Als Produkttester wurde mir von VAUDE die Farley Stretch T-Zip III Hose zum Testen zur Verfügung gestellt. Da ich bereits schon seit einigen Jahren die Farley Stretch T-Zip II mein Eigen nennen darf, werde ich hier und da Vergleiche ziehen.

Über Vaude:

Wer im Outdoor Bereich nach nachhaltigem und fair produziertem Equipment sucht, der wird in Europa nicht um VAUDE herumkommen. Das 1974 gegründete und in Tettnang/Deutschland angesiedelte Unternehmen, bietet von Rucksäcken, Schuhen, Hosen Jacken, über Fahrradbekleidung und Taschen bis hin zu Zelten, Isomatten und Schlafsäcken so ziemlich alles an, was das Outdoor Segment zu bieten hat.

Das Besondere an VAUDE ist neben der großen Produktauswahl der Aspekt Nachhaltigkeit und faire Produktion. Kaum ein anderes Unternehmen der Branche kann hier mithalten. Bereits 2001 begann VAUDE als erster Sportartikelhersteller nach dem Umweltstandard bluesign zu produzieren, seit 2012 ist die Firmenzentrale und die dort hergestellten Produkte klimaneutral. Seit 2022 ist sogar jedes VAUDE Produkt klimaneutral. Alles was nicht in Deutschland produziert wird, wird fair in Asien Prouziert. Wer mehr darüber wissen möchte, kann sich hier einmal umschauen: Vaude

Neben der nachhaltigen und fairen Produktion bietet VAUDE auch viele Tipps, wie du deine Produkte pflegen und somit lange nutzen kannst. Sollte dennoch mal etwas kaputt gehen, gibt es viele Tipps, wie man etwas reparieren kann, bzw. gibt es auch einen Reparaturservice.

Seit 2017 gibt es beim Vaude Fabrikverkauf in Tettnang/Obereisenbach sogar ein Repair Café, wo Ihr eure Lieblingsprodukte selbst reparieren könnt und dabei Unterstützung von Vaude Mitarbeitern erhaltet. Bei den Produkten, die Ihr reparieren wollt, muss es sich außerdem nicht einmal um Vaude Produkte handeln. Die aktuellen Repair Café Termine findet man hier: Repair Café  

Übrigens wird Vaude “fau´de” ausgesprochen, was für die Buchstaben V und D steht, die Initialen des Gründers Albrecht von Dewitz.

Technologien / Features

Der Trail Spacer 18 bringt eine Menge Features und Technologien mit sich, auf die ich vorab eingehen möchte, da ich diese immer mal wieder erwähnen werde.

MASS BALANCE -  Diese Version des Trail Spacer aus der Sommerkollektion 2023 hat von VAUDE das MASS BALANCE Label versehen bekommen. Dies ist auch der größte Unterschied zum aktuellen Modell des Rucksacks. VAUDE nutzt eine Technologie um aus schwer recycelbaren Kunststoffen aus Altreifen, Öl zu gewinnen, welches dann in einem zertifizierten Massenbilanzverfahren der Polyamid-Herstellung zugefügt wird. Dieses nachhaltige Polyamid steht in seinen Eigenschaften dem herkömmlich produzierten Polyamid in nichts nach, spart bei der Herstellung aber rund 60% an CO2 Emissionen ein.

GREEN SHAPE - Das VAUDE eigene Label kennzeichnet umweltfreundlich produzierte Produkte aus nachhaltigen und funktionellen Materialien bei deren Herstellung auf faire Arbeitsbedingungen in der gesamten Lieferkette geachtet werden

GRÜNER KNOPF - Staatliches Siegel für nachhaltige Textilien, es ist dabei das erste Siegel, das systematisch prüft, ob Unternehmen Verantwortung für die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards in Ihren Lieferketten übernehmen.

MY CLIMATE NEUTRAL - das Produkt ist klimaneutral. Die Emissionen aus Herstellung und Versand werden ermittelt und reduziert, nicht vermeidbaren Emissionen werden über myclimate kompensiert

UPF 50 - UFP 50 nach DIN EN 13758-1 bedeutet, dass unter 2% der schädlichen UV-Strahlen durch den Stoff der Kleidung gelangen. Dies geschieht bei VAUDE allein durch die Faserauswahl, Web-Art und Dicke des Materials

STRETCH - Sehr hohe Elastizität mit viel Bewegungsfreiheit und großem Komfort.

Erster Eindruck

Die Hose kommt schlicht verpackt in einer Plastiktüte, mit einigen Info Karten und einem vernähten Pappschild, auf dem die Größe angegeben ist. Was hier gleich positiv anzumerken ist, die Info Karten sind mit einer Schnur an die Hose gebunden, man kann diese also ohne Schere oder Ähnliches einfach abknoten. Das Pappschild lässt sich ebenfalls einfach mit einer Schere rückstandslos entfernen. Hier werden also keine nervigen Kunststoff Befestigungen verwendet.

Die Verarbeitung macht einen sehr guten Eindruck und trotz recyceltem Polyamid kann ich auf den ersten Blick keinen qualitativen Unterschied zu dem Vorgängermodell feststellen. Die Farbe “dark sea” gefällt mir richtig gut! Außerdem fällt mir auf, dass die Klettverschlüsse zum Verstellen des Bundes im Gegensatz zur Farley Stretch T-Zip II weiter vorne angebracht sind und sich von hinten nach vorne öffnen lassen.

Und auch die Klettverschlüsse am Hosenbein Abschluss wurden verbessert. Dazu später mehr. Ansonsten besitzt die Hose vier Taschen. Zwei normale Taschen an den Seiten, eine Gesäßtasche hinten rechts und kurz über dem rechten Knie noch eine Beintasche. Alle Taschen können mit einem Reißverschluss verschlossen werden. Alle Taschen bestehen im Inneren aus Mesh. Ansonsten lässt sich, wie der Name der Hose es schon verrät, die Beine abzippen. Dies funktioniert tadellos und auch die Reißverschlüsse sind top verarbeitet.

Im Einsatz / Tragegefühl

Da ich wie gesagt schon den Vorgänger der Hose gewohnt bin, gab es hier keine großen Überraschungen mehr für mich, was das Tragegefühl angeht. Ich habe die Hose beim Wandern sowie im Alltag genutzt und neben dem geringen Gewicht machte sich sofort der angenehme Stretch bemerkbar. Es gibt quasi keine Bewegung, die man mit dieser Hose nicht machen kann.

Hätte ich nicht Angst, die Hose zu beschädigen, würde ich sie sogar beim Bouldern tragen. Das Material fühlt sich sehr angenehm auf der Haut an und dieser ist auch sehr atmungsaktiv, was man nicht von allen Hosen mit Elasthan-Anteil behaupten kann! Auch bei sehr heißem und sonnigem Wetter fühle ich mich sehr wohl in der Hose. Sollte man dennoch in der Hose schwitzen, muss man sich darüber nicht viele Sorgen machen, denn sie trocknet verdammt schnell. Auch wenn man sie mal unterwegs schnell waschen möchte. In der Regel ist sie am nächsten Morgen, auch bei moderaten Temperaturen, wieder trocken.

Aber gerade bei warmen Wetter kommen die abnehmbaren Hosenbeine zum Einsatz. In nur wenigen Handgriffen sind die Hosenbeine mit dem rund um das Bein herumlaufenden Reißverschluss abgetrennt und können abgezogen werden. Dank des T-Zip kann man das Hosenbein zusätzlich auch noch längst öffnen. Somit vermeidet , dass man das Hosenbein über eventuell dreckige Schuhe ziehen muss, bzw. kann die Beine auch abmachen, ohne seine Bergstiefel ausziehen zu müssen. Das habe ich beim Vorgänger geliebt und ich liebe es noch immer. Außerdem wurden bei diesem Reißverschluss nun auch Schiebergriffe verwendet, die einrasten, also nicht umher wackeln.

Beim alten Modell hingen die Griffe gerne Mal nach unten raus und würden unnötig dreckig, damit ist nun Schluss. Damit man beim Anbringen der Beine auch gleich weiß welches Hosenbein wohin gehört, ist am rechten Hosenbein eine kleine gestickte Markierung sowohl am Bein als auch Hose angebracht, welche am linken Bein fehlt (siehe Foto):

Möchte man beim Wandern mal nur etwas mehr Belüftung haben, aber nicht gleich die Beine abtrennen wollen, dann kann man die Reißverschlüsse an den Knien auch nur teilweise öffnen, so kommt Luft in die Hose, aber es wird nicht zu kalt. Nun könnte man meinen, dies könnte den Reißverschluss unnötig verschleißen oder beschädigen, aber meine alter Farley Stretch II macht dieses Prozedere nun seit vier Jahren mit und die Reißverschlüsse sind noch top!

Die Klettverschlüsse an den Beinabschlüssen sind im Gegensatz zum Vorgänger nun durchgängig und nicht mehr nur in zwei Positionen verstellbar, was mir sehr gut gefällt.

Der mit Klett verstellbare Bund funktioniert an sich gut, allerdings passierte es mir immer wieder, dass ich an dem Verschluss bei normalen Bewegungen hängen blieb und somit schlagartig den Bund weitete. Im schlechtesten Falle steht man so schnell ohne Hose da. Bei der alten Version der Hose ist mir dies nie passiert, da hier das Klett weiter hinten angebracht war und sich von vorne nach hinten öffnen ließ. Nun ist das Klett quasi genau an den Seiten angebracht und lässt sich von hinten nach vorne öffnen. Besonders beim Absetzen von Rucksäcken bin ich bzw. wenn nicht ich, dann der Rucksack an dem Verschluss hängen geblieben und hat dieses geöffnet.

Geholfen hat hier nur ein zusätzlicher Gürtel, der dann genau über dem Klett liegt, wodurch man nicht mehr an ihm hängen bleiben kann. Allerdings hat die Farley Stretch T-Zip III zwei Gürtelschlaufen weniger als ihr Vorgänger, nämlich nur noch vier und durch die suboptimale positionierung dieser bleibt der Gürtel zwar wo er soll, die Hose rutscht aber gerne an den Seiten unter den Gürtel, da sich die Schlaufen nur vorne und hinten befinden. Die alte Hose hatte wie man auf dem Bild sehen kann, alleine hinten vier Schlaufen.

Was mir vor allem zu Hause aufgefallen ist, wenn ich drinnen bin und es mal ruhig ist, ist, dass bei den beiden normalen seitlichen Taschen mittlerweile einfache Schiebergriffe verbaut werden und diese im geöffneten Zustand in ruhiger Umgebung klimpern, was stören kann. Beim Vorgänger wurden hier noch wie an der Beintasche Schieber verwendet, die sich feststellen und nicht von alleine bewegen (siehe Fotos).

Leider ist mir negativ aufgefallen, dass die normalen Taschen an den Seiten nicht mehr so tief sind. Hier muss man aufpassen, dass wenn man größere Gegenstände, wie zum Beispiel ein Smartphone, mit sich trägt, den Reißverschluss schließt. Mir ist ein paar mal mein Smartphone aus der Tasche gefallen, meistens wenn ich mich hingesetzt oder mal hingehockt habe. 

Langlebigkeit

Ich möchte noch kurz auf die Langlebigkeit der Hose eingehen. Nun habe ich die Hose noch nicht sehr lange, da meiner Meinung nach aber das recycelte Polyamid der Farley Stretch T-Zip III dem herkömmlich hergestellten Polyamid, aus der Farley Stretch T-Zip II, in nichts nachsteht, gehe ich davon aus, dass sich beide Hosen hierbei nicht unterscheiden.

Die Farley Stretch T-Zip II trage ich nun seit über vier Jahren. Immer mal im Alltag, aber vor allem beim Wandern und auf Reisen (einfach weil sie leicht ist und wenig Platz wegnimmt). Ich nutze die Hose zum Bergsteigen, an Klettersteigen, teilweise beim Klettern und war in ihr zwei Wochen am Stück im Himalaya unterwegs (ja ich hatte nur eine Hose dabei, Gewicht und so…). Trotz all den Aktionen und vielen vielen Waschgängen trägt sich die Hose noch immer sehr angenehm. Sie hat kaum Beschädigungen und die, die Sie hat, an denen bin ich selber Schuld, da ich mit meinen Steigeisen nicht vorsichtig genug war. Die Reißverschlüsse funktionieren noch alle einwandfrei. Nur in einer Tasche bildet sich langsam ein kleines Lock im Mesh, was nach vier Jahren und alles andere als Schonender Behandlung in meinen Augen sehr ok ist.

Fazit

Mit der Farley Stretch T-Zip III kann man nicht viel falsch machen. Die Hose ist sehr vielseitig einsetzbar, lässt sich leicht waschen und noch leichter trocknen. Die Beine lassen sich problemlos abnehmen, und dank des T-Zip auch ohne dass man seine Schuhe ausziehen muss.

Der Stretch und der Komfort der Hose sind super und auch in Sachen Langlebigkeit macht man hier einen guten Deal. Die ungünstige Anbringung der Klettverstellung am Bund lässt sich einfach mit einem Gürtel beheben, schön wäre es nur , wenn dafür die Gürtelschlaufen besser positioniert wären.

Sehr positiv zu erwähnen wäre hier noch die Vielfalt an verschiedenen Größen seitens VAUDE. Hier kann man sich nicht nur für eine Bundweite entscheiden, sondern auch, ob die Beine Kurz, Normal oder Lang sein sollen. Vor Allem für mich nicht ganz so großen Menschen ist das ein Traum, das ich mal eine Hose von der Stange nehmen kann, ohne dass mir die Beine zu lang sind.