Im test

Test: BLUE ICE Koala Rope Bag - Seilsack

BLUE ICE Koala Rope Bag - Seilsack
Ein lässiger und schlichter Seilsack - mal etwas anders.
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • Schlichtes Design
  • Wenige "herumfliegende" Gurte
  • Schnell zusammengepackt
  • intuitive Bedienung
  • robustes Material
  • 380g

Nachteile

  • Nicht geeigent für lange Zustiege
  • kleine Seilplane
  • in MSL nur bedingt sinnvoll
  • Seilplane nicht abtrennbar
  • keine Tasche für Kleinzeug

Bewertung

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Es hat schon etwas von einem Koala, wie der Seilsack von Blue Ice da über meinen Schultern hängt. Im Beutel dieses Koalas findet sich allerdings kein flauschiger Baby-Koala, sondern 80m Seil. Auch schön!

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Die ungewöhnliche Schultertaschen Konstruktion des Koala ist von Anfang an interessant: Blue Ice schließt damit eine Lücke zwischen Seil-Rucksäcken und Taschen mit Schulter-Riemen. Diese Variante ist nicht unbequem und lässt sich gut tragen. Gleichzeitig hängt nur ein Minimum an Riemen herum. Dieses schlichte Design spricht mich sehr an. Die Tasche wir entweder quer über die Schulter getragen wie eine Umhängetasche und mit einem Fifi-Hook vor der Brust verschlossen, oder, wenn man schon einen Rucksack trägt, mit offenem Fifi-Hook über den Rucksack gelegt. Letzteres wird beim einem vollen Seilsack allerdings bei längeren Zustiegen unangenehm, da das Polyester der Taschen aufeinander leicht rutscht.

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Die Verarbeitung ist solide. Das Ripstop-Material macht einen robusten Eindruck. Die Nähte und Stoffteile sind allesamt sehr gerade. So entstehen keine Nischen oder Wulste in denen sich der Dreck sammelt. Einzig am unteren Ende des Sacks muss regelmäßig aufgeräumt werden: Da der Seilsack schmal zuläuft versammelt sich dort alles an Blättern und Steinen. Das Material selbst lässt sich gut abwischen – eben auch wegen des geraden Schnitts. Alles sehr schnörkellos und somit auch nur 380g schwer.

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Der Stauraum ist größer, als man anfangs vielleicht glauben mag. 80m Seil haben gut Platz - da gehen sich auch noch Schuhe, Gurt und etwas Kleinzeug aus. Helm habe ich außen drangehängt. Zu voll wird der Sack unangenehm zu tragen. Mit 60m Seil hat man aber Luft. Das Seil liegt locker drinnen. Leider rutscht es bei längerem Tragen immer etwas nach unten und stopft sich ins untere Ende. Das muss man vor dem Klettern meist aufschütteln oder durchziehen. Sollte man aber sowieso öfter mal machen. Die Seilplane selbst ist laut Hersteller-Angabe 100x100x80 cm groß. Das ist mir persönlich ein wenig zu klein. Außerdem wird die Plane zum Seilsack hin schmäler. Grade beim 80m Seil ragt da schnell mal was über. Die Plane haut an den drei Seiten je eine Schlaufe. Zwei davon sind farblich markiert – rot und grün. So kann man findet man die Seilenden schnell wieder. Diese Schlaufen sind aber auch dazu da, um den Sack schnell wieder stopfen zu können. Das funktioniert so:

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Beim Koala ist im offenen Zustand der Reißverschluss, der längs verläuft, offen. Quasi ausgeweidet. Will man ihn packen, wird der Reißverschluss zur Hälfte zugezogen, bis man eine Stop-Markierung erreicht, die oberhalb zweier Griffschlaufen aufgedruckt ist. Nimmt man jetzt die zwei äußeren Griffschlaufen in die eine Hand und die drei Schlaufen an der Plane zusammen in die andere, kann man das Seil in den nun Horn-förmigen Sack gleiten lassen. Danach die restliche Plane, Gurt, Schuhe etc. dazustopfen und den Reißverschluss zuziehen. Hat man das ein paar Mal gemacht, flutscht das Zusammenpacken. Blue Ice hat dazu auch ein Video herausgebracht, dass ich unten eingebettet habe.

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Für wen ist der Koala jetzt aber interessant? Was ich feststellen musste: für lange Zustiege ist er mir zu ungemütlich. Lässig über die Schulter ist für die ersten 15 Minuten cool, und dann hätte man gerne einen Rucksack. Das macht keine Freude. Im II. Grad zum Klettergarten abklettern und aufpassen müssen, dass einem der Seilsack nicht von der Schulter zum Bauch vorrutscht macht auch wenig Spaß. Für Klettergärten ohne extreme Zustiege und die Halle finde ich ihn perfekt. Er ist kompakt, einfach und schnell zusammengesammelt, um zum nächsten Sektor weiterzuziehen. Dazu sieht er etwas ungewöhnlich aus, wenn man das mag. Kommt also darauf an, was man vermehrt macht.

Mein einziger definitiver Kritikpunkt ist eine fehlende Tasche für Handy, Schlüssel etc.

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Super genial fände ich auch, wenn man die Seilplane abzippen könnte. Denn der Koala lässt sich auch als "Stopfsack" benutzen. Wenn er auf einem Ende aufgehängt wird (üblicherweise am Stand) und der Reißverschluss bis zur Stop-Markierung offen ist, kann man ihn mit dem Seil stopfen und es danach wieder ganz einfach ausgeben. Das sieht man oft beim Canyoning. Ich hab das am Boden ausprobiert und es funktioniert. Allerdings fand ich es beim Mehrseillängen überflüssig bis unpraktisch den Seilsack mitzunehmen. Aber es sei darauf hingewiesen, dass der Koala das auch kann.

Mehr gibt’s dazu nicht zu sagen.

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