Im test

Test: BLACK DIAMOND Vector Helm - Kletterhelm

BLACK DIAMOND Vector Helm - Kletterhelm
Leichter Inmould-Helm für alle Kletterdisziplinen
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • Inmould: schützt beim Aufprall
  • leicht
  • verstellbar ohne Rad
  • Pferdeschwanz passt drunter
  • zwei Größen zur Auswahl
  • Stirnlampen-Halterung

Nachteile

  • dünne Stege: empfindlich
  • kleinste Größe für kleine Köpfe immer noch zu groß
  • für eher rundere Kopfformen
  • bekommt leicht Dellen

Bewertung

Bei Mehrseillängentouren, Klettersteigen und Eisklettern muss ein Helm mit. Und da man ihn laut Lehrmeinung spätestens nach 5 Jahren austauschen sollte, steht man während einem Kletterleben immer wieder vor der Entscheidung, welcher nun am besten ist.

Als ich mich das letzte Mal durch alle Helme in diversen Läden durchprobiert habe, habe ich mich für den Black Diamond Vector entschieden.

Der Black Diamond Vector Helm von schräg vorneMit dem Vector an der Lachenspitze

Inmould vs. Hartschale Für mich war immer klar, dass nur ein Inmould Helm in Frage kommt, da Harschalenhelme nur vor Steinschlag schützen, aber keinen Schutz beim Aufprall bieten. Und dieser Schutz war mir wichtig, auch wenn man ihn vielleicht nicht unbedingt benötigt.

Inmould Helme sind außerdem meistens leichter. Gut finde ich auch noch die Hybrid-Helme, davon hat mir aber keiner gepasst. In einem Test wurde außerdem festgestellt, dass ein Rad zum Verstellen der Helmgröße einen Nachteil bringt, wenn man einen Aufprall auf den Hinterkopf erleidet. Der Vector hat kein Rad, sondern ein horizontales Raster. Das ist für mich ein Pluspunkt.

Der Helm mit den dünnen Stegen hintenDer Helm von der Seite

Passform Generell würde ich immer empfehlen, verschiedene Helme im Laden anzuprobieren, da die Hersteller doch immer wieder mal die Passformen ändern. So ist es mir beispielsweise mit dem Petzl Meteor gegangen, der hat mir früher gut gepasst, die neueren Modelle passen mir aber nicht mehr. Ich persönlich habe einen ziemlich kleinen Kopf und so beschränkt sich die Auswahl der Helme meistens auf die Helme, die eine kleine und große Variante haben.

Den Vector habe ich in Größe S/M und habe trotzdem noch so viel Platz im Helm, dass ich ihn auch problemlos mit Mütze anziehen kann und auch ein hoher Pferdeschwanz passt ohne zu drücken drunter. Wenn man einen sehr sehr kleinen Kopf hat, wird der Vector aber auch in der kleineren Größe noch zu groß sein, in diesem Fall würde ich den Edelrid Shield in der kleineren Größe empfehlen, der ist noch kleiner.

Der BD Vector ist von der Kopfform her eher rund geschnitten im Vergleich zu den anderen Helmen. Für mich passt das gerade so, ich habe aber links und rechts fast etwas viel Platz. Interessanterweise hält der Helm aber trotzdem sehr stabil auf dem Kopf und wackelt weder nach links und rechts noch nach vorne und hinten, wenn ich den Kopf schüttele, da er auf meinem Kopf recht tief sitzt und recht weit in die Stirn hinein ragt. 

Der Helm von InnenDas Einstellraster hinten

Der Helm von hinten in einer Mehrseillängentour über ArcoBeim Eisklettern mit Helm und Mütze

Frauenvariante? Mich hat es sehr gewundert, dass es den Helm in einer Damen- und Herrenversion gibt. Ich habe beide Varianten lange unter die Lupe genommen und bin zu dem Schluss gekommen, dass der einzige Unterschied ist, dass es die Frauenhelme nur in einer Größe (der entsprechenden Männergröße S/M) gibt, und den Männerhelm in zwei Größen, wobei die Frauenhelme andere Farben haben. Ich habe mir einen kleineren Männerhelm ausgesucht, da mir diese Farbe am besten gefallen hat.

Einstellmöglichkeiten

Neben dem Verstellen der Größe über das Raster hinten, das ich bereits erwähnt habe, kann man den Helm auch noch am Kinnriemen verstellen (im Bild grün) und die Größe des freien Bereichs für die Ohren verändern (im Bild blau eingekreist)

Die Einstellmöglichkeiten des Helms am Band

Gewicht und Haltbarkeit Bei Helmen ist es häufig ein Tradeoff: Sehr leichte Helme haben dünne Stege im Kunststoff, die leicht brechen, wer er mal ungewollt runter fällt oder man ihn im Rucksack zu sehr quetscht. Hat der Helm dickere Stege, ist er natürlich auch schwerer. Bezüglich Haltbarkeit kann der Vector deshalb nicht mit dem Edelrid Shield mithalten, der meiner Meinung nach einer der robustesten Inmould-Helme ist. Dafür ist der Vector ein Stück leichter. Außderdem bekommt der Helm leicht Kratzer und Dellen, was ich persönlich aber nicht so sehr schlimm finde. 

Kratzer und kleine Dellen auf dem Helm

Im Einsatz Ich persönlich finde den Vector sehr angenehm zu tragen. Ich bin jemand, der auch beim Sportklettern häufig einen Helm aufzieht und mag es deshalb, wenn ich den Helm gar nicht auf dem Kopf merke und vergesse, dass ich einen auf habe. Durch das leichte Gewicht und den guten Sitz auf meinem Kopf trifft das für mich auf den Vector zu.

Ich denke aber, dass das auch daran liegt, dass ich meine Haare als Zopf unter dem Helm bekomme, ohne dass mich das drückt. Sehr angenehm finde ich auch das einfache Verstellraster, da ich so den Helm sehr schnell öffnen kann, um ihn auszuziehen, und beim Aufziehen in Sekundenschnelle wieder enger stellen kann (gerade mit Pferdeschwanz finde ich das extrem praktisch).

Beim Eisklettern kann ich außerdem den Helm über eine dicke Mütze drüber ziehen, was ich auch super finde. Was mich ein bisschen stört, ist, dass der Helm nicht so robust ist und man beim Rucksack packen aufpassen muss, dass man ihn nicht zu sehr drückt, und er auch leicht Dellen bekommt. Ich selbst finde auch, dass er nicht ganz so schlimm aussieht wie einige andere Helme.

Die matte Optik und die Farbe gefällt mir auch sehr gut. Zur Farbwahl kann ich noch sagen, dass man sich überlegen sollte, dass man mit knalligen Farben, wenn man einmal gerettet werden müsste, schneller gefunden wird. Unter dunklen Farben wird es im Sommer außerdem schnell sehr warm. (Ich habe mich trotzdem für den blauen entschieden, weil er mir am besten gefallen hat, aber ich wollte es gerne für euch erwähnen).

Wenn man im Dunkeln unterwegs ist, ist außerdem die Halterung für Stirnlampen angenehm. Ich habe tatsächlich leider schon eine Stirnlampe verloren, die mir vom Helm gerutscht ist, weshalb ich es positiv finde, wenn es eine Halterung gibt.

Der Helm mit Stirnlampe vorneDie Stirnlampe, wie sie hinten befestigt ist

Unternehmen Black Diamond wurde 1957 in den USA gegründet, alles begann mit einem Amboss im Hinterhof und einem Hammer. Mittlerweile ist das Unternehmen deutlich gewachsen und hat Standorte in den USA und Europa, wo sich alles ums Klettern und Skifahren dreht. Die Unternehmensführung setzt sich für Naturschutz ein, vor allem in Utah, dem Hauptsitz von Black Diamond. Außerdem versucht das Unternehmen, viel grüne Energie zu beziehen und viel zu Recyclen. Im Allgemeinen, und auch im Werk in China, legt Black Diamond viel Wert auf die Einhaltung der Sozialstandards.

Das Logo von Black Diamond ist auf dem Helm vorne präsent

Fazit Für mich ein toller Helm, den ich gerne trage, da er für meine Kopfgröße und -form gut passt und durch seine Leichtigkeit fast unbemerkt auf dem Kopf sitzt. Er ist allerdings recht emfindlich und man sollte daher gut darauf aufpassen.

Mit dem Helm beim Alpinkletternhier auch, aber bei besserem Wetter

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