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Test: DJI Mini 3 Pro - Film- bzw. Foto-Drohne

DJI Mini 3 Pro - Film- bzw. Foto-Drohne
Tolle Drohne, einfach zu fliegen mit tollen Features
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • Einfache Bedienung
  • Community Features (seit Kurzem)
  • Tolle Bildqualität
  • Videos im flachen Bildformat (viel Bearbeitungsmöglichkeiten)
  • Unter 250g
  • Windstabil

Nachteile

  • Relativ teuer (habe knapp 1.000 € bezahlt)
  • Tutorial sollte ausführlicher sein und auf die wichtigsten Gefahren hinweisen
  • Hindernisvermeidung ok, aber nicht gut (entgegen der Werbung)
  • Kein Propellerschutz mitgeliefert
  • Schlechtere Reichweite als das nicht Pro Modell
  • Daten gehen nach China

Bewertung

Ich war ganz überrascht, dass bei OutsideStories auch Kameras, etc. bewertet werden können, da musste ich natürlich direkt meine Lieblingsgerät auf Reisen in der Natur mit der Community teilen: meine Drohne.

Die DJI Mini 3 Pro Drohne
Die DJI Mini 3 Pro Drohne.

Die DJI Mini 3 Pro besitze ich seit knapp 1,5 Jahren und bin seitdem 114 und ca. 12 h mit ihr geflogen. Nach einem Absturz und einem FlyAway ist das jetzt meine 3. DJI. Bezahlt habe ich für die Absturzserie und die Versicherung ca. nochmal 500 € Lehrgeld..

Fluginformationen werden alle aufgezeichnet (und gehen so auch detailliert nach 🇨🇳)
Fluginformationen werden alle aufgezeichnet (und gehen so auch detailliert nach China).

Zu mir: Ich bin sehr fotografiebegeistert und habe vor meiner Drohne oft eine Sony A7IV auf meine Reisen mitgenommen (Vollständigkeit halber: die ist oft auch immer noch dabei).

Mit der Drohne und Kamera ist der Rucksack schon recht voll. Ich habe mir nach dem Kauf der Drohne das FlyMore Set dazu gekauft.

Drohne und Fly More Kombo im 30L Rucksack
Drohne und Fly More Kombo im 30 L Rucksack.

Zum Tragen: Meistens nehme ich die Drohne im Rucksack mit, wenn ich auf einer Wanderung in der Natur unterwegs bin. Da ich dabei Deutschland meistens nicht verlasse, muss man zwangsläufig vorher prüfen, ob ein Flug erlaubt ist, was in der Regel nicht so ist.

Hier liegt auch eins der größten Probleme (doch dazu später mehr). Wenn die Gegend für einen Flug geeignet ist, nimmt die Drohne im Flymore Set ca. 4 Liter Platz im Rucksack ein. Dabei wiegt mein Drohnen Setup ca. 1,3 kg. Ich habe kein Problem das zu tragen, um schöne Fotos zu machen, meine Freundin trägt den Rucksack dann aber meistens nicht mehr so gerne.

Tasche voll mit Drohne und komplettem Equipment
Tasche voll mit Drohne und komplettem Equipment.

Wenn man das Gewicht runter reduzieren möchte, kommt man bei circa. 700 g raus (keine smarte Fernbedienung, nur 2 Akkus, keine Tasche). Der Mehrkomfort von der Fernbedienung, 3 Akkus und einer guten Tasche ist mir das Mehr an Gewicht aber Wert.

Gesamtes FlyMore Set inkl. ND Filtern (nicht im Set enthalten)
Gesamtes FlyMore Set inkl. ND Filtern (nicht im Set enthalten).

Ich finde das Gewicht und die Maße sehr gut, dafür dass man super Bilder aus der Luft machen kann. Meine Kamera ist schwerer und kann nicht fliegen.

Bedienungscontroller. Steuerknüppel sind abschraubbar um das Packmaß zu reduzieren.
Bedienungscontroller. Steuerknüppel sind abschraubbar um das Packmaß zu reduzieren.

Zum Fliegen: DJI Drohnen sind sehr intuitiv zu fliegen und so kann man nach wirklich kurzer Eingewöhnungszeit sehr schöne Bilder damit knipsen.

Seit Kurzem Verfügbar: Community Features mit schönen Fotospots und Infos zu Flugbeschränkungen
Seit kurzem Verfügbar: Community Features mit schönen Fotospots und Infos zu Flugbeschränkungen

Wenn man sich zum Fliegen entschließt, brauche ich circa 2 Minuten um die Drohne abflugbereit zu machen (Rucksack öffnen, Drohnentasche auf, Drohne entpacken, Akku rein, anschalten, GPS suchen, währenddessen Fernbedienung an, verbinden, ND Filter anpassen, 10 Sekunden in der Luft stehen lassen, und los).

Je nachdem, wie fotobegeistert die Begleitung ist, dauert dies gefühlt lange, eine Kamera ist auf jeden Fall schneller gezückt.

Da die Perspektiven mit einer Drohne aber einzigartig sind und mich immer wieder begeistern, lebe ich gern mit dieser zeitlichen Einschränkung.

Die Drohne besitzt einen 360 Grad aktiven Schutz, so wird es zumindest versprochen. Ich nutze das aber nur als Hilfsmittel und verlasse mich nicht darauf, da meine erste Mini 3 Drohne schon einmal an einem Ast abgestürzt ist, beim ActiveTrack. Daher hier auch mein Tipp, verwendet diese Funktion am besten nicht in dicht bewachsener Umgebung mit dünnen Kabeln oder Ästen (und am besten erst, wenn ihr wisst wie die Drohne sich in der Luft verhält).

 

Verhalten bei starkem Wind:

Die Drohne kann laut Hersteller ca. 40 km/h Wind aushalten. Man unterscheidet hier zwischen Böen (temporäre Erhöhung der Windgeschwindigkeit) und allgemeiner Windstärke. Die meisten Flugapps zeigen einem diesen Unterschied an. Es wird empfohlen, wenn einer der Werte (>40 km/h) ist nicht, nicht zu fliegen. Ich habe dies bei starken Böen dennoch schon gemacht. Wichtig dabei ist es, hoch genug zufliegen, damit die Drohne nicht von schnellen Windwechseln irgendwo gegengedrückt wird. Die Landung wird unter solchen Bedingungen erfahrungsgemäß nicht in der Handfläche funktionieren (dies bitte bedenken, solltet ihr in bergigem Gelände fliegen wollen und keine große ebene Fläche für eine Landung haben).

Top Down Foto im schneebedecktem Wald. Trotz recht starkem Wind war eine Verschlusszeit von 1/100s möglich und es ist ein scharfes Bild entstanden.
Top Down Foto im schneebedecktem Wald. Trotz recht starkem Wind war eine Verschlusszeit von 1/100 Sek. möglich und es ist ein scharfes Bild entstanden.

Akku: Je nach Umgebung hält ein Akku ca. 25-30 Minuten. Fliegt die Drohne am Windmaximum kommt man eher bei 15-20 Minuten raus.

Um die Akkukapazität zu schützen, entladen sich die Akkus nach 2 Tagen automatisch auf 2 Balken. Abseits von Reisen nutzt man die Drohne erfahrungsgemäß nicht so häufig, so dass das ein tolles Feature ist.
Um die Akkukapazität zu schützen, entladen sich die Akkus nach 2 Tagen automatisch auf 2 Balken. Abseits von Reisen nutzt man die Drohne erfahrungsgemäß nicht so häufig, so dass das ein tolles Feature ist.

Auch bei -10 Grad hat sich die Drohne gut in der Luft gehalten und schöne Bilder gemacht, hier sollte man aber auf die Vereisung der Rotorblätter achten (Luftfeuchtigkeit).

Reichweite: DJI wirbt mit bis zu 8 km Reichweite. Dies ist in Europa zum einen nicht zulässig (maximale Entfernung Sichtweite 😉) und zum anderen falsch. Selbst bei guten Bedingungen bin ich nur maximal 1 km weit gekommen. Dies stört zwar die normale Nutzung wenig, ist aber in bergigem Gelände nervig, da man hier schon teilweise nach 200 m Funkabbrüche bekommt. Keine Sorge die Drohne stürzt dann nicht ab, sondern bleibt je nach Einstellung in der Luft stehen oder kommt zum Piloten zurück.

Die neuerer DJI Mini 3 (ohne Pro) hat Antennen in den Füßen verbaut, die wohl für eine bessere Reichweite sorgen. Dies finde ich ärgerlich, da das Pro Modell teurer war und anscheinend mit dieser Kinderkrankheit auf den Markt gebracht wurde. Wer also plant viel in zerklüftetem Gelände zu fliegen, sollte diese Drohne nicht uneingeschränkt kaufen.

Bild-/Videoqualität: Die Mini 3 Pro kann im flachen Bildprofil aufnehmen. Mit maximaler Bitrate leider nur bei 30 p/4 k. Für mich hat das bislang immer gereicht, wer aber gerne mit SlowMotion spielt oder viel Action filmen möchte, ist vielleicht besser mit der neuen Mini 4 Pro aufgehoben (der Bildsensor ist derselbe).

Viele professionelle Einstellungsmöglichkeiten für Sensitivität der Steuerung und des Gimbals (auf dem Foto sind meine empfohlenen Einstellungen für den CINE Modus)
Viele professionelle Einstellungsmöglichkeiten für Sensitivität der Steuerung und des Gimbals (auf dem Foto sind meine empfohlenen Einstellungen für den CINE Modus)

Bilder sind mit 48 MP im Rawformat maximal möglich. Mit der Bildqualität bin ich im Allgemeinen sehr zufrieden, wenn man aber sehr viele Details sehen möchte, merkt man das der Sensor mit 1/1,3 Zoll kleiner ist als mit der Sony. Wer hier mehr Ambitionen hat, muss zu größeren Mavic Modellen greifen. Ein Freund, der die beiden Modelle hat, ist jedoch auch meistens mit der Mini unterwegs, da das Packmaß einfach unschlagbar ist.

Trotz Weitwinkel ist das Bild nicht verzogen.

Flug bei -6°. Zudem zusehen, dass die klaren architektonischen Linien glatt sind und nicht verzogen.
Flug bei -6°. Zudem sind die klaren architektonischen Linien glatt und nicht verzogen.

Hier merkt man, dass DJI ein bewährter Hersteller ist und gute Sensortechnik verbaut. Auch sind HDR Aufnahmen mittels vorinstalliertem Modus einfach möglich (HDR heißt es sind extrem helle und dunkle Stellen im Bild, z.B. wenn man in die Sonne fotografiert).

HDR Modus, helle Steine und Schatten (Bayern)
HDR Modus, helle Steine und Schatten (Bayern).

Die Drohne kann ihren Gimbal rotieren, so dass Hochkantbilder ohne zuschneiden möglich sind (besser für Handydisplays und Instagram geeignet).

Hochkantfoto einer Alm in Bayern mit Gegenlicht.
Hochkantfoto einer Alm in Bayern mit Gegenlicht.

 

Rechtliche Dinge kurz und knapp: - Drohnenversicherung notwendig (in den meisten Haftpflichtversicherungen enthalten)

- Registrierung der Drohne notwendig (und Beschriftung auf der Drohne)

- unterliegt keiner Regulierungsklasse (gelten erst für Drohnen, die ab 2024 im Handel gekauft werden)

Bitte informiert euch vorm Flug wo ihr Fliegen dürft.

In Deutschland sind viele schöne Ecken leider nicht erlaubt. Im europäischen Ausland ist das oft einfacher.

In der EU zwingend erforderlich, Drohnenregistrierung und "Kennzeichen" auf der Drohne. Hier günstig mit einem Dymo gelöst.
In der EU zwingend erforderlich, Drohnenregistrierung und "Kennzeichen" auf der Drohne. Hier günstig mit einem Dymo gelöst.
Drohnenflug bei 37° in der Karibik. Kompasskalibrierung dringend empfohlen.
Drohnenflug bei 37° in der Karibik. Kompasskalibrierung dringend empfohlen.

Fazit:

Wer eine Drohne kaufen möchte, macht mit der Mini 3 Pro alles richtig. Die Mini 4 Pro bringt meines Erachtens nur geringe Vorteile. Der Käufer sollte jedoch bedenken, dass Drohne fliegen in Deutschland oft nur im Graubereich möglich ist.

HDR Aufnahme mit dunklem Vordergrund und hellen Bergen im Hintergrund. Fliegen ist hier nur an wenigen Bereichen des Sees erlaubt gewesen. Vor dem Flug unbedingt prüfen.
HDR Aufnahme mit dunklem Vordergrund und hellen Bergen im Hintergrund. Fliegen ist hier nur an wenigen Bereichen des Sees erlaubt gewesen. Vor dem Flug unbedingt prüfen.

Wer jedoch häufig in die europäischen Nachbarländer reist, findet dort oft gute Flugbedingungen. 

Eine kleinere Drohne die derart leistungsfähig ist, findet sich aktuell nicht auf dem Markt und die Perspektiven sind wirklich klasse. Wer seine Videos nicht farbbearbeitet und miit 12 mp zufrieden ist, kann sich den Aufpreis für die Pro entspannt sparen und sich dafür über die bessere Reichweite mit der Mini 3 (ohne Pro) freuen.

Schade ist, dass man mit dem reinen Kauf der Drohne noch nicht am Ende ist. Leider fehlen ein, zwei kleinere Sachen die man aber auf dem Schirm haben sollte, bevor man unbedacht die erste Reise mit der Drohne antritt.  

Ein paar kleine Tipps noch zum Abschluss:

Bei früheren Drohnen mitgeliefert, nun durch Klettband gelöst. Ein Rotorschutz beim Transport.
Bei früheren Drohnen mitgeliefert, nun durch Klettband gelöst. Ein Rotorschutz beim Transport.
Schaumstoff unter dem Gimbal schützt diesen empfindlichen Kamera Part. Ich habe den aus Unwissenheit bei meiner ersten Drohne weggeworfen.
Schaumstoff unter dem Gimbal schützt diesen empfindlichen Kamera Part. Ich habe den aus Unwissenheit bei meiner ersten Drohne weggeworfen.

 

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