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Test: NIKWAX Tech Wash - Reisewaschmittel

NIKWAX Tech Wash - Reisewaschmittel
PFC-freies Waschmittel für wasserdichte Textilien
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • PFC frei
  • auf Wasserbasis
  • regeneriert wasserdichte Schutzschicht
  • erneuert Atmungsaktivität

Nachteile

  • nicht alle Inhaltsstoffe angegeben
  • nur 1-2 Teile pro Waschgang

Bewertung

Ich habe mich schon oft gefragt, wie ich meine wasserdichten Kleidungsstücke denn am besten wasche. Nach häufiger Benutzung wird die Kleidung nun mal schmutzig und riecht auch etwas nach Schweiß - das will man natürlich gerne loswerden, aber auch die Wasserdichte nicht verlieren. Nikwax Tech Wash verspricht, das richtige Waschmittel dafür zu sein.

Die Verpackung des Waschmittels

Wie funktioniert Nikwax? Das Geheimnis hinter Nikwax ist das patentierte, wasserabweisende Elastomer TX.10i. Es basiert auf EVA - das ist ein Material, das beispielsweise in flexiblen Schuhsohlen verwendet wird. Außerdem ist das patentierte Wachs eine Veränderung der molekularen Struktur von Erdwachs, denn das ist sehr brüchig. Durch die Veränderung wird das Molekül gestärkt, wodurch es federnd und elastisch wird. Bei der Verwendung der Nikwax Produkte werden Textil- und Lederfasern mit einer Schicht dieses Moleküls überzogen, wobei sich das Molekül mit allem bindet, was Wasser anzieht. Die Lücken zwischen den Fasern, die für die Atmungsaktivität zuständig sind, werden jedoch offen gelassen. Durch die Elastizität des TX.10i biegt sich die Imprägnierschicht zudem mit den Fasern. Durch diese Eigenschaften hält eine Imprägnierung auch noch mehrere Waschgänge und muss nicht nach jeder Wäsche neu aufgetragen werden. Zusätzlich verleiht das Elastomer Textilien eine höhere Reißfestigkeit. Genauere Informationen hierzu erhält man auf der Webseite des Herstellers. 

PFC In vielen Imprägniermitteln auf dem Markt finden sich PFCs (kurz für perflourierte Karbone), zwei bekannte Unterklassen davon sind PFOA und PFOS. Diese Stoffe sind extrem hartnäckige Chemikalien, die nachweislich weder in der Umwelt noch im menschlichen Körper abbaubar sind. Gesundheitsrisiken, die mit PFC in Verbindung gebracht werden und durch Studien belegt wurden, sind beispielsweise folgende: - Schädigung des Immunsystem bei Kindern, sodass sie nicht gegen Diphterie und Tetanus geimpft werden können - Erhöhte Zahl von Krebserkrankungen bei Verschmutzungen mit PFC - Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit und verzögerte Empfängnis bei Frauen mit erhöhten PFC-Werten im Blut Man sollte also einerseits im Interesse der Umwelt und auch im eigenen Interesse besser auf PFCs verzichten. Einige Outdoorunternehmen, aber leider noch nicht alle, sind deshalb bereits tätig geworden. Nikwax war das erste Outdoorunternehmen, das in der gesamten Produktpalette garantiert PFC-freie Chemikalien einsetzt.

Inhaltsstoffe Auf der Verpackung angegeben sind unter 5% Polycarboxylate und 5-15% Seife, nichtionische Tenside. Das finde ich ein wenig schade, da ja doch ein sehr großer Teil der Inhaltsstoffe nicht angegeben wird und macht im Gegensatz zu allen anderen gründlichen Erklärungen auf der Nikwax Webseite keinen so guten Eindruck. Vielleicht hängt es aber auch damit zusammen, dass Nikwax das Konkurrenten nicht verraten möchte. Ich finde es trotzdem nicht gut.

Die Inhaltsstoffe auf der Verpackung

Verwendung Nikwax Tech Wash sollte dann verwendet werden, wenn eigentlich wasserdichte Textilien Wasser aufsaugen. Dies kann mehrere Gründe haben, wie beispielsweise dass der dauerhafte wasserabweisende Schutz (DWR) beschädigt ist, der DWR durch Schmutz (und dazu kann auch Schweiß zählen) oder herkömmliche Waschmittel beeinträchtigt wird. Das Problem bei herkömmlichen Waschmitteln ist dabei, dass sie hydrophile, also wasseranziehende Substanzen beinhalten und Rückstände davon zu einer Durchnässung der Textilien führt. Außerdem ist Tech Wash das richtige Waschmittel, wenn man wasserdichte Textilien von Schmutz befreien möchte oder die ursprüngliche Atmungsaktivität wiederhergestellt werden soll, die beispielsweise durch Schweiß abnehmen kann. Nikwax Tech Wash ist prinzipiell ein Reiniger. Zusätzlich frischt das Produkt den bestehenden DWR der Textilien und die Atmungsaktivität auf. Es ist aber nicht gleichzusetzen mit einer Imprägnierung. Hierfür gibt es andere Nikwax-Produkte.

Kleidung mit abperlendem Wasser links und Kleidung, die Wasser aufsaugt rechts
Perlt das Wasser nicht mehr ab so wie im Bild links, sondern saugt das Wasser auf so wie im Bild rechts, hilft eine Regeneration des DWR und eine Imprägnierung. Quelle: nikwax.com

Anwendung Nikwax Tech Wash ist sehr einfach zu benutzen. Zunächst schüttelt man es kräftig durch. Bei hartnäckigen Flecken gibt man es dann unverdünnt auf diese Stellen. Aus der Waschmittelkammer der Waschmaschine sollten dann alle Waschmittelreste gründlich entfernt werden. In einer Wäsche sollten ein bis zwei Teile gewaschen werden. Bei weichem Wasser reichen dann 100ml Waschmittel, bei mittelhartem oder hartem Wasser 150ml. Die Textilien werden dann laut Pfelgehinweisen gewaschen. Wird anschließend noch eine Imprägnierung vorgenommen, muss die Wäsche vorher nicht trocknen. Tech Wash ist auch für Handwäsche geeignet. In Weichwassergegenden reicht also eine Flasche Tech Wash für 3 Waschgänge, sonst für zwei.

Die Verwenungshinweise auf der Verpackung

Erfahrungen Ich hatte leider kein waserdichtes Kleidungsstück, dessen Imprägnierung oder Atmungsaktivität kaputt war, und extra schmutzig machen wollte ich auch ungern etwas. Also habe ich meine Regenjacke "einfach so" mal gewaschen. Mein Eindruck ist, dass sie nachher wie vorher wasserdicht ist und auch die Atmungsaktivität sich nicht geändert hat. Auch die Farbe ist nach wie vor die gleiche. Im Winter, wenn ich dann meine wasserdichte Ausrüstung wieder vermehrt brauche und sie bestimmt auch schmutzig wird, werde ich das Waschmittel nochmals genauer testen. Super finde ich aber auf alle Fälle, dass das Waschmittel PFC-frei ist und mir hat auch gut gefallen, wie die Wirkungsweise auf der Webseite von Nikwax dargestellt wird.

Das Waschmittel schäumt einem gleich entgegen
Das Waschmittel schäumt einem gleich entgegen.
Die Regenjacke in der Waschmaschine
Die Regenjacke landet in der Waschmaschine. ​​​​​
Das Wasser perlt von der Jacke ab
Auch nach der Wäsche perlt das Wasser von der Jacke ab.

Unternehmen Nick Brown ist der Gründer des Unternehmens. Er war viel auf Trekkingtouren und ärgerte sich über die Produkte auf dem Markt zur Imprägnierung, weshalb er seine eigene Methode entwickelte: ein wasserabweisendes, aber nicht weichmachendes Wachs, damit die Schuhe ihre Stützfunktion behalten. 1977 startete Nick, sein Wachs (ja, daher kommt der Name Nikwax) kommerziell zu vertreiben, wobei er die Herstellung anfangs nur mit einer ausgedienten Teemaschine, einem Primuskocher, einer alten Kanne und verschiedenen Materialien aus einer örtlichen Eisenwarenhandlung bewerkstelligte. Als in den 1980er Jahren das Bewusstsein für den Umweltschutz größer wurde, entwickelte Nick Brown eine neue Herangehensweise für die "saubere" Herstellung wasserabweisender Kleidung: Die bisher in Imprägniermitteln verwendeten giftigen Lösungsmittel ersetzte er durch Wasser. Der Vorteil davon ist nicht nur die geringere Umweltbelastung, sondern auch, dass man diese Produkte leicht anwenden kann und auch problemlos in der Waschmaschine verwenden. Bei Nikwax wird der Umweltschutz groß geschrieben. Das Unternehmen schützt Endverbraucher und Umwelt vor gefährlichen Chemikalien, indem es keinerlei PFC, Phosphate, giftige Lösungsmittel und Treibgase verwendet. Außerdem unterstützt Nikwax Naturschutzprojekte, reduziert effektiv den Treibhausgasausstoß, kümmert sich um ein verantwortliches Abfallmanagement und macht Kampagnen für mehr Veränderungen in der Gesellschaft. Beispielsweise ist Nikwax das erste und bisher einzige Outdoorunternehmen, das seinen ökologischen Fußabdruck für die letzten 40 Jahre ausgeglichen hat. Mehr Informationen zum Einsatz von Nikwax für Nachhaltigkeit findet man auf der Webseite. Zu erwähnen ist außerdem, dass Nikwax seine Produkte komplett in England herstellt.

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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