Im test

Test: POWERBAR True Organic Protein - Energieriegel

POWERBAR True Organic Protein - Energieriegel
Protein und Ballaststoffe rundum vernünftig verpackt
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • wenige mit Bedacht ausgewählte Zutaten
  • klimaneutrale Produktion (CO² kompensiert)
  • vegan / ohne tierische Produkte
  • Bio / alle Zutaten entspr. DE-ÖKO-006 EU
  • plastikfreie kompostierbare Verpackung
  • frei von Palmöl, dafür mit Fairtrade Schokolade

Nachteile

  • nicht so prall im Geschmack, aber gut essbar
  • etwas trocken, aber zumindest nicht mehlig
  • nichts für Nussallergiker
  • schmeckt anfangs etwas muffelig

Bewertung

Ob es der Wunsch nach etwas Abwechslung bei der Auswahl der Snacks oder das latente Verlangen nach etwas sportlich besetzten ist, Proteinriegel finden oft ihren Weg in die Seitentaschen meines Rucksacks. Wie begründet dabei der Gedanke ist, dass ein Mehr an Proteinen bei sportlicher Betätigung sinnvoll sein dürfte und dabei helfe den Trainingseffekt für den Muskelaufbau besser nutzen zu können, sei mal dahingestellt. Klar ist aber, dass Protein-Riegel mal mehr mal weniger gut schmecken und so nur bedingt als Snack funktionieren.. daher war ich auch hier etwas skeptisch.

Und ich muss sagen, zäh oder mehlig wie die Konsistenz so mancher Proteinriegel ist, sind diese nicht. Ein Highlight in Punkto Geschmack ist hier aber auch nicht zu erwarten. Geht die Bewertung jedoch über diese banalen Punkte hinaus, hat dieser Riegel doch so einiges zu bieten.

Riegel an sichschlicht und doch überladen

Verwendung

Proteinriegel sind ohnehin nichts, was ich während des Sports esse. Daher bestehen schon mal keine hohen Ansprüche daran, wie gut ein Riegel unter körperlicher Belastung runter geht und auch für den Magen funktioniert. Vielleicht mal einer bei einer ruhigen Pause oder am Abend, mit ausreichend zu trinken und dem Hintergedanken, dass das doch sicher bei der Regeneration auf einer längeren Tour hilfreich sein dürfte.. ja, schon eher. Ich sehe diese Riegel daher als kleinen Zusatz auf ausgedehnten Mehrtagestouren. Der hohe Ballaststoffgehalt ist dabei sicher auch von Vorteil. Je nachdem, wie der Rest der Verpflegung so aussieht.

Genutzt habe ich die Riegel jüngst auf einer 450 km Rennradtour von Amsterdam nach Hamburg in zwei Tagen, sowie auf einer Gravel-Bikepacking Tour mit zweitägiger Lamawanderung in der Lüneburger Heide. Hier waren die Riegel nicht essentiell, jedoch ein an sich schon willkommener Happen am Abend, der zudem sehr gut sättigte.

Lamawandern in der HeideLamawandern

Inhaltsstoffe

Dieser Riegel setzt auf pflanzliches Protein aus Weizen. Das ist nicht nur für Veganer erfreulich, sondern funktioniert auch für Menschen mit weniger selektivem Essverhalten sehr gut. Denn entgegen einschlägiger Internetseiten wie dem esoterischen und pseudowissenschaftlichen Zentrum der Gesundheit macht Weizen nicht per se krank. Es sei denn es liegt tatsächlich eine Gluten-Unverträglichkeit / Zöliakie vor. Vielmehr könnte man sich darüber Gedanken machen, ob das Fünkchen mehr an Effektivität wirklich nötig ist. (Tipp: Wer die Effektivität des Weizenproteins auf die Stufe von Molkeprotein heben möchte, der braucht wohl nur etwas Leucin hinzuzugeben.)

Basis: Weizenprotein, Mandelmark, Inulin, Dattelsirup

Neben dem Weizenprotein beinhaltet das Mandelmark, das zwar überwiegend aus Fett besteht, auch einiges an Eiweiß. Inulin ist ein Ballaststoff, wie er in Topinambur oder Artischocken vorkommt. Und Dattelsirup dient denke ich vor allem zum Süßen.

je nach Typ: Apfelsaftkonzentrat, Mandeln, getrocknete Apfelstücke, Zimt-Extrakt; Haselnüsse, Kakaomasse 

Bei der einen Sorte ergibt sie die Süße zwar auch vor allem aus dem Apfelsaftkonzentrat, die übrigen Zutaten ergänzen die sonst fein homogene Grundmasse aber um etwas Geschmack und Struktur.

Zusätze: Zugesetzte Inhaltsstoffe wie Vitamine oder Mineralstoffe beinhaltet der Riegel keine.

Spuren: Der Riegel kann Spuren von Erdnüsse, Haselnüsse, Cachewkerne, Gerste, Hafer, Milch, Soja enthalten.

aufgerissene VerpackungApple Cinnamon

Nährwerte (Mittelwerte über alle Sorten und gerundet pro 100 g)

  • Energie: 1746 kJ, 420 kcal
  • Fett: 20 g (davon gesättigte Fettsäuren: 2 g)
  • Kohlenhydrate: 25 g (davon Zucker: 24 g)
  • Ballaststoffe: 21 g
  • Protein: 25 g
  • Salz: 0.07 g

ausgepackter RiegelDetailansicht

Daten

Gewicht: 45 g

Energiegehalt: 1746 kJ, 420 kcal (gerundeter Mittelwert aller Riegeltypen)

Geschmäcker: Apfel-Zimt, Haselnuss-Schokolade

kompensierte CO² Äquivalente: 452.250 kg (April bis Dezember 2022)

Label: Vegan, Bio, Fairtrade (Schokolade), Klimaneutral, Plastikfrei, Kompostierbar

Dieser Riegel scheint in allen Belangen äußert konsequent zu sein. Alles Bio inklusive dem nicht optimalen bzw. nicht unbedingt gewohnten Geschmackes. Überhaupt kein Problem, würde sich Powerbar dabei nicht etwas selbst untergraben, dadurch, dass sie dem Fresspacket für mich noch zwei Soft Layer Proteinriegel beigelegt haben, die wirklich lecker waren.

Hergestellt in Deutschland (Riegel und Verpackung)

Label über LabelSelbstverpflichtung

Verpackung

Die Verpackung ist vom deutschen Unternehmen rePAQ. Sie ist nach eigenen Angaben plastikfrei, zu 100 % kompostierbar und schadstofffrei. rePAQ selbst wirbt damit, dass ihre Verpackungen 5 der 19 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen erfüllen und scheint sich ihrer Vorreiterrolle mehr als bewusst zu sein.

Aus meinem Chemiestudium erinnere ich noch, dass ein Problem bei solch kompostierbaren Verpackungen die Dauer der Kompostierung sogar unter Optimal-Bedingungen ist. rePAQ selbst bietet aber sogar ein Heimexperiment an, bei dem man Samen in ihrer Verpackung eingraben soll. Schon nach 42 Tagen soll sich diese bereits komplett zersetzt haben und die darin enthaltenen Samen fangen an zu wachsen. Zudem sollen laut rePAQ auch Keber und Druckertinte komplett kompostierbar sein. Weitere Infos unter repaq.eu

Jedoch gilt auch hier, der Nutzen entsteht nur, wenn dies dem Verbraucher auch bekannt ist und die Verpackung entsprechend entsorgt wird. Hoffen wir, dass sich solche Konzepte immer mehr durchsetzen können und nicht wie damals der kompostierbare Joghurtbecher aus Poly-Milchsäure als zu teures Nischenprodukt wiedereingestellt wird, weil ihn die Leute ohnehin nur in den gelben Sack werfen.

Verpackung angerissenzäh beim aufreißenEcke reißt leicht mal ab, Verlustgefahrplastikfrei und kompostierbar

Einordnung

Als zusätzlichen Snack auf langen oder nach anstrengenden Touren finde ich den Riegel, der Fett, Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Proteine zu nahezu gleichen Teilen enthält, sehr gelungen. Klar, haben Geschmack und Konsistenz aus meiner Sicht noch Potential nach oben. In Punkto Auswahl der wenigen aber sehr gesunden Bio-Zutaten die einen veganen Riegel, ein klimaneutrales Produkt gar in plastikfreier und kompostierbarer Verpackung ergeben, stellt er doch fast jeden Schokoriegel in den Schatten. Und ganz im Ernst, setzt sich solch eine Verpackung auch erstmal für andere Snacks durch, würden die Wanderwege auch etwas anders aussehen. Bisher sieht man doch nur allzu oft die dünnen von Winde verwehten Verpackung-Schnipsel die Jahre über Jahre der Verwitterung trotzen.

der eine Riegelist einer unter vielen

Resümee

Ich würde diesen Proteinriegel so gern mögen. Der hohe Protein- und Ballaststoffgehalt ist sicher was Feines. Und an Konzept, Herkunft der Zutaten, Verpackung und Verarbeitung wüsste ich nichts auszusetzen. Doch letztlich muss er auch schmecken. Zumindest, wenn er eine präsente Rolle in meiner Tourenverpflegung spielen soll.

Bis sich das gebessert hat, nehme ich wohl ab und zu einen mit und erfreue mich an dem was sonst doch möglich und eigentlich längst nötig wäre. Snacks aus Zutaten (vegan) mit vernünftiger Herkunft (Bio, Fairtrade), vertretbarer Produktion (klimaneutral) und in anständiger Verpackung (plastikfrei und kompostierbar). Nicht umsonst steht auf einem der viele Label "Verpflichtung zu einem sauberen Sport". Ob sich das jetzt am besten mit selbst gemachten Broten in Papier oder einem fertigen Riegel aus dem Regal erreichen lässt ist mir egal. Hauptsache wir gehen da in die richtige Richtung. Und mein Geschmack sollte euch nicht davon abhalten, diese Riegel einmal selbst zu probieren.

 

 

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