Im test

Test: SKYLOTEC Viso - Kletterhelme

SKYLOTEC Viso - Kletterhelme
Wieso ein VISO?
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • Tragekomfort
  • Gewicht zu Stabilitätsverhältnis
  • Stirnlampenhalterung
  • Maximale Lebensdauer (10 Jahre)
  • Belüftung
  • Kompetenter Kundenservice

Nachteile

  • Kinnriemen-Verschluss

Bewertung

  • Gewicht: 260g (245g gewogen)
  • Material: Hybridbauweise Styropor (EPS) & Polycarbonat Deckelschale
  • Kopfumfang: 55-61cm

Von Outsidestories wurde mir zum Start der Klettersaison der Kletterhelm VISO von Skylotec für 6 Wochen zum Testen anvertraut.

Wer jetzt mit dem Namen Skylotec nichts anfangen kann: Skylotec ist eine Firma mit dem Schwerpunkt „Absturzsicherung“ in den Bereichen Industrie und Sport. Seit 74 Jahre entwickelt sich das in Deutschland ansässige Unternehmen in diesen beiden Sparten stätig weiter.

Bei mir persönlich ist Skylotec mit dem Klettersteigset „Rider“ auf den Plan getreten, das einem zeigt, dass Innovation im heutigen Klettersport nicht nur Gewichtsoptimierung bedeutet.

(Ist auch alles auf der ordentlich gegliederten Website von Skylotec nachzulesen.)

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Aufbau & Normen:

Der Skylotec VISO fällt unter die Rubrik „Hybrid-Kletterhelm“. Im Vergleich zu den alt bekannten Hartschalen-Helmen, die zwar äußerst robust sind, aber der Bauweise geschuldet auch dementsprechend schwer (~400-500 g), wird beim VISO auf einen Mittelweg zwischen ultralight und Hartschalenhelm gesetzt und platziert sich so mit 245g angenehm am Kopf. Sprich, es wird einerseits auf Styropor zur Absorption der Aufprallenergie bei einem eventuellen Sturz gesetzt. Andererseits wird zusätzlich auf einen hochfesten Kunststoff (Polycarbonat) beim Helmdeckel, der einem dann vor herabfallenden Steinen schützt, ohne das der Helm dabei schaden nimmt (und dann gegebenenfalls auszutauschen wäre) gesetzt.

Trotz dieser Bauweise wird der VISO herstellerseitig mit einer beachtlichen maximalen Lebensdauer von 10 Jahren außer Haus gegeben.

Geprüft ist der VISO wie seine Kollegen nach der UIAA106:2018. Auch wurde mir auf meine Anfrage bei Skylotec prompt und sachlich bestätigt, dass er auch nach der EN12492:2012 geprüft ist. Dies war anfangs auf der Webseite nicht ersichtlich und wurde bereits ergänzt.

Diese beiden Normen geben den aktuellen Standard für Kletterhelme und deren Prüfung an. Hier wird mitunter definiert, wieviel Energie bei einem Aufprall auf den Kopf weitergeleitet werden darf. Sind es bei der EN12492 10kN die bei einem bestimmten Gewicht zulässig sind, wird der Wert bei der UIAA106 auf 8kN reduziert. Geprüft werden diese Werte einmal auf der Helmoberseite und einmal frontal. Zusätzlich wird bei beiden Normen auch eine Durchdringprüfung vorgeschrieben, bei der beim VISO die harte Top-Shell an der Helmoberseite zum Einsatz kommt.

Leider standen mir zum Zeitpunkt der Bewertung nur Auszüge beider Normen zur Verfügung.

(Ist ein Helm allerdings nach beiden Normen geprüft, ist man auf der sicheren Seite.)

Weil es für mich auch von Interesse war: Eine SKI-Touren-Zulassung fällt weder unter Erfüllung dieser Normen, noch wird (nach Rückmeldung von Skylotec) eine Zulassung in diesem Sportbereich angedacht.

 

Der VISO im Einsatz:

Bis dato wurde von mir ein Hartschalenhelm beim Klettern verwendet. Gerade aber bei längeren Touren wird einem bewusst, wie wichtig einerseits das Gewicht und aber anderseits der Tragekomfort sind. Die bereits oben erwähnten 245g machten sich schon beim Einstellen in den eigenen 4 Wänden bemerkbar. Der Tragekomfort zeigte sich dann draußen an der Wand und das ist für mich auch die größte Stärke des VISO! Weder beim SKI-Fahren, Tourengehen, Radfahren oder noch sonst wo hatte ich einen angenehmeren Helm als den VISO.

Bei den Trageriemen wird zur Gänze auf Bänder zurückgegriffen, die sich ideal der Kopfform anpassen. Dadurch können keine Druckstellen von innenliegenden Kunststoff-Rahmen entstehen, wie es oft bei anderen Herstellern der Fall ist.

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Dafür muss man aber fairerweise dazusagen, dass die Helmanpassung etwas langwieriger ist, als bei anderen Herstellern, bei denen der Sitz beispielsweise über ein Drehrad eingestellt wird.

Zwar waren die Temperaturen zum Testzeitraum noch nicht in Sommerstimmung, aber dennoch soll die ausgezeichnete Belüftung des Helms hier erwähnt werden. Besonders die großen Luftöffnungen am Hinterkopf lassen einem bei heißen Tagen einen kühlen Kopf bewahren.

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Eine obligatorische Stirnlampenhalterung darf bei einem Alpinhelm natürlich auch nicht fehlen. Getestet mit einer Petzl Actik Core, hatte ich, anders als beispielsweise beim Dynafit Radical 2, nie die Angst meine Lampe zu verlieren! Gehalten wird diese beim VISO an der Vorderseite mit 2 großzügigen, zuverlässigen Schnappern.

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Kleiner Kritikpunkt ist aber der Schnappverschluss am Kinnriemen. Hier hätte ich mir gerne etwas Komfortableres gewünscht. Gibt es mittlerweile gute Systeme wie eben beim Radical 2 oder bei Petzels Meteor. Nichts desto trotz, erfüllt auch der Schnappverschluss beim VISO seine Aufgabe, ohne am Kinn zu scheuern oder zu drücken!

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Fazit:

Abgesehen von der Optik, die mir persönlich sehr zugesagt hat, hat mich der Tragekomfort am meisten begeistert und überzeugt, dass die Entwickler/innen bei Skylotec wissen was sie tun.

Kompetenter Kundenservice in Kombination mit einem top Produkt geben Vertrauen in den VISO und lassen einem sich auf das wesentliche konzentrieren: das Klettern!

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Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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