Ich habe von OutsideStories die Method S Kletterschuhe von Black Diamond zum Testen bekommen und möchte hier von meinen Erfahrungen mit den Schuhen berichten.

Zu Beginn meiner Testphase hatte ich etwas Probleme mit der Größenfindung bei den Schuhen, da Sie in meinen Augen extrem klein ausfallen.  Ich habe bei Straßenschuhen Größe 43-44 und trage bei meinen anderen Kletterschuhen von Red Chili die Größe 9,5 für Kletterschuhe verhältnismäßig bequem.

Zuerst habe ich also auch Größe 9,5 bestellt, diese musste ich aber leider zurückschicken, da ich mit der Ferse selbst bei komplett angewinkelten Zehen nicht in den Schuh gekommen bin. Also habe ich dann Größe 10,5 bekommen und selbst die sind noch deutlich enger als meine anderen Kletterschuhe, passen aber und werden sich mit der Zeit auch bestimmt noch ein wenig dehnen. Trotzdem habe ich Probleme mit dem An- und Ausziehen, was wahrscheinlich daran liegt, dass es nur einen Klettverschluss gibt und der Schuh sich nicht wirklich weit öffnen lässt. 

Ich muss also immer ordentlich an den Anziehschlaufen zerren bis der Fuß endlich in den Schuh rutscht. Wenn er dann aber mal sitzt, sitzt er recht angenehm. Diese Problematik ist aber vielleicht auch von der Fußform abhängig und wird durch meine eher breiten Füße verstärkt.

Der Method S ist vorrangig für steiles Gelände und das Klettern im Überhang konzipiert. Er hat eine mittlere Vorspannung und leichten Downturn, wodurch er vor allem auch für das Treten auf kleinen Kanten und Leisten geeignet ist und die Kräfteverteilung auf den Fuß sehr gut unterstützt.

Auf dem Vorderfuß ist noch eine extra Gummierung mit einem leichten Profil angebracht, welche bei Toehooks extrem hilfreich ist.

Auch die Ausformung der Ferse unterstützt super bei Heelhooks. Aber nicht nur im Überhang funktioniert der Schuh super, sondern auch auf großen Volumen und an Platten hält die sogenannte „Black Label Fuse“ Sohle super.  Der Gummi ist recht weich und somit extrem rutschfest, wenn es auf Reibung ankommt.

Leider ist es zur Zeit nicht möglich den Schuh neu besohlen zu lassen. Das Material wird nicht zum Verkauf angeboten und auch bei Black Diamond selbst gibt es nicht die Möglichkeit die Sohle austauschen zu lassen.

Alles in allem handelt es sich bei dem Method S um einen sehr vielseitigen Kletterschuh, der zwar für steiles Klettern im Überhang konzipiert ist, aber nach meiner Erfahrung auch sehr gut an Platten und auf großen Volumen funktioniert. Ich würde nur empfehlen den Schuh im Laden anzuprobieren um die richtige Größe zu finden und zu spüren ob die sehr enge Passform zum Fuß passt. Das Design mit der Camouflage-Optik finde ich persönlich etwas gewöhnungsbedürftig aber Geschmäcker sind ja zum Glück bekanntlich verschieden.

Ich würde den Method S auf jeden Fall an fortgeschrittene Kletterer weiterempfehlen!

Als Produkttest bei Outside Stories wurde mir der Method S Kletterschuh von Black Diamond zum Testen zur Verfügung gestellt. Ich habe den Schuh an unterschiedlichen Wänden getestet und hier ist mein Testbericht.

Zur besseren Übersicht, hier eine kurze Übersicht über meinen Testbericht:

• Über Black Diamond
• Erster Eindruck und Verarbeitung
• Technologien und Features
• Passform
• im Einsatz
• Fazit

Über Black Diamond

Black Diamond ging 1989 aus dem Unternehmen Chouinard Equipment hervor und startete mit diesem neuen Namen in Salt Lake City am Fuße der Wasatch Mountains. Black Diamond ist bekannt für seine Big Wall Ausrüstung, aber auch für normales Sportklettern, Bouldern, Skifahren und Trailrunning bietet Black Diamond mittlerweile ein breites Repertoire an Ausrüstung.

Bezüglich der Nachhaltigkeit ist Black Diamond gut ziemlich gut aufgestellt, hier ein paar Beispiele:

• Der 12.000 Quadratmeter große Firmensitz in Salt Lake City erzeugt mit seiner 2200 Watt Photovoltaikanlage jedes Jahr etwa 3000 kWh Strom und erfüllt damit die LEED-Zertifizierung  
• Das Unternehmen ist im Blue Sky-Programms und bezieht 180.000 kWh Blue Sky-Windkraft jedes Jahr  
• Mit dem Higg Index quantifizieren BD den CO2-Fußabdruck aller Geschäftsbereiche, um Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren  
• Außerdem werden viele Materialien recycelt, BD ist Gründungsmitglied der Climate Action Corps der Outdoor Industry Association und der Outdoor Industry Association „Fair Labor Working Group“

Wer mehr dazu wissen möchte wird hier fündig.

Erster Eindruck und Verarbeitung

Bereits als ich gefragt wurde, ob ich den Method S von Black Diamond testen möchte und ich die Produktfotos im Internet sah, ist mir das coole Design aufgefallen. Vor allem live kann das Design noch besser überzeugen und gefällt mir ausgesprochen gut. Bei der Damen Version wurde hier allerdings das Orange durch ein leichtes Lila bzw. Flieder ersetzt, was optisch nicht mehr so gut wirkt, wie ich finde.

Die Verarbeitung ist sehr gut und die verwendeten Materialien machen einen sehr hochwertigen Eindruck. Die Nähte sind sauber verarbeitet, genau wie die Kanten der Sohle. Neben dem sehr auffälligen Design fällt einem zugleich der sehr große Klettverschluss Strap  auf, der durch eine aufgesetzte Metallöse verläuft. Hier könnte man befürchten, dass dies ein Schwachpunkt ist und sich der Strap an der Stelle, wo der durch die Öse geführt wird, durchreiben kann bzw. die Öse abreißt, wie ich es bei ähnlichen Schuhen anderer Hersteller schon beobachten musste. 

Des Weiteren besitzt der Schuh einen sockenartigen Einstieg, der sehr bequem aussieht.

Außerdem besitzt der Method S ein sehr großes Toepad im Zehenbereich. An der Ferse befinden sich noch zwei ausgesprochen dicke Nylon Ösen, um den Einstieg in den Schuh zu erleichtern, die einen sehr robusten Eindruck machen und super in das Design integriert wurden. Ich denke, hier muss man sich keine Sorgen machen, dass einem eine solche Schlaufe einmal abreißt.

Auf den ersten Eindruck würde ich den Schuh im Fortgeschrittenen- bis Profibereich einordnen und würde ihn eher bei schweren Bouldern oder sehr Boulder ähnlichen bzw. steilen / überhängenden Sportkletterrouten sehen.

Technologien und Features

Den Method S von Black Diamond gibt es als Herren Version in den Größen EU 39 bis 47 (US 6.5 bis 13) und als Damenversion mit angepassten Leisten in den Größen EU 37 bis 42,5 (USW 5.0 - 10.5). 

Laut Black Diamond wurde der Method S, wie bereits beim ersten Eindruck vermutet, für steile Kletterrouten entworfen.

• Die Black Label Fuse-Gummi 

mit erhöhten Reibungswert soll den bestmöglichen Halt bieten und somit für eine bessere Performance sorgen

• Aktivierter Slingshot und Zwischensohle

beides aus sehr elastischem Spanngummi gefertigt, sorgt für eine angenehme Elastizität

• Die Leichte Vorspannung 

soll in steilen Routen den Kletterer unterstützen und für den nötigen Halt im Überhang sorgen

• Geformte Ferse

sorgt für die nötige Performance bei Heelhooks

• Gummiaufsätze im Zehenbereich

großzügige Gummipads für besten Halt bei Toehooks

• Feste Zunge aus Engineered Knit

Sorgt für einen sehr guten Tragekomfort und Atmungsaktivität 

Was den Black Label Fuse-Gummi angeht, habe ich mich einmal bei dem Support von Black Diamond informiert, ob es möglich ist, den Schuh bei Black Diamond neu besohlen zu lassen, da die mir bekannten Firmen, die Kletterschuhe neu besohlen, diese Gummimischung nicht anbieten. Ich habe sehr schnell eine Antwort erhalten, aber leider biete das Unternehmen zur Zeit keine Neubesohlungen an und der Gummi wird auch noch nicht verkauft, was sich aber in der Zukunft verändern soll, sodass man seine Schuhe auch woanders mit dem selben Gummi neu besohlen lassen kann.

Passform

Vorab kurz zu meiner Fußform:

Ich habe "Ägyptische Füße", was bedeutet, dass der zweite Zeh kleiner ist als der Große, auch wenn der Unterschied an meinem rechten Fuß nur gering ist. Diese Form kommt am häufigsten in Europa vor. Meine Fußlänge beträgt ca. 25 cm und in normalen Schuhe trage ich je nach Hersteller meistens etwas zwischen 40,5 und 41,5. In diesem Schuh trage ich eine EU 42,5. Der Schuh fällt also recht klein aus!

Der Schuh lässt sich wunderbar einfach anziehen. Die Laschen sind angenehm groß und dank Ihnen “flutscht” der Fuß nur so in den Schuh hinein. Der Einstieg bzw. die feste Zunge aus Engineered Knit fühlt sich sehr angenehm an und vermittelt ein sehr gutes Hautgefühl. Man spürt auch gleich die Vorspannung und den Downturn im Schuh, aber noch nicht so, dass es unangenehm oder schmerzhaft ist. Meistens habe ich den Schuh barfuß getragen. Mit Socken ist er auf jeden Fall ein Stück enger und unbequemer, aber wer das letzte bisschen Power aus dem Schuh kitzeln möchte, für den wäre dies eine Option. 

Der einzelne Klettverschluss Riemen erledigt einen sehr guten Job und man kann den Schuh damit sehr gut an seine Bedürfnisse anpassen.

Aufgrund der Vorspannung lässt sich der Schuh nicht allzu lange tragen. Es reicht aber bereits, mit den Fersen aus dem Schuh zu rutschen, um den Fuß wieder entspannen zu können. 

Im Einsatz

Nun zum entscheidenden Teil des Tests: Wie schlägt sich der Schuh an unterschiedlichen Wänden und Untergründen?

Zuerst begleitete mich der Black Diamond Method S in die Boulderhalle und ich war überrascht. Ich klebte förmlich an den Griffen! Egal wie klein die Tritte oder wie steil die Volumen auch waren, ich hatte immer Top halt und mein Vertrauen in den Schuh stieg sehr schnell an. Lediglich einmal bin ich mit dem Schuh indoor etwas gerutscht, hierbei kletterte ich allerdings auch eine Verschneidung und musste eine leicht überhängende Wand antreten, an der ich dann ins Rutschen gekommen bin.

Ich konnte mich hier aber schnell mit ein wenig mehr Druck auf den Method S wieder fangen. Hierbei spiegelt sich aber auch der Nachteil einer solch weichen Sohle wider, der Abrieb ist erheblich, wenn man einmal abrutschen sollte. Toe- sowie Heelhooks lassen sich mit dem Schuh sehr gut setzen, Sie halten bombenfest und vermitteln dabei ein sehr sicheres Gefühl. 

Als nächstes begleitete mich der Method S an einem künstlichen Kletterfelsen aus Beton. Es waren 30 Grad und die Wand stand in der Sonne. Diese künstliche Wand war schon für so einige Schuhe von mir der Endgegner und gerade wenn es sehr warm ist, sind die kleinen Tritte und Reibungen schwer zu halten.

Aber auch hier war ich wieder überrascht. Trotz der schwierigen Bedingungen klebte das Gummi auf allen Tritten und auch auf Reibung machte der Method S hier eine sehr gute Figur. Mit anderen Schuhen fand ich an diesem Tag dort keinen Halt. Und auch hier funktionierten Toe- und Heelhooks wunderbar.

Zuletzt boulderte ich mit dem Schuh noch am Fels, um genau zu sein an Porphyr. Ich will meinen, dass der Black Diamond Method S hier noch einmal besser seinen Dienst verrichtet, als an den bisherigen Kunstwänden. Durchgehend verspüre ich ein starkes Gefühl von Halt und Sicherheit in dem Schuh, wie ich es bisher noch nicht von einem Kletterschuh gewöhnt war. Beine Mühelos halten die Zehen auf den kleinen Leisten und auch auf Reibung beißt sich der Black Label Fuse-Gummi in dem Fels fest. Selbstverständlich klappen auch hier sämtliche Hooks ausgezeichnet.

Lediglich negativ ist mir vor allem bei den Sessions draußen bei warmen Temperaturen aufgefallen, dass ich doch recht doll in dem Schuh schwitze. Zwar fühlt sich der Schuh durchgehend angenehm auf der Haut an, aber die feste Zunge aus Engineered Knit ist leider auch etwas sehr dick, wodurch der Fuß recht warm wird. Dies hat aber keine negativen Auswirkungen auf die Performance des Method S gehabt.  

Fazit

Unter jeglichen Bedingungen, ob in- oder outdoor, hat mich der Method S von Black Diamond überzeugt. Der Schuh ist trotz Vorspannung und Downturn noch ziemlich bequem, der Tragekomfort ist sehr hoch, der Grip ist unbeschreiblich gut, die Hooks sitzen und halten und das Design ist sehr gelungen.

Der einzige wirklich negative Aspekt des Method S ist, dass es zur Zeit nicht möglich ist, ihn mit dem Black Label Fuse-Gummi wieder neu besohlen zu lassen. Dafür gibt es von mir aber keinen Abzug von Sternen, da dies den Schuh nicht schlechter macht. Außerdem hat mich Black Diamond darüber informiert, dass in Zukunft der Gummi zum Verkauf zur Verfügung gestellt werden kann, damit Anbieter von Kletterschuhreparaturen auch diesen Gummi nutzen können.

Ich kann den Schuh uneingeschränkt fortgeschrittenen Kletterern und Kletterinnen ans Herz legen. Gerade beim Bouldern und Sportkletterrouten trifft man hier eine gute Wahl. Anfängern würde ich den Schuh nicht empfehlen, da hier meistens die Trittsicherheit noch nicht so gut ist und gerade bei Schuhen mit weichen Gummimischungen wie hier diese einfach nur sehr schnell verschleißen.