Tolle Drohne, einfach zu fliegen mit tollen Features
Vorteile
- Einfache Bedienung
- Community Features (seit Kurzem)
- Tolle Bildqualität
- Videos im flachen Bildformat (viel Bearbeitungsmöglichkeiten)
- Unter 250g
- Windstabil
Nachteile
- Relativ teuer (habe knapp 1.000 € bezahlt)
- Tutorial sollte ausführlicher sein und auf die wichtigsten Gefahren hinweisen
- Hindernisvermeidung ok, aber nicht gut (entgegen der Werbung)
- Kein Propellerschutz mitgeliefert
- Schlechtere Reichweite als das nicht Pro Modell
- Daten gehen nach China
Bewertung
Ich war ganz überrascht, dass bei OutsideStories auch Kameras, etc. bewertet werden können, da musste ich natürlich direkt meine Lieblingsgerät auf Reisen in der Natur mit der Community teilen: meine Drohne.
Die DJI Mini 3 Pro besitze ich seit knapp 1,5 Jahren und bin seitdem 114 und ca. 12 h mit ihr geflogen. Nach einem Absturz und einem FlyAway ist das jetzt meine 3. DJI. Bezahlt habe ich für die Absturzserie und die Versicherung ca. nochmal 500 € Lehrgeld..
Zu mir: Ich bin sehr fotografiebegeistert und habe vor meiner Drohne oft eine Sony A7IV auf meine Reisen mitgenommen (Vollständigkeit halber: die ist oft auch immer noch dabei).
Mit der Drohne und Kamera ist der Rucksack schon recht voll. Ich habe mir nach dem Kauf der Drohne das FlyMore Set dazu gekauft.
Zum Tragen: Meistens nehme ich die Drohne im Rucksack mit, wenn ich auf einer Wanderung in der Natur unterwegs bin. Da ich dabei Deutschland meistens nicht verlasse, muss man zwangsläufig vorher prüfen, ob ein Flug erlaubt ist, was in der Regel nicht so ist.
Hier liegt auch eins der größten Probleme (doch dazu später mehr). Wenn die Gegend für einen Flug geeignet ist, nimmt die Drohne im Flymore Set ca. 4 Liter Platz im Rucksack ein. Dabei wiegt mein Drohnen Setup ca. 1,3 kg. Ich habe kein Problem das zu tragen, um schöne Fotos zu machen, meine Freundin trägt den Rucksack dann aber meistens nicht mehr so gerne.
Wenn man das Gewicht runter reduzieren möchte, kommt man bei circa. 700 g raus (keine smarte Fernbedienung, nur 2 Akkus, keine Tasche). Der Mehrkomfort von der Fernbedienung, 3 Akkus und einer guten Tasche ist mir das Mehr an Gewicht aber Wert.
Ich finde das Gewicht und die Maße sehr gut, dafür dass man super Bilder aus der Luft machen kann. Meine Kamera ist schwerer und kann nicht fliegen.
Zum Fliegen: DJI Drohnen sind sehr intuitiv zu fliegen und so kann man nach wirklich kurzer Eingewöhnungszeit sehr schöne Bilder damit knipsen.
Wenn man sich zum Fliegen entschließt, brauche ich circa 2 Minuten um die Drohne abflugbereit zu machen (Rucksack öffnen, Drohnentasche auf, Drohne entpacken, Akku rein, anschalten, GPS suchen, währenddessen Fernbedienung an, verbinden, ND Filter anpassen, 10 Sekunden in der Luft stehen lassen, und los).
Je nachdem, wie fotobegeistert die Begleitung ist, dauert dies gefühlt lange, eine Kamera ist auf jeden Fall schneller gezückt.
Da die Perspektiven mit einer Drohne aber einzigartig sind und mich immer wieder begeistern, lebe ich gern mit dieser zeitlichen Einschränkung.
Die Drohne besitzt einen 360 Grad aktiven Schutz, so wird es zumindest versprochen. Ich nutze das aber nur als Hilfsmittel und verlasse mich nicht darauf, da meine erste Mini 3 Drohne schon einmal an einem Ast abgestürzt ist, beim ActiveTrack. Daher hier auch mein Tipp, verwendet diese Funktion am besten nicht in dicht bewachsener Umgebung mit dünnen Kabeln oder Ästen (und am besten erst, wenn ihr wisst wie die Drohne sich in der Luft verhält).
Verhalten bei starkem Wind:
Die Drohne kann laut Hersteller ca. 40 km/h Wind aushalten. Man unterscheidet hier zwischen Böen (temporäre Erhöhung der Windgeschwindigkeit) und allgemeiner Windstärke. Die meisten Flugapps zeigen einem diesen Unterschied an. Es wird empfohlen, wenn einer der Werte (>40 km/h) ist nicht, nicht zu fliegen. Ich habe dies bei starken Böen dennoch schon gemacht. Wichtig dabei ist es, hoch genug zufliegen, damit die Drohne nicht von schnellen Windwechseln irgendwo gegengedrückt wird. Die Landung wird unter solchen Bedingungen erfahrungsgemäß nicht in der Handfläche funktionieren (dies bitte bedenken, solltet ihr in bergigem Gelände fliegen wollen und keine große ebene Fläche für eine Landung haben).
Akku: Je nach Umgebung hält ein Akku ca. 25-30 Minuten. Fliegt die Drohne am Windmaximum kommt man eher bei 15-20 Minuten raus.
Auch bei -10 Grad hat sich die Drohne gut in der Luft gehalten und schöne Bilder gemacht, hier sollte man aber auf die Vereisung der Rotorblätter achten (Luftfeuchtigkeit).
Reichweite: DJI wirbt mit bis zu 8 km Reichweite. Dies ist in Europa zum einen nicht zulässig (maximale Entfernung Sichtweite 😉) und zum anderen falsch. Selbst bei guten Bedingungen bin ich nur maximal 1 km weit gekommen. Dies stört zwar die normale Nutzung wenig, ist aber in bergigem Gelände nervig, da man hier schon teilweise nach 200 m Funkabbrüche bekommt. Keine Sorge die Drohne stürzt dann nicht ab, sondern bleibt je nach Einstellung in der Luft stehen oder kommt zum Piloten zurück.
Die neuerer DJI Mini 3 (ohne Pro) hat Antennen in den Füßen verbaut, die wohl für eine bessere Reichweite sorgen. Dies finde ich ärgerlich, da das Pro Modell teurer war und anscheinend mit dieser Kinderkrankheit auf den Markt gebracht wurde. Wer also plant viel in zerklüftetem Gelände zu fliegen, sollte diese Drohne nicht uneingeschränkt kaufen.
Bild-/Videoqualität: Die Mini 3 Pro kann im flachen Bildprofil aufnehmen. Mit maximaler Bitrate leider nur bei 30 p/4 k. Für mich hat das bislang immer gereicht, wer aber gerne mit SlowMotion spielt oder viel Action filmen möchte, ist vielleicht besser mit der neuen Mini 4 Pro aufgehoben (der Bildsensor ist derselbe).
Bilder sind mit 48 MP im Rawformat maximal möglich. Mit der Bildqualität bin ich im Allgemeinen sehr zufrieden, wenn man aber sehr viele Details sehen möchte, merkt man das der Sensor mit 1/1,3 Zoll kleiner ist als mit der Sony. Wer hier mehr Ambitionen hat, muss zu größeren Mavic Modellen greifen. Ein Freund, der die beiden Modelle hat, ist jedoch auch meistens mit der Mini unterwegs, da das Packmaß einfach unschlagbar ist.
Trotz Weitwinkel ist das Bild nicht verzogen.
Hier merkt man, dass DJI ein bewährter Hersteller ist und gute Sensortechnik verbaut. Auch sind HDR Aufnahmen mittels vorinstalliertem Modus einfach möglich (HDR heißt es sind extrem helle und dunkle Stellen im Bild, z.B. wenn man in die Sonne fotografiert).
Die Drohne kann ihren Gimbal rotieren, so dass Hochkantbilder ohne zuschneiden möglich sind (besser für Handydisplays und Instagram geeignet).
Rechtliche Dinge kurz und knapp: - Drohnenversicherung notwendig (in den meisten Haftpflichtversicherungen enthalten)
- Registrierung der Drohne notwendig (und Beschriftung auf der Drohne)
- unterliegt keiner Regulierungsklasse (gelten erst für Drohnen, die ab 2024 im Handel gekauft werden)
Bitte informiert euch vorm Flug wo ihr Fliegen dürft.
In Deutschland sind viele schöne Ecken leider nicht erlaubt. Im europäischen Ausland ist das oft einfacher.
Fazit:
Wer eine Drohne kaufen möchte, macht mit der Mini 3 Pro alles richtig. Die Mini 4 Pro bringt meines Erachtens nur geringe Vorteile. Der Käufer sollte jedoch bedenken, dass Drohne fliegen in Deutschland oft nur im Graubereich möglich ist.
Wer jedoch häufig in die europäischen Nachbarländer reist, findet dort oft gute Flugbedingungen.
Eine kleinere Drohne die derart leistungsfähig ist, findet sich aktuell nicht auf dem Markt und die Perspektiven sind wirklich klasse. Wer seine Videos nicht farbbearbeitet und miit 12 mp zufrieden ist, kann sich den Aufpreis für die Pro entspannt sparen und sich dafür über die bessere Reichweite mit der Mini 3 (ohne Pro) freuen.
Schade ist, dass man mit dem reinen Kauf der Drohne noch nicht am Ende ist. Leider fehlen ein, zwei kleinere Sachen die man aber auf dem Schirm haben sollte, bevor man unbedacht die erste Reise mit der Drohne antritt.
Ein paar kleine Tipps noch zum Abschluss: