Bewertung

Im Test: Alé Magic Color Bib shorts

Ich durfte die Alé Magic Color Bib Shorts testen. Aus Erfahrung mit italienischen Größen musste ich dazu die Größentabellen genau studieren. Mit einer Größe von 1.82 m und einem Gewicht von 88 Kilogramm liege ich ziemlich, ganz, genau zwischen zwei Größen 😉

Genauer gesagt hatte ich in der Vergangenheit die Erfahrung mit Lauftights aus Italien gemacht, dass die Größen bis zu zwei Einheiten kleiner ausfallen. Ergo musste ich von einer XL zu mindestens doppelt, wenn nicht gar XXL greifen. Outside hat die Kommunikation aber im Vorfeld richtig gut organisiert und deshalb kam auch die richtige Short bei mir an.

Die Hose wurde als kurze BiB- Short zum Straßenradfahren konzipiert. Ich habe sie zu Gravelrunden angezogen und auch als Hose mit Polster unter meiner Mountainbikehose getragen. Die Sitzposition auf dem Rad hat gezeigt, dass der Gravelsattel wesentlich unbequemer ist und das Polster viel Sinn macht. Gebraucht und getestet hatte ich die Hose auf der Hausrunde rund um Stuttgart, sowie auf Endurorunden im Remstal auf Trails.

Frisch aus der Box:

Direkt ausgepackt macht die Hose einen sehr wertigen Eindruck. Der Stoff fühlt sich weich an und gleichzeitig leicht. Auffällig ist das schwarze und schlichte Design. Trotzdem die Hose Magic Color heißt ist sie ohne jegliche Farben. Außer dem Firmenloge ist kein Aufdruck auf der Hose. Meine BiB-Short ist schwarz und kurz, was auf jeden Fall noch etwas Farbe vertragen kann, wenn ich eine farbige lange Hose im Winter tragen muss.

Der Rücken und die Seiten sind mit einer anderen Stoffart (Mesh) gefertigt. Ich kann mir vorstellen, dass dieses Material beim Sport für ein besseres Microklima sorgt.

Außerdem sind an den Beinabschlüssen Gummierungen angebracht, die ein Rutschen verhindern sollen. Positiv hervorzuheben sind auf jeden Fall die minimalen Nähte und glatten Abschlüsse auf der Innenseite (Rohschnitt Finisch mit zero Friction). Mal sehen was die Praxis bringt, wenn diese Gummierung auf unrasierte Rennradbeine trifft 😉

Technische Details:

Das Gewicht ist mit 180 g wirklich super leicht von Alé angegeben. Wahrscheinlich macht das der Materialmix mit 86 % Polyamid, 14 % Elasthan aus. Der Rückeneinsatz ist mit 83 % Polyester und 17 % Elasthan angegeben und der Rücken mit 75 % Polyamid und 25 % Elasthan.

Diese Werte sagen zunächst nichts über die Atmungsaktivität aus. Erkennbar ist aber auf jeden Fall, dass sich Alè bei der Zusammensetzung überlegt hat und eine hochwertige Radhose mit atmungsaktiven Stoffen gefertigt hat.

Die BiB- Short ist eher für kühlere oder kältere Tage konzipiert, da sie winddicht ist aber dennoch atmungsaktiv genug gestaltet wurde.

Die Hose gibt es in schlichten und einfachen Farben Ton in Ton in Schwarz , Grün und Blau.

Passform:

Die BiB hat eine gute ergonomische Passform. Sie ist sehr bequem und schnürt am Beinabschluss nicht ein. In Größe XXL passt sie wie eine XL und lässt sich bequem tragen. Das Meshrückenteil sorgt zusammen mit den Trägern für sehr viel Stabilität und durch das S-Stability- System an den Bündchen bleibt um die Beine herum allem am Platz wo es hingehört.

Durch das sehr kalte Wetter im November und Dezember musste ich immer eine Lange Hose beim Biken darüber tragen. Das Sitzpolster hat dabei sehr gute Dienste geleistet. Die Hose war allerdings schon winddicht, dadurch kam nichts an den Körper an kalter Luft. Die flach gestalteten Nähte stören dabei auch nicht, da sie an die Körperformen angepasst wurden.

Mir hat vor allem der hochgezogenen Rücken gut gefallen. Die Shorts ist eigentlich sehr hoch geschnitten und endet nicht wie andere Radhosen einfach an der Hüfte mit Trägern dran. Das Material am Rücken ist kaum spürbar und führt auch nicht zu übermäßigem Schwitzen.

Der Polstereinsatz ist auch bequem und verrutscht nicht während der Fahrt. Beim Graveln habe ich nicht so viele Positionswechsel wie beim Mountainbike. Da ich beim Straßenradfahren oder über Waldwege eine eher nach vorne geneigte Position habe, war ich über das Polster im Dammbereich sehr dankbar. Im Gegenteil sieht es beim Mountainbike wieder ganz anders aus. Mehrere Positionswechsel während einer Abfahrt führen dazu, dass Kleidung verrutscht und beim wieder Hinsetzen an der falschen Stelle sitzt. Die Alè Short hat dies aber gekonnt gemeistert. Beim Kauf sollte deshalb auf die Art zu Biken geachtet werden.

FAZIT:

Die Hose hat bei mir den Anforderungen voll entsprochen. Sie war aufgrund der gewählten Größe wirklich sehr bequem und dennoch atmungsaktiv. Gerade beim Wechsel von Gravel auf Mountainbike hat sich das Sitzpolster sehr bemerkbar und bezahlt gemacht. Sie sitzt eng aber nicht zu eng für meine Größe und Gewicht und rutscht dennoch nicht.

Der Feuchtigkeitstransport durch das Sitzpolster funktioniert und es entstehen keine unangenehmen Druck- oder Scheuerstellen. Gerade für Mountainbiker kann ich diese Hose sehr empfehlen, da sie kurz ist und unter den Baggyshorts getragen werden kann. Ich habe sie auch mit Knieprotektoren getragen und kann einen guten Sitz des Protektors sowie der Hose bestätigen. So leidet der Outfitfaktor sowie die Sicherheit beim Biken nicht.

Einziges Manko welches ich ansprechen würde, wäre die Sichtbarkeit im Straßenverkehr. Alé könnte die Reflektoren auch schwarz machen, damit die ganze Magic Color Hose schwarz bleibt. Schwarz in Schwarz als Ton in Ton im Straßenverkehr sieht man dann noch besser 😉

Die Größeninformation von Alè ist Slimfit also eher eine Körperbetonte Passform. Bedeutet also eher zwei Nummern größer kaufen.