Testfacts

Testzeitraum: ca. 4 Wochen

• Hersteller: Under Armour
• Modell: Storm Session Run HZ Jacke
• Kategorie: leichte wasserabweisende Jacke mit Fütterung
• Besonderheiten: PFC-freie DWR-Imprägnierung, Reflektierende Details, Rückenbelüftung, Daumenlöcher, Uhrenloch, 2 Seitentaschen, 60g Fütterung
• Wassersäule: keine Angabe
• Atmungsaktivität: keine Angabe
• Farbe: Team Royal / Reflective – 400
• Material: Hauptteil: 100 % Polyester, Einsätze: 87 % Polyester/13 % Elastan
• Preis: UVP 150 € (aktuell ca. 120 €)

Herstellerbeschreibung

"Schützt dich vor Regen und hält dich mit strategischer Isolierung warm, bremst dich aber dank des geringen Gewichts und der hohen Dehnbarkeit nicht aus.

Die UA Storm-Technologie ist wasserabweisend, ohne die Atmungsaktivität einzuschränken

Strapazierfähiges Gewebe an der Vorderseite mit Schultern und oberen Rückenbereich aus Stretch für Bewegungsfreiheit und Komfort

Strategisch angeordnetes 60-g-Synthetikfutter vorne ist leicht und hält dich warm, ohne aufzutragen

Atmungsaktiver Netzstoff und belüfteter Rückeneinsatz unterstützen die Wärmeregulierung

Sichere Seitentaschen mit Zip und integrierte Medientasche rechts innen

Integrierte Daumenlöcher verhindern das Verrutschen der Ärmel, eine Uhrenöffnung ermöglicht einfachen und schnellen Zugriff auf Ihre Armbanduhr

Reflektierende Details für bessere Sichtbarkeit beim Laufen in schlechten Lichtverhältnissen

Verlängerter, geformter Saum"

Optik/Haptik der Storm Session Jacke

Wie immer zuerst einmal die kleine Anmerkung, Geschmack oder Gefallen liegt natürlich im Auge des Betrachters :-).

Die Under Armour Storm Session Jacke passt optisch optimal ins Laufbekleidungsportfolio des Herstellers. Das Design ist unaufgeregt, clean und modern, auf Spielereien und Schnickschnack wurde bewusst verzichtet. Farblich ist die Jacke entweder komplett in blau oder komplett in schwarz erhältlich, auch wenn die beiden Farben bei Under Armour coolere Namen haben.

Die Vorderseite ist gesteppt und mit einer Synthetikfüllung isoliert. Der gefütterte Bereich setzt sich so auch optisch vom Rest der Jacke ab und das sieht auch richtig gut aus.

Die Bündchen an den Armen sind schön eng anliegend, elastisch, mit Daumenlöchern ausgestattet und auf der Handoberseite etwas länger geschnitten.

Die Jacke besitzt 2 recht große Seitentaschen, die mit ordentlichen Reißverschlüssen versehen sind. In der rechten Seitentasche ist zusätzlich noch eine kleine Meshtasche integriert, ich denke Under Armour nennt diese „Mediatasche“, ich bin mir zwar nicht ganz sicher, warum, aber ich verstaue tatsächlich in der Regel mein Handy darin, dadurch bleibt das Handy deutlich ruhiger in der Tasche und springt nicht bei jedem Schritt auf und ab.

Die Jacke verfügt nicht über einen durchgehenden Reißverschluss und muss dementsprechend über den Kopf an- und ausgezogen werden. Die Öffnung ist groß genug, um die Jacke auch mit Mütze und Stirnlampe bequem an- und ausziehen zu können. Ein Reißverschluss zur Öffnung der Jacke am unteren Ende erleichtert das Hineinschlüpfen noch weiter.

Auf der Rückseite der Jacke gibt es eine durchgehende Entlüftung, um die Atmungsaktivität zu verbessern und einen leicht verlängerten Saum um den unteren Rücken warm zu halten.

Allgemein wirkt die Jacke sehr durchdacht. Daumenlöcher, Uhrenloch, Taschen und die Auswahl und Kombination der Materialien alles scheint auch hier wieder einen echten Mehrwert für den Praxiseinsatz zu haben.

Die Verarbeitung der Jacke ist einwandfrei. Es gibt keinerlei unsaubere Nähte oder Auffälligkeiten. Die Materialien fühlen sich super angenehm und gleichzeitig extrem hochwertig an.

Bei dem Model handelt es sich übrigens um meinen Sohnemann, der sich freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Da er etwas kleiner und schmaler ist als ich, sitzt die Jacke bei ihm etwas lockerer.

Die Storm Session Jacke im Einsatz

Die Storm Session HZ Jacke ist ja, wie bereits erwähnt, eigentlich keine richtige Jacke oder muss über den Kopf angezogen werden. Entgegen aller Befürchtungen gelingt die problemlos und tatsächlich bleibt sogar die Mütze oder die Stirnlampe auf dabei auf dem Kopf oder die Kopfhörer in den Ohren.

Einmal hinein geschlüpft sitzt die Jacke einfach sehr gut und fühlt sich super leicht an. Die Passform ist nicht stark figurbetont und lässt es zu, auch einen etwas dickeres Laufshirt oder eine dünne Laufjacke unter der Storm Session zu nutzen.

Das Innenmaterial ist aber auch so weich und angenehm, dass man die Jacke direkt auf der Haut oder mit einem ärmellosen Laufshirt tragen kann und es sich nicht komisch anfühlt, klebt oder scheuert. Eine Eigenschaft, die bei vielen Jacken ganz anders aussieht.

Der untere Jackenbund ist recht weit geschnitten, damit man auch leicht mit dem Kopf durchkommt, hat aber keinen Gummizug oder ähnliches, um ihn enger zu ziehen, das ist zwar nicht unbedingt schlimm und wackelt auch nicht viel herum, aber dennoch mag ich den Bund eher eng am Körper.

An den Ärmeln gestaltet Under Armour die Bündchen dafür ziemlich perfekt und genau so, wie ich es mag. Die Bündchen sind abgesetzt, besitzen Daumenlöcher, damit die Ärmel nicht nach oben rutschen und ein Uhrenloch. Die Bündchen sind deutlich enger als die Ärmel, aber weit genug um Sie auch mit dickeren Handschuhen noch komfortabel nutzen kann.

Dass die Jacke 2 Seitentaschen besitzt finde ich sehr gut und dass Under Armour eine „Medientasche“, also eine kleinere Netztasche in eine der Taschen integriert, finde ich noch besser, denn es gibt nichts Schlimmeres, wie wenn der Schlüssel oder das Handy in der Tasche hoch und runter springt.

Ab einer Temperatur von unter ca. 10 °C ist die Storm Session Jacke entweder alleine oder in Kombination z. B. mit dem Qualifier Cold Hoodie eigentlich immer eine perfekte Wahl.

Die Jacke schafft es tatsächlich deutlich besser als viele andere Jacken warm zu halten, ohne zu warm zu machen. Die Isolierung an den richtigen Stellen hält diese länger warm und verhindert eine Auskühlung, während die Atmungsaktivität an den entsprechenden Stellen durch den Einsatz dünnerer Materialien sehr hoch ist. Selbst wenn ich stark schwitze, mag ich es, mit der Jacke zu laufen und fühle mich nicht so, als ob ich unter der Jacke gegart werde.

Die Storm Session Jacke ist genau das Stück, das mir in meiner riesigen Sammlung an Laufbekleidung noch gefehlt hat. Anstatt wie bisher unzählige Schichten an Shirts oder dünnen Laufjacken zu nutzen, konnte ich lediglich mit der Storm Session Jacke und dem Qualifier Cold Hoodie darunter selbst bei Temperaturen bis zu -10 °C superangenehm laufen.

Nässeschutz/Atmungsaktivität -Wie gut ist Storm

Under Armour Storm Session Run HZ Jacke: Der ultimative Wetterschutz?Die Jacke ist, wie z. B. auch der Phantom 3 SE und viele weitere Produkte, Teil der Storm Serie von Under Armour.

Under Armour macht folgende Aussage zu den Storm Produkten: „Das mit UA Storm-Technologie behandelte Obermaterial weist Wasser ab, ohne die Atmungsaktivität einzuschränken“.

Solche Aussagen ohne konkrete Angaben z. B. zur Wassersäule* macht die Einschätzung der tatsächlichen Dichtigkeit praktisch unmöglich, denn Begriffe wie „wasserabweisend“ oder „wasserdicht“ werden oft leichtfertig oder irreführend genutzt und sind nicht geschützt oder definiert.

Bei Storm handelt es sich nicht um eine Membran wie z. B. bei Gore-Tex-Produkten und auch nicht um einen zusätzlichen Layer, sondern um eine Oberflächenimprägnierung, welche von vielen Herstellern genutzt wird und auch als DWR* (Durable Water Repellency) Imprägnierung bezeichnet wird.

In der Praxis liefert die Storm Versiegelung bei der Session Run Jacke eine ziemlich gute Leistung und lässt Regen relativ unbeeindruckt einfach abperlen. Auch bei mittelstarkem Regen hat die Oberfläche keine Probleme das Wasser abzuweisen. Dadurch das kein Wasser in die Fasern eindringt, bleibt das Material trocken und die Atmungsaktivität bleibt beinahe vollständig erhalten.

Ob diese Eigenschaften aber auch auf Dauer so effektiv bleiben kann ich noch nicht sagen. Moderne DWR Imprägnierungen sind zwar sehr robust und haltbar, dennoch kann sie sich durch Reibung, z.B. durch einen Rucksack oder durch häufiges Waschen abreiben und das könnte die Leistung beeinträchtigen.

Im Neu-Zustand würde ich die Leistung der Jacke auf eine Stufe mit meinen Hardshells mit über 10.000 mm Wassersäule stellen, was im Prinzip wasserdicht bedeutet.

Kurze Erklärung zu Wassersäule, Dichtheit und DWR

Die Wassersäule ist eine Maßeinheit, die verwendet wird, um die Wasserdichtigkeit von Materialien objektiv zu messen. Ein Meter Wassersäule entspricht einem Druck von 9,80665 kPa (unter normaler Fallbeschleunigung). Die Wassersäule gibt an, wie viel Druck ein Material standhalten kann, ohne dass Feuchtigkeit durchdringt.

Es gibt jedoch keine offizielle Festlegung für Begriffe wie “wasserfest”, “wasserabweisend” und “wasserdicht”. So gilt z. B. eine Jacke mit einer Wassersäule von 1300 mm in Deutschland allgemein als wasserdicht, während in der Schweiz Produkte erst ab 4000 mm als wasserdicht gekennzeichnet werden dürfen und ich persönlich würde alles unter 10.000 mm nicht als wirklich wasserdicht bezeichnen.

DWR (Durable Water Repellency) bezeichnet eine Imprägnierung oder versiegelung verschiedener Materialien, welche das Eindringen von Wasser ins Material zuverlässig und komplett ohne dabei die Atmungsaktiviät nennenswert zu verschlechtern. Das Wasser perlt also einfach ab. DWR´s haben eine recht gute Haltbarkeit und waschen sich durch Regen praktisch nicht ab.

Beim Waschen in der Maschine sollte man vorsichtig sein und am Besten spezielles Waschmittel nutzen. Durch Erhitzen z. B. mit einem Föhn (bei kleineren Oberflächen wie Schuhen) oder trocknen im Trockner (nicht bei höchster Stufe) repariert sich das Material sozusagen von selbst, etwas was ich selbst schon bei meiner Adidas Terrex Agravic Pro Jacke festgestellt habe (nachdem ich mit Adidas gesprochen habe, denn bis dahin hätte ich niemals eine Regenjacke in den Trockner gesteckt).

Fazit zur Storm Session Jacke

Under Armour hat mich mit dem Qualifier Cold Hoodie begeistert und überzeugt auch mit der Storm Session Run HZ Jacke.

Sieht man mal davon ab, das HZ für Half Zip steht, die Storm Session also keinen durchgehenden Reißverschluss, sondern nur einen Halben hat, und dementsprechend über den Kopf angezogen werden muss, was ich normalerweise nicht mag, ist die Jacke ziemlich perfekt.

Die optisch unaufgeregte ,moderne Jacke sieht nicht nur gut aus, sondern liefert auch durchweg gute Leistungen in allen Situationen.

Dank der Under Armour Storm Technologie und einer gesteppten Vorderseite mit Synthetikfüllung ist die Storm Session Run Jacke bei Kälte und Regen einsetzbar und enttäuscht bei keinem Wetter. Die Jacke ist winddicht und weitgehend wasserdicht und bietet dennoch sehr gute Atmungsaktivität mit entsprechenden Öffnungen.

Der Tragekomfort ist erstklassig, die Jacke hat eine sehr gute Passform ist schön leicht. Die Bündchen an den Armen sind genau wie ich sie mag, eng anliegend aber dehnbar mit Daumenlöchern und Uhrenloch.

Die beiden großen Seitentaschen mit hochwertigen Reißverschlüssen, von denen eine noch zusätzlich mit einer kleinen Mesh-Innentasche versehen ist, runden das positive Bild der Jacke ab, sodass keine Wünsche offen bleiben und es auch für Kritik praktisch keine Angriffspunkte gibt.

Die UVP von 150 € für eine hochwertige Laufjacke ist ein fairer Preis von Under Armour. Im Internet (auch im offiziellen Under Armour Shop) ist die Jacke bereits deutlich günstiger zu haben und bei Preisen um die 100 € sollte man auf jeden Fall zuschlagen.