Die Bewertung

Ich durfte die VAUDE Sesvenna Pro Jacket - Skitourenjacke die letzten 6 Wochen testen und trug sie beim Skitourengehen, beim Eisklettern, beim Radfahren sowie beim Spazieren / im Alltag.

Ich trug dieVAUDE Sesvenna Pro Jacket als Weste,  als wärmende Jacke unter der Hardshelljacke sowie als äußerste Schicht. Je nach Wetter und Betätigung. In allen 3 Funktionen hat sie mich überzeugt. Ich trug sie immer über einer langärmligen Schicht, also nie direkt auf der Haut. Das Material ist zwar angenehm, aber doch aus Kunststoff.

Im Testzeitraum lagen die Temperaturen zwischen gut zweiltellige Minusgrade bis zu zweistelligen Plusgraden. Das ermöglichte mir einen sehr vielseitigen Test. (Auch wenn ich sie bei zweistelligen Plusgraden gerade einmal als Backup im Rucksack dabei hatte.)

***Eckdaten - Aufbau***

• Primaloft-Jacke mit Frontreißverschluss
• Angenehmer abschluss des Reisverschlusses am Kinn
• gut sitzende gefütterte Kapuze mit Bundabschluss. Kann gut unter Kletterhelmen getragen werden

• Daumenschlaufen

• Schmale, körpernahe Passform, jedoch nicht einengend
• Elastischer Bund am Rückenabschluss, den Ärmeln und der Kapuze
• 2 Reißverschluss-Taschen außen (keine Innentasche).
• Gewicht: 353 g
• kleines Packmaß
• 30° Wäsche
• geringe Mengen Flüssigwaschmittel, kein Weichspüler, extra spülen
• Zur optimalen Pflege wird Nikwax Reinigungsmittel empfohlen
• Sehr viele verschiedene Materialien
• umweltfreundlich wasserabweisend ohne Fluorcarbone (PFC) hergestellt
• Green Shape garantiert umweltfreundliche Produkte aus nachhaltigen Materialien, ressourcenschonender Herstellung und fairer Produktion

***Rund ums Material - Aufbau***

Die Jacke besteht aus sehr vielen verschiedenen Materialien.So kann jedoch an jeder Körperstelle das Maximum heraus geholt werden. Natürlich sind so auch relativ viele Nähte vorhanden. Diese stören aber überhaupt nicht und sind auch tadellos verarbeitet.

• Wärmende, hoch atmungsaktive Polartec® Alpha Insulation auf der Vorderseite
• Primaloft® Silver Eco Insulation im Rücken und Armbereich
• elastischen, atmungsaktiven Strickeinsätzen an der Seite und am Rücken

• Hauptstoff: 100% Polyamid
• Wattierung: 100% Polyester
• Strick: 100% Polyamid
• Netzfutter: 100% Polyester
• Futter: 100% Polyamid

Jacke von außen:

1) elastischer Bund an Amen, der Kapuze und hinten am Jackenbund 2) Stoffeinsatz an den Ellbogen außen und großflächiger der Ellbogen-Innenseite 3) Strickmaterial. Sehr robust, dick und dennoch sehr elastisch und angenehm zu tragen 4) gefütterte Front, bis ein Stück über die Schultern 5) andere Fütterung an den Armen und dem Rücken. Das Material greift sich auch anders an An der Kapuze auch andere Fütterung

Jacke innen:

Innen erkennt man sehr gut die vielen Nähte. Diese stören aber überhaupt nicht. Am zentralen Körper vorne, und ein kleines Stück über die Schultern ist ein Netz-/Mesh-Material in die Jacke eingenäht

• Allgemein fließend weiches Material
• Angenehme Fütterung
• Bewegungsfreiheit sehr gut
• Wind und Regen abweisend aber nicht dicht
• atmungsaktiv
• schwarze Farbe wärmt in der Sonne zusätzlich
• umweltfreundliche Herstellung (laut Homepage www.vaude.com 23.02.2021)

***Tragekomfort***

In die Jacke hienein geschlüpft hatte ich von Anfang an ein sehr angenehmes Tragegefühl. Das Netzmaterial vorne ist angenehm am Körper.

Die Kapuze ist auch sehr angenehm zu tragen. Sie sitzt gut am Kopf und kann an kalten Tagen sehr gut unter einem Kletterhelm getragen werden, wodurch im Nacken kein Wärmeverlust mehr vorhanden ist und auch der Hals gut warm bleibt. Ob man die Kapuze unter den Skihelm bekommt, hängt stark vom Helm ab. Das ist aber meist eh zu warm.

Die Jacke ist angenehm gefüttert. Sie ist nicht besonders stark , aber doch auch nicht so wenig. Für normale Skitouren ist die Fütterung mehr als ausreichend. Wärmer braucht man es auf klassischen Skitouren selten.

Die Bundabschlüsse an den Armen, dem Rücken und der Kapuze vorne ist auch angenehm.

Die Strickeinsätze sind erstaunlich massiv und dennoch angenehm zu tragen. Bei ihnen fällt v.a. die gute Dehnbarkeit auf und die so hergestellte Beewegungsfreiheit der Jacke.

Nachdem die Jacke atmungsaktiv ist, bildet sich in ihr auch nicht so schnell ein Hitzestau, wenn es einem darin dann doch einmal wärmer wird.

Sie ist windabweisend und wasserabweisend. Bei starkem Wind oder kalten Temperaturen in der Skiabfahrt geht jedoch zu viel Wind duch und eine Hardshell-Jacke darüber ist angenehm. Auch einem richtigen Guss-Regen wird die Jacke wahrscheinlich nicht stand halten. Schneefall macht ihr aber nichts aus.

***Schnitt der Jacke***

Die Jacke ist körperanliegend geschnitten, ohne jedoch die Bewegungsfreiheit einzuschränken.

Die Ärmel sind für mich lang genug und so können auch die Daumenschlaufen angenehm getragen werden.

Am Körper ist die Jacke ausreichend lang, ein bisschen länger wäre meiner Meinung nach aber optimal.

Die beiden Reisverschlusstaschen sind an der Jacke so platziert, dass man an sie nicht rankommt, wenn man einen Hüftgurt trägt. Dies ist aber auch nicht der angedachte Einsatzbereich der Jacke.

***Praxistest***

Ich trug die Jacke in den letzten 6 Wochen beim Skitourengehen, beim Eisklettern, beim Radfahren sowie beim Spazieren / im Alltag, da sie optisch auch alltagstauglich ist.

Skitourengehen

Ich trug die Weste beim Skitourengehen im Aufstieg sowie auch bei der Abfahrt. Im Aufstieg trug ich die Jacke wenn als äuserste Schicht. In der Abfahrt trug ich sie als äußerste Schucht und unter einer Hardshell-Jacke.

Das tolle and er Jacke ist, dass sie sehr leicht ist, ein kleines Packmaß hat und trotzdem viel Wärme spenden kann. So war sie bei jeder Skitour dabei.

Im Aufstieg trug ich die Jacke v.a. beim Losgehen mit deutlich zweistelligen Minusgraden. Aber auch wenn es kalt war und der Wind stark ging. Dauerhaft hatte ich sie aber nie im Aufstieg an. Irgendwann wurde mir dann doch immer warm.

Bei der Abfahrt trug ich die Jacke als äußerste Schicht bei mittelwarmen Temperaturen und einer nicht allzu anstrengenden Abfahrt. Wenn es nämlich zu kalt war, benötigte ich eine Hardshell-Schicht darüber, da es durch die Jacke zu kalt durch ging. Bei kalten Temperaturen und einer nicht allzu mühsamen Abfahrt trug ich die Jacke sehr gerne unter der Hardshelljacke. Bei warmen Temperaturen oder einer richtig mühsamen Abfahrt war mir die Jacke dann auch in der Abfahrt einfach zu warm.

Vom Tragegefühl war die Jacke sehr angenehm und ich hatte jede Bewegungsfreiheit die ich brauchte,

Auch am Grat zum Gipfel, nach dem Skidepot, wechselte ich sehr gerne auf die Jacke. Einerseits wird es da meist windiger und kälter und andererseits bewegt man sich langsamer. Hier war die Jacke auch immer sehr angenehm. Bei den Grate die ich mit der Jacke ging, hatte ich mit dem Oberkörper aber kaum Felskontakt. So kann ich zur Robustheit gegenüber Fels nicht viel sagen. Wie bei den meisten solchen Jacken, vermute ich aber, dass sie sich mit Fels nicht allzu gut versteht. (Dafür ist die Jacke aber auch nicht angedacht).

Die Kapuze ermöglicht es einem auch schnell, bei größeren Windböen einmal dicht zu machen.

Wenn es wieder wärmer wird, kann man mit der offenen Jacke unterwegs sein.

Bei jeder Pause oder am Gipfel, habe ich auf jeden Fall immer einmal gleich die Jacke drüber gezogen um nicht aszuküheln und dagegen hat sie auch immer geholfen.

Zusammenfassend ist die Jacke ein super Begleiter bei jeder Skitour. Sie braucht wenig viel Platz und ist relativ warm. Gerade mit den immer intensiver werdenden Sonnenstrahlen merkt man die schwarze Farbe der Jacke noch zusätzlich beim Wärmen.

Eisklettern

Ich trug die Jacke im Testzeitraum auch relativ oft beim Eisklettern. Da ich dabei recht erfroren bin, testete ich dabei ihre maximale Tauglichkeit im Zwiebelprinzip :-D. An den eisigsten Tagen und eher langsamen Touren trug ich die VAUDE Sesvenna Pro Jacket als Weste. Darunter in langes Unterleibchen und ein Leibchen. Darüber eine Daunenschicht und eine Hardshell-Jacke. Mehr wäre aber nicht mehr möglich gewesen.

An schnelleren Tagen trug ich sie aber normal als wärmende Jacke direkt unter der Hardshell-Jacke.

Auch im Zustieg trug ich sie zumindest immer beim Losgehen, da ich immer in sehr kalten Gräben gestartet bin. Ob mit Ski oder zu Fuß, sie war sehr angenehm zu tragen. Ich machte mir auch keine Sorgen um das Material, als es doch immer wieder einmal etwas unwegsam durch den Wald ging. Dornen und richtig Spitzen Ästen wird sie aber recht sicher nicht Stand halten.

Eisklettern ist vom Bewegungsspielraum dann doch recht groß, da die Hände meist über dem Kopf sind. Mit dem Klettergurt festgehalten zog sich die Jacke auch nicht hinauf und blieb dort wo sie sein sollte. Weiters war die Bewegungsfreiheit überhaupt nicht eingeschränkt.

Daher ist die Jacke auch fürs Eisklettern ein top Begleiter!

Radfahren

Ich fuhr im Testzeitraum auch immer wieder einmal Rad. Keine großen Runden und allgemein bin ich nicht so der Radfahrer. Ich trug hier die Jacke als äußerste Schucht und empfand sie auch hier als sehr angenehm.

***Zusammenfassung****

Richtig intensiv habe ich die VAUDE Sesvenna Pro Jacket - Skitourenjacke beim Skitouren gehen und beim Eisklettern getestet. Bei beiden Sportarten hat mich die Jacke absolut überzeugt! und war daher wirklich immer gerne dabei. Ihr geringes Gewicht und Packmaß mit einer hohen Wärmeleistung sowie der uneingeschränkten Bewegungsfreiheit macht die Jacke zu einem treuen Begleiter, der im Rucksack sowie am Körper nicht störend auffällt.

Mit 240 € ist die Jacke nicht ganz billig und bei einer ganz kurzen Internet-Recherche eher eine teurere Prima-Loft Jacke. Für das was die Jacke aber leistet und zusätzlich noch umweltschonend hergestellt ist, finde ich den Preis ok und gebe eine klare Empfehlung für die Jacke aus.