es einfach bequemer.

Rückenansicht

 

Fazit

Insgesamt kann der Airborne durch eine gute Verarbeitungs- und Ausstattungsqualität überzeugen. Die Trinkblase mit ihrem stark chemischen Geschmack hat mich abgeschreckt, auch die Bindung an die linke Seite finde ich verbesserungsfähig. Für einen 9 L Volumen Rucksack, bekommt man vor allem ohne die Trinkblase sehr viel in den Rucksack, wodurch er mit größeren Rucksäcken problemlos mithalten kann.

Die Passform, bzw. das Gurtesystem wird nicht für jeden Körperbau geeignet sein. Wenn es passt funktioniert es allerdings sehr gut und der Rucksack sitzt auch bei rasanten Trailabfahrten sicher und ruhig auf dem Rücken. Auch das Design lässt den Rucksack meiner Meinung nach billig wirken und erinnert an einen Discounter Rucksack, allerdings ist der Preis im Internet alles andere als ein Discounterpreis. Ich finde den Preis zu hoch.

Empfehlen kann ich den Rucksack allen, die einen leichten, kleinen Rucksack suchen, aber ein Volumen von einem großen Rucksack hat und lieber mehr als zu wenig an Ausrüstung auf Feierabend oder Tagestouren mitnehmen möchte. Insgesamt also ein durchdachter Rucksack mit guten Ansätzen, aber mit Luft nach oben und Verbesserungspotential.

 

 

 

 

 

 

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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