Im test

Test: OSPREY Arcane Large Day - Daypack

OSPREY Arcane Large Day - Daypack
Schlichtes, urbanes Design mit Outdoor-Feeling
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • schlichtes Design
  • gut organisierter Innenraum
  • flache, unauffällige Netztaschen
  • robust verarbeitet
  • überraschend regenfest

Nachteile

  • Netztaschen sehr klein
  • breit geschnitten
  • Öko-Konzept mit viel Werbesprech

Bewertung

Ich durfte die letzten Wochen einen Rucksack testen, von dem Osprey sagt, man wolle damit „ein bisschen Outdoor in den Alltag“ bringen. Ich war gepannt zu sehen, wie gut das gelungen ist.

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Der Tagesrucksack stammt aus der Lifestyle Linie „Arcane“. Osprey fasst diese ökologisch bewusste Produktlinie unter dem „White Label“ zusammen, das auch auf der Front des Arcane Large Day Pack prangt. Denn: Zwar nicht der gesamte Rucksack, aber immerhin das Obermaterial ist aus zu 100% recycled, vegan und PFC frei. Das Material wird als „500D Bluesign Recycled Polyester Packcloth“ bezeichnet. Insgesamt ist der Rucksack aber nicht Bluesign-Zertifiziert.

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Zwischen den hippen Rolltop-Modellen wirkt der Arcane Large Day Pack fast schon klassisch. Dennoch ist das schlichte Design sehr ansprechend und modern. Die Farben sind daher passenderweise nicht zu flashig, sondern gedämpft gehalten, im Falle des Testrucksacks in „Haybale Green“ und einem hellen Grau. Insgesamt ist das Aussehen des Rucksacks aber sehr gelungen. Er bietet einige nette Features, die nicht nur praktisch sind, sondern vor allem sehr reduziert und unauffällig ins Design integriert wurden.

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Das bereist erwähnte Obermaterial ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch robust und ausreichend wasserabweisend. Nach zwei Stunden am Fahrrad durch den herbstlichen, leichten Regen war das Innere trocken, im Gegensatz zu mir. Auch lässt sich der Rucksack außen gut reinigen: Ich war anfangs skeptisch, wie lange der grauweiße Boden des Rucksacks so bleiben würde, zu verfärbt vom Dreck ist er aber bisher nicht. Allerdings braucht der Rucksack durch seine robuste Bauweise lange zum Trocknen, wenn er gut gewaschen wurde.

Zu den Details des Rucksacks:

Die Front-Tasche ist gepolstert um die Sonnenbrille ohne Zerkratzen verstauen zu können. Sie trägt aber nicht auf und der Reißverschluss verschwindet unter der Naht.

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Außerdem finden sich außen am Rucksack zwei Netztaschen. Die Große ist an der Seite des Rucksacks. Sie ist extrem unscheinbar und lässt sich gut durch einen Längs-Schlitz bedienen. Eine 800ml fassende Earthwell-Flasche geht sich gerade nicht mehr aus. Passend zum hippen, urbanen Design, findet aber ein Mehrweg-Thermo-Kaffeebecher wie jener von Primus gut Platz. Ausgelegt ist die Tasche vmtl für 500ml. Eine weitere kleine Netztasche ist am linken Träger vernäht. Für die Sonnenbrille wird’s da leider schon eng. Auf den Werbefotos von Osprey sind z.B. ein Ubahn-Ticket oder ein Lippenbalsam verstaut. Nett – viel benutzt hab ich die kleine Netztasche nicht.

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Der breite Trageriemen oben am Rucksack ist praktisch und stört das Gesamtbild nicht.

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Wofür der kleine Karabiner da ist, mit dem der rechte Träger unten am Rucksack befestigt ist, hat sich mir noch nicht erschlossen. Die Produktbeschreibung auf der Osprey-Webseite führt einen „Schultergurt mit Clip-Verschluss für Diebstahlschutz“ an. Auch darauf kann ich mir keinen Reim machen. Vielleicht soll er auch einfach nur gut aussehen.

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Wirklich punkten kann der Rucksack neben dem schlichten Design aber mit seinem aufgeräumten Innenleben. An der Rückseite sind mehrere Fächer vernäht, in denen sich A4 große Bücher und Blöcke verstauen lassen. Durch die Polsterung der Fächer ist die hinterste Ablage aber vor allem für Laptops gedacht und gut geeignet. An der Vorderseite des Organisationsfaches gibt es neben Taschen für Stifte, Pass/Geldbörse und ähnliches auch ein Netz-Reißverschlussfach, dass über die gesamte Breite geöffnet werden kann, das ich hauptsächlich als Elektronik-Stauraum nutze, aber auch z.B. für den Kalender oder das ebook zu verwenden ist.

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Persönlich finde ich sehr genial, dass die Organisationsfächer recht schmal gehalten sind, und robust mit der Rückseite des Rucksacks vernäht sind. So fliegt nichts zu sehr herum, auch wenn der Rucksack nur halb voll ist. Umgekehrt bleibt etwa die Hälfte des Rucksacks frei verfügbar auch wenn Kalender und Laptop darin sind. Nichts kippt einem in den Weg. So lässt sich leicht die Jacke verstauen, ohne ein Buch zu verknittern. Hier machen sich die 20l Fassungsvermögen bemerkbar. Bürozeug und Sportsachen können hier gut coexistieren.

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Neben den teilweise zu kleinen bzw. reduzierten Netztaschen ist mein größter Kritikpunt, dass der Rucksack eher breit geschnitten ist und daher gerade am Fahrrad nicht ganz so gut sitzt. Da er auch keinen Brustgurt besitzt, fällt das doppelt auf. Die Rückenplatte ist nicht außergewöhnlich belüftet, reicht für einen Stadtrucksack aber meiner Meinung nach völlig aus.

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Insgesamt ein gelungener Rucksack für den Alltag, wenn man etwas „Outdoor-Feeling“ mitnehmen möchte. Wer von Osprey beim Sport oder Reisen überzeugt ist, wird hier auch für urbane Unternehmungen ein gutes Produkt finden. Das Design stand hier zwar offenbar im Vordergrund, die gute Platzorganisation im inneren wiegt das für ich aber auf. Nur das Öko-Konzept von Osprey wirkt beim Arcane Large Day Pack etwas halbherzig.

 

 

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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