Vorwort:

Als ich von OutsideStories die Möglichkeit erhalten habe die ODIN 9 WORLDS INFINITY SHELL Jacke zu testen konnte der Zeitpunkt kaum besser sein. Es stand ein Trip ende März an die kalt windige Nordsee nach Dänemark zum Angeln an. Zudem habe ich vor und nach diesem Trip einige Skitage mit der Jacke verbringen dürfen.

Und ich bin was Klamotten für solch einen Einsatz angeht sehr wählerisch und freute mich endlich mal das "LIFA INFINITY Membran" auf Herz und Nieren zu testen. Bis jetzt muss ich gestehen, hatte ich schon einige Membrane genutzt und war hauptsächlich von Gore-Text Pro überzeugt.

Der erste Kontakt:

Die Jacke kam mit einigen Informationskärtchen über die Technologien und Besonderheiten. Hier viel mir gleich auf, dass das Recco (Advanced Rescue Technology) System integriert ist und man somit etwas besser abgesichert (als ohne) ist, jedoch muss man auch bedenken, dass die Suchgeräte lediglich von Rettungsdiensten genutzt werden.

Also ein Ersatz abseits der Piste für ein LVS ist es nicht!!!

Des weiteren stach mir auch gleich die "LIFA INFINITY Membran" ins Auge, von welcher ich bis jetzt eigentl. nur gutes hörte aber tatsächlich noch nicht in Gebrauch hatte. Sie steht eigentl. für absolute Wasserdichtigkeit gepaart mit einer super Atmungsaktivität.

Was ich auch ganz genial finde, ist das Konzept dass Helly Hansen hier verfolgt. Diese Jacke ist nicht wie meine meisten speziell fürs Skifahren entwickelt, sondern soll für quasi fast jede Outdooraktivität in widrigen Bedingungen genutzt werden und punkten

Ihr könnt euch sicherlich vorstellen wie gespannt ich auf die ersten Praxistests war.

Das Design der Jacke gefällt mir überaus gut, sie ist modern geschnitten, hat eine ausreichend große Kapuze, um sie über einem Helm zu tragen und besitzt genügend Belüftungsmöglichkeiten. Die Ärmel laufen recht eng zusammen, was ich als klasse erachte, da ich eigentlich immer die Handschuhe über die Jacke ziehe.

Was die Qualität und Verarbeitung angeht bin ich jetzt schon absolut von der Odin 9 überzeugt.

Helly Hansens beschriebene Einsatzgebiete:

Helly Hanses beschriebene Funktionen:

Beim Angeln

Unüblicherweise verschlug es mich dieses Jahr während der Skisaison (ist normalerweise heilig) an die Nordsee nach Dänemark zum Angeln. Hier ging es tatsächlich rauer zu als ich erwartet hatte. Ein Däne meinte nur ... "bei uns ist es erst Regen, wenn die Tropfen von vorne kommen" ..., was tatsächlich regelmäßig auf dem Programm stand.

Durch den ständigen und recht heftigen Wind, gepaart mit Regen bzw. Schneeschauern, war Angeln ohne guter Kleidung von Anfang an ausgeschlossen und ich setzte zu 100 % auf die Odin 9. Da diese jedoch als Hardshell fungiert, und man einige Lagen unter dieser tragen sollte, nutzte ich natürlich meine Merinoausrüstung vom Skifahren.

Hier stellte sich dann aber recht flott heraus, dass meistens noch ein Hoodie vonnöten ist. Dies war jedoch durch den tollen Schnitt überhaupt kein Problem und ich musste am Oberkörper nie frieren. Die Jacke ist absolut wind und wasserdicht. Wir sind beim Angeln im Landesinneren immer wieder mal durch Gebüsch gekrackselt und an Stöcken hängen geblieben.

Die Odin hat hier ihre Strapazierfähigkeit tatsächlich unter Beweis stellen müssen und dies auch mit Bravour gemeistert. An einigen Passagen hatte ich ein fast schon schlechtes Gewissen, eine nagelneue High-End-Jacke (normal nehme ich für so etwas ausgemusterte) hier zu nutzen. Dies war jedoch völlig unbegründet, da ich keinerlei Abnutzung oder Löcher feststellen konnte. Und hierzu muss ich sagen, dass die Jacke volle 12 Tage am Stück allein an der Nordsee richtig hergenommen wurde. Egal ob im Salzwasser oder im Wald.

Beim Skifahren

Zurück an den Alpen wurde die Odin 9 natürlich gleich zum Skifahren genutzt und dies bei besten Powderbedingungen. "Entschuldigt die farblich überhaupt nicht passende Hose, jedoch fahre ich halt eine zusammengehörige Kombi".

Hier fielen mir aber gleich zum Anfang zwei negative Punkte auf. Zum einen hat die Odin 9 keinen Schneefang integriert. Dies verstehe ich, da die Jacke auch fürs Bergsteigen und sonstigen anderen Outdooraktivitäten genutzt werden kann.

Auch das Gewicht wird so natürlich geringer gehalten. Als Abhilfe kann man hier das tolle integrierte Zugsystem nutzen, welches die Jacke gleich eng an die Hose drückt. Ein weiterer kleinerer negativer Punkt wäre die nicht vorhandene Liftkartentasche, welche ich beim Skifahren sehr vermisste. Normalerweise könnt ihr diese am linken Arm finden und somit recht einfach durch die Kontrollen gehen.

Bei der Odin 9 nutzte ich hingegen die linke (beide Taschen sind super groß) Tasche und packte die Karte in eine der Unterteilungen, was super klappte, jedoch gerade am Scanner ab und zu nur funktionierte wenn ich mich verdrehte. Wäre solch eine Tasche tatsächlich so viel mehr Gewicht?

Einen Punkt gibt es hier jedoch trotzdem nicht abgezogen, da die Jacke ja einen Allrounder darstellt und keine reine Skijacke ist.

Gerade an den letzten Skitagen im April hatten wir unglaublich gute Tage mit sehr viel Neuschnee (siehe Bilder). Hier hatte ich nie das Problem zu überhitzen oder gar Schnee in die Jacke zu bekommen. Auch die Dichtigkeit funktionierte einwandfrei.

Durch den genialen Schnitt ist die Bewegungsfreiheit egal ob auf Skitour oder beim Freeriden keinerlei eingeschränkt und man hat immer ein sehr angenehmes Gefühl.

Wenn dann doch der Schneefall etwas stärker wurde konnte ich die Kapuze sehr gut über den Helm ziehen (macht davor den vorderen Reißverschluss etwas auf) und auch hier war alles sehr angenehm und stimmig.

Was mir dann auch noch im direkten Vergleich zu meiner Freeridejacke auffiel, ist das Gewicht. Hier schlägt die Odin meine aktuelle Freeridejacke um Welten. Sie ist deutlich spürbar leichter und trotzdem merkt man dass sie absolut robust (wenn nicht noch robuster als meine aktuelle "welche deutlich teurer ist") gefertigt ist und so einiges wegstecken kann. Selbt die Treeruns an den letzten Tagen haben keinerlei Spuren hinterlassen.

Fazit

Die Odin 9 Worlds Infinity Shell Jacket ist einer meiner neuen Lieblinge im Outdoorschrank. Ich überlege aktuell tatsächlich, ob ich mir noch die Ridge Hose von Helly Hansen als perfekte Kombi zulegen soll. Die Membran und auch die Robustheit, gepaart mit dem Tragegefühl und der Atmungsaktivität haben mich zu 100 % überzeugt.

Wer generell etwas mehr auf Qualitiät, Langlebigkeit und Funktionsfähigkeit schaut, ist hier genau richtig.

Diese Jacke kann ich zu 100 % ganz ehrlich weiterempfehlen und gebe hiermit meine Kaufempfehlung ab.