Im test

Test: NORDISK Ness - Hardshell Anorak mit Daunenfüllung

NORDISK Ness - Hardshell Anorak mit Daunenfüllung
Perfekte Jacke, nicht nur für den urbanen Outdooreinsatz
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • kuschelig warm
  • nachhaltige Produktion und absolut hochwertiges Material
  • großartige Lüftung
  • sehr modisches Aussehen für Outdoor und City
  • wasserdicht
  • Skipass-Tasche

Nachteile

  • keine Handytasche

Bewertung

Nordisk Yeti Ness

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Der Hersteller:

Da die Ness Bestandteil eines spannenden Projektes zwischen zwei enthusiastischen Outdoor-Firmen ist, möchte ich zunächst kurz auf ihre Fusion eingehen. Zunächst soll es kurz um die spannende Gründung der der Firma Yeti gehen :

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Die Geschichte von Yeti beginnt 1983 in einer Küche in Ostdeutschland. Der Bergsteiger Bernd Exner plante eine Bergtour in Rumänien – im Winter. Aber er fand in der ganzen DDR keinen Schlafsack, der warm genug für dieses Unterfangen war. Also beschließt seine Frau Sabine, selbst eine erfahrene Bergsteigerin, einen geeigneten Schlafsack herzustellen.

Nachdem die Schlafsäcke bei Freunden und bekannten Bergsteigern immer beliebter wurden, versuchten Sabine und Bernd Exner eine offizielle Lizenz in der DDR zu erwerben, jedoch ohne Erfolg. Das Paar stellte aber trotzdem weiter Schlafsäcke, Jacken, Westen und Handschuhe her.

Nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 wurde die Marke „Yeti Down Sporting Goods“ offiziell gegründet und fand bei Expeditionsteams aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien schnell reißenden Absatz. 1996 wurde schließlich die erste Daunenjacke entwickelt und seitdem ist Yeti auf dem Outdoor-Markt mit ihren Schlafsäcken und Daunenjacken nicht mehr wegzudenken.

Was nützt einem jedoch der beste Daunenschlafsack, wenn man nicht das passende Zelt dazu hat. Dies wird aber sicherlich nicht der Grund der Fusion 2020 zwischen Nordisk und Yeti, welche bereits seit 15 Jahren eng zusammenarbeiten, aber dennoch fände ich die Idee recht romantisch ;).

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Nordisk ist ein dänischer Outdoor-Ausrüster für passionierte Outdoor-Liebhaber mit einer Tradition von über 100 Jahren, der mir insbesondere wegen seiner Zelte bekannt war. . Zur umfangreichen Produktpalette zählen daneben auch noch Schlafsäcke, Isomatten, Rucksäcke und Kochgeschirr.

Und so bündeln Nordisk und Yeti ihre Kräfte, um eine einheitliche Outdoor Marke zu werden.

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Nachhaltigkeit

Die meisten verwendeten Materialien entsprechen dem „Ökotex Standard 100“, weiterhin werden Materialien entsprechend den REACH-Vorgaben ausgewählt. Dann wird Daune als natürlich nachwachsender Rohstoff verwendet. Der Projektschutz bestehender Regenwälder befindet sich gerade in der Entstehung.

Der Test.

Vorkommensweise :

Die Ness kommt in 2 Farbvariationen daher. Einerseits im grünlich schimmernden „scarab“ oder aber im gelblichen Farbton „lemon“. Erfreulicherweise ist die Spannweite an Größen von S bis 3XL so groß, dass jeder Outdoor Fan hier auf seine Kosten kommen sollte.

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Bei einer Größe von ca. 187 cm und einem Gewicht von 83 kg bin ich mit der Größe M zufrieden und sie passt im Umfang einwandfrei. Einzig an den Ärmeln hätte ich mir vielleicht 1-2 cm mehr gewünscht, muss jedoch auch anmerken, dass ich häufig bei Jacken über kurze Ärmel klage, sind meine Arme wohl recht lang geraten sind. Beim Radfahren könnte dies dann schließlich problematisch werden.

 

Einsatzgebiet:

Dem Einsatzgebiet der Ness sind praktisch keine Grenzen gesetzt. Denn die Jacke sieht nicht nur überaus gut aus und ist auch modisch ein Highlight, so dass sie problemlos im Alltag, sei es in der City, beim Spaziergang oder auf dem Weg zur Arbeit getragen werden kann, sonder sie ist auch so funktionell, dass sie bei eigentlich allen Outdooraktivitäten getragen werden kann. Ein Einsatz beim Skifahren bei schönem klaren und kalten Wetter wäre absolut denkbar. Beim sportlichen Wandern oder intensivem Radfahren wäre sie mir fast schon zu warm bzw. zu umständlich dadurch, dass ich sie über dem Kopf an- und ausziehen müsste. Möglich wäre es aber sicherlich.

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Für ein sportliches Lustwandeln hingegen an der frischen Luft ist sie aber nahezu perfekt. Für den weiteren Outdooreinsatz spricht natürlich auch die Möglichkeit der fast kompletten seitlichen Lüftung, wozu ich später noch einmal genauer komme.

Neben dem Aussehen bietet die Ness aber auch, wie bereits angemerkt, ein hohes Maß an Funktion. Denn die Ness ist ein Hard Shell Anorak mit Daunenisolation. Daher nun einiges zum

 

Material: Der Außenstoff besteht aus einem laminierten Zweiwege-Stretchgewebe, das mit der bereits beschriebenen wasserabweisendem und schnell trocknendem Crystal Down Dry Daune gefüllt ist.

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Die Daune:

Das Mischverhältnis ist 90/10, das bedeutet, dass die Jacke auf 100 Gramm Füllung zu 90 % aus Daunen und 10 % Federn gefüllt ist.

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Je höher der Daunenanteil, desto hochwertiger (aber auch teurer ) die Jacke. Zudem liegt ihr Cuin Wert bei 700+ (Europäischer Maßstab. Dieser ist strenger als der amerikanische, so dass man nach amerikanischer Messung durchaus auf 800 Cuin bei der Jacke kommen könnte). Dieser gibt die Bauschkraft der Federn an. (Zur Bestimmung der Bauschkraft wird eine Unze (ca. 28 g) Gänsedaunen in einen Messzylinder gefüllt und das Volumen der Daunen in Kubikzoll (cubic inches = cuin) gemessen.)

Die Füllmenge beträgt 155 Gramm in der Größe und bietet ein gehöriges Maß an Wärme und Isolation.

Woher stammt die bei Yeti verwendete Daune?

Der „Yeti Ethical Code“, eingeführt in 2009, dokumentiert unter anderem Herkunft und Schlachthaus der Daune. Das Unternehmen kann versichern, ausschließlich Daune von Totrupf, die nicht aus der Stopfleberproduktion kommt, zu verwenden. Es wird des Weiteren nur Daune aus Europa verwendet. Die Herkunft und Qualität wird durch den Ethical Down Code, den sich Yeti auf die Fahnen geschrieben hat, nachgewiesen. Dieser gibt Auskunft über Buschkraft, Herkunftsregon, Vogelrasse und Mischungsverhältnis. Crystal Down wird ausschließlich nur mit RDS Zertifzierung verwendet. Crystal Daun steht für eine Auswahl feinster europäischer Daune mit bestem Volumen.

RDS: Der Responsible Down Standard (RDS) gibt verbindliche Mindeststandards bei der Gewinnung von Daunen vor. Bei einem Produkt verweist er auf die ethisch einwandfreie Herkunft der verwendeten Daunen und Federn.

Crystal Down – Daunen werden sorgfältig von Vögeln auf erstklassigen Bauernhöfen in Europa ausgesucht. Das stellt eine verlässliche Füllung von hoher Qualität in all den Schlafsäcken und Jacken sicher..

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Die Veredelung der Original Daunen führt eine europäische Daunenfabrikfabrik durch. Jede Partie CRYSTAL DOWN wird zunächst im Labor untersucht und danach für die Weiterverarbeitung freigegeben. Alle CRYSTAL DOWN - Qualitäten werden mit speziellem, biologisch abbaubarem Daunenwaschmitttel in bis zu 60°C warmen Wasser gewaschen, um alle unerwünschten Rückstände aus den Daunen herauszuspülen. Danach wird die Ware bei über 100°C getrocknet. Jetzt sind die Daunen absolut keimfrei und für die Verfüllung in Schlafsäcken und Jacken geeignet.

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Die CRYSTAL DOWN Füllungen von YETI sind zudem nach dem Öko-Tex Standard 100 getestet und zertifiziert.

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Das Außenmaterial (wasserdicht)

aus Zwei-Wege-Stretchgewebe bietet einen Wassersäulendruck von 10.000 mm und darf somit nach den Europäischen EN 343:2003 Norm als wasserdicht bezeichnet werden. Danach gilt Bekleidung bereits ab einer Wassersäule von 1.300 Millimetern als wasserdicht. Die Angabe Wassersäulendruck bezeichnet den Druck, der vorliegt, wenn die ersten Tropfen durch das Gewebe dringen. Sie markiert damit die Belastungsgrenze, ab der ein Textil durchlässig wird. 1.000 Millimeter Wassersäule entsprechen dabei etwa dem Druck von 0,1 bar. Damit die Jacke auch wirklich wasserdicht ist, ist es wichtig , dass auch Nähte und Reißverschlüsse dem nachkommen. Hier bietet die Ness eine hohe Qualität, sind die Nähte doch voll verschweißt.

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Auch ist die Kapuze zweifach verstellbar, so dass man es sich bei schlechtem Wetter schön unter der Kapuze gemütlich machen kann.

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So lässt sie sich einerseits am Hals als auch am Hinterkopf einfach verstellen.

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Ich habe im Test einige fiese Regenschauer abbekommen, ohne dass das Material an seine Grenzen gestoßen wäre und dennoch würde ich die Jacke nicht bei der Vorhersage von 5 Stunden Dauerregen empfehlen. Da würde ich definitiv auf eine 3-Lagen Hardshell-Jacke mit noch höherer Wassersäule zurückgreifen.

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Und dennoch befand ich mich häufiger in einer bisher mir unbekannten komfortablen Situation. Denn oft ist es mir bereits passiert, dass das Wetter morgens gut bzw. trocken war und ich mit meiner Daunenjacke aus dem Haus gegangen bin. Im Laufe des Tages schlug das Wetter jedoch um, so dass ich mir Sorgen um meine Daunen machen musste, welche ich ungern durch Feuchtigkeit verklumpt wissen möchte. Diese Befürchtung ist jetzt passè. Fängt es an zu regen, fängt es halt an zu regnen. Die Daunen sind sicher. So konnte ich die Jacke bei sämtlichen Aktivitäten draußen tragen.

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Bei meist 5-10 Außentemperatur habe ich es vorgezogen, nur ein T-Shirt unter der Jacke zu tragen. Dies reichte absolut aus. Bei geringeren Temperaturen kann die Jacke also problemlos mit einem Pulli oder Midlayer getragen werden.

Die Reißverschlüsse sind absolut hochwertig verarbeitet und auch das schöne Yeti Brand Zeichen darf auf dem Reißverschluss noichtz fehlen. Wie bereits erwähnt befinden sich stilsicher zwei Reißverschlüsse für eine individuelle EInstellung am Hals.

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Taschen:

Als Taschen bietet die Ness „nur“ die zwei seitlichen Taschen. Diese sind jedoch riesig groß und untereinander, wie so häufig bei einem Anorak, miteinander verbunden. Dennoch fehlt mir an dieser Stelle eine eigentlich sonst schon „normale“ Smartphonetasche. Auch innen liegend bietet die Ness an dieser Stelle nichts.

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Das finde ich recht schade, da ich bei Aktivitäten immer sehr froh bin, wenn ich meine wichtigsten Habseligkeiten irgendwo sicher verstaut habe und auch während des Einsatzes nicht mehr an diese Tasche muss. Statt einer Smartphone-Tasche wurde jedoch eine Skipass-Tasche am linken Ärmel verarbeitet.

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Möglich wäre vielleicht noch eine Kangurutasche gewesen, wie es häufig bei Anorak-Jacken der Fall ist, um die Taschenoptionen ein wenig weiter gestalten zu können.

Tragekomfort:

Der Tragekomfort ist mehr als erstklassig. Die Jacke ist absolut kuschelig zu tragen, zudem schließt sie am Hals hoch ab und kann , wie erwähnt, über 2 Reißverschlüsse hier seitlich geöffnet werden. Des Weiteren ist es möglich die Kapuze und dementsprechend auch den Kragen enger zu ziehen. Gleiches Bild bietet sich am unteren Bund an der Hüfte. Auch hier könnte man die Jacke bei Bedarf noch enger schnallen.

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Die Ärmel lassen sich ebenfalls zuverlässig über einen Klettverschluss enger ziehen, so dass man einer unangenehme Luftbrücke hier entgegenwirken kann. Der Verschluss lässt bislang nicht an Zugfestigkeit nach, was bei nicht so hochwertigen Herstellungen durchaus unter Spannung passieren kann. Daher auch hier absolut zuverlässiges Material.

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Einziger Nachteil ist es natürlich im Gegensatz zu einem Hardshell plus Midlayer, dass die Ness nach schweißtreibenden Aktivitäten komplett gewaschen werden müsste. Hier muss man, da Daune, bei der Pflege einiges beachten ( siehe Pflegehinweise). Bislang nach fast täglichem sechswöchigem Tragen müffelt die Jacke aber noch in keinster Weise. Ich würde auch empfehlen, sie, bevor ich sie wasche, einige Zeit zum Lüften an die frische Luft zu hängen. Des Weiteren ist auch das Außenmaterial sehr unempfindlich. So kann Schmutz einfach abgewischt werden, ohne dass Rückstände bestehen bleiben.

 

Zusätzliches Highlight zum Tragekomfort

Für mich gilt als zusätzliches Highlight der Jacke der Reißverschluss unter den Armen für extra Ventilation. Dieser Reißverschluss lässt sich komplett von der Unterkante bis zu den Ärmeln aufziehen, so dass es fast aussieht, als habe man einen Poncho übergeworfen. Nun haben natürlich fast alle Outdoor Jacken eine zusätzliche Ventilation, aber zumeist doch nur so, dass sich nur ein kleines Stückchen öffnen lässt und die reale Ventilation häufig auf der Strecke bleibt. Bei der Ness kann ich nun wirklich davon berichten, dass die frische Luft auch wirklich an den Körper ran kommt. Ich halt die Ventilation für äußerst gelungen.

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Reparatur Service:

Yeti bietet in seinem Yeti-Repair-Service das Nachfüllen von Daune, die Reparatur von Kammern und das Austauschen von Reißverschlüssen an. Dieser Service gilt für alle Yeti-Schlafsäcke und eine breite Palette an weiteren Produkten, so auch für die Jacke. Auch kleinere Schäden, wie Schnitte oder Rissen können so ausgebessert werden.

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Pflegehinweise:

Die Jacke sollte nach Möglichkeit nicht längere Zeit in komprimierten Zustand gelagert werden, da dies zu Lasten der Bauschkraft der Daunen geht. Sollte man sie waschen wollen, sollte man auf chemische Reinigung verzichten und stattdessen nur biologisch abbaubare Daunenwaschmittel verwenden. Ein Trockner sorgt dann mit ein paar Tennisbällen gefüllt dafür, dass die Jacke wieder kräftig aufgebauscht wird.

Ebenfalls besteht die Möglichkeit die Jacke bei einem Yeti Fachhändler waschen bzw. reinigen zu lassen.

 

Fazit:

Die Ness ist für mich eine perfekte 3 Zeiten Jacke, die absolut durch ihr Aussehen und ihre Funktionen überzeugt. Ich befürchte, ich werde sie den gesamten Winter hindurch tragen. Einziges klitzekleines Manko ist für mich, eine fehlende Innen- bzw. Handytasche. Dennoch absolute Kaufempfehlung trotz dem hohen Preis von fast 400 Euro, da sie einfach funktionell, hochwertig und modisch topaktuell ist.

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Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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