Im test

Test: PROTECTIVE P-7 Days - Langarmtrikot Herren

PROTECTIVE P-7 Days - Langarmtrikot Herren
Trikot statt Jacke, und doch warm durch die Übergangszeit
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • eng anliegend, wirft kaum Falten
  • irre warm, feine angenehme Fleece Innenseite
  • schön lange Ärmeln (auch bei kleiner Größe: M)
  • hält Wind und Wetter ganz gut ab
  • da schlank geschnitten gut unter Jacke zu tragen
  • sieht spitze aus, passt zu diversen Bike-Typen

Nachteile

  • vorn etwas kurz / optimal mit Bib-Shorts drunter
  • raue Innenseite bremst ggf beim Überziehen
  • keine durchgehende Leiste hinterm Reisverschluss
  • kein Silikonaufdruck innen am Saum (kein Muss)
  • Zipper der Rückentasche nicht Handschuhgerecht
  • nicht feuerfest ;) dafür aus recyceltem Polyester

Bewertung

Zwischen Trikot und Jacke muss es doch noch etwas geben. Das dachte ich mir lange, egal ob es auf sommerlichen Ausfahrten in den kühlen Abend hinein ging, ich auf Langstrecken eine oder mehrere Nächte durchgefahren bin, es herbstlich kalt wurde oder im Winter gar noch etwas unter der Jacke benötigt wurde.

Etwas das wärmt wie ein dünnes Fleece, zugleich aber den Wind etwas draußen hält. Dieses Langarm-Trikot schließt jetzt endlich eine Lücke in meiner Garderobe und hat sich damit unentbehrlich gemacht. Es ist quasi die Übergangsjacke für den Radfahrer und begleitet hat sie mich schon auf lange Rennrad Touren an der Ostsee entlang, auf eine Gravel Bikepacking Tour durch die Heide und auf den Weg zur Arbeit.

ab durch den Herbstwald bei Warnemündean der Ostsee von Rostock nach Lübeck

Passform

Bevor das Trikot sitzt, muss man erstmal hinein. Das geht dank dem YKK Frontreisverschluss jedoch schnell und einfach, ohne das man sich in das enge Ding hinein zwängen muss, es dabei auf anderen Kleidungsstücken bremst und die Ärmel an Ende verdreht sind.

Die Passform ist eng anliegend und entsprechend der Sitzposition auf dem Fahrrad vorgeformt. Auffällig sind aber vor allem zwei Dinge. Zum einen sind die Ärmel sehr schön lang. Ich trage die Größe M, bin 1.87 m groß und habe eine Armspannweite von 1.92 m und mir sind die Ärmel nicht zu kurz. Zum anderen ist das Trikot am Bauch sehr kurz geschnitten. Der Saum sitzt hinten zwar etwas tiefer, es sollte aber im besten Fall eine Bibshort darunter getragen werden, die vorn sehr hochgezogen ist, wie eine Hose mit Trägern. Sonst kann es schon mal ziehen. Durch den hohen Saum vorn staut sich aber kein Material, auch nicht in sehr sportlich gebückter Sitzposition.

Ich könnt schwören, das Stück ist perfekt vorgeformt, aber wo das nicht zutrifft regelt das Material mit Stretch und Flexibilität auf der einen und Stabilität durch doppelte Saum- und Kragenkanten auf der anderen Seite. Der Kragen sitzt dabei sehr hoch uns fest und kann schon mal stören. Ich schließe ihn aber nur ganz, wenn es entsprechend kalt ist und weiß ihn dann auch zu schätzen. Der Saum unten hat keinen innenliegenden Silikonbedruck, wie man es vielleicht von Fahrradjacken kennt. Das ist gut, da so das Trikot auch ohne Hautirritationen direkt auf der Haut getragen werden kann und stört auch nicht, solange man nicht die Arme in die Luft wirft.

Bikepacking in der Heideoben offen

Features

Der Reißverschluss ist von Marktführer YKK. Er läuft flüssig, verstellt sich nicht, auch wenn das Trikot vorn unter Spannung ist und kann auch mit Handschuhen einigermaßen gut bedient werden. Das obere Drittel ist mit einem 2 cm breiten Streifen hinterlegt, der hindurchziehenden Wind weitestgehend abhält. Dieser Streifen bildet oben am Kragen eine Zipper-Garage, die unangenehmes Reiben am Hals verhindert. Überhaupt ist das Vorhandensein dieses Reißverschlussen bei einem eng anliegenden innen aufgerauten Trikot Gold wert und macht es zu einem wirklich praktikablen Kleidungsstück.

Die Tasche sitzt rechts am unteren Rücken und fällt kaum auf. Ein ganz kleiner Zipper bedient den nahe zu unsichtbaren Reisverschluss, lässt sich aber auch nur ohne Handschuhe gut bedienen. Ihre Maße sind 18 cm in der Höhe und 12 cm in der Breite, was sie optimal für Kleinigkeiten wie das Handy macht. Ein kleines Set aus Ersatzschlauch, Reifenhebern und Minipumpe hätte aber auch darin Platz. So kann man auf längeren Touren die Wertsachen am Mann haben oder auf kurzen Fahrten Werkzeug und Ersatzteile mit sich führen.

Einen Reflektor gibt es auch. Mittig hinten am unteren Rücken ist ein reflektierendes Logo von 6 x 3 cm angebracht. Sicherlich ein plus an Sicherheit, aber bei weitem kein Ersatz für Licht und Reflektoren am Rad. Das kleine Logo auf der Brust ist dabei unauffällig in schwarz gehalten, was mir sehr gefällt. Auch Ärmel und Schultern weisen kein weiteres Blinke Blinke auf.

Weg zur ArbeitRadweg zurück nach Hamburg

Material

Das Material ist so angenehm. Es ist innen überall leicht aufgeraut, weich und wärmend. Es ist sehr dicht, lässt aber auch etwas Luft hindurch. Ein dünnes aber sehr gutes Softshell-Material würde ich fast sagen, dass Feuchtigkeit aufnehmen und nach außen abgeben kann, ohne dabei zu viel Wind an die Haut zu lassen.

Es macht einen recht stabilen Eindruck, ist aber natürlich nicht Feuerfest. Ja, für alle BikePacker will ich das hier erwähnt haben. Es besteht zu 85 % aus recyceltem Polyester und zu 15 % aus Elasthan. Alles in allem genau das richtige für kältere Temperaturen. Da der Stoff jedoch so fest ist, lässt er sich natürlich nicht weiter komprimieren. Das Packmaß liegt daher aufgerollt bei grob 15 x 10 cm, vielleicht so groß wie eine 1 L Flasche.

KragenKragen und Reisverschluss Abdeckleiste von innen

Daten

  • Gewicht: 330 g (Größe M / EU 50)
  • Packmaß: 15 x 10 cm (vielleicht 1 L)
  • Reißverschluss: YKK (Marktführer)
  • Taschen: 18 x 12 cm unterer rechter Rücken
  • Logos: Brust (klein, schwarz) und Rücken (Reflektor)
  • Material: 85 % Polyester (recycelt), 15 % Elasthan
  • Größen: S, M, L, 1 - 5 XL
  • Farben: Black, Mango, Poppy Red
  • Waschen: 30 °C mit ähnlichen Farben ohne Weichspüler
  • Engineered in: Germany / Bavaria
  • Made in: China

Tasche auf der Rückseiterauhe weiche Innenseite und Flachnähte

Claims

Tja, so viel verspricht der Hersteller nicht, was er nicht halten kann.

Die Rede ist da von einem langärmligen Wintertrikot aus hochelastischem, ergonomisch geformten und eng anliegenden Stoff. Mit Betonung auf dem hohen Stehkragen soll es eng abschließen und so vor kühlem Wind schützen. Die Technologie dahinter trägt den Namen Tectron. Und was soll ich sagen, das trifft es auf den Kopf. Das gute Stück tut was es soll. Mir fällt jedoch auf, das hier das Wort kühl statt kalt verwendet wird und ganz ehrlich.. so ein Wintertrikot ist auch keine Jacke. Erwartet also nichts, was euch ganz allein durch den Winter bringt.

BikePacking in der Lüneburger Heide 1BikePacking in der Lüneburger Heide 2

Verwendung

Wo dieses Trikot anzusiedeln und einzusetzen ist, ist glaube ich schon mehrfach durchgeklungen. Sobald das dünne und kurze Sommertrikot zu ungemütlich wird, kommt es ins Spiel. Und da bleibt es auch, bis die darüber gezogenen Jacken im Frühsommer zu warm geworden sind und es vielleicht nur noch spät abends oder nachts getragen werden kann.

Für mich ist es aber eine optimale Ergänzung zum kurzen und ich nutze es ab jetzt auf Trainingstouren und Langstrecken mit dem Rennrad und auf ruppigeren Ausfahrten und Bikepacking Trips mit meinem Gravel Bike. Hätte ich ein Mountainbike wäre das auch klar etwas, wobei, warten wir mal ab, wie lange das noch dauert. Neben der guten Performance macht auch der Stil was her und daher trage ich es im Sport wie im Alltag sehr gern.

BikePacking in der Lüneburger Heide 3BikePacking in der Lüneburger Heide 4

Resümee

Ein episches Trikot nach allen Regeln der Kunst. Zu 85 % aus recyceltem Material überzeugt es mich einfach mit Passform, Komfort, Wärmeregulierung und Stil. Wer sportlich unterwegs ist und unter einer Jacke auch mal schnell ins Schwitzen kommt, wird es sicher lieben.

Die kleinen Mankos, die mir aufgefallen sind, sind eher zu vernachlässigen und auch sonst bietet es eine cleane, eindeutige und funktionanle Beschaffenheit, die einfach das tut, was sie soll. Ein wirklich brauchbares Wintertrikot zu sein und dabei einfach schnieke auszusehen. Mehr gibt´s einfach nicht zu sagen. Hab' Bock, also raus aufs Bike.

 

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
War diese Bewertung für dich hilfreich?
  • Ja
    1
  • Nein
    0
Deine Meinung ist gefragt. Hier kommentieren:
Deine Meinung ist gefragt. Hier kommentieren:
Dazu bitte anmelden Anmelden oder Registrieren

WEITERE BEWERTUNGEN