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Test: CEP Merino Base Layer Shirt Skiing - Funktionsshirt Herren

CEP Merino Base Layer Shirt Skiing - Funktionsshirt Herren
Multifunktionales, aber hochpreisiges Unterhemd
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • Materialmix
  • Passform
  • Lange Länge und Ärmel
  • Mulesingfreie Merinowolle

Nachteile

  • Unterhemdenlook

Bewertung

Für OUTSIDEstories durfte ich Skiunterwäsche von CEP testen. Und zwar die MERINO BASE LAYER TIGHTS 3/4 SKIING MEN sowie das MERINO BASE LAYER SHIRT SKIING MEN. Getestet habe ich beide Produkte beim Skifahren, genauer gesagt beim Skitouren gehen, sowie Winterwandern, Rodeln und auch beim Joggen und Mountainbiken im Temperaturbereich von -5 bis +5°C.

Skitour  Abfahrt

Wandern Ski Tragen

Beide Produkte haben den gleichen Materialmix: 40% Modal, 36% Wolle (Merino / Mulesing-Free), 18% Polyamid, 6% Elasthan.

Merino ist ja mittlerweile nichts Neues, aber Modal kannte ich bisher noch nicht. Genau wie Viskose ist das Material eine Naturfaser aus Holz, die mit chemischen Verfahren zu einem Garn verarbeitet werden kann. Die Vorteile dieses Soffs liegen in seiner Atmungsaktivität, Pflegeleichtigkeit, sowie Elastizität und trotzdem Formstabilität. Klingt also schon mal sehr gut, wenn man das dann noch mit der altbewährten Merinowolle mixt, die ja viel Feuchtigkeit absorbieren kann und trotzdem noch wärmt, sowie die Geruchsentwicklung hemmt, dann hat man schon eine beeindruckende Liste an tollen Eigenschaften.

Wie CEP das Modal herstellen lässt, kann ich nicht sagen. Der Herstellungsprozess klingt nämlich nicht ganz so schön, wie Holzfasern vermuten lässt. Das Buchenholz wird, wie ich nachgelesen habe, in Natronlauge aufgelöst und danach mit giftigem Schwefel weiterbehandelt. Alles in allem wirkt der Stoff dann deutlich weniger umweltfreundlich als auf den ersten Blick. Ich hoffe, dass CEP hier mit Firmen kooperiert, die Sicherheitsbestimmungen für ihre Mitarbeiter einhalten und keine Menschen auf Grund der Chemie zu schaden kommen. Einen Hinweis auf Produktionsbedingungen habe ich am Produkt nicht entdeckt.

Das Material trägt sich sehr angenehm und ist extrem elastisch. Anfangs empfand ich es als etwas kühler, als meine Bestandsunterwäsche von diversen Marktbegleitern mit Merino-Mix Materialien, dafür aber viel dicker an manchen Zonen! Nach kurzer Zeit am Körper würde ich die Unterwäsche dann eher als neutral bewerten, sie kühlt nicht, ist aber auch wenig isolierend. An sich eine gute Eigenschaft für Unterwäsche, gerade beim Skifahren, wenn es morgens noch eisig und mittags dann teils warm und sulzig ist im Frühling.

Damit ich prüfen konnte, wie die Unterwäsche sich vollgeschwitzt anfühlt, hatte ich sie unter anderem 4 Tage in Folge bei moderatem Skitouren / Winterwandern / Rodeln an und keinen Bedarf, sie auszuwechseln. Auch nach dem Aufstieg, bei dem definitiv ausreichend geschwitzt wurde, hatte ich am Gipfel nicht das Gefühl, patschnassgeschwitzt zu sein und zu frieren. Ich denke der deutlichste Unterschied zu meinen anderen Produkten im Kleiderschrank ist hier wirklich die Dicke und das Modal.

Auch beim Mountainbiken um die 0°C hat die Wäsche unter einer Softshell-Schicht vollkommen ausgereicht. Beim längeren Bergabfahren habe ich dann doch über eine Isolierschicht nachgedacht, aber das lag wohl mehr an meiner alten Softshell! 

Auch nach dem Sport zuhause angekommen hat man nicht das Bedürfnis, sich sofort umzuziehen, alles in allem also auf jeden Fall Mission erfüllt aus meiner Perspektive!

beim biken beim biken

beim joggen

Mit 99,95 € UVP ist das Produkt jetzt schon im obersten Schmerzbereich angesetzt, wie ich finde. Insgesamt für das Set aus Shirt und Hose 199,90 € zu verlangen, ist schon hart für „lediglich“ Unterwäsche. Wenn ich zuschlagen würde, dann denke ich nur im Sale, ansonsten wäre mir das zu viel, da ich mit anderen Produkten aus ähnlicher Materialzusammensetzung, die halb so teuer sind, eigentlich auch sehr zufrieden bin.

Beide Produkte hatte ich übrigens mehrmals in der Waschmaschine (ich habe immer das Wollprogramm bei 30°C genutzt) und lufttrocknen lassen, da Trockner leider Tabu ist.

Vordersansicht CEP Rückansicht CEP

Der Schnitt des Shirts ist für mich mit 1,78 m und 68 kg in M sehr gut, das Shirt liegt gut an, ist aber nicht einengend. Super gefällt mir, dass die Ärmel und das Shirt an sich sehr lang sind, wenn man die Skischuhe auf oder zu macht, zieht es einem nicht gleich wieder alles aus der Hose. Auch beim Tragen mit dem Rucksack ist die Länge hilfreich, da das Shirt nicht zwingend da aufhört, wo der Hüftgurt verläuft und schon wieder ist eine Druckstelle vermieden. Einzig der Nackenbereich steht nach dem Anziehen etwas hoch, das stört aber nicht sonderlich, wenn man es etwas hin und her zupft legt es sich.

Kragen ohne Stiernacken

Wer ein etwas dickeres Unterhemd für allerlei sportliche Betätigungen sucht, der ist hier sicherlich gut aufgehoben und muss sich auch nicht auf das Skifahren limitieren. Die verschiedenen Zonen des Shirts sind sicherlich technisch begründet, leider verleihen sie dem Shirt aber auch den „Unterhemden Look“, gerade weil das Shirt in blau oder Schwarz unifarben daherkommt. Daher finde ich zumindest, kann das Shirt nicht wirklich als Longsleeve getragen werden, sondern sollte schon verdeckt bleiben. Schade eigentlich, sonst hätte man einen noch größeren Einsatzbereich!

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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WEITERE BEWERTUNGEN

Warmes Baselayer-Longsleeve fürs Skifahren
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • flache Nähte
  • sehr gute Länge
  • geschmeidiges Material
  • angenehm warm
  • gute Bewegungsfreiheit

Bewertung

Was hat die Zwiebel mit dem Skifahren zu tun? Richtig...die Bekleidung im Zwiebelprinzip, was bedeutet, dass man mehrere Schichten übereinander anzieht, um je nach Situation variieren zu können. Der untersten Schicht, dem sogenannten Baselayer, kommt dabei eine besondere Bedeutung zu: Da diese Schicht direkt auf der Haut liegt, muss diese besonders angenehm sein und zugleich warm.

Zusätzlich soll diese Schicht aber auch die Feuchtigkeit vom Körper weg transportieren. Alles in allem: An diese Schicht werden besondere Anforderungen gestellt. In diese Kategorie "Baselayer" gehört auch das "Merino base layer shirt (skiing)" der Firma CEP. Es handelt sich dabei um ein langarmiges Shirt mit dem besonderen Einsatzzweck „alpines Skifahren“. Im Gegensatz zu anderen Wintersportarten hat man häufige Temperaturwechsel: Bei der Abfahrt produziert man durch die körperliche Anstrengung Wärme, während der mehr oder wenigen windigen Fahrt im Sessellift neigt der Körper dazu, auszukühlen.

Eine gute Wärmespeicherung und Feuchtigkeitsregulierung der Kleidung ist daher elementar. Zusätzlich sollte die Kleidung noch in gewissem Maße atmungsaktiv sein und Bewegungsfreiheit erlauben. Die Atmungsaktivität ist im Vergleich zu Skitouren oder Skilanglauf beim alpinen Skifahren nicht ganz so ausgeprägt.

Materialen und Pflege des Shirts: Das CEP Merino Baselayer Shirt besteht aus 40% Modal, 36% Merinowolle, 18% Polyamid und 6% Elasthan. Bei dem Stoff "Modal" handelt es sich um eine chemisch hergestellte Faser mit natürlichem Ursprung (Holz). Modalstoffe fühlen sich sehr angenehm auf der Haut an und sind langlebig. Es spricht also nichts dagegen, diese Faser mit einem weiteren "Hautschmeichler", der Merino-Wolle zu kombinieren. Diese sorgt für die notwendige Wärmekapazität. Der Elasthan-Anteil kümmert sich um die Bewegungsfreiheit des Trägers. Somit hat also jede Material-Komponente eine spezielle Aufgabe. Diese Materialien benötigen allerdings auch eine gewisse Achtsamkeit bei der Pflege: Waschen bei 30°C im Schonwaschgang, kein Trockner, keine chemische Reinigung, kein bügeln.

Der Schnitt des Shirts: Das CEP Merino Baselayer Shirt ist enganliegend, aber keinesfalls einschränkend. Die Länge des Shirts ist ideal fürs Skifahren, reicht gut über den Po. Die breiten Bündchen halten die Ärmel und das Bündchen dort, wo sie sein sollen. Eine Besonderheit ist eine zusätzliche "Verengung" im Hüftbereich, welche dort dafür sorgt, dass alles an Ort und Stelle bleibt und das Shirt nicht verrutscht oder "Luftlöcher" wirft.

Shirt mit Verengung im Hüftbereich
Zusätzliche "Verengung" im Hüftbereich hält das Shirt an Ort und Stelle und wirkt gleichzeitig aber nicht einschränkend.

An unterschiedlichen Stellen (z.B. an der Oberseite der Arme) ist der Stoff in einer Art Waffelstruktur gewebt. Diese ermöglicht eine zusätzliche Wärmespeicherung. An anderen Stellen, z.B. am Rücken im Bereich der Wirbelsäule, sind kleinste Öffnungen verwebt um eine Wärme- / Feuchtigkeits-Regulierende Wirkung zu entfalten. Auch an den Flanken ist eine Struktur mit Fokus auf die Belüftung verwendet. Das Gewicht des Shirts ist mit handgewogenen ca. 275g nicht ganz leicht, aber wertig. Im Halsbereich ist das Shirt mit einem Rundhalsausschnitt versehen, in diesem Bereich muss man also z.B. mit einem Schlauchschal nachhelfen, sofern man es am Hals wärmer haben möchte.  

Waffelstruktur
Die "Waffelstruktur" z.B. an der Oberseite der Arme speichert zusätzlich Wärme.
Shirt komplett
Flache Nähte, elastische (breite) Bündchen und eine gute Länge.

Das Shirt in der Anwendung: Ich habe das Shirt bei mehreren Skitagen auf der Piste, aber auch mal bei einer Skitour ausprobiert. Beim Skifahren ist das Shirt perfekt. Die Wärmeleistung ist ideal und besonders die Länge schlägt positiv zu Buche. Auch bei leichter Anstrengung transportiert das Shirt die Feuchtigkeit von der Haut weg, ist aber dennoch angenehm warm. Bei intensiverer Anstrengung wie zum Beispiel dem Anstieg auf einer Skitour ist das Shirt noch ok, allerdings nicht optimal für diese Anwendung geeignet, da sich die stärkere Feuchtigkeit etwas länger im Gewebe hält.

Für diese Art der Anwendung hat CEP allerdings auch ein entsprechendes Shirt in der Produktpalette. Das Shirt schränkt die Bewegungen beim Skifahren in keinster Weise ein und bleibt genau so, wie man es morgens angezogen hat...verrutscht also nicht. Kein freigelegter Nierenbereich oder ähnliches. Ebenfalls positiv aufgefallen ist mir, dass das Shirt auch gut einen zweiten oder dritten Tag ohne Waschen verwendet werden kann. Da hat der Merino-Anteil seine Finger im Spiel.

Fazit: Fürs Skifahren ist das Shirt sehr gut geeignet und trägt sich wunderbar auf der Haut. Sobald es intensiver wird, kommt man mit dem Feuchtigkeitsaustausch an die Grenzen, aber das sollte beim normalen Skifahren eher selten der Fall sein.          

 

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