Im test

Test: SCARPA Quantix SF - Kletterschuhe Herren

SCARPA Quantix SF - Kletterschuhe Herren
Toller Allrounder von Scarpa
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • Guter Sitz
  • Viel Grip
  • Präzises Treten möglich
  • Schnelles Anziehen dank Klettverschluss
  • Feinfühlig

Nachteile

  • Biegt sich etwas stark durch bei kleinen Tritten

Bewertung

Für OUTSIDEstories durfte ich in den letzten Wochen neue Kletterschuhe von SCARPA testen und zwar die QUANTIX SF.

Scarpa beschreibt die Schuhe als Neuheit für das Präzisionsklettern. Das Internet feiert ihn bereits als leichten Allrounder für fast alle Einsatzgebiete. Lasst uns also erstmal die Features des Schuhs genauer unter die Lupe nehmen.

Neu ausgepackt

Features

Scarpa bietet Schuhe für schmale, mittelbreite und weite Füße an. Die Leistenformen von Scarpa werden unterteilt in klassisch, zentriert und quadratisch.

Die QUANTIX SF werden als ideal für mittelbreite Füße und als quadratisch kategorisiert.

Der Fokus des Einsatzzwecks liegt voll auf Sportklettern, dicht gefolgt von Bouldern, auch in den beiden weiteren Kategorien Indoor und Multipitch, also Mehrseillängen, werden die Schuhe noch als gut zu nutzen bewertet.

Scarpa bietet hierzu auf der hauseigenen Homepage übrigens eine klasse Übersicht an, welche Schuhfamilien sich für welche Kletter- und Fuß-Art am besten eignen. Ein Blick lohnt sich definitiv, um zu prüfen ob man richtig liegt! Der QUANTIX SF ist in der Gesamtübersicht leider noch nicht eingepflegt (Stand Nov.2022).

Kommen wir zu den verwendeten Materialien und Details:

  • Das Obermaterial besteht aus zweiteiligem Lorenzi Microfaser mit Alcantara Einsätzen im Bereich des großen Zehs.
  • Das Active Randing mit SF System bedeutet, dass der umlaufende Gummi-Kantenschutz  im Zehenbereich gleichzeitig als Spannsystem fungiert, was zu einer sehr guten Positionierung sowie festem Sitz führt.
  • Auf der Gegenseite sorgt das PAF (Pressure absorbing fit) System für guten Fersenhalt. Die Spannbänder sind im Bereich der Achillesferse unterbrochen und mit einem Gummiband verbunden. Das sorgt für keinerlei Einschneiden und stabilen Sitz egal bei welcher Fusstellung.
  • Als Gummi wird mit dem M50 Rubber der weichste im gesamten Sortiment verwendet, was den Schuh an sich sehr anschmiegsam macht.
  • Die Sohle kommt von VIBRAM und zwar die XS GRIP 2 die auch für sehr viel Grip und Reibung steht.
  • Die Schuhe haben eine geringe bis mäßige Vorspannung, einen mittleren Downturn und sind assymetrisch.

Schuh Check  Schuh Check

Rein von den nüchternen Daten her betrachtet kann die ambitionierte Allrounder-Beschreibung also ganz gut passen! Ob es stimmt hab ich natürlich geprüft! Dazu später mehr.

Optik

Der Schuh kommt in orange-gelb und schwarz daher mit jeweils zwei Klettverschluss-Schnallen. Das Scarpa Logo findet sich seitlich und die Typenbezeichnung auf dem hinteren der beiden Straps.

Auffällig ist der relativ weiche Fersenbereich, der nur zentral von einem Gummiband durchzogen wird, an der Seite aber recht weich ist. Um den Zehenbereich bei Toe-Hooks zu schützen, geht über den Zehenbereich auch noch ein Gummiband.

Angezogen

Passform

Ich habe eine Fußlänge von ca. 27,8 cm und habe daher die Größe 43 1/2 getestet. Die Schuhe sitzen sehr gut, anfangs konnte ich sie aber kaum länger als 15 Minuten am Stück tragen, mittlerweile kann ich sie auch teils komplett anlassen bei einer 2h Boulder-Session. Beim Seilklettern bin ich beim Sichern dann immer aus der Ferse herausgeschlüpft. Hier kann ich trotzdem noch gut damit stehen und laufen, da der Fersenbereich sehr „dünn“ gestaltet ist und sich schön faltet.

Ein bissl störend sind die langen hinteren Reißverschlussbänder. Ziehe ich die Bänder mal richtig fest, sind sie so weit unten, dass ich schon teils darauf rumlaufe…beim Bouldern etwas nervig. Geht man z.B. durch einen Trainingsbereich mit Teppich, klettert man am Boden und macht lustige Klett- Geräusche. Ansonsten fixieren die Straps aber top und sehr gleichmäßig.

Beim Klettern ermöglicht der Downturn ein sehr präzises Treten und gutes Drehen auch auf kleinen Tritten. Um voll auf wirklich kleinen Leisten zu stehen, finde ich den Schuh aber etwas weich, er biegt sich unter Last dann doch etwas durch und erfordert viel Zehenkraft, um sich zu halten.

Auch an der Kante beim hohen Antreten gut! kleine Tritte

Testbedingungen

Saison- und witterungsbedingt konnte ich die Schuhe bisher leider nur Indoor testen beim Seilklettern und Bouldern. Meist 1-2x pro Woche.

Wie schon erwähnt, tritt sich der Schuh super genau und hat einen klasse Sitz! Auch bei Toe und Heel Hooks bewegt sich da erstmal nix. Gerade beim Heel hook ist der dünne Fersenbereich angenehm, um die richtige Position zu ertasten. Hat man diese gefunden, puffert das dünne Material jedoch auch wenig, sodass es schon mal etwas zwicken kann, wenn`s mal etwas länger dauert, bis es weitergeht.

Auf Reibung an der Wand stehen funktioniert auch hervorragend, solange man genügend Druck aufrecht erhält. Wie oben bereits erwähnt, funktionieren kleinste Tritte relativ gut, es braucht dann aber schon viel Power in den Zehen, damit der Fuß nicht nachgibt, der Schuh sich dann durchbiegt und man abrutscht. Für „Plattengeschleiche“ ist der Downturn auch noch ok, wobei hier andere Modelle komfortabler sind.

Plattig stabil auf der Außenspitze

 

Fazit

Ich habe momentan 2 Bestands-Kletterschuhe von SCARPA und zwar den bequemen ORIGIN für lange Sessions und den ARPIA wenn es etwas ambitionierter wird.

Nahaufnahme Seilklettern und wieder bergab s

Seit dem der QUANTIX SF im Haus ist, hatte ich keinen der beiden mehr an, auch wenn der ORIGIN natürlich richtig gemütlich ist und für die meisten Hallenaktivitäten auch ausreichend gut funktioniert. Nachdem der QUANTIX SF sich noch etwas an den Fuß angepasst hat, ist er wirklich ein super Allrounder, der leicht, relativ bequem und mit viel Gefühl geklettert werden kann.

Bei 9 von 10 Routen wird er super gut funktionieren. Die Haftung außerhalb der Halle kann ich hoffentlich kommende Saison unter die Lupe nehmen. Mein bisheriger Eindruck ist auf jeden Fall durchweg positiv! Wenn der Schuh zum Fuß passt, bekommt man mit dem QUANTIX SF einen treuen Begleiter, der einen nicht im Stich lässt.

Für spezielle Vorlieben oder Kletterarten kann man ja immer noch ein Ergänzungsmodell dazu nehmen. Preislich ist der Schuh mit 149,95 € definitiv kein Schnäppchen aber auch nicht übertrieben teuer. Wenn man aber einen guten Allrounder sucht, kann man sich ja das optionale zweite Paar dadurch sparen und schon wird das ganze preislich wieder sehr interessant! Passform und Vorlieben müssen halt wie bei allen andern Kletterschuhen auch passen.

Von mir gibt’s volle Punkte!

 

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WEITERE BEWERTUNGEN

Bequemer und präziser Allround-Kletterschuh
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • Gute Passform
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Sehr guter Grip
  • Sehr gut positionierte Einstiegs Schlaufen
  • Dank Mesh gut durchlüftet
  • Guter Grip für Toe- und Heelhooks

Nachteile

  • Preis
  • Größenfindung über die Größentabelle

Bewertung

Kletterschuhe im Kies

Ich durfte über die letzten Wochen die neuen Quantix SF Kletterschueh von Scarpa testen und im folgenden Text gebe ich euch meine Eindrücke wieder.

Über Scarpa

Scarpa wurde als kleine Schuhmanufaktur 1938 in Norditalien gegründet. Über die Jahre hat sich Scarpa zu einer international bekannten und geschätzten Outdoor Marke entwickelt und bietet neben Berg- und Kletterschuhen auch Ski-, Trekking-, Hiking-, Running- sowie Lifestyle-Schuhe an.

90 Prozent der Herstellung und Materialbeschaffung findet mittlerweile unter strengen Auflagen in Europa statt, 60% Prozent sogar direkt in Italien. Dadurch werden hohe Standards und gute Qualität garantiert. Die Bergsteiger Linie wird sogar zu 100% in Italien produziert. Die Scarpa Produkte werden außerdem zu 85% in eigenen Fabriken hergestellt, was eine sehr gute Kontrolle der Produktionskette sowie der sozialen und ökologischen Praktiken in der Produktion ermöglicht.

Die Standorte von Scarpa wurden mit Photovoltaikanlagen versehen und sparen somit rund 320 Tonnen CO2 Emissionen pro Jahr ein.

Scarpa entwickelt sich von Jahr zu Jahr weiter und entwickelt das Unternehmen wie auch die Produkte in eine mehr und mehr nachhaltigere Richtung.

Schuhe auf KartonKlettverschlussSchuhe von Oben

von vornevon hintenFerseFerse von innenGummi

Toepad und KantekanteKlettverschlussMeshFlaggeFerse innenLaschemesh

Erster Eindruck

Der Schuh kommt in einem normalen Schuhkarton ohne viel unnötiges Verpackungsmaterial. Die Schuhe sehen auf den ersten Blick aggressiver aus, als auf den Bildern im Internet. Die Verarbeitung ist sehr gut und der Schuh riecht angenehm nach neuem Kletterschuh (kein unangenehmer chemischer Geruch oder Ähnliches).

Das Design gefällt mir sehr gut und so kleine Details wie die italienische Flagge lassen den Schuh sehr gut aussehen. Die Laschen des Klettverschlusses machen ebenfalls einen sehr robusten Eindruck. Der Klettverschluss ist auch sehr schwergängig und man wird hier wohl keine Probleme haben, das sich dieser beim Klettern versehentlich öffnen könnte. Außerdem ist der Bereich auf dem Fußspann aus Mesh, vermutlich bekommt man in dem Schuh nicht zu dolle Schweißfüße.

 

Passform

Ich habe bereits vorher Laufschuhe von Scarpa in einer 41 gehabt, daher habe ich versucht, mich neben der Größentabelle auch daran etwas zu orientieren. Allerdings lief das beim ersten Anlauf schief und die Schuhe waren eine halbe Nummer zu klein. Nun kann man sagen, eine halbe Nummer beim Kletterschuh ist ja nicht so schlimm, der weitet sich ja noch, aber ich habe sofort Krämpfe in den Füßen bekommen, sobald ich in sie hinein geschlüpft bin. Mit einer 39 ½ fahre ich nun richtig gut, allerdings nur wenn ich den Schuh Barfuß trage.

Mit Socken passe ich nicht hinein. Der Schuh sitzt vorne sehr eng, aber nicht so, dass ich Schmerzen habe. Klar, Laufen fällt damit nicht gerade leicht (soll es ja auch nicht), aber ich muss den Schuh nicht nach jedem Boulderproblem ausziehen. Aber so nach 20-30 Minuten tut es dann doch mal gut, wenn man zumindest mit der Ferse aus dem Schuh schlüpft, was hier sehr gut funktioniert, da die Ferse sehr weich und nicht so steif ist, wie bei manch anderen Schuh.

Außerdem lässt sich der Schuh dank der zwei Laschen richtig gut anziehen. Ich habe auch trotz recht schmaler Füße nicht das Problem, dass der Schuh irgendwo zu weit ist oder irgendwo zu viel Luft ist. Über die Wochen hat sich der Schuh nun auch noch einmal etwas geweitet und angepasst und  ich will meinen, nun sitzt er wie angegossen. Lediglich an der Ferse habe ich ein Wenig Luft, aber dazu später mehr.

an den Füßenanziehen

Ich möchte noch erwähnen, dass ich mir über die Jahre angewöhnt habe hauptsächlich in symmetrischen Schuhen ohne Vorspannung zu klettern und zu Bouldern und meine “Waffen” also sehr asymmetrische Schuhe mit viel Vorspannung und starkem Downturn nur dann angezogen habe, wenn ich mit meinen “normalen” Kletterschuhen nicht mehr weitergekommen bin oder ich den Placebo Effekt der “besseren” Schuhe nutzen wollte.

Daher bin ich Kletterschuhe gewohnt, die man quasi den ganzen Tag durchgehend tragen kann, aber auch Schuhe, die man nach jedem Boulderproblem bzw. beim Klettern noch am Top gleich ausziehen muss. Einen Allrounder wie hier hatte ich bisher noch nicht. Aber ich muss sagen, dass ich sehr positiv überrascht bin. Beim ersten Anziehen hatte ich gleich das Gefühl, einen sehr präzisen Schuh an den Füßen zu haben, gleichzeitig fiel mir aber auch direkt der angenehme Komfort und Platz für die kleineren Zehen auf.

 

Technologien/ Features

Der Schuh besteht aus einem mehrteiligen Obermaterial aus zweilagigem Lorenzi-Mikrofaser. Außerdem wurde im Innern des Schuhs der Bereich um den großen Zeh mit einem Alcantara-Einsatz versehen, was man im folgenden Bild gut erkennen kann. Ich fühle zwar mit dem Zeh das Alcantara nicht direkt, ich kann nur sagen, dass es erstaunlich bequem ist.

Alcantara

 Der Schuh ist leicht asymmetrisch, hat eine Vorspannung und einen mittleren Downturn.

Hier Kurz die Begriffe mit Bildern erklärt (ich habe hier mal meinen Standard Schuh daneben gelegt, über die Jahre und das viele neu Besohlen, hat dieser allerdings schon ein wenig seine ursprüngliche Form verloren):

Die Vorspannung beschreibt die Spannung, wie über einen Gummi an der Ferse in der Sohle aufgebaut wird und lässt sich gut daran erkennen wie sehr die Ferse nach vorne gezogen ist:

Vorspannung

Der Downturn beschreibt einen nach unten gebogenen Vorderfußbereich, bzw. die Biegung der Sohle zwischen Ferse und Fußspitze:

Downturn

Symmetrie / Asymmetrie beschreibt die Nachbildung des Fußes. Symmetrische Schuhe ähneln eher normalen Schuhen:

Asymmetrie

Laut Scarpa soll der Schuh eine Art Allrounder sein, welcher aufgrund der verschiedenen Technologien sehr guten Support aber gleichzeitig auch guten Komfort bieten soll. Vor allem wird durch die Form weniger Druck auf die kleineren Zehen ausgeübt, was den Schuh wesentlich bequemer, aber dadurch nicht weniger präzise macht.

SF System:

Sind des SF (Singe-Frame Technologie) System ist es, den Fuß von unten wie eine Hand (siehe Foto) zu umschließen, um ihn fest in Position zu halten. Der Einzelgummischutz, welcher den Zehenbereich umfasst, dient gleichzeitig als Spannsystem. 

Da dieser einteilige Gummi über keine Unterbrechungen verfügt. passt er sich perfekt der Dynamik der Fußbewegungen an.

Hand  

Außedem Knickt der Schuh nicht unangenehm. ein bei Starker Belastung was den "Gummi Fingern" zu verdanken ist:

Gummifinger

PAF System:

Der Schuh ist außerdem noch mit dem PAF (Pressure-Aborbing-Fit) System versehen.

Dies ist ein innovatives System von Scarpa, welches die Spannung an der Ferse verbessern soll.

Das starke Spannband wird hierbei hinter der Ferse unterbrochen, damit weniger Druck auf die Achillessehne ausgeübt wird. Dort kommt ein weicherer Gummi als Verbindungsstück zum Einsatz, der wie eine "Brücke" funktionieren und eine vollständige Anpassung an die individuelle Fersenform ermöglichen soll.

Die Löcher am oberen Ende des PAF dienen als Indikatoren, um zu erkennen, wie stark die Spannung/Unterstützung ist: Ein Loch für leichte Spannung, Zwei Löcher für mittlere Spannung, drei Löcher für starke Spannung.

M50 Rubber:

Der M50 Gummi ist eine sehr weiche Gummimischung, die laut Scarpa die besten Anpassungseigenschaften an die natürliche Form von Fuß und Zehen bieten sollen. Das anpassungsfähige Material erzielt einen Shore A-Härtewert von 50 (daher der Name) und eignet sich dementsprechend ideal für den Einsatz in unserem SRT-System (Surround Rubber Tension), Zehenkappen und strategisch wichtigen Positionen am Schuh Obermaterial. Beim Quantix SF kommt der M50 Rubber als Toepad zum Einsatz für sichere Toehooks.

m50

Sohle:

Bei dem Quantix SF kommt die Vibram XS Grip 2 in einer Stärke von 3.5 mm zum Einsatz. Eine bekannte Sohle im Bereich der Kletterschuhe, die bei vielen Herstellern zum Einsatz kommt.

SOhleSohle Ferse

Wer mehr zu dem Aufbau wissen möchte sollte sich das folgende Video von Epic TV anschauen, hier sieht man die Sohle nochmal in ihren Einzelteilen:

Im Einsatz

Leider konnte ich den Schuh weder am Fels noch im Seil testen. Der Schuh ist nur bei Bouldersessions drinnen und draußen an einer Boulderanlage aus Beton zum Einsatz gekommen, worauf ich im folgenden Bericht einzeln eingehen werde.

Kleiner TrittKleiner Tritt  

In der Halle:

Wie bereits erwähnt fühlt sich der Schuh mit der leichten Asymmetrie und dem Downturn recht präzise an und das ist er auch. Von der ersten Route an, vermittelte mir der Schuh einen sicheren Halt und auch ein recht gutes Gefühl für die Wand und Griffe, obwohl hier ein wenig mehr Sensibilität angenehmer wäre, welche durch die Dicke der Sohle verloren geht. Gerade bei Routen wo es auf Reibung und Balance ankommt, bei denen man, um die Balance zu halten, nicht ständig auf die Füße schauen kann, sondern mit den Füßen ertasten muss wo man sie positionieren muss, ist mir dies aufgefallen.

Damit will ich aber nicht sagen, dass ich kein Vertrauen in den Grip der Schuhe hatte. Der Grip ist sehr gut und da alle meine Kletterschuhe die Vibram XS Grip 2 Sohle haben, fühlt sich diese auch am Quantix SF sehr gewohnt und vertraut an. Auf kleinen Tritten und auch auf abschüssigen Wänden oder Volumen tut der Gummi was er tun soll, er hält und das sehr gut. Klar kommt man hier und da auch mal ins Rutschen, was man aber mit besserer Tritttechnik in den Griff bekommen kann.

Auch Heelhooks auf stark abfallenden Volumen haben wunderbar gehalten und das, obwohl die Verse ziemlich locker und bequem Sitzt. Dies hat mich dann doch überrascht, da ich vorab davon ausgegangen bin, dass dies die Schwäche des Quantix SF sein könnte. Und auch das Toepad aus M50 Rubber hält trotz der kleinen Auflagefläche wunderbar, wie man auf dem Foto sehen kann. Toehooks fühlen sich sehr gut an und das Obermaterial ist dünn genug, damit man auch ein gutes Gespür für den Hook hat. Dank des Mesh im Bereich des Spanns, kann der Fuß außerdem sehr gut Atmen und man fängt nicht so schnell an zu schwitzen, wie in anderen Schuhen.

VolumenToehookToehook

Draußen am Beton

Beton

Diese Boulderanlage aus Beton ist so ziemlich der Endgegner für Haut und Schuhe bei mir in der Gegend. So einige Schuhe haben hier bereits einiges an Gummi gelassen und mussten danach neu besohlt werden. Also eine perfekte Anlage zum Testen eines neuen Paars Kletterschuhe.

Hier gibt es viele überhängende Passagen mit kleinen Leisten, die präzise Fußarbeit benötigen. Und auch abschüssige Flächen, welche durch die Jahre und die Witterung ungewöhnlich glatt für Beton geworden sind, auf denen man nur mit präzisem Treten und guter Druckverteilung den nötigen Halt findet. Aber auch hier hat sich der Quantix SF sehr gut geschlagen und das auch viel besser als mein bequemer Kletterschuh, den ich sonst nutze. Natürlich wurde hier die Gummisohle wesentlich doller als in der Halle beansprucht, aber nicht doller als ich es von anderen Schuhen gewohnt bin. Auch Heelhooks halten hier wunderbar und fühlen sich sicher an. Hier werde ich in Zukunft auf jeden Fall immer den Quantix SF nutzen.

BetonLeisteHeelhookReibung

Fazit

Ich bin nach sechs Wochen Testen sehr vom Scarpa Quantix SF überzeugt. Das ist das erste Mal, dass ich in einem Scarpa Schuh klettere und er steht meiner bis dato bevorzugten Marke in nichts nach. Ich bin auch ein wenig überrascht, da de Quantix SF ein Allrounder ist und man in der Regel den Eindruck hat, dass Allrounder alles ein bisschen können aber nichts richtig. Diesen Schuh empfinde ich als sehr gelungen und auch wenn ich Ihn nicht im Seil testen konnte, weiß ich nicht was dagegen sprechen sollte auch in langen Routen meinen Spaß mit diesem Schuh zu haben. Gerade hier denke ich, kommen die Vorteile des Schuhs, also der Komfort trotz Downturn, Asymmetrie und Vorspannung gut zur Geltung. 

Außer dem recht hohen Preis (hierbei muss man allerdings bedenken, dass generell bei allen Schuhen die Preise gestiegen sind) und der Größenfindung über die Größentabelle, kann ich nichts Negatives über den Schuh berichten. Solltet Ihr Interesse an dem Schuh haben, dann probiert ihn am besten im Outdoor Laden eures Vertrauens an. Da könnt ihr dann sicher sein, die richtige Größe zu finden und der Einzelhandel freut sich auch. Außerdem gibt es den Schuh auch in einer schmaleren Damen-Version.

 

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WEITERE BEWERTUNGEN

Sehr guter Allrounder mit hochwertiger Performance
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • auch für Anfänger geeignet
  • hohe Präzision
  • 2 Anziehschlaufen
  • flexibel anpassendes Fersenstück
  • leichte Vorspannung
  • hochwertiges Material

Nachteile

  • lange Klettverschlüsse

Bewertung

Scarpa Quantix SF

Der Quantix von Scarpa ist ein Allrounder unter den Kletterschuhen und zeichnet sich durch sein SF – Technologie aus. SF steht für Single-Frame und bedeutet, dass die Technologie den Schuh von unten wie eine Hand umschließt, was für besonderen Grip sorgen soll, so zmdst. der Hersteller. Was habe ich aber nun davon, dass eine Technologie den Schuh von unten wie eine Hand umgreift? Dies klingt für mich zunächst nur wenig greifbar, so dass ich beim Test hier genauer hinschauen wollte.

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Zunächst jedoch einige Facts zum Schuh:

GEWICHT 235 g (½ Paar, Größe 40)

GRÖßE 34-46 (mit ½ Größen)

Vorkommen:  Der Quantix ist auch als Frauenmodell verfügbar.

Leiste: normal geschnitten

 

Zudem dürfen natürlich einige Infos zum Material nicht fehlen:

Das Obermaterial besteht einerseits aus zweilagigem Lorenzi Mikrofaser, wie man es von schnelltrocknenden Outdoor-Handtüchern kennt. Im Bereich des großen Zehs ist schließlich Alcantara eingearbeitet worden, ein nachhaltiger High-Tech Mikrofaserstoff, welcher sich durch seine veloursartige Oberfläche auszeichnet. Ebenso soll das Material besonders widerstandsfähig, atmungsaktiv und pflegeleicht.

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Bei der Innensohle ist ¾ der Länge Flexan verarbeitet. Flexan ist ein mittelfestes, mit Latex gesättigtes Zellulose-Flächenmaterial, das als Zwischensohle und allseitige Verstärkungsteile für Lederwaren verwendet wird. Diese ist 1,4 mm dick.

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Die Sohle selbst wiederum ist eine 3,5mm Vibram Sohle mit dem Modell-Namen XS Grip 2. Diese ist wiederum eine Neuauflage und Weiterentwicklung XS Grip Sohle und soll über noch bessere Reibungseigenschaften, Abrieb und Kantenstabilität verfügen.

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Im Test zeigte sich, dass die Sohle hierbei sehr sensibel reagiert, was einem an der Wand ein noch gutes Gefühl gibt. Gefahr ist hierbei jedoch auch die schnellere Abnutzung, welche sich in der Kürze des Tests bislang aber noch nicht feststellen lässt. Daher habe ich die Hoffnung, dass ich eine lange Zeit Freude an dem Schuh haben werde.

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Der Spann ist mit einem atmungsaktiven und elastischem Mesh ausgestattet. Als Schnürung dienen zwei gegensätzlich ausgerichtete Klettverschlüsse, um einen optimalen Halt im Schuh zu bieten.

 

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Technologie: Nun sei die SF oder auch Active Randing Technologie vorgestellt, die schließlich das Besondere des Quantix ist. Der einzelne Gummischutz im Zehenbereich stellt ein Spannsystem dar, bei dem es keine Unterbrechungen gibt und somit für eine sehr gute Anpassung des Gummis sorgt. Dabei wird beim Steigen in der Wand der Druck gleichmäßig über die Zehenbox verteilt, was ein Herauszögern der Ermüdung in der Wadenmuskulatur zur Folge hat.  Diese Technologie erkennt man gut anhand des folgenden Bildes. Die Sohle schließt sich komplett einmal um den Schuh herum, so dass Druck und Spannung gleichmäßig verteilt werden, die Flexibilität damit aber weiterhin hoch ist. Hier auf den Bilder sieht man auch wirklich gut, was es mit der Hand auf sich hat, die sich um den Fuß von unten legt :)

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In der Praxis:

Beim ersten Versuch des Hineinschlüpfens war es mal wieder so weit. Das grausige Gefühl in einen neuen Kletterschuh hinschlüpfen zu müssen. Auch wenn das Mesh -Material am Spann insgesamt für eine gute Dehnung sorgte, und zwei Anziehschlaufen helfen,  waren direkter Unmut vorhanden: Die Zehen waren in ihrer Box arg eingeengt und ein schmerzhafter Impuls, den Schuh so schnell wie möglich wieder auszuziehen, schoss empor.. Doch so schnell gibt man natürlich nicht auf und dank der zwei Anziehschlaufen an der Ferse gelang es mir, den Fuß besser in die Position zu bringen. Neben den Schlaufen war dabei sehr das elastische Fersenmaterial hilfreich, welche sich gut an die jeweilige Fersenform anpasst.

Hier gilt es dennoch die Ferse gut zu positionieren. Problem bei Testschuhen ist natürlich, dass man keine weiteren Größen zur Auswahl hat, und so habe ich, der ich normalerweise die Größe 46 trage, mit dem Größenmesshelfer auf der Homepage von Scarpa mich auch bei den Quantix für die Größe 46 entschieden. Könnte ich noch einmal wählen, würde ich wahrscheinlich doch zu einer halben Nummer größer tendieren, da ich nach jeder Kletterrunde so schnell wie möglich immer noch darauf bedacht bin, meinen rechten Fuß von den Schuhen zu befreien. Hier kommt jedoch auch ein individuelles Manko zum Tragen, da mein rechter Fuß etwas größer als mein linker daher kommt, so dass gerade rechts der Schuh zu Beginn einer Klettersession immens drückt. Von der Leiste ist der Schuh für einen mittelbreiten Fuß wie dem meinigen gut geeignet. Auch bietet die Zehenbox nach oben hin durchaus etwas mehr Spielraum.

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Da der Weg zum Fels momentan ein wenig weit ist, wurde der Quantix von mir vorzugsweise bei Klettereien in der Boulderhalle getragen, hoffe jedoch ihn bald auch im richtigen Fels einsetzen zu können, um auch von meinen Erfahrungen dort berichten zu können. Nach nun 6 wöchigem Test lässt sich feststellen, dass die Quantix bis auf die Schmerzen an den rechten Zehen sich meinem Fuß sehr gut angepasst haben. Trotz Barfußkletterns und langem Tragen zeigte sich meine Haut an keiner Stelle gereizt.  Negativ ist hinsichtlich des Tragekomforts nur aufgefallen, dass die Klettverschlüsse immens lang sind. Wenn ich die Quantix komplett schließe, stehen fast 3,5 cm über dem Klettverschluss über. Hier wäre weniger sicherlich mehr gewesen.

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Beim Klettern selbst zeigte der Quantix aber seine Stärke insbesondere an kleinen Kanten. Hier empfand ich mehr Sicherheit und Präzision als mit meinen alten Schuhen. Auch die Vibram Sohle sorgt für immens Grip und Stabilität. Hier ist insbesondere die seitliche Präzision hervorzuheben. Die Vorspannung des Quantix ist zwar vorhanden aber nicht so stark, als dass nicht auch Anfänger damit zurecht kommen könnten. Nichts desto trotz hatte ich das Gefühl, dass der Schuh sensibel weiter gibt, was geht oder was nicht geht.

cc

 

Fazit:

Für mich ein leistungsstarker Kletterschuh, der eine tolle allgemeine Performance bietet. Auch die Tragequalität ist für einen Kletterschuh vollkommen im grünen Bereich, so dass man ihn durchaus auch für längere Zeit an den Füßen haben könnte, sofern man nicht über zwei unterschiedlich große Füße verfügt 😉 Kleiner Bonuspunkt am Ende: Scarpa bietet 2 Jahre Garantie auf seine Schuhe.

 

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