Kurzversion

Eines der leichtesten Trikots welches ich je getragen habe. Fühlt sich definitiv nicht an wie eine zweite Haus, weil man es quasi gar nicht spürt.

Für heiße Rennen und sonnige Passanstiege mit dem Rennrad definitiv eine Empfehlung. Satter Preis aber definitiv das Geld wert.

Für alle Anderen und die mit viel Bizeps: ihr braucht das Trikot nicht! Es ist zu schnell für euch.

Testbedingungen

Getestet habe ich das Trikot hauptsächlich auf dem Rennrad und bei warmen bis heißen Temperaturen. Genau dafür ist es gemacht und genau das hat es auch perfekt gemeistert. Mehr gibt es dazu auch gar nicht zu sagen.

Komfort

Wie bereits angesprochen, liegt das Trikot perfekt auf den Körper zugeschnitten auf der Haut und ist nahezu nicht wahrnehmbar. Der Stoff ist super leicht und dennoch zu einem gewissen Maß dehnfähig. Lediglich die kurz geschnittene Front und die breite Gummierung am Rückenbündchen nimmt man wahr. Diese Wahrnehmung ist aber keineswegs unangenehm, sondern signalisiert, dass alles an Ort und Stelle ist.

Die recht engen Ärmel sind zwar perfekt für ausgehungerte Rennradfprofis. Für halbwegs athletische Mountainbiker, die hin und wieder Straßenjagd machen, werden die Oberarme in diesem Trikot aber schnell zur Herausforderung. Die Mädels in der Fußgängerzone scheint es zu beeindrucken (auch wenn nicht wirklich viel von Bizeps vorhanden ist).

Im Kragenbereich hat man nicht den klassischen Stehkragen von Radtrikots, sondern eine deutlich kleinere Version davon. Gerade auf dem Rennrad scheint sich dies die letzten Jahre zu etablieren und ist auch bei diesem Trikot super angenehm, vor allem wenn man den Reißverschluss nicht bis oben zu hat. Genau dann lappert auch nicht ständig der sonst viel zu lange Kragen überall rum.

Der leichtgängige Reißverschluss ist ebenfalls erwähnenswert. Er läuft super easy und arretiert zuverlässig in der Position in der der Zipper nach unten geklappt wird. Da können sich andere Hersteller ruhig was abschauen. Trikotgefummel mit beiden Händen braucht es hier in der Regel nicht. Außerdem ist der Reißverschluss im oberen Bereich mit einem Stoffstreifen hinterlegt, damit nichts am Hals scheuert.

Taschen

Die drei großen Rückentaschen bieten genügend Stauraum um das wichtigste Equipment für eine Rennradtour unter zu bringen. Bei guter „Ladungsverteilung“ zieht auch hinten nichts am Rücken. Perfekte Verarbeitung und Dimensionierung an dieser Stelle.

Absolut gut und sinnvoll ist die Unterbringung einer weiteren Tasche als seitliche Innentasche der Rückentasche. Diese ist mit einem Reißverschluss versehen und perfekt für einen Schlüssel oder sonstige Kleinteile, die man unter keinen Umständen verlieren will. Ein wirklich tolles Detail was ich sehr zu schätzen weiß.

Atmungsaktivität / Trocknung

Der Stoff ist derart leicht und dünn, dass er gar nicht so richtig nass werden kann. Zumindest fühlt es sich so an. Der Transport von Feuchtigkeit findet super schnell statt und man könnte den Eindruck gewinnen, dass sogar ein leichter Kühleffekt eintritt.

Ist das Trikot doch mal richtig nass (weil es geschüttet hat), dann ist es durch den Fahrtwind schneller trocken als man Zeit bräuchte, sich eine Windjacke aus der Rückentasche zu kramen.

Unter den Achseln, sowie seitlich an den Rippen entlang, wurde außerdem ein leichter Mesh-Stoff verarbeitet. Gerade in diesen Bereichen kann so noch mehr Luft den Schweiß abtransportieren.

Pflege und Haltbarkeit

Das Trikot lässt sich laut Herstellerangabe nur bei 30 Grad waschen. Wer schon mal 8-10 Stunden bei 30 Grad Celsius in ein Trikot geschwitzt hat, weiß, dass es da sicher etwas mehr braucht um alle Gerüche aus dem Stoff dauerhaft fern zu halten. Ich habe es immer bei 40 Grad gewaschen und es sieht noch aus wie neu.

Anfängliche Bedenken, dass das feine „Stöffchen“ durch Reißverschlüsse der Windjacke oder zu viel Kram in den Rückentaschen Schaden nehmen könnte, war absolut unbegründet. Der Stoff sieht immer noch aus wie neu, hatte auch schon Kontakt zu Klettverschlüssen und ist für seinen Aufbau absolut robust. Natürlich muss man wissen, dass es ein Rennrad-Trikot ist und keine Workwear.

Nachteile

Bis auf den bereits angesprochenen Platzmangel im Oberarmbereich gibt es kaum Tadel. Der Preis mit UVP von 124,95 Euro ist recht happig, für ein High-End-Produkt aber durchaus legitim.

Der Schnitt könnte im Frontbereich ein paar Zentimeter länger sein. Das vom Hersteller angesprochene „Body-Mapping“ klingt zwar fein, ist aber vermutlich an der Statur von südeuropäischen Radprofis mit 160cm Größe und 45kg gemessen worden, nicht am athletischen Radfahrer, der abseits seines Hobbys auch mal Arbeit verrichten muss.

Specials

• Super leichter Stoff
• Breiter Saumabschluss
• Leichtgängiger Reißverschluss
• 3 Rückentaschen
• 1 Zusatzrückentasche mit Reißverschluss
• Gewicht: 127 Gramm (gewogen) bei Größe L
• UVP: 124,95 Euro – bei manchen Shops schon unter 100 Euro zu haben
• Fällt sehr klein aus: Bei 72kg und 182cm reicht laut Tabelle die Größe L, besser aber XL nehmen, damit der Bauchnabel nicht rausschaut und der Bizeps Platz findet.

Fazit

Ein tolles Trikot für heiße Tage. Wer genau dafür ein Trikot braucht, wird hier nicht enttäuscht werden.

Von mir gibt es volle Punktzahl, auch wenn nicht alles zu 100% auf mich gepasst hat. Das Trikot verkörpert genau das was es in seiner Beschreibung verspricht.

Wer eher ein Trikot für die Biergartentour, gemütliche Sonntagsfahrten oder ähnliches sucht, der wird mit diesem Teil aber nicht glücklich werden. Dafür ist es aber auch ausdrücklich nicht gemacht.