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Test: GOAL ZERO Sherpa 100AC - Akkus, Batterien, Powerbanks

GOAL ZERO Sherpa 100AC - Akkus, Batterien, Powerbanks
Starke Powerbank für den anspruchsvollen Einsatz unterwegs
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • Zahlreiche Ausgänge für viele Geräte gleichzeitig
  • Laden per Solar möglich
  • Speicherkapazität reicht für unterwegs vollkommen
  • Robust
  • Breites Angebot an Zubehör (Solarmodule)
  • Übersichtliche Anzeige

Bewertung

1. Produktbeschreibung

Mit der Sherpa 100 AC hat Goal Zero eine Powerbank für unterwegs auf den Markt gebracht, die wirklich durchdacht ist. Im Gegensatz zu den meisten anderen Powerbanks kommt sie mit 60 W-Ausgängen für das schnelle Laden von Tablets und Smartphone und einem 230 V-Ausgang on top. Der Preis von aktuell 200€ (Gen.4 aktuell 300 €) ist zwar nicht unerheblich, gerade für off-grid Abenteuer aber gerechtfertigt.

Ich habe mir die Powerbank samt Solarmodul (20 Watt) für meine Expedition in Nepal gekauft um auch im Basislager zuverlässig mit Strom versorgt zu sein. Dabei wollte ich vor allem unabhängig von (Diesel)-Vorräten sein und auch im Sinne der Umwelt und der anderen Expeditionen nicht dauernd auf das Aggregat angewiesen sein.

Einsatz in Nepal
Hier im Einsatz im Baruntse Basecamp auf 5.450 m. Geladen wird die Powerbank mit dem Goal Zero Nomad 20.

2. Vorteile

  • Ausgänge: Die Powerbank bietet zwei Standard-USB Ausgänge, zwei 60-W USB-C Ausgänge und einen optionalen Ausgang mit 220 V (100 W). Der 220-V-Ausgang lässt sich per Schalter aktivieren und ist perfekt für Laptops oder anderes großes Zubehör (bei mir war das meine DJI Air2S Drohne) geeignet. Hier laden die Geräte einfach unendlich mal schneller und man kann eben auch Geräte laden, die auf einen 220V Ausgang angewiesen sind.

    Über die 60-W Ausgänge lädt auch das Handy wahnsinnig schnell. Ich habe zudem auch meine GoPro und weitere kleine Geräte, sofern kompatibel, daran geladen. Die mitgelieferten Kabel sorgen dafür, dass auch die vollen 60 W genutzt werden können, da die meisten Kabel nicht für eine derartige Leistung ausgelegt sind. Die Kabel lassen sich einfach und sicher an der Seite der Powerbank verstauen. Wer auf Nummer sicher gehen will, der sichert sie einfach noch mit einem Stück Panzertape.

    Für alles weitere (z.B. Smartwatch) hat man dann ja immer noch die Standard-USB -usgänge, die aber dann natürlich deutlich langsamer Laden. Für drahtloses Laden verfügt die Powerbank über einen 5 W-Ausgang. Dieser wurde in der neuen Version (Gen. 4) auf 15 W erhöht. Da ich kein Wireless-Gerät habe, kann ich diese Funktion nicht bewerten. Abendliches Laden der Geräte in Khare am Mera Peak

    Hier die Ein- und Ausgänge nochmals im Detail

Ausgänge im Detail

Laden per Solar: ich habe mir die Powerbank zusammen mit dem Goal Zero Nomad 20 (20 W Solarmodul) gekauft. Die Powerbank verfügt über einen 8 mm Solaranschluss, sodass man die vollen 20 W des Solarmoduls nutzen kann, um die Powerbank aufzuladen.

Hier hat man dann einfach eine deutlich schnellere Ladezeit als über USB oder sonstige Anschlüsse. In meiner Erfahrung in Nepal hat das ganze auch wahnsinnig gut funktioniert. Bereits in der Morgensonne hat man stabile 10 W und sobald die Sonne etwas höher steigt, hat man stetig 17-20 W-Leistung. Man muss das Solarmodul natürlich in regelmäßigen Abständen neu ausrichten, ich konnte die Powerbank aber täglich mehr als ein mal komplett laden. Somit war, gerade weil wir keinen Generator hatten, immer für genügend Strom gesorgt und ich konnte nicht nur meine Geräte, sondern auch Fotos, Handys und Uhren der anderen Expeditionsteilnehmer laden.

Laden per Nomad 20
Hier im Einsatz in Nepal. Das ebenfalls von Goal Zero stammende Nomad 20 Solarpanel lädt perfekt die Powerbank.

  • Speicherkapazität: Die angegebene Speicherkapazität von 94,7 Wh (25.600 mAh) reicht für den täglichen Gebrauch vollkommen aus. Insbesondere in Verbindung mit einem Solarmodul und ständiger neuer Ladung hat man so immer genügend Reserve um seine Geräte laden zu können. Mit 94,7 Wh ist die Powerbank noch klein genug, dass man sie problemlos mit in Flieger (Handgepäck!) nehmen darf.  
  • Gerade für meine Drohne war die Größe perfekt. So konnte ich am Vortag alle meine Akkus komplett laden und habe dann die volle Powerbank mit in die höheren Lager genommen, während ich das Solarmodul im Basecamp gelassen habe. So konnte ich dann zwischen den Lagern und in den Lagern fliegen und die Akkus problemlos am Berg, dank des 220V-Ausgangs, mehrfach laden. Bei 3.500mAh Leistung von einem Akku bleiben, auch bei Verlust und Kapazität fürs Handy, immer noch gute 5 Ladungen für die Drohne übrig. Bei ca. 20 Minuten Flugzeit pro Akku reicht dies völlig aus, um auch bei größeren Unternehmungen und Expeditionen ausreichend Bild- und Videomaterial zu sammeln.  
  • Robust: Die Powerbank kommt mit einer kleinen wasserabweisenden Tasche aus Neopren die auch als kleiner Schutz dient. Somit ist die Powerbank, zumindest beim Transport, auch vor Staub geschützt. Im Basislager hatte ich die Powerbank den Tag über draußen liegen und auch nachts bei bis zu -20°C im Zelt liegen. Auch hier funktionierte sie einwandfrei. Den Transport im Rucksack bzw. in der Duffelbag auf den Eseln hat sie gut ebenfalls gut überstanden, hier muss man aber auch einfach sinnvoll packen. Ich habe das Solarmodul und die Powerbank stets in die Mitte des Duffelbags gepackt und mit meinen Bekleidung umwickelt, um sie vor eventuellen Stürzen oder schwunghaftem Absetzen beim Be- und Entladen der Esel zu schützen.  
  • Zubehör: Goal Zero hat ein eigenes "Ecosystem" mit zahlreichen Produkten die perfekt zueinander abgestimmt sind. Das Nomad 20 Solarmodul habe ich bereits angesprochen. Die Nomad Reihe geht von 5 W bis 200 W, also ist für jeden Anwendungsbereich etwas dabei. Die maximale Aufnahme beträgt beim 8mm-Anschluss 50 W, beim USB-C Anschluss 60 W. Bis zum Nomad 100 lässt sich die Powerbank über den 8mm-Anschluss laden, für die 200 W-Version braucht man dann einen Adapter. Hier bietet sich dann aber verständlicherweise auch eine größere Powerbank an, um die Leistung wirklich nutzen zu können. Da man die Geräte aber auch parallel laden kann, kann man die Sherpa natürlich trotzdem nutzen und sie als mobile Energiereserve nutzen (Hochlager), während man die große Powerbank im Basecamp lässt.  
  • Anzeigen: Die Powerbank verfügt über ein kleines Display an der Front das die wesentlichen Informationen darstellt. Man sieht auf einen Blick den aktuellen Ladezustand, den aktuellen Input und Output sowie die Zeit bis zum vollen Be- oder Entladen. Außerdem wird angezeigt, ob der 220V-Anschluss aktiv ist oder nicht und ob das Wireless-Charging genutzt wird oder nicht. Die Anzeige der neuen Generation (Gen. 4) ist deutlich größer und vor allem hochauflösender, zeigt jedoch die gleichen Informationen an. Entladeanzeige Geschickt ist vor allem die Anzeige über die ein- und ausgehende Leistung. So lässt sich in etwa auch abschätzen, ob man alle Geräte laden kann oder ob man lieber z.B. einen Kamera-Akku leer lässt und die anderen dafür voll lädt.

3. Fazit

Auch wenn der Anschaffungspreis von ca. 200 € (Gen. 4 ca. 300 €) ziemlich hoch ist, kommt die Powerbank mit einer Fülle von Funktionen, die den Preis bei entsprechender Verwendung für mich rechtfertigen. Bei der Sherpa 100AC handelt es sich definitiv um keine Powerbank, die man mal mit zum Wandern nimmt oder sich für Notfälle ins Auto legt. Dafür ist sie zum einen mit ca. 900 Gramm Gewicht zu schwer und einfach zu teuer.

Für Unternehmungen fernab einer stabilen Stromversorgung und mit halbwegs stabilem Wetter ist sie, zusammen mit einem Solarmodul der Nomad-Reihe, aber in ihrem Element und punktet mit den genannten Stärken. Ich werde sie auch in Zukunft für meine Expeditionen mitnehmen.

Bild
Im Einsatz im Nepal. Die einzige Stromquelle in unserer letzten "Unterkunft" vor dem Baruntse Basecamp.

 

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