Gigaset GX4 Outdoor Smartphone

Diesmal hatte ich die Möglichkeit ein Handy zu testen. Und zwar ein Outdoor-Smartphone. Ich war sofort Feuer und Flamme. Wie viele Handys ich in meinem Leben schon besessen habe kann ich nur schätzen. Eigentlich habe ich auch immer nur ausrangierte Handys von meiner damaligen Freundin und jetzigen Frau vererbt bekommen.

Ein Outdoor-Handy war bisher nicht dabei. Obwohl ich sicherlich besser schon ein gehabt hätte. Einige Handys sind auf der Arbeit drauf gegangenen oder Stürzen etc. zum Opfer gefallen.

Testzeitraum:

Dann war es soweit. Ein Paketdienstleister klingelte an der Tür und übergab mir ein kleines Päckchen. Darin befand sich der Gigaset GX 4 Bausatz ;-).

Handy, Akku, hintere Abdeckung, ein USB Typ C Kabel und eine Halteschlaufe.

Nach einlegen der SIM Karte konnte ich den Akku einsetzen und die hintere Abdeckung aufsetzen und zudrücken. Hier habe ich schon den ersten Kampf mit dem GX4 ausgetragen. Bis die Abdeckung komplett eingerastet war, sind bestimmt 5 Minuten vergangen ;-) Auf einer Seite stand die Abdeckung immer etwas ab.

Glücklicherweise war der Akku bereits etwas vorgeladen, sodass ich das Handy sofort einschalten konnte.

Hier wurde ich dann durch die Ersteinrichtung des Smartphones geführt. Von der Spracheinstellungen über den biometrische Fingerabdruck sowie die Gesichtserkennung konnte alles relativ einfach eingestellt werden.

Doch dann….

…ging es an die Datenübertragung. Hier bot sich die Möglichkeit die Daten vom alten Handy mittels dem mitgeliefertem Typ C Kabel zu übertragen. So konnte ich das Gigaset mit meinem iphone verbinden und die Datenübertragung starten. Allerdings hätte ich vorher wohl den Akku komplett laden sollen. Bei der Verbindung und während der Übertragung der Daten konnte man sehen, wie der Akku des iphones geladen wurde und der Akkustand des Gigasets immer weiter abnahm.

Hier zeichnete sich schnell ab, dass die Datenübertragung aufgrund der unvollständigen Akkuladung nicht komplett abgeschlossen werden würde. Die Verbindung zu trennen und das Handy zu laden wurde mir auch durch eine Hinweismeldung untersagt. So konnte ich also nur dabei zusehen wie die Akkuladung immer weiter abnahm. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, doch am Ende kam es genau wie ich es vermutet hatte. Das Gigaset ging aus ;-).

Jetzt blieb mir nichts anderes übrig als die Verbindung zu trennen und das Handy zu laden. Nach dem Laden habe ich dann festgestellt, dass fast alle meiner Apps übertragen wurden.

Lediglich 2 oder 3 wurden nicht übertragen. Leider auch nicht meine Kontakte und die WhatsApp Verläufe. Egal, musste ich halt warten bis mir jemand schreibt oder die Kontakte manuell übertragen. Ich hatte zwar versucht den Übertragungsassistenten neu zu starten, aber habe keine Möglichkeit dazu gefunden.

Hierzu muss ich allerdings sagen, dass ich jahrelang iOS gewöhnt bin und Android nicht so intuitiv finde. Wo wir schonmal bei dem Vergleich sind. Im Vergleich zu meinem iphone ist das GX4 eine ganze Ecke größer und auch deutlich schwerer. Um genau zu sein, fast doppelt so schwer.

Dabei bin ich einheitlich ein Freund von kleineren Handys die gut in die Hosentasche passen.

Für ein Outdoor-Smartphone ist es aber vielleicht vorteilhaft ein größeres Display zu haben. Das höhere Gewicht trägt sicherlich dazu bei, dass das Handy deutlich robuster ist als beispielsweise das iphone. Apropos robust: Laut Hersteller ist das GX4 wiederstandsfähig nach Militärstandard MIL-STD-810H + IP68 staub- und wasserdicht.

Der MIL-STD-810 ist eine US-amerikanische technische Militärnorm, die Umwelt-Testbedingungen für militärische Ausrüstung spezifiziert (Quelle: Wikipedia.de).

Die Wasserdichtheit und die Robustheit des GX4 konnte ich im Testzeitraum sowohl bewusst, als auch unbewusst testen können.

Einmal habe ich im Planschbecken auf dem Balkon Unterwasserbilder mit dem Handy geschossen. Die Bilder sind zwar nichts geworden, aber das Handy hat keinen Schaden genommen ;-).

Die Robustheit habe ich unbewusst getestet, als ich nach einer Radtour die Haustür aufschließen wollte. Ich habe das Handy nach der Tour aus der Trikottasche entnommen. Da ich keine Taschen an der Radhose besitze und das Handy nicht wieder in die Trikottasche fummeln wollte, habe ich das GX4 auf den Sattel gelegt. Beim Öffnen der Tür und gleichzeitigem hereinschieben des Fahrrads, ist das Handy vom Sattel gefallen und direkt auf dem Display gelandet. Hierbei ist allerdings nur eine minimale Kerbe im Bereich der seitlichen Hülle entstanden.

Bei der Tour konnte ich zudem testen und bestätigen, dass die Bedienung des Handys sowohl mit nassen Händen, als auch mit Handschuhen problemlos möglich ist.

Interessant fand ich den LED-Spotlight-Ring auf der Rückseite. Auf der Rückseite befindet sich um die Kamera herum ein LED-Ring. Dieser leuchtet beispielsweise auf, wenn das Handy lautlos geschaltet ist und dann ein Anruf oder eine Nachricht eingeht. Diese Funktion kann man zum Glück auch ausschalten. Meine Frau war nämlich ziemlich genervt, als nachts eine WhatsApp einging, der Ring aufleuchtete und das Schlafzimmer hell erleuchtet war. Ich hab es nun allerdings so eingestellt, dass der Ring die Taschenlampe unterstützt.

Eine dezentere Benachrichtigung erhält man auf der Vorderseite des GX4. Hier ist eine kleine LED oben rechts verbaut. Diese blinkt ebenfalls auf wenn es eine neue Benachrichtigung gibt. Allerdings sehr dezent! Eine super Funktion!

Eine weitere interessante Sache ist die Multifunktionstaste an der linken Seite des Handy. Hier kann man drei Befehle individuell einstellen. Einmal drücken, zweimal drücken oder gedrückt halten. Nachfolgend eine Screenshot wie ich die Tasten belegt habe.

Zur Taschenlampe muss ich allerdings auch noch kurz etwas erwähnen.

Bei einer Autofahrt merkte ich plötzlich ein unangenehmes Ziehen am Bein. Ich konnte es nicht richtig einordnenden. Ich dachte zunächst der Haustürschlüssel welchen ich ebenfalls in der Hosentasche hatte zwickt mich. Ich habe den Schlüssel dann aus der Hosentasche gezogen. Plötzlich das selbe ziehen. Wirklich schmerzhaft. Ich konnte noch immer noch nicht zuordnen wodurch der Schmerz verursacht wurde. Dann habe ich zunächst das Handy aus der Hosentasche gezogen und bemerkte, dass die Taschenlampe eingeschaltet ist. Ich habe das dann zu Hause nochmal geprüft und bemerkt, dass die Taschenlampe nach kurzer Zeit richtig heiß wird!

Erwähnen möchte ich auch noch das Laden des Handys.

Im Lieferumfang erhalten ist lediglich ein USB C-Kabel. Damit hat man lediglich die Möglichkeit das Handy am PC oder Laptop zu laden. Allerdings hatte ich hie noch einen Lade-Stecker-Adapter oder wie man das nennen. So konnte ich das GX4 an der Steckdose laden. Das Laden dauert allerdings wirklich unwahrscheinlich lang. Es gibt wohl allerdings auch die Möglichkeit das GX4 kabellos schnell zu laden. Den Fast Charger muss man jedoch zusätzlich erwerben und kostet knapp 40 Euro.

Eine weitere Alternative und das ist gerade für mehrtägige Outdoortouren interessant, dass sich das Akku wechseln lässt. So kann man sich für 35 Euro einen Ersatz Akku kaufen, welchen man zuvor laden kann und dann bei Bedarf einsetzen kann, wenn der andere Akku leer ist. Andere Handys wie beispielsweise das IPhone können sowas leider nicht!

Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass das Gigaset GX4 in Deutschland gefertigt wird und mit 349 Euro im Vergleich zu anderen Handy wirklich erschwinglich ist. Für Outdoorfans und bei der Arbeit ist ein robustes, stoß-, staub- und wasserfestestes Handy wirklich sinnvoll.

Die Bedienung ist für Android Nutzer sicherlich nicht kompliziert. Für bisherige IOS Nutzer ist es allerdings eine wirkliche Umstellung. Nach 6 Wochen habe ich mich immer noch nicht richtig mit der Bedienung anfreunden können.

Weitere Ausstattung kurz und knapp:

• - 6,1“ HD Display mit Gorilla Glass
• - 2,2 GHz Octa-Core Prozessor
• - Flaches Dual-Kamera-System mit Dual-LED Blitz:
• 48 MP Weitwinkel + 8 MP Ultra-Weitwinkel
• - 16 MP Frontkamera für Selfies und Videoanrufe
• - Triple-Slot: Dual-SIM + Speichererweiterung bis 1 TB
• - Fingerabdruckscanner + Gesichtserkennung

Fazit:

Das GX4 ist ein solides Outdoorhandy mit tollen Funktionen zu einem attraktiven Preis. Persönlich finde ich es allerdings zu groß und zu schwer. Außerdem kann ich mich nicht richtig mit dem Betriebssystem anfreunden.

Sicherlich wird das nicht allen so gehen. Da ich nicht 100% begeistert bin wollte ich zunächst 2 Zelte abziehen. Aufgrund des wirklich guten Preises gibt es dann doch nur ein Zelt Abzug.