Im test

Test: POWERBAR True Organic Oat - Energieriegel

POWERBAR True Organic Oat - Energieriegel
Snacks können auch gesund und nachhaltig, samt Verpackung
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • wenige ausgewählte Zutaten (viel Magnesium)
  • klimaneutrale Produktion (CO² kompensiert)
  • vegan / ohne Tierische Produkte
  • Bio / alle Zutaten entspr. DE-ÖKO-006 EU
  • plastikfreie kompostierbare Verpackung
  • frei von Palmöl, zudem mit Fairtrade Schokolade

Nachteile

  • Verpackung etwas schwer zu öffnen
  • geschmacklich eher nüchtern
  • etwas zu trocken für meinen Geschmack
  • nicht für Nussallergiker geeignet

Bewertung

Powerbar kannte ich bisher nur als Zucker in Riegel- oder Gel-Form. Schmeckt, geht auch bei sportlicher Belastung gut runter und gibt zusätzliche Energie, wenn man sie mal dringend braucht. Etwas, was ich beim Sport - langen Läufen oder Radfahrten - gern mal einsetze, nichts aber, was ich für gemütliche Touren oder Wochenendtrips in Betracht ziehen würde.

Denn wenn der Fokus nicht gerade auf Performance liegt und ein Blutzuckertief nach dem kurzen Boost eher hinderlich wäre, setze ich lieber auf langsame Kohlenhydrate und gesündere Snacks. Hier scheint Powerbar jetzt mit seinen True Organic Oat Riegeln anzusetzen und hat mich positiv überrascht. Nie hätte ich sie mit den Begriffen Gesund und Nachhaltig in Verbindung gebracht.

auf Radtour von Amsterdam nach HamburgRiegel eingepackt

Verwendung

Ich habe die Riegel natürlich bei dem getestet, was gerade so anstand und musste direkt ein paar Besonderheiten feststellen. Da ich auf meiner 450 km Radtour an einem Wochenende von Amsterdam nach Hamburg so einfache Snacks generell während der Fahrt essen wollte, hatte ich gleich mit der Verpackung zu tun, die sich auf Grund ihres elastisch zähen Materials nicht wie bei Riegeln gewohnt öffnen lässt. Mit etwas Übung war das dann aber auch drin. Die nicht bröselige aber durchaus eher trockene Konsistenz erinnerte mich dann aber regemäßig daran genug zu trinken. Ohne besonderen Geschmack war das alles in allem nicht so zufriedenstellend.

Erst nachdem ich sie dann mit auf einer gemütlichen Bikepacking Tour und mit zum Lamawandern hatte, kam ich besser drauf klar. Gemütlich gegessen in kleinen Bissen und mit genug Kauen gehen sie auch gut runter. Und wenn der eigene Körper nicht gerade unter Belastung stehet und besonders süße oder salzige Kost verlangt, findet man sich in dem eher nüchternen Geschmack auch gut zurecht. Oder man greift gleich zu dem mit Schokostückchen, die als kleinen Highlights sehr gut zum Rest des Riegels passen.

Für mich also ein Snack, der in kleinen Mengen auf entspannten Unternehmungen funktioniert. Der nicht gerade als Moralbuster direkt aufs Belohnungssystem wirkt, sondern eher einen beruhigenden Langzeiteffekt auf das eigene Gewissen ausübt.

Setup für 450 km in 2 Tagenaufgerissen

Inhaltsstoffe

Auffällig ist, dass diese Riegel mit wenigen ausgewählten Zutaten auskommen. Zudem sind alle Zutaten Bio zertifiziert.

Basis: Haferflocken, Hafersirup, Dattelmark

Haferflocken dürften jedem als gesunde und langsame Kohlenhydrate ein Begriff sein. Hafersirup hingegen ist ein per enzymatischer Hydrolyse hergestelltes Süßungsmittel, dass mit seinem Zuckergehalt für schnelle Kohlenhydrate und für angenehmen Geschmack und Konsistenz sorgt. Das Dattelmark dürfte einen ähnlichen Zweck erfüllen, ist neben dem Zuckergehalt aber auch reich an Vitaminen und Mineralstoffen.

je nach Typ: Bananenflocken, Haselnuss, Haselnussmark; Kokosnusscreme, Mandeln; dunkle Schokoladenstücke, Mandelmark

Um der einfachen Grundmasse des Riegels zusätzlich Geschmack und Abwechslung zu verleihen sind die Riegel je nach Sorte mit einem Anteil von 13.5 bis 28 % zwei bis drei weitere Zutaten zugesetzt. Nichts was einen geschmacklich umhaut, aber gute Zutaten, die definitiv ins Gesamtkonzept passen.

Zusätze: Diese Riegel sind nicht mit zusätzlichen Vitaminen und Mineralstoffen vollgepumpt. Die guten Zutaten sollen hier vermutlich für sich selbst sprechen. Der Magnesiumgehalt ist jedoch hervorgehoben und mit 2 bis 2.7 mg / 100 g nicht zu vernachlässigen. Damit liegt er bei 100 bis 135 % des täglichen Bedarfs und kann so deutlich zur krampffreien Muskelfunktion und zu einem normalen Energie-Stoffwechsel beitragen. Mehr als 3 Riegel pro Tag sollten wegen des hohen Magnesiumgehaltes bei längeren Touren aber nicht eingeplant werden.

Spuren: Der Riegel kann Spuren von Erdnüssen, Mandeln, Haselnüsse, Cashewkernen, Gerste, Weizen, Milch und Soja enthalten.

Lamawandern in der HeideHaferriegel von Powerbar

Nährwerte (Mittelwerte über alle Sorten und gerundet pro 100 g)

  • Energie: 1671 kJ, 398 kcal
  • Fett: 13 g (davon gesättigte Fettsäuren: 4 g)
  • Kohlenhydrate: 58 g (davon Zucker: 29 g)
  • Ballaststoffe: 0 g (bzw. ohne Angabe)
  • Protein: 9 g
  • Salz: 0.02 g
  • Magnesium: 2.3 mg (115 % des Nährstoffbezugswertes)

Label über Label.gute Selbstverpflichtung

Daten

Gewicht: 40 g

Energiegehalt: 1671 kJ, 398 kcal (gerundeter Mittelwert aller Riegeltypen)

Geschmäcker: Banane-Haselnuss, Mandel-Kokosnuss, Schokolade

kompensierte CO² Äquivalente: 452.250 kg (April bis Dezember 2022)

Label: Vegan, Bio, Fairtrade (Schokolade), klimaneutral, plastikfrei, kompostierbar

Für einen Riegel der äußerlich so bewusst Öko erscheint, enthält er gar nicht mal so wenig Zucker. Das muss bei entsprechender körperlicher Belastung und den kleinen Portionen aber auch nichts Schlechtes sein. Und 30 % sind immer noch weniger als die 50 % bei einem Schokoriegel mit Nüssen und Karamell, zu dem ich auch mal greife.

Da die Riegel vegan sind ist auch Laktose kein Thema. Palmöl oder künstliche Farbstoffe würden ebenso nicht ins Konzept passen und sind aus diesem und anderen guten Gründen nicht enthalten. So müssten sich lediglich Nussallergiker den Griff ins Regal verkneifen.

Hergestellt in Deutschland (Riegel und Verpackung)

schlichte VerpackungBlick ins Innere

Verpackung

Die Verpackung ist vom deutschen Unternehmen rePAQ. Sie ist nach eigenen Angaben plastikfrei, zu 100 % kompostierbar und schadstofffrei. rePAQ selbst wirbt damit, dass ihre Verpackungen 5 der 19 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen erfüllen und scheint sich ihrer Vorreiterrolle mehr als Bewusst zu sein.

Aus meinem Chemiestudium erinnere ich noch, dass ein Problem bei solch kompostierbaren Verpackungen die Dauer der Kompostierung sogar unter Optimal-Bedingungen ist. rePAQ selbst bietet aber sogar ein Heimexperiment an, bei dem man Samen in ihrer Verpackung eingraben soll. Schon nach 42 Tagen soll sich diese bereits komplett zersetzt haben und die darin enthaltenen Samen fangen an zu wachsen. Zudem sollen laut rePAQ auch Keber und Druckertinte komplett kompostierbar sein. Weiter Infos unter repaq.eu

Jedoch gilt auch hier, der Nutzen entsteht nur, wenn dies dem Verbraucher auch bekannt ist und die Verpackung entsprechend entsorgt wird. Hoffen wir, dass sich solche Konzepte immer mehr durchsetzen können und nicht wie damals der kompostierbare Joghurtbecher aus Poly-Milchsäure als zu teures Nischenprodukt wiedereingestellt wird, weil ihn die Leute ohnehin nur in den gelben Sack werfen.

Verpackungplastikfrei und kompostierbar

Einordnung

Diese Riegel fallen für mich nicht in die klassische Kategorie taktische Sportlernahrung. Vielmehr nutzen und unterstützen sie einen Trend, der derzeit wichtiger denn je seinen dürfte. Die zahlreichen Label - Vegan, Bio, Fairtrade, Klimaneutral, Plastikfrei, Verpflichtung zu einem sauberen Sport - machen das mehr als deutlich.

Sie vereinen die Einfachheit, das überschaubar Gesunde einer selbst zubereiteten Wegzehrung mit der Praktikabilität eines vorbereiteten, lagerfähigen, portionierten und einzeln verpackten Snacks. Well done Powerbar.

Gravelbike auf Overnighterein Riegel unter vielen

Resümee

Diese Riegel erscheinen mir, wie ein Rundumschlag, mit dem Powerbar einmal versucht alles richtig zu machen, was derzeit zur Debatte steht. Natürlich steht bei so einem Produkt Geschmack und Konsistenz nicht an aller erster Stelle, ist jetzt aber auch kein großes Manko. Die Riegel hauen mich nicht von den Socken und auch beim Sport werde ich eher zu anderen greifen, die besser runtergehen und einfach funktionieren. Nach allen anderen Maßstäben, die sich aber aus unserem bisherigen Verhalten und dem Zustand unserer Umwelt ergeben und die man nicht nur anlegen könnte, sondern auch sollte, bin ich wirklich beeindruckt. Hier wurde mit ausgewählten Zutaten, Ausgangsstoffen und Knowhow ein Produkt geschaffen, dass sich wirklich sehen lassen kann.

 

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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