Im test

Test: OSPREY Escapist 20 - Fahrradrucksack

OSPREY Escapist 20 - Fahrradrucksack
Ein 20 Liter Bikerucksack mit tollem Tragesystem!
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • Viele Taschen und Stauraum
  • Integrierte Regenhülle
  • Durchdachtes und robustes Design
  • Gutes Preis Leistungsverhältnis
  • Helmhalterung integriert

Nachteile

  • Helm Halterung nicht universell kompatibel
  • Nicht wasserdicht
  • Trinkblasenfach nicht verschließbar

Bewertung

Meine Erfahrungsgrundlage: Kurzzeit-Test

Der Osprey ESCAPIST 20 Fahrradrucksack wird mir seit ca. einem halben Jahr über Outside-Stories zum Testen zur Verfügung gestellt. An die Bereitstellung des Rucksacks sind keine Verpflichtungen, abgesehen von der Veröffentlichung einer Bewertung an dieser Stelle geknüpft. Nach dem Ende des Testzeitraums wurde mir in Aussicht gestellt diesen behalten zu können. Die folgende Bewertung basiert dabei aber ausschließlich auf meiner persönlichen Erfahrung und spiegelt einzig meine Meinung wieder!

Der Rucksack ist bei mir hauptsächlich auf der täglichen Arbeitsstätten-Pendelstrecke und Tagesausflügen mit dem Rad zum Einsatz gekommen. Im Bikepark oder den Alpen habe ich diesen nicht verwendet. Wenn dies dein geplanter Einsatzzweck ist dann schaue dir doch auch den ergänzenden und ausführlichen Testbericht von Produktscout MickM an.

 

Osprey-Bild

 

Zu mir:

  • Größe: 179 cm
  • Gewicht: 72 kg
  • Geschlecht: männlich

 

Mein ESCAPIST 20 Fahrradrucksack

  • Größe: M/L
  • Farbe: Postal Blue
  • Gewicht: 1 kg

 

Erster Eindruck und Verarbeitung:

Schon beim ersten Auspacken fällt auf, dass der Rucksack wie ich von meinen anderen Rucksäcken der Marke Osprey gewohnt bin sehr hochwertig verarbeitet ist. Alle Reißverschlüsse und Übergänge sind ordentlich und sauber vernäht. Lose Fadenenden finden sich hier nirgends. Mit etwa einem Kilo ist der relativ kleine Rucksack aber kein Fliegengewicht.

Man merkt schon, dass man die hochwertigen robusten und abriebfesten Materialien, die verwendet wurden, mit dem Preis "Gewicht" bezahlt. In der Farbe Blau fällt der Escapist auf. Persönlich hätte ich mich wahrscheinlich bei der Anschaffung eher für einen der anderen beiden möglichen Farbvarianten "Black" oder "Tan concrete" entschieden. Dennoch muss man sagen, dass die Farben gut aufeinander abgestimmt sind und der Rucksack so jung, sportlich und modern wirkt. Aber das ist und bleibt natürlich Geschmackssache.

 

Das Tragesystem:

Das Tragesystem und die Rückenplatte sind robust und sehr komfortabel. Der Rucksack verfügt über die gängigen Riemen und Gurte, um einen idealen Sitz einzustellen zu können und um die Lastenverteilung beim Tragen zu variieren. Zusätzlich kann die Rückenplatte mit einem cleveren Klettverschluss-System stufenfrei an die Rückenlänge angepasst werden. Dennoch geht dies natürlich nicht unbegrenzt und bei der Anschaffung sollte zwischen der Größe S/M und M/L bewusst gewählt werden. Bei der richtigen Größe kann eine App von Osprey fürs Smartphone oder der Fachhändler um die Ecke helfen.

 

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Die Rückenplatte ist an die Wirbelsäulen Lordose und Kyphose angedeutet angepasst und durch ein überliegendes Netz abgehängt. Dadurch wird die Ventilation des Rückens bei dennoch festem Sitz verbessert. Das Ganze schimpft sich Airscape. Bei warmer und schweißtreibender Fahrt schwitzt man aber natürlich weiterhin am Rücken verstärkt. Der sichere und feste Halt ist hier gegenüber der Ventilation priorisiert. Im Bereich der Lendenwirbelsäule verbessert eine gummierte Wölbung zusätzlich eben diesen Halt. 

Die Schulterriemen lassen sich wunderbar sowohl in der Länge als auch in der Kraftübertragung einstellen. Sie sind hinreichend gepolstert und breit genug um einen sicheren und komfortablen Halt zu bieten. Ein schmaler Brustgurt ist wie bei vielen (vllt. sogar allen?!) Osprey Rucksäcken üblich mit einer kleinen Not-Signalpfeife) ausgestattet.

Die Hüftgurte sind verhältnismäßig breit und bieten einen hervorragenden Halt auch bei hoppeliger Fahrt.

Abschließend lässt sich sagen, dass das Tragesystem für einen so kleinen Rucksack von etwa 20 Litern fast schon etwas übertrieben wirkt. Der hohe Tragekomfort der sich dadurch aber insbesondere bei längeren Touren mit mehr Zuladung bemerkbar macht überzeugt einen dann aber eben doch. Der Rucksack liegt einfach eng und sicher am Körper und wackelt nicht unkontrolliert herum. Ein "schwerer" Rucksack mit gutem Tragesystem kann sich nun mal eben einfach besser und "leichter" anfühlen als ein leichter Rucksack mit schlechtem Tragesystem.

 

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Die Verstaumöglichkeiten:

Über 2/3 der Vorderseite des Rucksacks erstreckt sich eine Netztasche aus dickem, fast lichtundurchlässigem Mesh. Trotz der Robustheit des Mesh lässt es sich wunderbar Aufdehnen und über die kopfseitige Öffnung lassen sich schnell auch größere Gegenstände in dieses einschieben. Besonders geeignet ist es z.B. für die nasse Regenjacke, Mütze oder Handschuhe. Aber auch Alles auf einmal passt in diese wirklich gut gelungene Netztasche hinein.

Um größere Gegenstände in diesem zu verstauen kann durch eine Schnalle das Ganze noch weiter geöffnet werden. Für einen Helm ist es selbst dann aber noch etwas zu eng. Dieser hat etwas höher eine eigene Verstaumöglichkeit mit dem Osprey Lidlock. Mein Helm hat an diesem leider aufgrund der zu kleinen Lüftungsschlitze kein neues Zuhause gefunden...., weshalb ich es im Rahmen dieser Bewertung nicht wirklich berücksichtigen kann.

 

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Noch etwas Kopfseitiger als das Lidlock findet man eine sehr geräumige Außentasche die mit einem Reißverschluss verschlossen werden kann. Besonders für Gegenstände die schnell zugänglich bleiben sollen aber während der Fahrt nicht benötigt werden eignet sich diese sehr. Ob Geldbeutel, Handy, Sonnenbrille und Schlüssel, all das hat ohne Probleme Platz in dieser. Selbst eine Skibrille wäre in dem Fach einfach untergebracht. Um einen Schlüssel sicher zu Verstauen findet sich dort zusätzlich noch ein eingenähter Haken wieder.

Das Hauptfach selbst lässt sich beidseitig bis auf ca. 60% der Gesamtlänge des Rucksacks öffnen um einen schnellen und übersichtlichen Zugriff auf alles Verstaute zu gewährleisten. Die Reißverschlüsse lassen sich alle gut auch mit einer Hand und Handschuhen bedienen. Im Hauptfach selbst finden sich keine weiteren Unterteilungen, was bei einem 20L Rucksack auch wirklich nicht nötig ist.

 

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An den Ansatzpunkten der Hüftgurten findet sich beidseits noch je ein elastischer Trink-/Flaschenhalter. Handelsübliche Radtrinkflaschen lassen sich hier sicher verstauen. Bei mir bleiben die Flaschen aber am Rahmen verstaut weshalb ich an dieser Stelle hier keine Verwendung hatte.

Dennoch die Möglichkeit zu haben ist aber immer gut. Aber es kommt mit einem großen Minus. Wenn keine Flasche eingesteckt ist lassen sich die beiden Hüftgurttaschen zwar einhändig öffnen, aufgrund der fehlenden Spannung im Gewebe aber nicht wieder einhändig verschließen. Wer also schnell mal einen Müsliriegel aus einem der Hüftgurte entnimmt muss grob aufwändig mit beiden Händen versuchen diese wieder zu verschließen... Das kann während der fahrt schon nerven.

 

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Das Raincover:

Ein mit Reißverschluss verschlossenes Fach in dem eine Regenhülle (Farbe: Neon Gelb) unterkommt bildet den Boden des Rucksacks. An der Unterseite befindet sich hier clever angebracht ein kleines Abtropflöchlein, so dass auch beim Verstauen einer nassen Regenhülle das Wasser nicht stehen bleibt.

Obwohl die Regenhülle an einem kleinen Bändel im Inneren der Tasche an einer Schlaufe befestigt ist lässt sie sich mit nur einem kleinen Handgriff problemlos entfernen und so spart man sich an einem sonnigen Tag an dem kein Regen erwartet wird auch noch ein bisschen Gewicht. Da das Beladen des Hauptfachs zur Komprimierung dieses Fachs führt bietet sich für dieses kaum eine andere Verwendung an.   Für ein Paar Handschuhe ist es aber wirklich gut geeignet!

 

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Die wasserabweisende Außenhaut des Rucksacks hält zwar leichten Nieselregen problemlos ab, aber wenn auch größere Schauer oder viel Schlamm erwartet werden, sollte die Regenhülle aufgezogen werden. Die Regenhülle sitzt sicher und fest am Rucksack und verschließt diesen ordentlich um Alles trocken zu halten.

Alles? Naja, nicht wirklich Alles. Das Trinkblasenfach lässt wird nicht mit der Regenhülle mit abgedeckt und somit kann es hier eben hineinregnen. Der Wasserblase selbst macht das natürlich nichts, aber die Zwischenwand die diese zum Hauptfach trennt ist nicht besonders dick. Zwar ist sie selbst nicht wasserdurchlässig, die Annaht am Übergang zum Boden aber leider schon. Und so ist das Innere meines Hauptfaches bei einem Test in dem ich eine Flasche im Wasserblasenfach ausgeleert habe eben doch nass geworden. Zwar ist es bei mir in der Praxis auch bei ausgebrpägtem und anhaltendem Regen nicht vorgekommen, nach diesem Test ist es aber durchaus erwartbar, dass bei sehr starkem oder anhaltendem Regen das Raincover nicht ausreichend ist um sicher das Hauptfach vor Nässe zu schützen.

 

Fazit und Zusammenfassung:

Abschließend lässt sich sagen, dass der Escapist 20 von Osprey ein wirklich gelungener kleiner Rucksack für den täglichen Einsatz ist. Er sitzt sicher und fest am Rücken während man selbst aufm Sattel sitzt. Das Tragesystem ist gut gepolstert und vermittelt auch bei mehr Zuladung einen angenehmen Komfort.

Im Hinblick auf das Trinkblasenfach würde ich mir wünschen, dass es verschließbar oder zumindest absolut wasserundurchlässig vom Hauptfach zu trennen ist. Bezüglich der Helmhalterung ist die Kompatibilität mit dem eigenen Helm zu prüfen, wie gut sie dann funktioniert kann ich leider nicht beurteilen. Ich kann jedoch den Rucksack aufgrund des guten Sitzes und des schicken Designs jedem empfehlen der nach einem geräumigen und bequemen allround Fahrradrucksack für jegliche Tagestouren sucht. 

Das Preis-Leistungsverhältnis passt bei diesem Produkt gut!

 

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Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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WEITERE BEWERTUNGEN

Guter Allround-Rucksack für ausgedehnte Tage im Sattel
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • Preis/Leistung
  • Passform & Einstellmöglichkeiten
  • Ansprechendes Design
  • Geringes Gewicht und Maße
  • Viele nützliche Ausstattungsdetails
  • Strapazierfähig

Nachteile

  • LidLock nicht für alle Helme geeignet
  • Keine gute Fixierung eines Trinkschlauch
  • Trinkblasenfach oben offen

Bewertung

Ich habe den Osprey Escapist 20 im Sommer 2023 von OUTSIDEstories zum Testen bekommen. Ich werde für diese Bewertung weder bezahlt noch bin ich eine Verpflichtung dem Hersteller gegenüber eingegangen. Diese Bewertung spiegelt lediglich meinen persönlichen Eindruck zum bewerteten Produkt wider. Dabei hat sich der Testzeitraum auf ca. sechs Wochen begrenzt.

Osprey - Escapist 20

WAS BIETET DER ESCAPIST?

Der Escapist ist ein schlanker, kompakt geformter Toploader und ein guter Allrounder, für Enduro, Bikepacking oder Wandern.

Osprey - Escapist 20

Insgesamt verfügt er neben dem Hauptfach über sieben unterschiedliche Taschen. Je zwei Taschen an den Hüftgurten und den Seiten, ein Einschubfach an der Front und je eine kleine Reißverschlusstasche oben und unten. Die seitlichen Taschen des Hüftgurts haben ebenfalls eine Reißverschlussöffnung.

Die Tasche an der Unterseite beinhaltet eine integrierte gut sichtbare Regenhülle. Vor dem Rückenteil befindet sich ein Fach für ein Wasserreservoir. Alle Reißverschlüsse sind mit einem großen Bügel versehen, der die Bedienung mit oder ohne Handschuhe erleichtert.

Auf der Vorderseite sitzt neben dem Einschubfach, eine Befestigungsmöglichkeit für LED-Lampen und eine LidLock Helmhalterung. LidLock bezeichnet eine unter Spannung gehaltene Kunstoffplatte, diese wird durch einen Lüftungsschlitz des Helms geschoben und schon sitzt der Helm sicher und fest außen am Rucksack.

Fixiert wird der Escapist mittels verstellbarem Brustgurt mit integrierter Notfallpfeife und dem gepolsterten Hüftgurt. Durch Verschieben eines Klettverschluss-Pad lassen sich die Schultergurte in die richtige Position bringen. Die gepolsterte Airscape Rückenpartie sorgt für eine gute Belüftung. Airscape ist ein mit Mesh bezogener, geriffelter Schaumstoff, welcher für körpernahen Komfort und gute Belüftung sorgt.

Der Escapist 20 ist in den drei Farben Postal Blue, Tan Concrete oder Black zu haben. Die Rucksäcke der Escapist-Serie sind mit 15, 20, 25 und 30L Volumen jeweils in den Größen S/M, sowie M/L erhältlich. Dabei sind Escapist 25 und 30 als Zweikammermodell ausgeführt.

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Technische Daten

  • Bluesign-zertifiziertes Gewebe
  • Hauptmaterial: 100% Polyamid
  • Innenmaterial: 100% Polyester
  • Materialtyp: Kunststoff
  • Materialstärke: 200 Denier, 500 Denier, 210 Denier
  • Materialbehandlung: PFAS-frei DWR-imprägniert
  • Materialeigenschaften: wasserabweisen

Osprey - Escapist 20 Osprey - Escapist 20 Osprey - Escapist 20

Merkmale

  • Hauptfach-Zugriff: Toploader
  • Belüftung: Belüftungs-Einsätze am Rücken, über das Tragesystem
  • Fächer & Halterungen: Werkzeugfach, Helmhalterung, Hüftgurttasche, Frontfach, Rücklicht-Halterung, RV-Seitentasche
  • Regenschutz: inkl. Regenhülle
  • Abmessungen (außen): 55 x 27 x 19 cm
  • Volumen: 20 l
  • Gewicht: 1.000 g
  • Referenzgröße: in Gr. M/L
  • Extras: reflektierende Details

Osprey - Escapist 20 Osprey - Escapist 20 Osprey - Escapist 20 Osprey - Escapist 20

Technologien

  • DWR ausgeschrieben Durable Water Repellency bedeutet so viel wie dauerhaft wasserabweisend was nicht gleichzusetzen ist mit wasserdicht. Dahinter verbirgt sich eine unsichtbare Imprägnierung von Textilien oder Schuhen.

    DWR ist also eine Eigenschaft, welche ein Textil haben kann und kein bestimmtes Material oder System. Diese wird durch Verwendung verschiedener Chemikalien und Technologien herbeigeführt. Ziel der Behandlung ist es die Oberfläche des Materials sehr glatt zu bekommen, damit Wasser einfach abperlt und nicht aufgenommen wird. Ohne Membran würde bei Dauer und Starkregen trotzdem Wasser durchdringen.

    Durch viele Waschgänge und Verschleiß wird der Lotusblüteneffekt aber nachlassen und muss erneuert werden, da Membranen zwar das Wasser draußen halten, es aber in die äußeren Textilschichten eindringen kann. Es bildet sich ein geschlossener Film welcher die Dampfdurchlässigkeit und Atmungsaktivität mindert. In der Fachsprache nennt man diesen Effekt „Wetting out“

WIE MACHT SICH DER RUCKSACK IM EINSATZ?

Neben dem Escapist 20 benutze ich ein ganzes Sammelsurium verschiedenster Rucksäcke. Speziell beim Biken entscheide ich mich meist abhängig von der Tourenlänge, dem Einsatzbereich und den Dingen die ich alles dabeihaben möchte, welcher es werden soll.

Was am Escapist sofort auffällt, ist die relativ längliche und schmale Form, was den Vorteil bietet, dass er nahe am Körper sitzt und die Last besser auf dem Rücken verteilt wird. Dadurch wird der Schwerpunkt auf dem Bike nicht unnötig weit nach hinten verlagert und es beeinträchtigt nicht bei Fahren.

Durch diesen Schnitt ist das Hauptfach aber auch sehr tief und gerade untenliegende Dinge können etwas schwerer zu erreichen sein, dem wirkt die große Öffnung zwar entgegen, aber man muss den Rucksack dann schon ablegen, da andernfalls oben gelagerte Dinge herausfallen würden.

Osprey - Escapist 20

Vor Jahren hatte ich einen Sturz mit meinem Camelback Kudo, als dieser recht prall gefüllt war und dann eher voluminös ausfällt. Mein Rücken wurde bei der Landung etwas ungünstig über den Rucksack gewölbt, was zur Folge hatte, dass ich mir die Lendenwirbel verschoben habe und eine ganze Weile Probleme mit der Beckenstellung hatte anschließend.

Zudem empfinde ich es eher als unangenehm, wenn ein ausladender Rucksack in aufrechter Fahrposition ständig nach hinten zieht, oder im Sprung das Gleichgewicht stört und man viel ausgleichen muss. Ich mag den länglichen Schnitt sehr, egal ob beim normalen Fahren, auf dem Trail oder im Sprung man merkt kaum, dass man etwas auf dem Rücken hat was einen beeinträchtigen würde (sofern man keine Steine im Rucksack transportiert).

Osprey - Escapist 20

Unterwegs bleibt der Rucksack mit Ausrüstung beladen in Position und verrutscht nicht unangenehm, egal ob auf dem Rad oder zu Fuß. Auch auf dem Trail fällt er nicht negativ durch Schwanken oder rutschenden Trägern auf. Allerdings würde ich mir einen breiteren Hüftgurt wünschen. An dem perfekten Sitz des Gurtes meines EVOC FR Tour 30 Liter ist bisher noch kein anderer herangekommen.

Osprey - Escapist 20

Als sehr positiv empfinde ich die vielen Anpassungsmöglichkeiten. Das Klettverschluss-Pad der Schultergurte trägt dazu bei, dass nahezu jeder den bestmöglichen Sitzt am Rücken individuell einstellen kann. Durch die längliche Form selbst ist jedoch wichtig den Rucksack in der richtigen Größe zu wählen. M

eine Frau (167 cm) empfindet das Modell, welches ich getestet habe als deutlich zur groß für sich und wäre wahrscheinlich mit der kleineren Größe besser bedient. Bei meiner Größe (193 cm) sitzt er aber wirklich gut auf dem Rücken. Also besser erst den Rücken ausmessen und sich dann für S/M oder eben M/L entscheiden. Das Klettverschluss-Pad ist wahrscheinlich auch der Grund für die Angaben der Doppelgrößen.

Osprey - Escapist 20 Osprey - Escapist 20 Osprey - Escapist 20 Osprey - Escapist 20 Die Atmungsaktivität im Rückenbereich ist erwartungsgemäß ordentlich. Die Luft kann leicht hindurchströmen und aufgestaut Wärme gut ableiten. Das Air Scape Design tut schlicht das was Osprey verspricht.

Die vielen kleinen und großen Taschen sind super für den bike-typischen Kleinkram den man so mit sich führt, was mich persönlich irritiert ist die Position des Topfachs, welches sich vor dem Reisverschluss des Hauptfachs befindet. Ich kenn das eigentlich nahezu nur anders rum, weshalb ich grundsätzlich erstmal den falschen Reißverschluss öffne. Das ist aber definitiv ein persönliches Problem. Irgendwann kommt die Reihenfolge sicher auch in meinem Langzeitgedächtnis an, so zumindest meine Hoffnung :-D.

Osprey - Escapist 20 Osprey - Escapist 20

Das große aus elastischem Mesh besehende Einschubfach auf der Front eignet sich gut um nasse Dinge oder eine Jacke für den schnellen Zugriff zu verstauen, aber Vorsicht, das Netz ist absolut nicht wasserdicht. Bei Regen nicht vergessen, den Regenschutz drüber zu ziehen, andernfalls ist der Inhalt der Tasche klatschnass bis man ihn braucht.

Was die Taschen betrifft würde ich mir aber von einem Bikerucksack mehr Organisationsmöglichkeiten für Werkzeug im Hauptfach oder auf der Front wünschen. Soweit ich gelesen haben bieten die größeren Varianten des Escapist dies. Mein getestetes Modell Escapist 20 hätte eigentlich auch genug Platz dafür.

Osprey - Escapist 20 Osprey - Escapist 20 Osprey - Escapist 20

Als absolut unbrauchbar und damit für mich das größte Manko des Rucksacks, hat sich für mich das LidLock-Helmhalterungssystem herausgestellt. Es mag für die meisten handelsüblichen Helme funktionieren, ist aber für Helme mit schmalen oder mit Gittern verschlossene Lüftungslöchern völlig unbrauchbar.

Ganz zu schweigen für Fullface-Helme. Ich konnte meinen Fullface zwar irgendwie notdürftig fixieren, aber er ist ständig von rechts nach links gefallen und ich hatte immer Angst das er runterfällt. Jedes andere mir bekannte System, egal ob ein separat anzubringendes Netz wie beim Deuter Attack 20 oder ein klappbares Frontfach mit zwei Clips wie es mein EVOC FR Tour besitzt funktionieren für meine Helme um Welten besser.

Das Frontfach des Escapist selbst ist leider zu eng um darin beispielsweise den Kinnbügel des Fullface oder den Helm selbst darin fixieren zu können. Aus diesen Grund wird sich der Escapist bei mir zukünftig für jede Tour auf welcher ich erwarte, dass ich den Helm abnehmen und transportieren muss von selbst qualifizieren. Daher sollte unbedingt die Kompatibilität des Helms geprüft werden vor der Anschaffung.

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Das extern und nach oben immer offen Trinkblasenfach ist ok und leicht zu verwenden, warum es nicht verschlossen werden kann ist mir aber ein Rätzel. Bei Schlammschlachten ist das nicht besonders optimal und lädt allerlei Dreck zum Verweilen ein. Ergo danach ist eine etwas größere Putzaktion erforderlich. Auch die Schlauchführung und die Fixierungen am Schultergurt sind nicht perfekt. Besonders eine am Gurt weiter untenliegende Schnalle oder der Gleichen wäre wünschenswert. So baumelt der untere Teil mit dem Beisventil fröhlich in der Gegend herum.

WAS STECKT HINTER DER MARKE OSPREY?

Mike Pfotenhauer war und ist ein Tüftler. Er stellte Produkte her, die er selbst gebrauchen konnte. Begonnen hat die Erfolgsgeschichte mit seiner Nähmaschine. Sein Ziel war es einen Rucksack zu produzieren, welcher den höchsten Standards gerecht werden konnte. Das sprach sich auch schnell unter seinen Freunden und Bekannten herum, die sein Meisterwerk gerne haben wollten. So stieg die Nachfrage rasant an und führte folglich 1974 zur Gründung von Ospray in Kalifornien.

Auch heute noch ist Mike in der Outdoor-Brache ein Paradebeispiel für einen verantwortungsbewussten Chef. Er legt nicht nur höchsten Wert auf die Qualität und die Ästhetik in Bezug auf alles was mit dem bekannten Firmenlogo entworfen und vertrieben wird, sondern auch auf die bestmöglichen Arbeitsbedingungen für seine Mitarbeiter. Die Einhaltung von ethischen und nachhaltigen Standards sind fester Bestandteil in der Firmenpolitik des Unternehmens. Die Verwendung hochwertiger, langlebiger Materialien, zeitlose Designs, geringe Materialabfälle und der Reparaturservice sind somit von Beginn an logische Prinzipien seiner Firmenphilosophie gewesen. Deshalb wird eine umfassende Garantieleistung für alle Produkte im Rahmen der “All Mighty” Rundum-Garantie angeboten. Osprey selbst beschreibt diese Garantieleistung wie folgt:

„Solltest du in der Verarbeitung Deines Rucksacks einen Defekt finden, werden wir Deinen Rucksack kostenlos reparieren oder ersetzen, solange er seine angemessene Lebensdauer nicht überschritten hat.

Obwohl Verschleiß, versehentliche Schäden, Defekte durch unsachgemäßen Gebrauch, sowie Probleme mit Produkten die ihre angemessene Lebensdauer überschritten haben nicht von der Garantie abgedeckt sind, werden wir stets unser Bestes tun Dir zu helfen. Falls eine Reparatur möglich ist, bieten wir Dir diese zu einem angemessenen Preis an.

Egal ob Du direkt über unsere Website ein Produkt gekauft hast oder von einem unserer Händler – unsere Garantie-Abteilung bearbeitet Deine Anfrage.“

Es blieb natürlich über die lange Geschichte des Unternehmens nicht nur bei der Produktion von Rucksäcken. Heute gehören Produkte zum Wandern, Reisen, Backpacken, Biken, Klettern, Laufen, Ski- und Snowboardfahren sowie für den Alltag zum Repertoire.

Im einem Interview sagen Mike einmal:

“Meine persönliche Philosophie ist, dass ich das Leben mehr genieße, wenn ich mich mit den Dingen, die ich selbst gebaut habe, umgebe. Ich verstehe meine Umgebung und verbinde mich besser mit meiner Umwelt.

Die Liebe, Dinge für mich und meine Freunde selber zu fertigen, hat mich dazu angeregt dieses Unternehmen zu starten. Ich begann mit der Fertigung von Tagesrucksäcken und Backpacking-Rucksäcken für Kunden, in Santa Cruz. Ich kam frisch aus der Universität, und habe es genossen mir meine Stunden selbst einzuteilen, Ausrüstungen zu bauen und Geschichten darüber zu hören, wie diese Ausrüstung um die Welt reiste.”

FAZIT?

Guter Allround-Rucksack für ausgedehnte Tage im Sattel, für die Sonntags-Tour wohl etwas zu groß. Kann auch gut als Wanderrucksack verwendet werden. Toller Sitz und hervorragende Qualität. Die LidLock-Helmhalterung taugt nur für bestimmte Helm-Modell für alle anderen gibt es keine alternativen Befestigungsmöglichkeiten.  Alles in allem sehr ordentlich, aber für mich wegen dem LidLock und der schlechten Trinkschlauch-Fixierung eher oberes Mittelfeld. 

#wirsehenunsdraussen ….

Osprey - Escapist 20

 

 

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