In den letzten 6 Wochen durfte ich das Trend Langarmshirt Wool-Tech für Damen von Falke testen. Bei unterschiedlichsten Witterungen – Schneegraupel, Regen mit Sturm, Sonne – habe ich das Longsleeve beim Joggen sowohl bei längeren Einheiten als auch beim Intervalltraining getestet.

Passform

Mit 171Zentimeter Körpergröße und recht schlankem Körperbau passen mir meist Oberteile mit der Größe XS. Auch beim Falke Langarmshirt passt mir XS sehr gut. Dabei ist das Oberteil schön lang, so dass es gut in der Sporthose bleibt. Trägt man es über der Hose und rutscht es dann doch einmal hoch, hat man nicht sofort einen nackten Bauch ;)  Wichtig zu erwähnen: von allein rutscht das Longsleeve nicht so hoch. Das liegt in dem Fall tatsächlich an der sehr glatten Sporthose. Da ich aber sehr gern mit dieser Hosen-Kombination (relativ dünne lange Hose und kurze Sporthose drüber) laufen gehe, sind auf den Bildern auch immer dieselben Hosen zu sehen.

Unter die Softshell-Jacke (Salomon, ebenfalls XS) passt das Wool-Tech-Shirt sehr gut. Sehr angenehm finde ich hier die langen Ärmel – bei Bedarf kann ich sie auch aus den Jackenärmeln hervorziehen und die Hände so etwas wärmen, sollte ich mal ohne Handschuhe laufen und doch kalte Hände bekommen. Da ich meist mit Buggy unterwegs war und damit eine Hand zwingend immer den Elementen ausgesetzt war, habe ich im Testzeitraum (größtenteils Januar) immer dünne Handschuhe getragen. Wenn ich dann auf „Betriebstemperatur“ war und der Wind nicht zu stark (wir hatten diesen Winter bisher ungewöhnlich oft Sturm), habe ich die Handschuhe auch mal ausgezogen.

Features

Auch wenn man es beim Namen vielleicht vermuten könnte, das Trend Damen Langarmshirt Wool-Tech ist leider nicht 100% aus Wolle. Zu leider nur 55% Schurwolle gesellen sich noch 43% Polyamid und 2% Elasthan. Diese Konstruktion wurde zweilagig verarbeitet und bietet damit nicht nur laut Falke perfekte Temperatur und Feuchtigkeitsregulierung, sondern auch laut meiner Erfahrung. Die Temperaturen im Testzeitraum schwankten zwischen -2 und +8 Grad mit den unterschiedlichsten Witterungen: Sonne und Wolken im Wechsel, Sturm, fast Windstille, Regen, Graupel, Schneeregen mit Starkwind – gefühlt war alles dabei. Somit ideale Testbedingungen für das für kalte bis sehr kalte Außentemperaturen ausgelegte Shirt.

Denn gefühlt sind bei dem Wind die -2 Grad eher bei -10 und die +8 eher bei + 2 Grad anzusiedeln. Und trotz der kalten Temperaturen hatte ich immer ein angenehmes Temperaturgefühl um den Oberkörper herum. Zwar habe ich meine Sport-Softshell-Jacke drübergezogen, diese hat jedoch sehr lange Belüftungsschlitze unter den Armen und dort kam der Wind auch mal rein. Trotzdem hatte ich kein unangenehmes Kältegefühl mit dem Shirt. Nach dem Intervalltraining habe ich für die Fotos die Jacke ausgezogen und war dann durch die etwas höhere Temperatur als ich sie bei längeren moderaten Einheiten erreiche doch froh, die Jacke wieder überziehen zu können.

Als Baselayer ist das Shirt aber wirklich super – solange man sich bewegt. Denn nach dem Laufen darf sich der Sohnemann die Beine vertreten und wenn er dann was Interessantes sieht und längere Zeit steht und guckt, dann wird es doch etwas kalt so ohne richtig wärmende Klamotten und Jacken. Für solche Aktivitäten bin ich im Laufdress einfach zu kühl angezogen.

Waschbar ist das Longsleeve bei 30 Grad. Ich habe es aber bisher nur mit anderer Wollwäsche in entsprechendem Wollprogramm gewaschen. Diese Wäschen hat es bisher sehr gut überstanden, bisher ist kein Pilling oder anderer „Verschleiß“ erkennbar. Recht schnell wurde es auch wieder trocken, so dass es schnell wieder für den nächsten Einsatz bereit war. Allerdings ist der Wollgehalt leider zu gering, um wirklich geruchshemmend zu wirken. Wenn ich gegen den Wind laufen musste oder beim Intervalltraining ins Schwitzen gekommen bin, war das Shirt leider reif für die Wäsche. Einen Vergleichstest mit einem ähnlich dicken reinen Merinoshirt hat gezeigt: mehr Wolle für weniger häufig Waschen hilft bei ähnlicher Schweißmenge.

Durch den Vergleich konnte ich auch feststellen: der nicht-Naturfaser-Anteil bringt keinen größeren Bewegungskomfort. Das Wool-Tech Langarmshirt von Falke ist wie beworben wirklich sehr schön anschmiegsam und bietet viel Bewegungsfreiheit. Das ist allerdings bei meinen reinen Merino-Oberteilen in ähnlicher Stärke und für den gleichen Einsatzzweck ebenso gegeben.

Einzig der kurze Stehkragen konnte im Vergleich punkten. Denn den haben meine anderen Shirts nicht und gerade bei den aktuellen windig-nasskalten Bedingungen laufe ich dann immer mit einem dünnen Schal-Tuch. Zwar könnte ich die Jacke am Hals enger stellen, aber dann habe ich ein einengendes Gefühl und da ist mir das Tuch lieber. Beim Falke-Longsleeve brauchte ich das Tuch auch bei Sturm und Regen nicht! Der Stehkragen reichte mir völlig!

Preis/Leistung

Direkt bei Falke ist das Trend Damen Langarmshirt Wool-Tech für 119€ zu erstehen. Das finde ich für nur etwas mehr als die Hälfte Wollanteil etwas hoch, da andere Hersteller mit 100% Wollanteil etwas günstigere Shirts anbieten. Frau kann bei Falke für das Langarmshirt aus 4 recht dezenten Farbvarianten wählen. Das Shirt gibt es in den Größen XS, S, M, L und XL, wobei die Größentabelle bzw. die dort angegebenen Maße nicht zwingend zu meinen Körpermaßen passen. Da es das Shirt jedoch nicht in XXS gibt, habe ich die kleinstmögliche Größe bekommen und die passt gut.

Fazit

Der Stehkragen, oder Turtleneck, hat mich sehr positiv überrascht. Das Langarmshirt trägt sich sehr angenehm, ist weich und wärmt wirklich gut. Dabei ist es auch relativ pflegeleicht und bisher sehr Verschleiß-resistent. Der Preis drückt die Euphorie etwas und auch die nicht ganz so gute geruchshemmende Performance ;) dafür gibt es einen Punkt Abzug.

Nette Idee: an den Ärmeln sind für den Rechten und den Linken je ein R bzw. L aufgedruckt, wie man es sonst nur von den Socken kennt. Damit ist auf jeden Fall die Anziehrichtung klar gemacht. Leider ist das nicht ganz konsequent durchgezogen, denn das „Fetzchen“ (Etikett) gibt es leider trotzdem recht groß. Dieses ist allerdings über der linken Schulter eingenäht und nicht mittig am Hals hinten. Es scheuert auch nicht, aber die relevanten Informationen aus diesem Einnäher sind auch so am Shirt zu finden und deswegen hätte man sich das eigentlich sparen können.