Im test

Test: VAUDE Crana Wind Jacket - Windbreaker Herren

VAUDE Crana Wind Jacket - Windbreaker Herren
Ein Winzling unter den Windjacken
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • sehr kleines Packmaß
  • guter Schnitt
  • gute Belüftung
  • Kompromiss aus Rad und Wanderjacke

Nachteile

  • nur eine kleine Ärmeltasche
  • Reißverschluss verklemmt häufig

Bewertung

Was muss bei jeder Radtour und bei jeder Wandertour in den Rucksack? Ok, ok, da gibt es so einige Dinge...worauf ich abziele ist eine Windjacke. Sei es für die Gipfelrast beim Wandern oder die schnelle Abfahrt nach einem schwitzigen Anstieg auf dem Rad. Die meisten von uns werden für sämtliche Aktivitäten immer eine spezielle Jacke haben. Eine fürs Radfahren geeignete Jacke, welche eng anliegt und dadurch nicht im Wind flattert und eine andere Jacke für Wandertouren.

Die Firma VAUDE hat diese beiden Zielgruppen nun kombiniert und die Windjacke "Crana Wind Jacket" auf den Markt gebracht.

Erster Eindruck: Der erste Eindruck war geprägt von dem minimalistischen Packmaß. Die VAUDE Crana ist gerade mal eine gute Handvoll Jacke. Fürs Radfahren passt diese Jacke ohne Probleme in die Trikot-Tasche, beim Wandern findet diese Jacke garantiert ein Plätzchen in jedem noch so kleinen Rucksack.

Weiters war der erste Eindruck durch das hochwertige Material und die gute Verarbeitung geprägt. Abweichend von einer typischen Windjacke speziell fürs Radfahren ist die Kapuze (das findet man bei typischen Radjacken nicht, da diese im Wind flattert und dadurch bremst), die Belüftungsbereich unter den Armen und am Rücken sowie den Schnitt in Form von "Regular Fit". Typischerweise sind spezielle Radjacken sehr körpernah geschnitten und haben auch einen verlängerten Rücken, um der gebeugten Haltung auf dem Radl gerecht zu werden. Soviel mal zu den ersten Eindrücken der Jacke, noch ohne diese in "freier Wildbahn" getestet zu haben.

Verwendung der Jacke während des Testzeitraums: Hauptsächlich habe ich die Jacke bei der täglichen Radfahrt zur Arbeit verwendet. Da dieser Test dadurch sehr radlastig wäre, habe ich die Jacke auch mal in ihrem eigentlichen Anwendungsfeld getestet: Eine Bike-to-Hike-Tour. Dabei hatte ich die Jacke auf der gesamten Fahrradstrecke, als auch beim Wandern an. Aufgrund der noch recht frischen Temperaturen sowohl im Aufstieg als auch im Abstieg.

Jacke beim Radfahren
Die Jacke als Wind- und Wetter-Jacke auf dem täglichen Arbeitsweg. Der Schnitt ist eng genug, dass nichts flattert.

Passform: Der Schnitt der Jacke ist "Regular fit". Das bedeutet, dass diese nicht so eng anliegt wie typische Rad-Jacken. Insgesamt ist der Schnitt aber sehr komfortabel und auch die Bewegungsfreiheit ist gegeben. Auch wenn man die Arme mal über Kopf heben muss (kommt beim Wandern öfters vor als beim Radfahren...es sei denn man gewinnt eine Etappe bei der Tour de France) macht der Schnitt auch das mit. Während meines Tests hatte ich unter der Jacke allerdings meist nur ein dünnes Baselayer getragen, aber auch ein Midlayer hätte unter der Jacke gut Platz gefunden.

Die Armlänge ist gut, Einstellmöglichkeiten gibt es weder an den Armbündchen, noch an der Hüfte und auch nicht an der Kapuze. Die einzige Einstellmöglichkeit hat man am Frontreißverschluss. Der Rücken der Jacke ist nicht verlängert, stört aber bei der Anwendung "Bike to Hike" überhaupt nicht, auch auf der Fahrt zur Arbeit mit einem Rennrad hat nicht zu einem kalten Rücken geführt. Zusammengefasst zum Thema "Passform": Die Jacke sitzt gut, sowohl auf dem Radl als auch beim Wandern.  

 

Ausstattung der Jacke: Die VAUDE Crana Windjacke ist äußerst spartanisch ausgestattet (ich gehe davon aus, um das geringe Packmaß und das geringe Gewicht zu erreichen). Die Jacke hat einen durchgehenden Frontreißverschluss, eine kleine Tasche am linken Arm auf Uhr-Höhe (Abmessung ca. 18 x 9 cm) sowie eine Kapuze. In der kleinen Armtasche kann die Jacke auch verstaut werden.

Jacke in der Armtasche verstaut
Tatsächlich nur eine Handvoll Jacke: Die VAUDE Crana Wind Jacket in der Armtasche verstaut.

Wie bereits erwähnt gibt es keine Verstellmöglichkeiten an den Armbündchen, dem Saum oder an der Kapuze. An diesen Stellen ist die Jacke allerdings mit einem vernähten Gummi versehen, sodass die Jacke an diesen Stellen anständig dicht hält. Ebenfalls unter die Rubrik "Ausstattung der Jacke" würde ich das Belüftungskonzept laufen lassen: Unter den Armen gibt es kleine Öffnungen die mittig mit einem Steg vernäht sind, um die Form zu halten. Außerdem ist an dieser Stelle das elastische Material perforiert, um die Lüftung zu ermöglichen.

Belüftung unter den Armen
Blick von Innen in den Achselbereich: Das perforierte Material in Kombination mit dem offenen Abschnitt (an dem kleinen vernähten Steg erkennbar) sorgt für sehr gutes Klima.

Am Rücken ist dasselbe perforierte elastische Material im Bereich der Wirbelsäule vernäht. Ein komplett offenes "Fenster" wie unter den Armen gibt es im Rückenbereich nicht. Übrigens ist die Jacke als "Windproof 80" gekennzeichnet, was bedeutet, dass diese 80% winddicht ist. Wer jetzt 100% winddicht fordert, muss dann allerdings auch damit leben, dass die Atmungsaktivität eingeschränkt ist. Ich habe das Material als sehr angenehm empfunden, habe die Jacke ja auch häufig bei bewegungsintensiven Anwendungen getragen.

Belüftung im Rückenbereich
Die Belüftung im Rückenbereich wird durch das perforierte Material ermöglicht.

Beim Thema Wasserdichtheit war ich bei einer meiner ersten Verwendungen recht positiv überrascht, wie gut der leichte Nieselregen abgeperlt ist. Das war allerdings noch in neuem Zustand. Um den wasserabweisenden Effekt zu erhalten, muss die Jacke regelmäßig nachbehandelt werden.

In meinem Testzeitraum musste ich die Jacke auch schon mehrfach in die Waschmaschine geben, da diese bei häufigem Einsatz doch den Geruch annimmt, eine weitere Nachbehandlung der Imprägnierung habe ich bisher noch nicht vorgenommen, ich bin allerdings auch seither nicht mehr vom Regen überrascht worden.

Abperlendes Wasser von der Jacke
Im fabrikneuen Zustand ist das Wasser wunderbar von der Jacke abgeperlt. Die Imprägnierung ist allerdings nicht dauerhaft und muss regelmäßig nachbehandelt werden.

Übrigens verzichtet VAUDE bei dieser Jacke auf den Einsatz von umweltschädlichen Fluorcarbonen (PFC). Ebenfalls zum Thema Nachhaltigkeit ist zu erwähnen, dass der Hauptstoff zu 100% aus recyceltem Polyamid besteht. Das Kontrastmaterial (in meiner getesteten Jacke also die schwarzen Bereiche) bestehen aus 84% Polyamid und 16% Elastan.    

Erfahrungen mit der Jacke: "Reinschlüpfen, wohl fühlen". So könnte man die Jacke beschreiben. Sowohl beim Radfahren als auch beim Wandern habe ich die Jacke gerne getragen. Auch wenn ich beim Wandern im Anstieg ungern Jacken anziehe, gerade wegen der eingeschränkten Atmungsaktivität, war diese Jacke doch auch im Anstieg ein gern getragenes Utensil. Wurde es zu warm, habe ich den Frontreißverschluss etwas nachgeregelt.

Allerdings ist mir dabei auch aufgefallen, dass ich den Frontreißverschluss nicht ein einziges mal komplett schließen konnte, ohne dass der Reißverschluss am Untertritt hängen geblieben ist. Vermutlich ist die Ursache das flexible Material des Untertritts. Wäre dieser etwas steifer, würde vermutlich auch der Reißverschluss nicht so häufig hängen bleiben. Ist der Reißverschluss auch am Hals komplett geschlossen, liegt auch die (nicht genutzte) Kapuze gut am Hinterkopf an, sodass der Wind keine Angriffsfläche findet um aus der Kapuze einen "Bremsfallschirm" zu machen. Das ist wirklich gut gelöst.

Geschlossene Jacke und Kapuze
Ist der Frontreißverschluss komplett geschlossen, hat der Wind nahezu keine Angriffsfläche, um aus der Kapuze einen "Bremsfallschirm" zu machen.

Die aufgesetzte Kapuze liegt ebenfalls gut am Kopf an, in meinem Fall hängt die Kapuze auch nicht über die Augen.

Kapuze aufgesetzt
Auch ohne Einstellmöglichkeiten passt die Kapuze ganz gut. Lasst euch von dem mürrischen Gesichtsausdruck nicht täuschen...der ist auf das Wetter bezogen, nicht auf die Jacke ;-)

Die Ärmeltasche habe ich so gut wie nicht genutzt. Zwar würde das Mobiltelefon gut reinpassen, die Position am Handgelenk ist dafür allerdings nur mäßig geeignet. Insbesondere, weil ich genau an dieser Stelle eine Uhr trage. Da keine weiteren Taschen an der Jacke vorhanden sind, musste ich meine Utensilien daher in den Hosentaschen verstauen. Eine Napoleon-Tasche anstelle der Ärmeltasche hätte mir besser gefallen.

Fazit: Die Atmungsaktivität der Jacke ist wirklich "WOW". Eine reine Radjacke hat sicherlich auch eine Daseinsberechtigung, fürs Wandern oder Bike-to-Hike ist die VAUDE Crana aber sehr gut geeignet.

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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